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VDA-Präsidentin Müller sieht keine Alternative zu E-Fuels
Wenn es um die Bestandsflotte über 2035 hinaus geht, dann sieht Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, aktuell keine Alternative zu E-Fuels. Das sagte sie in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Trotz der wachsenden Konkurrenz aus China sieht die indes die deutsche Automobilindustrie weiterhin als sehr schlagkräftig an: „Wir müssen uns keinesfalls verstecken, unsere Hersteller setzen weiterhin die Standards„, ist Müller überzeugt.
www.elektroauto-news.net/news/vda-praesi...ternative-zu-e-fuels

LG
Klaus

Frau Müller mag sich gerne noch so oft den "Anton aus Tirol" selbst vorsingen, aber in einigen Jahren wird der Rest der Welt an diesen "gigastarken Wadeln" nur noch wenig Interesse zeigen.

Falls jemand nicht weiß, worum es geht:
www.oktoberfest-songs.com/anton-aus-tirol-songtext.html

eppf

Ich wollte zuerst reflexhaft reagieren. Aber es geht ja vornemlich um "Bestandsflotte" und "nach 2035".

Ich hätte ehrlich gesagt nix dagegen mit meinem Prius-2 ab 2035 mit Tief-in-der-Sahara-auf-einem-Dromedara produziertem Solar-eFuels zu fahren, statt indischem importierten Benzin aus russischen Öllieferungen.

Allerdings sehe ich da ein Trojanisches Pferd in der Aussage/Forderung.
Wenn man eFuels für die lieben alten Bestandsfahrzeuge abnickt - hat man keine Argumente mehr gegen Verbrenner Neuentwicklungen.

Insofern - gekonnt hinterlistig ...

Der Bedarf an eFuels und Anzahl Leuten die unbedingt 1000km am Stück fahren können wollen, wird sich schlagartig reduzieren, wenn sie die Tankrechnung für das Zeug sehen.

Gibt ja jetzt schon fast einen Bürgerkrieg, wenn das Benzin mal über 2€/l kostet.

cirr_s schrieb:
Insofern - gekonnt hinterlistig ...Auf den ersten Blick, ja.
Auf den zweiten Blick - fahrlässig seine eigene Existenz gefährdend.

JEGLICHES Festhalten an den Verbrennern führt zwangsläufig dazu, zukünftiger Technik hinterherzuhinken.

Für die paar Verbrenner, die es für besondere Anwendungen auch nach 2035 noch geben muss, braucht man nichts mehr neu zu entwickeln.

Die deutsche Autoindustrie sägt mit aller Gewalt an ihrem eigenen Ast, allen voran vertreten durch den VDA. Man kann darüber spekulieren, ob nun die VDA-Präsidentin ein stureres Verhalten an den Tag legt, als seinerzeit Honecker mit seinem "Ochs und Esel" Spruch.

Eine vorwärtsgerichtete Präsidentin würde sagen:
"Wir müssen alle Kraft dazu aufwenden, um beim Umstieg auf das neue E-Zeitalter vorne dabei zu sein, eine längerfristige Zweigleisigkeit macht keinen Sinn, sondern sie gefährdet die Zukunft unserer Hersteller."

eppf

Die haben doch alle (sehr) teuere externe Berater, Mc Kinsey, Blackrock, ..., Oxford Absolventen, Stanford-Zusatzjahr - die Besten der Besten! Sir!! und so.

Ich nehme an die Strategien sind gut durchgedacht in Executive Ebene und Aufsicht, natürlich nur im Sinne: Geschäftsperspektiven = $$$ Machen.

Irgendwas erhoffen die sich, oder fahren einen (schwarzen) Plan! Nicht zuletzt haben sich politische Entscheidungsträger, aber auch das Konsum-Volk als steuerbar erwiesen in der modernen ultraliberalen Oligarchen-Marktwirtschaft.

Das mag durchaus alles durchdacht sein, aber leider mit dem üblichen Denkhorizont und dieser ist bei unseren Unternehmen alles andere als langfristig.

Den heutigen Vorständen kann es egal sein, wenn nach dem Ende ihrer Berufungen der Konzern die Grätsche macht.

Zugegeben, wenn Vorstände eine langfristige strategische Denke hätten, kämen sie nicht zum Zuge. Ein vorübergehender freiwilliger Verzicht auf Gewinne, zugunsten des späteren Überlebens, passt nicht in die hiesige Unternehmenskultur. Da haben die von dir genannten "Berater" durchaus ihren Anteil daran.

Umso mehr werden uns die Chinesen überrollen, weil China hat im Gegensatz zu Deutschland einen langfristigen Plan.

eppf

Argh. Esel, ich! Aufsichtsrat wird von Großaktionären oft Finazgesellschaften bestimmt und die denken auch nur bis zum nächsten gewinnbringenden Verkauf, bevor es einer merkt ... Ich war naiv-romantisch.

NB: Auf den Systemvergleich den Du geschildert hast bin ich tatsächlich selbst gespannt ... ich wüsste grad nicht auf wen ich wetten würde. Aus dem Bauch heraus: China. Aber der Kopf sagt: vorsichtig, zu einfach, ...!

Naja, wir driften ab...ich hör besser auf

Zitat:
Wissing: „Ich habe dafür gesorgt, dass Verbrenner, die ausschließlich E-Fuels tanken, auch nach 2035 noch zugelassen werden können. [...] Wir wollen ein klares Signal senden: Wir brauchen E-Fuels, auch im Straßenverkehr – schon allein für die Millionen Bestandsfahrzeuge.“
- www.bild.de/politik/inland/politik-inlan...ftigen-85272114.html

Grüße, Egon

In heutige Zeiten übersetzt heißt das, selbst ein Aiwanger ist lernfähiger als unser Verkehrsminister.

eppf

Ja genau! Für die Bestandsfahrzeuge!! Für meinen Prius-2 nämlich unter anderen - den will ich auch 2036 fahren!!!

Nur dann bleibt nix für die Neufahrzeuge übrig und nicht mal der Bestand würde jemals 100% mit den E-Fuels zurecht kommen um 2035 herum. Vielleicht 2050 - wird es passen.

Naja, isst klar, IAA in München. Aber heute wieder im Radio: Die "Deutschen" Hersteller verlieren den E-Anschluss weil sie so borniert auf zwei Hochzeiten tanzen wollen (und auf der wichtigeren Hochzeit nur lustlos), während andere sich voll auf die wichtige Hochzeit konzentrieren.

Adios, Dinos - sag ich mal ... das erledigt sich von selbst das mit den "hochmodernen" E-Fuels Verbrennern. Da ist einfach kein Business Case (mehr) da. UBS hat es begriffen.

Und um eine persönliche Aussage zu treffen: Alles erneuerbar herstellbare E-Fules der Jahre 2025-2050 gehört zu 100% in den Luftverkehr, damit ihre Mogelpackung SAF zu >10% aus E-Fueles besteht. Und was übrig bleiben sollte wider Erwarten, brauchen Teile des globalen Schiffsverkehrs.

Reform der Kfz-Steuer: Lindner plant Revolution für Verbrenner

Wenn es nach Christian Lindner und seiner FDP geht, dann ist das Ende des Verbrenners noch lange nicht besiegelt. Deshalb plant er ein Gesetz, das die Kfz-Steuer revolutionieren soll.


www.fr.de/wirtschaft/reform-der-kfz-steu...renner-92498990.html

Porsche-Christian möchte:

- Befreiung der eFools-Fahrzeuge von der KfZ-Steuer
- steuerliche Vergünstigungen für eFools-Dienstwagen
- keine Mehrwertsteuer auf eFools

Kann er sich sonst den Porsche nicht mehr leisten?

Hoffen wir, dass er den eFool-Sprit nicht auch noch subventionieren will, dann hat der von der FDP gepriesene Markt wenigstens die Chance das über den Preis zu regeln...

Wann werden die anderen beiden Parteien der Ampel, allen voran die Grünen, die Notbremse ziehen und dieser FDP die rote Karte zeigen?

Dieser gelbe Laden tritt einerseits für vollkommen hanebüchene Dinge wie eben die E-Fuels für PKWs ein, andererseits wird alles andere blockiert, was angegangen gehört. Und dann wird auch noch so viel wie möglich der AfD nach dem Mund geredet.

Gelder werden gestrichen, wo es nur geht und sei es bei den wichtigen Organisationen, die gegen den Rechtsextremismus kämpfen. Kein Geld mehr für irgendwelche weiteren Sozialleistungen, auch wenn sie dringend nötig wären und im Gegenzug blockiert Ministerkollege Buschmann die weiterführende Mietpreisbremse.

Aber für E-Fuel-Spinnereien denkt man sofort über Steuererleichterungen nach. Es reicht!!!

eppf

Ach das kriegen die eh nicht durch - es ist langsam: Dauer-Wahlkampf. Da geht nix mehr "Profilierendes" durch.

Hat eigentlich schon mal jemand da oben drüber nachgedacht, wie man e-Fuels Fahrzeuge von Nicht e-Fuels Fahrzeugen unterscheiden kann? Als Techniker bekomme ich Pickel von solchen Polit Ideen...

Sorgenvoller blicke ich aber nach Brüssel:

EU erwägt Verwässerung der CO2-Neutralität für E-Fuels
www.euractiv.de/section/verkehr/news/ver...litaet-fuer-e-fuels/

Die Europäische Kommission erwägt, die Anforderung der CO2-Neutralität für E-Fuels abzuschwächen, mit der Autos mit Verbrennungsmotoren auch nach 2035 verkauft werden können, wie aus internen Dokumenten hervorgeht

Der interessante Teil des Artikels liegt im Detail, das sieht echt nach einer trickreichen Mogelei aus.

In ihrem Vorschlag bezieht sich die GD GROW bei „CO2-neutralen“ Kraftstoffen auf die Definition von „erneuerbaren Kraftstoffen nicht-biologischen Ursprungs“ (RFNBOs), die in der EU-Richtlinie über erneuerbare Energien festgelegt ist.

Die Definition von RFNBOs in der Erneuerbare-Energien-Richtlinie sieht jedoch nur eine 70-prozentige Reduzierung der CO2-Emissionen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen vor.

e-Fuels wird sicher auch so ein komischer Mix aus wasweißich, aber nicht das was wir jetzt denken. Ähnlich dem Aviation SAF (Sustainable Aviation Fuel), was auch ein toller Mix aus sonstwas ist, nur nicht das was das Volk unter "E-Fuels" versteht oder was diese tolle Web Seite anpreist, die bei google an allererster Stelle auftaucht - ich verlinke sie NICHT.

cirr_s schrieb:
Ach das kriegen die eh nicht durch - es ist langsam: Dauer-Wahlkampf. Dass das nicht durchgeht, ist auch mir klar, nur es nervt extrem, wie sich die FDP an toten Pferden festhalten will und quasi alles torpediert, was der Erreichung der Klimaziele helfen könnte.

Angefangen beim Aufschnüren des zuvor bereits beschlossenen Neuzulassungsverbots für Verbrenner ab 2035, dann folgte die Aufkündigung des bereits beschlossenen Heizungspakets. Jetzt dieser E-Fuel-Schwachsinn.

Alles nur, um zu vermeiden, bei den anstehenden Landtagswahlen unter 5% zu fallen. Erreicht wird damit nur das Gegenteil und die AfD reibt sich die Hände.

Ein Parteivorsitzender, dessen Partei innerhalb von 2 Jahren von 11.5% Wahlergebnis auf Umfragewerte von 6% abfällt und der dann die Fehler überall anders, aber nur nicht bei der eigenen Partei sucht, muss schon unter einem extremen Realitätsverlust leiden.

eppf