Priusfreunde.de

Das liegt sicher mehr an falscher Waldstrategie als am Klimawandel.
Wir haben auch in der Umgebung private Waldflächen die sehen mehr als tot aus, während Wälder in der Nähe gänzlich anders aussehen. Die sind dem gleichen Klima ausgesetzt, aber eben unterschiedlich bewirtschaftet. Der Totholzwald gehört Privathand, wo die Eigentumsverhältnisse unklar sind und der sich selbst überlassen ist. Zu DDR Zeiten typisch bepflanzt liegen seit Jahren Äste und Bäume im Wald herum. Offizielle Strategie nennt sich naturbelassen.
Der andere Wald eben bewirtschaftet. Nach privater Strategie. Eben nicht naturbelassen.
Deshalb Vorsicht mit vorschnellen Aussagen. natürlich ist der Harz arg betroffen. Und nach den Waldbränden (einige meiner Kameraden waren auch als Helfer vor Ort) wurde es nicht besser. Bleibt halt die Hoffnung das die Brände Platz für neues Wachstum bringen.
Nass ist es jedenfalls entgegen vieler Meldungen genug.

Es war also naß genug und es hat nichts mit Klimawandel zu tun, das Forste, die sich > 100 Jahre wohl gefühlt haben, in 1-2 Jahren gestorben sind. Vielleicht waren es ja kollektive Selbstmorde der Bäume, aus Verzweiflung weil die Grünen in die Bundesregierung gewählt wurden.

LG
Klaus

@Klaus, ich staune darüber, wie du Äußerungen von gewissen Usern immer noch mit bloßem Sarkasmus kontern kannst, ohne weiter auszurasten.

eppf

Ja man muss durchaus dazu sagen: es ist eine sehr alte Monokultur Strategie. Ohne es jetzt genau zu wissen, aber sicherlich mehrere hundert Jahre so ... bis 2018 eben (vermute ich, ohne den Harz die letzten Jahrzehnte jährlich beobachtet zu haben).

Als ich noch vor dem y2000 oft im Harz war, sahen die Bäume (bis auf einige einzelne Hektare) sehr gesund aus (nur visuell für einen Nicht-Forstwirt) und vor allem schienen die Bäume alt zu sein, 100 Jahre und mehr, der Stammdicke und Höhe nach.

Die sind nun alle plötzlich tot. Aus der Luft (etwas höher als der Brocken) konnte ich wirklich den ganzen Harz im Panorama überblicken, von Wernigerode bis Seesen, von Bad Harzburg bis Bad Lauterberg im Süden. 90% des gesamten Harz Waldes schien tot zu sein, bei immergrünen Nadelbäumen sieht man das ja schnell.

...

Ich geh jetzt mal schnell zu den Google Earth Satellitenbildern, zeigen sie das schon? Oder die alte heile Welt?

... Nein, dort bei Google Earth ist noch alles eine tief grüne heile Welt! Bedrückend, wie schnell das doch alles ging ... ein Musterbeispiel für einen Kippeffekt, wie plötzlich und massiv er wirkt

KSR1 schrieb:
Es war also naß genug und es hat nichts mit Klimawandel zu tun, das Forste, die sich > 100 Jahre wohl gefühlt haben, in 1-2 Jahren gestorben sind. Vielleicht waren es ja kollektive Selbstmorde der Bäume, aus Verzweiflung weil die Grünen in die Bundesregierung gewählt wurden.

LG
Klaus

Ohne das böse zu meinen, ich hatte Schulgarten als Unterrichtsfach. Eines der ersten Dinge die man da erlernt ist dass das Angepflanzte die Nährstoffe aus dem Boden braucht und andere unerwünschte Pflanzen denen eben die Nährstoffe nimmt. Also muss das Unkraut weg und es muss der Boden frei sein. Frei sein um regen aufzunehmen und den optimalen Pflanzenwuchs zu gewährleisten.
Bäume die zu eng stehe, nehmen sich Sonne und Nährstoffe aus dem Boden.
Monokultur führt dazu das die gleiche Sorte Bäume die gleichen Nährstoffe braucht und ähnlich schnell wächst und ziemliche genau zur selben Zeit die gleichen Ansprüche stellt.
Hat man einen gesunden Mischwald ist dies für unterschiedliche Pflanzen eben auch Bäume eben nun mal besser.
Nimmt man nun noch die Naturwaldstrategie der letzten 30 Jahre her, so bleibt eben abgestorbenes Holz liegen, bedeckt den Boden und ist zudem die ideale Grundlage auch für Waldschädlinge. Und meine Jungs die im Harz beim Waldbrand waren meinten das es mehr als genug Futter für Feuer am Boden gäbe. In einem gesunden Mischwald könnte sich ein Feuer derart nicht ausbreiten. Im Monokulturwald der naturbelassen (klingt besser als sich selbst überlassen) hingegen schon. Genug Brennmaterial direkt am Boden, was zudem noch die Zuwegung erschwert. Zu den örtlichen Gegebenheiten, die für uns Flachländer bei unseren Waldbränden kein Thema sind. Da stören eben auch um oder querliegende Bäume um ggf. näher ans Feuer zu kommen.
Ohne Frage, die Natur wird es auch komplett ohne Menschen regeln. Das geht aber eben nicht von jetzt auf gleich.

Vielleicht erstmal über sowas nachdenken statt erstmal lächerlich machen.

Und psst, so ein Baum ist eine ganz starke Waffe gegen zuviel co2...aber bevor ich hier noch als Grünenbasher mich plötzlich für Natur einsetze...

Eines meiner Hobbys ist der Motorsport. Da komme ich in viele Wälder. Und da sehe ich trotz gleichem Klima eben deutliche Unterschiede. Und ich sehe ob und wie sich die Waldbesitzer um ihren Wald kümmern. Und ab und an kommt man da auch mal ins Gespräch.
Vielleicht sollten manche aus ihrem Wissen mal raus in die Realität gehen, anstatt irgendwelcher Statistiken blind zu folgen.

eppf schrieb:
@Klaus, ich staune darüber, wie du Äußerungen von gewissen Usern immer noch mit bloßem Sarkasmus kontern kannst, ohne weiter auszurasten.

eppf

Ich staune über deine persönliche Konsequenz.
Du wolltest doch meine Beiträge nicht mehr lesen. So hast du es mir per PN geschrieben.
Willst du nun anderen Vorschreiben wie sie damit umzugehen haben?

Ok, die Bäume haben also nicht gebrannt, brennen können, weil sie tot und trocken waren, sondern weil Äste auf dem Boden lagen. Ist klar. Dann kannst Du ja mal versuchen, Holzscheite eines frisch gefällten, bis dahin im Saft stehenden Baumes anzuzünden, indem Du sie mit ein paar Reisig dazwischen aufschichtest.

LG
Klaus

TF104 schrieb:
Eines meiner Hobbys ist der Motorsport. Da komme ich in viele Wälder.
Mit dem Fichtenmoped?

TF104 schrieb:
Nass ist es jedenfalls entgegen vieler Meldungen genug.Z.Z ja! Seit Herbst regnet es bei uns fast Tag für Tag, sogar im Regenschatten gelegener Ort. Wasser z.Z im Überfluss. Ob es so bleibt, bleibt abzuwarten. Alle wollen endlich Sonne. Ist Sonne im Überfluss da, wollen sie Regen.
Man möchte es bitteschön ausgewogen.

MfG Harzbube.

Ich weiß nur, daß die Schäden, die ein Dürresommer an den Bäumen hinterlässt, noch über Jahre Auswirkungen zeigt, egal ob es an der Oberfläche aktuell nass genug ist. Die Feuchtigkeit muss zudem erstmal wieder in tiefere Erdschichten vordringen können, was bei ausgetrockneten Böden besonders lange dauert.

Timo

Große Teile Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns, sowie Südbayerns sind immer noch stark von Dürre betroffen, zumindest in tieferen Bodenschichten.

www.ufz.de/index.php?de=37937

Fichten sind zwar Flachwurzler und kommen damit leicht ans Wasser in der oberen Bodenschicht, nur war diese die letzten Jahre viel zu trocken. Der Regen der letzten paar Wochen hilft nun leider kaum, bereits nicht mehr stehende Bäume wiederzubringen.

... und warum wurden Nadelbäume in so großer Zahl bei Sturm umgeweht? Weil sie nur Oberflächenwurzeln haben. @eppf und KSR1 ich bewundere eure Standhaftigkeit. Ich schweige schon seit langer Zeit zu manchen Bauernschwurbelweisheiten, sofern ich sie überhaupt noch lese. Hybridfan5

Die Probleme von Fichtenforsten / -Monokulturen sind mir persönlich seit mindestens 30 Jahren bekannt. Nur das damals im Westerwald die meiste Zeit des Jahres Gummistiefel eine angemessene Fußbekleidung waren, um sich Windbrüche, Borkenkäferfallen usw. im Wald anzusehen.

LG
Klaus

Stimmt. Nicht nur dort ( im Westerwald ) war es abseits des Weges meistens sehr matschig und unwegsam. Hybridfan5

Ist jemand aus der Region? Harzbube vielleicht?

Wie sind den die Pläne zur Wiederaufforstung? Was will man pflanzen?
Einen klassischen Europäischen Mischwald? (wie in Spessart, Rhön z.B, die sehen noch(!) OK aus) Oder geht es tatsächlich in die Richtung: Spanischer, Griechischer Bergwald (trocken und heiß im Sommer, naß bis eiskalt im Winter)?

Wir müssen ja in Lebenszyklen eines Baumes rechnen, also 10-20 Jahre bis es "stabil erwachsen" ist und 100-250 Jahre bis man das "Alten Wald" nennen darf.
Bis dahin haben wir ein seltsames Klima hier im Harz. Kann aber auch ganz anders kommen, wenn man fest damit rechnet, daß der Golf Strom im Jahre 2100 zusammenbricht.

Was also tun? Was sagen die weisen Männer vor Ort? Eichen und Buchen, oder Palmen und Zedern?