Priusfreunde.de

harzbube schrieb:
Ich hoffe nun wieder genug Diskussionsstoff geliefert zu haben.
Viel sehe ich nicht, um darauf lange einzugehen, da du offenbar nicht dazu bereit bist, dich auch nur ein bisschen gedanklich in die Lage von Leuten zu versetzen, die in Existenzangst um ihre Zukunft leben.

Wenn man genau diesen Punkt in seine Betrachtung mit einbezieht, kann man viele abgelaufene Dinge gewiss etwas besser verstehen, was noch lange nicht heißt, dass man sie auch bereitwillig akzeptieren muss. Auch ich kann bei vielen Aktionen nur meinen Kopf schütteln, aber ich verstehe zumindest die Verzweiflung, die häufig als Antrieb zu solchen Aktionen dient.

Ohne diesen Punkt zu betrachten, macht eine weitere Diskussion wahrlich keinen Sinn.

Im Prinzip hat sich nichts verändert. So wie vor 3 Jahren die FFF-Schüler gesagt bekamen, sie sollen gefälligst außerhalb der Schulzeiten ihren Streik abhalten, genauso erwarten viele Leute jetzt von den Klimaaktivisten, dass sie nur solche Aktionen durchführen, die niemand stören.

Der Ball liegt eindeutig bei der Politik, die beim Klimaschutz endlich handeln und nicht bloß reden muss! Dieses Nichtstun ist doch der Auslöser für FFF und "Letzte Generation".

Ursache vs Symptom wäre die Grundlage für eine ganz andere Diskussion, die ich aber bleiben lasse.

eppf

Daihatsu-Fahrer schrieb:
l Noch nie hat die Politik meine Müllsammelaktionen (mal einzeln, mal mit der Familie, mal mit der Dorfgemeinschaft...) zum Anlass genommen um den Kampf gegen den Klimawandel zu verstärken. Warum meinst du also, dass Aktionen, für die sich niemand interessiert, den verstärkten Kampf gegen den Klimawandel (um den es schlussendlich in der Diskussion geht) bei der Politik bewirken?
Genau das ist der Punkt.

Warum sollte die Politik denn nach so einer “sinnvollen” Aktion mehr Einsatzfreude zeigen? Ist doch schön bequem, wenn sich jemand ganz freiwillig und unbezahlt um den unangenehmen Dreck kümmert. Veränderungen gibt es immer erst, wenn der Status Quo anfängt, richtig wehzutun. Und das wird er bestimmt nicht, wenn ein paar Leute in ihrer Freizeit Müll sammeln.

Gerade erst entdeckt, Marc-Uwe Kling hatte die Klimakonferenz auf die Schippe genommen:
Konferenz gegen das Töten von Menschen
... zum Zwecke des Essens ihrer Gehirne. Der Känguru-Comic vom 26. November 2022
www.zeit.de/kaenguru-comics/2022-11/folge-542

LG
Klaus

+20°C zu Silvester erwartet - gab's das schon mal?

Ist nur Wetter

Für München sind "nur" 15 Grad vorhergesagt.

Übrigens,im letzten Jahr hatten wir 15.6 Grad als Höchstwert.

Das letzte Mal, als es in München einen Höchstwert unter 0 Grad gab, war 2010, mit -0.1 Grad.
Davor waren es die Jahre
- 2001: -1.2
- 1996: -10.4
- 1995: -4,1
- 1992: -3.4
- 1988: -0.2
- 1985: -3.7
Weiter zurück habe ich nicht geschaut.

Die langfristige Tendenz ist jedenfalls klar erkennbar, auch wenn die Betrachtung eines einzelnen Tages sehr viel statistische Unsicherheit mit sich bringt.

eppf

Shar schrieb:
[quote]Richterlicher Widerstand

Ein Amtsrichter verweigert einen Strafbefehl gegen eine Aktivistin der Letzten Generation – die Klimakrise rechtfertige Protest.
[...]


Ällebätsch, giltet nicht und weil uns die Meinung dieses Richters nicht passt wird er gleich noch ausgetauscht:


Eine große Strafkammer am Landgericht in Berlin nimmt die Entscheidung eines Richters im Falle einer Klimaaktivistin zurück. Der Richter hatte einen Strafbefehl zuvor abgelehnt. Sein Urteil begründete er mit der Weltlage.

...

Die Verhandlungen vor dem Amtsgericht übernimmt nun ein anderer Richter. Die Strafkammer äußerte die Befürchtung, dass der ursprüngliche Richter seine „Bewertung so verinnerlicht“ habe, dass er selbst vom Landgericht „nicht mehr zu überzeugen ist“.


m.focus.de/panorama/hinreichend-verdaech...in_id_181335482.html

So funktioniert das Leute und nun ist auch klar, warum die Politik sich mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts maximal den Allerwertesten abwischt.

Da wird man aber nach und nach immer mehr Richter austauschen müssen.
Siehe z.B. auch das Urteil aus Flensburg, wo ein Bahnhofswaldbesetzer freigesprochen wurde:

www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstei...bahnhofswald180.html

Interessant ist hier der Vergleich mit dem Urteil bezüglich des Tierschutzes, auch hier wurde der "Notstand" höher als der "Hausfrieden" bewertet, mit der Begründung:

"Laut Urteil des Oberlandesgericht Naumburg hatte die Aufsichtsbehörde aber zuvor massive Mängel vertuscht. Das Einschalten weiterer Behörden wäre somit aussichtslos gewesen."

Da bin ich im Prinzip voll bei dir, wenn es um die Frage geht, welche weiteren Behörden man denn im Falle des ignorierten Urteils aus Karlsruhe noch einschalten könnte. Eine der Bundesregierung übergeordnete Superbundesregierung?

eppf

Wieder mahnende Worte, die ungehört verhallen werden:

Mein Eindruck ist: Unser Kanzler engagiert sich kaum für den Klimaschutz.

...

Wir erleben eine Koalition, in der es mit der FDP der kleinste Koalitionspartner offensichtlich darauf anlegt, Klimaschutz zu behindern, wo es nur geht – und SPD und Grüne lassen sich das gefallen. Das hat fatale Folgen.

...

Der Rekordsommer 2022 wäre früher statistisch gesehen fast unmöglich gewesen. 2003 hatten wir 70.000 Hitzetote in Europa, ein vermeintlicher Jahrhundertsommer. Der ist inzwischen allerdings auf Platz fünf der heißesten Sommer in Europa gerutscht.

In zehn, 20 Jahren wird ein solcher Sommer ganz normal sein. Die Rekorde, die wir dann sehen werden, werden noch deutlich heißer sein – und sie werden immer häufiger.

...

Auch die Winter werden immer wärmer. Allerdings werden sie dabei immer wieder für ein oder zwei Wochen unterbrochen durch einen Einbruch von polarer Kaltluft. Da kann es teilweise sogar neue Kälterekorde geben.


www.t-online.de/nachrichten/klima-und-um...-klimakonferenz.html

Diese Aussagen stammen von einem Forscher am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung.

Besonders wehtun sollten die Grafiken im Artikel:

images.t-online.de/2022/12/ZK-Pia6xBypA/...t-in/768x0/image.jpg

images.t-online.de/2022/12/tVeJCCSW-LEm/...t-in/768x0/image.png (Diese ist besonders heftig!)

Aua!

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Wieder mahnende Worte, die ungehört verhallen werden:Um auf deinen Beitrag mit dem t-online Interview zurückzukommen:

"Mein Eindruck ist: Unser Kanzler engagiert sich kaum für den Klimaschutz."

"Ein hartes Urteil. Woran machen Sie das fest?"

Woran will t-online die Aussage mit der Gegenfrage festmachen?
Ein hartes Urteil wäre es gewesen, wenn Herr Rahmstorf gesagt hätte: "Dem Kanzler geht der Klimaschutz am A... vorbei" und selbst das wäre eine nicht unberechtigte Meinungsäußerung.

eppf

Oh, je! 700gCO2/kWh Strom! Als ich vor vielen Jahren mal eine Diplomarbeit zu BEVs betreute, waren es gerade mal 660g, und das hatte schon eine heftige Kritik an der keineswegs klimafreundlichen E-Mobiltät zur Folge (gemittelte Emission: 165g/km). Um nicht wieder deswegen angegriffen zu werden: Wir hatten damals mit hochgenauen Geräten von Yokogawa gemessen, und das Ziel der Untersuchungen war eigentlich, exakte Reichweiten-Prognosen für BEVs zu entwickeln. Die CO2-Emission war eher ein Nebenprodukt. Die Warnungen an die Politik verhallten ungehört...
Unser geliebtes Heimatland kommt mit 0,9K plus noch ziemlich glimpflich davon (ich habe in meinem Garten aber schon vorsichtshalber Bananen und Kamelien gepflanzt).
Auf Spitzbergen sind es schon 4K!
Und damit ein schönes neues Jahr, weiter auf dem Weg in die Klimakatastrophe (die unabwendbar ist, wenn weiter nichts geschieht)!

Wie hoch waren "vor vielen Jahren" (wann war das genau) die "gemittelten Emissionen" eines Verbrenners?

keineswegs klimafreundlichen E-Mobiltät

Wenn die Energiewende hoffentlich irgendwann vollzogen ist, wird es keine klimafreundlichere Mobilität geben als die E-Mobilität. Somit liegt der Fehler nicht bei der Elektromobilität sondern bei der Stromerzeugung.

Wenn jetzt bzw. demnächst die E-Mobilität deutlich klimafreundlicher ist als zuvor die Verbrenner, darf das aber nicht davon ablenken, dass sich die Hersteller rundherum verweigern, möglichst effiziente Fahrzeuge zu bauen. Das war bei Verbrennern so und so wie es leider aussieht, wird sich das bei den BEVs nicht bessern.

eppf

dass sich die Hersteller rundherum verweigern, möglichst effiziente Fahrzeuge zu bauen

In Anbetracht der geringen Verbräuche diverser E-Autos (u.a. der leistungsstarken Tesla-Flotte) finde ich deine Aussage zu verallgemeinernd.