Priusfreunde.de

Ich habe seit den heißen Sommern ab 2019 aufs Gießen im Garten verzichtet und umgestaltet. Rosen, Steingartenstauden und winterharten Kakteen muss ich nun nicht mehr gießen.
Klar, ein "moderner Steinwüstengarten" würde ähnlich funktionieren...

Gruß Thorsten

Ein Freund sprach schon in den 80er davon, dass nur eine "Ökodiktatur" noch den Schalter umlegen könnte. Dann kam die Wende, die konsumfreudigen 90er, die dann familienorientierten Nullerjahre mit EFH und geldbringendem Job und damit Auto, Fernreisen, Shoppingkultur.

Im Grunde genommen hat ja der Club of Rome seit den 70ern schon gepredigt, was nun langsam wahr wird.

Die Wälder leiden wieder, die Brandgefahr ist hoch. Der Waldumbau dauert Generationen. Die Landwirtschaft braucht mehr Wasser, der Energiemais steht zwar gut, aber der Rest kommt nicht mehr gut klar.

Im Garten ist es schlau, jetzt langsam umzubauen. Trockenrasen, mehr Obstbäume für mehr Schatten, Bewässerung wird bald in Berlin und Umland ein kostspieliges Vergnügen werden, auch wenn man kein Trinkwasser (ja, gibts auch noch!) dafür nutzt.

Ich persönlich glaube nicht, dass sich die Menschen und ihr Konsumverhalten ändern werden. Dies ist auch nicht möglich, der Kapitalismus funktioniert einfach nur so, dass es schneller, besser, teurer sein muss.

Selbstverständlich ändern die Leute ihr Konsumverhalten - wenn es im Geldbeutel zwickt, wenn Benzin/Gas/Strom/Trinkwasser unbezahlbar sind und das Geld zum größten Teil für die Grundversorgung/Essen/Miete drauf geht (zumindest bei einem guten Teil der Bevölkerung) wird weniger Geld für Kleidung, Smartphones, Elektronik ausgegeben.

Da werden dann auch einige Firmen die bisher den Konsum bedient haben hops gehen, insbesondere wenn die ebenfalls mit hohen Energie und Materialkosten zu kämpfen haben und die Preise auch noch anheben müssen, sowas drückt immer auf den Umsatz.

Nicht zu vergessen, das in den meisten relevanten Ländern die Bevölkerung am sinken ist und schon von daher der Konsum eher geringer wird.

Nebenbei - ich kenne bisher keine Diktatur oder Sozialismus die/der in irgendeiner Weise empfehlenswert gewesen wäre, schon gar nicht im Bereich Umwelt.

erst kommt das fressen, dann kommt die moral. nur wenn es den leuten wirtschaftlich gut geht, haben sie die resourcen, um über umweltschutz nachzudenken. ich kann nicht glauben, wie viele inzwischen wieder glauben, dass sozialismus irgendwas für irgendwen verbessern könnte. kulturmarxismus...

RS16567 schrieb:
der Kapitalismus funktioniert einfach nur so, dass es schneller, besser, teurer sein muss.Ich verwende einmal das Wort "Wirtschaft". Die gibt es in jedem Staat, gleich welcher "Coleur".
Schneller, besser mag in einem Nischenmarkt noch etabliert sein. Nischenmarkt sagt nur etwas über die Produktvielfalt aus, nicht über Stückzahlen.
Im Massenmarkt ist m.M.n. jedoch billiger, "schlechter" angesagt. Nachhaltig ist dort kaum noch etwas.

In allen Fällen wirkt sich das auf den Klimawandel aus. Also braucht es weniger Konsum, weniger Klimaanlagen, mehr Bäume und Schatten. Was natürlich in Dtl. nicht geht, denn alles was über 2m am Zaun steht, beklagt der Nachbar und "das" Gesetz.

kurzer schrieb:
erst kommt das fressen, dann kommt die moral.Zum Glück ist ersteres menschlich limitiert.
Gruß Hybridfan5

kurzer schrieb:
nur wenn es den leuten wirtschaftlich gut geht, haben sie die resourcen, um über umweltschutz nachzudenken.
In meinem erweiterten Bekanntenkreis sehe ich so ziemlich das Gegenteil. Wer schon nicht viel Geld hat, achtet an allen Ecken und Enden darauf, zu sparen und zwar sowohl am Verbrauch, am Konsum als auch an der Verschwendung.

Diejenigen, die nicht so groß aufs Geld achten müssen, hauen das links und rechts raus, als gäbe es kein morgen. Griechenland-Urlaub mit dem Flugzeug hier, neues iPhone da (obwohl das alte keine zwei Jahre alt ist), das nächste Auto ist auch schon beim Händler bestellt, weil der Leasingvertrag vom alten bald ausläuft.

Frei nach dem Motto: "Ich hab mir das verdient, also leiste ich mir das jetzt auch". Zur Beruhigung des Gewissens wird halt dann einmal in der Woche das Biogemüse vom Markt gekauft, aber das war es dann auch schon. Ein ernsthaftes Nachdenken über Umwelt- und Klimaschutz und vor allem das Ziehen von Konsequenzen findet da auch nicht statt.

Wenn ich manche E-Monster an der Ladestelle sehe - dann kommen mir auch die Zweifel, ob die Wohlhabenden, in Summe über ihren Lebesstil, tatsächlich die eher klimaschonenderen sind.

Oder die Unterbezahlten Wohlstandserarbeiter vom Hochhaus gegenüber mit ihrem Opel Astra V1.0 Benziner ...

Die gute Meldung von heute im Spiegel: Airbus und Boeing freuen sich auf Verdoppelung der Luftfahrtkapazität in den Jahhren bis 2050...

Einfach mal in größeren Dimensionen denken?

Seit Jahrzehnten war bekannt, wohin die Erde steuert. Getan wird verschwindend wenig. Und es liegt nur wenig am Politiker, der heute regiert und morgen nach Abwahl seinen Lebensabend in grünen Oasen verbringen wird.

In diesem Wirtschaftssystem ist ein Verzicht nicht eingeplant. Die 20-30 % derjeinigen, die schlecht über die Runden kommen, konsumieren ja fast das gesamte Einkommen. Die anderen (wie beschrieben) tun das Übrige. Einen grünen Kapitalismus kann es nicht geben.

Über den Begriff Sozialismus oder über den Begriff Diktatur kann man streiten. Was ist mit der Diktatur des (großen) Geldes? So wie die US-Amerikaner den Traum des Tellerwäschers und der unendlichen Freiheit träumen, so sehr sind die meisten Leute heute in dem Irrglauben gefangen, diese beste aller Demokratien würde etwas ändern können. Oder wollen?

RS16567 schrieb:
Einfach mal in größeren Dimensionen denken?Dann sollte man die "armen" Länder, welche nur von Ausbeutung der Natur "leben" nicht vergessen. Welche Staatsform dort vorherrscht, ist mir ziemlich gleichgültig. Mit Bildung und Einsicht fängt eine Lösung an. Nicht mit Reichtum. Gruß Hybridfan5

Hybridfan, du hast es nicht kapiert.

Dein Fußabdruck ist mit Garantie mehrfach größer als der der Armen irgendwo in Afrika und Asien. Die sind auch arm, weil wir so reich sind. Deren Raubbau an der Natur geht auf unsere Kappe (meistens) und wir leben von deren Ausbeutung und der Ausbeutung der Bodenschätze und natürlichen Ressourcen dort.

Dass du hier einen gewissen Wohlstand hast (im Auge des zerstörenden Taifuns der "Marktkräfte"), bedeutet für die Peripherie ein Leben drei Klassen schlechter.

Die Staatsform liefert die westliche marktkonforme Demokratie meistens mit, so dass es passt oder wenn nicht, stürzen wir mal den lokalen Despoten (von Haiti bis Indonesien finden sich viele Beispiele).

Auf dem Weg gen Süd-BaWü fuhr ich gestern über u.a. durch Hessen - war die A45 oder A5, genau weiß ich es nicht - vorbei an hohen Hügeln und tiefen Tälern. Nahezu alle Hügel waren kahl und wo sie noch nicht kahl waren standen Unmengen toter Bäume, ähnlich wie im Harz. Ein wahrlich gruseliger Anblick...

Immerhin braucht man da jetzt nicht mehr zu diskutieren wegen Natur/Tierschutz ob da Windräder und Solarfelder hinkönnen :-/

Windräder scheint man - auf den ersten Blick - in Baden-Württemberg auch nur von Erzählungen zu kennen. Und das mit grünem Ministerpräsident...

Daihatsu-Fahrer schrieb:
war die A45 oder A5, genau weiß ich es nicht - vorbei an hohen Hügeln und tiefen Tälern. Nahezu alle Hügel waren kahl ...

Muss die A45 gewesen sein. Entlang der A5 an/vor Frankfurt, im Taunus - sieht es noch aus wie immer...

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Windräder scheint man - auf den ersten Blick - in Baden-Württemberg auch nur von Erzählungen zu kennen. Und das mit grünem Ministerpräsident...

Steht an der A81, vor Stuttgart (Korntal/Ditzingen) und nach Ludwigsburg, immer noch dieses uralte einsame Windrad alleine und einsam da? (War zuletzt vor 10 Jahren dort)