Priusfreunde.de

Zitat:
Drei Radfahrende sind in Berlin allein im November gestorben. Aktivisten fordern zum Handeln auf – und beziehen sich auch auf die Klima-Diskussion.

Am Dienstag ist in Berlin erneut eine Radfahrerin von einem Lkw überrollt worden und gestorben. Laut Polizei wurde sie wahrscheinlich getötet, als sie links abbiegen wollte. Der Laster erfasste die 38-Jährige und schleifte sie mit. Sie starb noch am Unfallort.

Sie ist das zehnte radfahrende Todesopfer im Berliner Straßenverkehr dieses Jahr. - www.t-online.de/region/berlin/id_1000813...ieren-mahnwache.html

Hybridfan5

Hallo,

ich bin passionierter Rennrad/Tourenfahrer.
ICH sehe sehr stark die RADFAHRER in Verantwortung!

Für mich als Radfahrer gilt:

o ICH bin der Schwächere
o ICH muss mich defensiv verhalten!
o ICH muss nicht NEBEN einem LKW stehen
o ICH muss immer ALLES im Blick haben!

Und hier sind wir bei einem HAUPTPROBLEM!
Zumindest hier in Österreich wurde eine total schwachsinnige Novellierung der STVO vorgenommen!

o Z.B. 1,5m seitlicher Abstand!
o Das ist oft unmöglich und auch widersinnig!

Das PROBLEM liegt ganz wo anders!
99% der Radfahrer haben KEINEN Blick nach hinten!

ICH fahre am Rennrad seit über 10 Jahren mit RÜCKSPIEGEL!
Klein, unauffällig aber ich habe dadurch vollen (!) Überblick nach hinten!

Dadurch gibt es keine "Überraschungsmomente" von hinten!
Beim Radfahren höre ich ja eher schlecht wegen dem Fahrtwind.
Viele erschrecken sich dann!

Naja ....

Mein Fazit, SPIEGEL am Fahrrad müssen VORSCHRIFT werden!
Leider sind unsere Beamten und Politiker zu doof dafür ....

Rücksichtsvoller Gruß

Dass du als passionierter Radfahrer hier so eine harte Täter-Opfer-Umkehr betreibst, hätte ich nicht erwartet.

Für PKW- und LKW-Fahrer gilt nämlich:

o ICH bin der Stärkere
o ICH muss mich defensiv verhalten! ICH darf andere nicht gefährden!
o ICH muss nicht NEBEN einem Fahrrad stehen, ich habe KEINEN Überholzwang!
o ICH muss immer ALLES im Blick haben! Ganz besonders als LKW-Fahrer gilt:
o Es gibt KEINEN toten Winkel. Zumindest nicht an in der EU zugelassenen LKWs. Und das seit März 2009. Vgl. auch StVZO § 56 (für Deutschland. In anderen EU-Ländern gibt es entsprechend analoge Vorschriften.)


Du als passionierter Radfahrer müsstest eigentlich wissen, dass gerade die 1,5m Regelung zu deinem Schutz dient. Du bist sicherlich nicht selten sehr knapp überholt worden und weißt, wie übel das ausgehen kann.

Mit dem Spiegel stimme ich dir aber zu. Wenn es über die Mindestanforderungen hinaus ein sinnvolles Extra am Fahrrad gibt, dann ist es ein Spiegel.

Aber Radfahrern so eine starke Mitverantwortung an schweren durch Kraftfahrzeugführer verursachte Unfälle zu geben, zeugt aus meiner Sicht nicht von Taktgefühl. Das ist in etwa so als gibst du einem Kindergartenkind die Schuld, wenn es am Zebrastreifen überfahren wird, weil es nicht noch 5x geschaut hat, ob wirklich alle Autos anhalten.

Radfahrer sollten besonders in der dunklen Jahreszeit mit vorhandener und vor allem funktionierender Beleuchtung durch die Gegend bei Dämmerung und Dunkelheit fahren, damit andere Verkehrsteilnehmer überhaupt die Chance erhalten, sie zu sehen, bevor sie wie aus dem Nichts angeschossen kommen. Das ist leider in meiner Stadt oft nicht der Fall. Unfair und auch eine Form von Rücksichtslosigkeit.

Durch E-Bikes hat sich zudem bei einigen Radlern das Tempo selbst in verzwickten und unübersichtlichen Situationen erhöht, da häufig selbst dort vorrangig von irgendwelchen Fahrradkurieren- und Auslieferern zwecks Zeitersparnis auf Fullspeedmode gesetzt wird, was anderen Verkehrsteilnehmern teils üble Überraschungen beschert, da nicht damit gerechnet wird, dass ein 'Radler' plötzlich und so fix die Verkehrssituation grundlegend verändert. Nach einigen merkwürdigen Begegnungen und Begebenheiten dieser Art weiß ich nun mehr, kalkulier dies mit ein und passe anders auf, wenn ich eines Kamikazekampfradlers unterwegs gewahr werde.

Da stimme ich dir zu @Wisedrum. Licht ist Pflicht. Ich fahre grundsätzlich mit Licht, ob Tag oder Nacht, ob Fahrrad oder Auto.

Das ändert aber nichts daran, dass man am Steuer eines mehrere Tonnen schweren Stahlklotzes doch ein bisschen mehr Verantwortung trägt als mit einem 20 kg schweren Alurahmen auf zwei Rädern, einfach weil der Schaden, den man damit anrichten kann, um ein vielfaches höher ist.

Priusbastler schrieb:
o Z.B. 1,5m seitlicher Abstand!
o Das ist oft unmöglich und auch widersinnig!
Diese Bestimmung gibt es in D auch. Viele PKW-Fahrer halten sich daran wo es möglich ist, aber leider nicht Alle. Wieso "widersinnig?"
Naja ....
Mein Fazit, SPIEGEL am Fahrrad müssen VORSCHRIFT werden!
Leider sind unsere Beamten und Politiker zu doof dafür ....Manche Jugendliche haben weder Bremsen, noch Beleuchtung an ihren "Wheelys". Spiegel am Fahrrad, ja ist gut. Unser Nachbarskneipier hat einen an seinem E-Bike.

MfG Harzbube.

marratj schrieb:
Ich fahre grundsätzlich mit Licht, ob Tag oder Nacht, ob Fahrrad oder Auto.

Ich nicht. Mit dem Motorrad wegen anberaumter Lichtpflicht jedoch auch tagsüber. Sie dient dazu, Motorradfahrer gegenüber Autofahrern optisch im Verkehr tagsüber für diese erkennbarer abzusetzen. Würden nun alle Autofahrer mit Licht tagsüber fahren, weil sie es irgendwie besser finden, wäre diese Verordnung hinfällig und widersinnig. Im Auto bleibt das Licht deswegen aus und ich überlasse es dem Lichtsensor meines Wagens, es je nach seiner Einschätzung zu aktivieren.

Dein Wagen hat ein Tagfahrlicht, das immer an ist, wenn deine Scheinwerfer aus sind. Auch du fährst also dauerhaft mit Licht (nur nicht mit dauerhaftem Rücklicht).

Stimmt, die kleinen Funzeln in der Front vergas ich. Danke für den Hinweis. Alledings werfen sie weit weniger Licht als die Hauptscheinwerfer und tragen m.E.n. kaum bis nichts dazu bei, mit dem Frontscheinwerferlicht eines Motorrads verwechselt zu werden. Es gibt sogar Motorradfahrer, die tagsüber zwecks bessserer Sichtbarkeit stets mit Fernlicht unterwegs sind. Sicher ist sicher, oder? Das halte ich für reichlich übertrieben, sogar für kontraproduktiv wegen einer Blendgefahr entgegenkommender Fahrzeuge ganz abgesehen davon, dass es nicht erlaubt ist mit Gegenverkehr.

Es ist halt wie mit dem Tempolimit. Deutschland ist eines der wenigen verbliebenen Länder in Europa, das keine allgemeine Lichtpflicht für Kraftfahrzeuge hat. Die anderen sind da weiter.

Die Liste vom ADAC ist da recht aufschlussreich: www.adac.de/verkehr/recht/verkehrsvorsch...nd/lichtpflicht-tag/

Bei uns wurden letzte Woche schwerpunktmäßig Radfahrer kontrolliert. Das war einen richtig große Aktion, da standen locker 20 PolizistInnen/OrdnungshüterInnen. Interessantes Ergebnis: 95% der Erwachsenen hatten korrektes Licht! Schlimm sah die Sache dagegen bei den SchülerInnen aus. Da wurden wohl auf einen Schlag 30 blaue Briefe verteilt. Die Eltern erhalten nun Post und müssen mit dem verkehrssicher gemachten Fahrrad vorstellig werden.

Keine Strafzahlungen, sondern nur Vorführen? Erstaunlich, sonst wird immer gleich zur Freude von Stadtkassen schick abkassiert.

Die gab's hier nicht zu knapp durch eine Kontrolle, weil Schüler mit dem Rad auf der falschen Seite den Fahrradweg zur Schule benutzten zum Erstaunen der zahlen müssenden Eltern. Tja, schlecht gefahren beim do as you like.

Die 20€ werden sicher auch erhoben. Wichtig ist die Wiedervorführung. Da wird so mancher Erziehungsversager das Rad des Nachwuchses zum allerersten Mal genauer inspizieren.

Wisedrum schrieb:
Keine Strafzahlungen, sondern nur Vorführen? Erstaunlich, sonst wird immer gleich zur Freude von Stadtkassen schick abkassiert.
Normal.

Bei uns in der Stadt gab es letztens eine Aktion vor der Schule, bei denen Autofahrer, die am Zebrastreifen nicht angehalten haben (teilweise nicht mal langsamer geworden sind) und Elterntaxis, die Gehwege und Rettungswege vor der Schule zuparken von der Polizei und den Kindern zusammen kontrolliert wurden.

Da wurden die betroffenen Autofahrer auch nur mit traurigen Smiley-Zetteln verwarnt, um "Bewusstsein zu schaffen". Als wenn die Leute nicht genau wüssten, was sie falsch machen. Sonst hätten sie nämlich erst gar keinen Führerschein.

Verhaltensänderungen werden erst durch Maßnahmen bewirkt, wenn überhaupt, die 'weh' tun und spürbar sind gestaffelt nach Höhe des Einkommens. Mit einem traurig aussehenden Smiley versehene "Du Du Du Zettelchen" werden den Meisten nicht mehr als ein 'einsichtig' müdes Lächeln abringen, bevor weiter draufgedrückt wird, weil nichts passiert. Schön wäre es, wenn's anders wäre und eine Bewusstseinsänderung einträte. Im Land des wünschenden Konjunktives ist davon aber nicht auszugehen.