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Was aber nichts daran ändert das der Gesetzgeber alles versucht, die schwächeren Verkehrsteilnehmer besser zu schützen. Das ist lobenswert aber nur von bedingen Erfolg, wenn mehr Sicherheit durch mehr Ignoranz gegenüber den Regeln vorherrscht.

Und ja, so viele Autofahrer die sich daneben benehmen sehe ich tatsächlich hier nicht. Das es diese gibt und auch diese sich teilweise immens daneben benehmen steht außer Frage.
Aber die Quote der Radler die sich daneben benehmen ist definitiv höher als die der Autofahrer.

So lange nichts passiert ist auch alles gut.
Aber da dies eben nicht der Fall ist und im Regelfall der Schwächere eben die höheren Konsequenzen hat, wird sich nichts daran ändern das man alles dafür macht, das der mehr geschützt wird und diesen höheren Schutz wieder durch schlechtes Benehmen verspielt.

Wir spielen ja mittlerweile Radfahrer-Bingo auf unseren Autofahrten. Wenn sich an der roten Ampel von hinten einer nähert, rufen wir laut "Bingo!", wenn er drüber fährt. Gerne auch bei runtergelassenen Fenstern Macht Laune und verkürzt die Fahrtzeit enorm.

TF104 schrieb:
Und ja, so viele Autofahrer die sich daneben benehmen sehe ich tatsächlich hier nicht.
So? Dann zähle doch auf deinen täglichen Wegen mal die Autos, die “aufgesetzt” auf dem Gehweg parken, obwohl in der Straße kein Schild steht, welches das Gehwegparken explizit anordnet.

Bei uns in der Stadt muss ich nur 100 m von zu Hause weglaufen und sehe in der Nebenstraße schon mindestens 8 der 10 dort parkenden Autos so stehen.

Macht in meiner persönlichen Beobachtung also direkt eine Quote von 80 % Autofahrern, die auf die StVO pfeifen.

Auch wenn du es nicht glauben magst, aber hier im ländlichen Raum ist es eben anders.
Es stört sich Niemand daran, wenn ein Nachbar mal am Wochenende mit seiner Sattelzugmaschine vor seinem Haus parkt.
Oder mal der Wohnwagen für ein paar Wochen vor der (eigenen)Tür.
Weil eben Niemand behindert wird oder gar gefährdet.

Dafür sehe ich Radfahrer auf Fußwegen, entgegen der Fahrtrichtung unterwegs, von Licht usw. will ich nicht reden. Das ist eben bei uns Alltag und schwer zu glauben das es in der Stadt anders ist. eher kommt man nicht jeden Verstoß mit.

Und so lange der Radler ohne Licht an seinem nicht StVO konformen Fahrrad an der roten Ampel anhält, fährt die Polizei weiter.

Ich sage ja, das hier zwischen uns führt zu nichts… obwohl die StVO für alle Verkehrsteilnehmer entsprechend gilt, werden je nach persönlichen Vorlieben gewisse Teile stärker gewichtet als andere.

Solange wir uns also nicht einmal auf die Gültigkeit der gesamten StVO für alle Bereiche und Verkehrsteilnehmer einigen können, ist jede Diskussion darum, wer sich “richtig” oder “falsch” verhält, müßig. Dass “die anderen machen aber auch Fehler” keine Ausrede sein sollte, hattest du ja bereits selbst klargestellt.

Wieso können wir uns nicht auf die Gültigkeit der StVO einigen?

Ich sehe halt nur das Problem der Gewichtung der Vergehen.
Ein mies geparktes Auto ist nicht okay, kann auch eine gewisse Gefahr ausgehen. Aber es ist eben kein Fahrzeug in Betrieb und wenn es im Wege steht, dann stört es andere Verkehrsteilnehmer. Keine Frage. Aber wenn der Weg vergeht ist durch ein Hindernis sagt die StVO was aus? Man muss seine Geschwindigkeit so anpassen das man jederzeit vor einem auftauchenden Hindernis anhalten kann. Deshalb bekommt der Fahrer der gegen ein widerrechtlich geparktes Auto fährt eine Mitschuld. Er ist gegen ein Hindernis gefahren. Das Hindernis ist passiv und der aktive Fahrer hätte es verhindern müssen.

So und nun der Radfahrer.
Und das mit Beispiel.
Für ihn wird die Geschwindigkeit beim Rechtsabbiegen für LKW auf Schritttempo herabgesetzt. Damit der LKW Fahrer Zeit hat ihn ggf. im Spiegel zu sehen. Und damit der Radfahrer ebenfalls Zeit hat auf seine Vorfahrt zu verzichten, falls er aus diversen Gründen nicht für den LKW Fahrer zu erkennen ist.
Die Frage in dieser Konstellation ist, was wenn der LKW Fahrer beim Beginn des Abbiegens keinen Radfahrer sieht, dann dieser aber mit relativ hoher Geschwindigkeit in den Bereich der Spiegel auftaucht? Anhalten, obwohl der LKW bereits zur Hälfte rum ist?
Wie verhält sich der Radfahrer richtig?
Auf sein vermeintliches Recht bestehen und mit einem kühnen Schlenker sich das auch nehmen?
Das ist nur eine Frage. Was wenn der Radler mit E-Bike kühn aus dem Schatten des Fußweges den kurzen Weg über die Ampel sucht? Im Spiegel schaut man i.d.R. auf den Radweg, nicht auf den Fußweg. Den schaut man sich vorher an, denn Fußgänger kann man schon abschätzen. Radfahrer die sich da verstecken kaum.

Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Da rede ich noch nicht einmal davon das rechtsabbiegende Radfahrer im Gegenverkehr die Hand nicht raushalten und man unnötig wartet.
Und das was mich stört ist die an den Tag gelegte Rücksichtslosigkeit die teilweise vorhanden ist. Die Krönung der letzten Woche war ein Radfahrer mit E-Bike der mich in der 30er Zone einfach mal überholte. Mag witzig aussehen, wenn aber ein Kind am Schwimmbad über die Straße gerannt wäre...?

Es wird dem Radfahrer viel Aufmerksamkeit geschenkt. Aber was davon übrig bleibt wenn man sich nicht an Regeln hält? Es geht inzwischen morgens auch wieder los mit Fahren ohne Licht. Ganz cool wenn das an einem schnellen E-Bike ist...

Millionenschwerer Rheingau-Radweg endet mitten auf Bundesstraße
Über 137 Millionen Euro kostete der Rheingau-Radweg bei Rüdesheim mit dem Ausbau der B42. Mitte Juli wurde der Radweg nach 17 Jahren Bauzeit feierlich eröffnet. Doch tatsächlich fehlt ein letztes Teilstück noch immer.
www.hessenschau.de/wirtschaft/millionens...ngau-radweg-102.html

LG
Klaus

Oh Mann - ich habe das Gefühl, die Stelle ohne Baustelle liegt gar nicht so weit zurück. Trotzdem ist es traurig, dass durch Planungsänderungen an der Bahnstrecke nun die Radfahrer für 10Jahre dieser Gefahr ausgesetzt werden. Und auch, wenn es an dieser Stelle oft gut gehen möge, kann ich nur schon heftige Situationen vorstellen. Keine gute Lösung!

Das m.E. erbärmliche ist, das man bereits 2012 von der ursprünglichen Planung abgekommen ist, es aber in den letzten 11 Jahren nicht geschafft hat, eine andere Lösung zu erarbeiten und gleich mit zu realisieren. Ich bin die B42 dort ca. 2013-2015 öfter gefahren. Was hier gebaut wurde, war wirklich ein großes Projekt. Und das vergammelt jetzt schon mal kaum genutzt, weil am Ende/Anfang des Weges ein paar armselige Meter fehlen. Wenn das Reststück fertig ist, hat der jetzige "Neubau" vermutlich schon die ersten Frostschäden. Zumal der erste realisierte Bauabschnitt jetzt schon ein paar Jahre alt ist.

LG
Klaus

Wir sind ja jetzt fast 2 Wochen hier im Markgräfler Land.
Aber ich habe den Eindruck, dass hier die FR Autofahrer vom Sicherheitsabstand , gegenüber Radfahrern , noch nichts gehört haben.
Heute im Münstertaler Kreisel ( vor dem Rathaus )
Der Kreisel hat so Führungsinseln vor dem Kreisel.
Die sind Max. 3,5 m breit . Wir werden noch unmittelbar vor dem Kreisel , in diesem schmalen Bereich überholt . Und dann zieht der Autofahrer auch noch an der ersten Kreiselausfahrt vor dir rechts raus!
Also wenn du da nich gut steuern kannst hast du verloren!
Und das war heute Morgen so und eben bei der Rückfahrt wieder!
Und beide Male hatten die Autos Fahrradheckträger dran!!
Haben die , wenn die in ihrem Panzer sitzen , vergessen wie das mit dem Rad auf der Strasse ist ?
Und überhaupt wird hier sehr dicht an einem vorbei gefahren!
Anders als bei uns , westlich von Hannover.
Ich denke , dass ich das mit meinen vielen Kilometern auf der Strasse beurteilen kann.
Und das Ländle wird ja von den Grünen regiert , aber das mit den Radfahrerschutz haben sie ihren Bürgern noch nicht vermittelt!

Bei uns hat es schon öfters Presseartikel über den Sicherheitsabstand zu Radfahrerngegeben.
Und die Polizei ist selbst mit Rädern den Nienstädter Pass hochgefahren und hat Autofahrer oben am Pass über ihr Fehlverhalten belehrt. Die waren über Funk mit ihren Kollegen oben verbunden.

Fazit , hier müsste auch mal über den Sicherheitsabstand aufgeklärt werden . Gruß Heinz!

heinz die speiche schrieb:
Und beide Male hatten die Autos Fahrradheckträger dran!!
Haben die , wenn die in ihrem Panzer sitzen , vergessen wie das mit dem Rad auf der Strasse ist ?
Die haben das nicht vergessen, sondern nie erfahren. Aus meinem persönlichen Bekanntenkreis kann ich sagen, dass viele Menschen ihre Räder nur für Urlaube und gelegentliche Freizeitradtouren aus dem Keller holen.

Die haben schlicht keine Erfahrung damit, wie das als Radfahrer im alltäglichen Straßenverkehr ist, weil die 200 km, die sie im Jahr fahren, fast ausschließlich als Freizeitvergnügnen auf Rad- und Feldwegen abseits von stark befahrenen Straßen betrieben werden.

Es werden ja immer mal wieder Forderungen nach einem echten "Fahrradführerschein" o.ä. laut. Im Gegenzug würde ich fordern, dass jeder, der einen PKW- oder LKW-Führerschein macht, neben dem Auto auch mindestens jeweils 2 Fahrstunden in der Stadt, Überland und in der Nacht mit dem Fahrrad absolvieren müssen sollte.

heinz die speiche schrieb:
... hier im Markgräfler Land.
... hier die FR Autofahrer
Was bedeutet FR in dem Fall? Das Internet sagt, das Markgräfler Land sei in Baden Württemberg, der Kreis FR hingegen in Bayern.

LG
Klaus

FR am Kennzeichen ist Freiburg .

marratj , ich bin anderer Meinung.
Letzten Sonntag morgen . Genau an dem Kreisel , an gleicher Stelle, werde ich von einem E Klasse Coupe mit Fahrrädern ,geschnitten.

400 m weiter ist eine Tankstelle , dort tankt der Mercedes . Der Besitzer , ein schlanker Mittsechziger , der bestimmt viel Rad fährt , zumal ein Rad auf dem Heckträger KEIN E RAD ist .
D.h. auch Vielradfahrer vergessen , wenn sie im Auto sitzen, wie es sich auf dem Rad anfühlt , wenn einer 30 cm an deinem Lenker vorbei fährt !
Gruß Heinz !

heinz die speiche schrieb:
FR am Kennzeichen ist Freiburg .
Suche nach "Kreis FR" führte mich tatsächlich nach Freising, wie peinlich.

Früher (als ich noch Kind/Jugendlicher war), gab's mal so "Abstandshalter" an Fahrrädern. Die waren sogar noch sehr "autofahrerfreundlich" (geschätzt 50..60cm Abstand vom Gepäckträger und außerdem aus weichem Kunststoff und abklappend).

Wenn sowas wieder in Mode käme, spräche sich das wohl schneller herum unter den Autofahrern.
(womit ich keine "Schuldumkehr" betreiben möchte!)

Wahrscheinlich gäb's bei sowas aber wieder Schadensersatzklagen gegen Radfahrer wg. zerkratztem Lack.

DAs wäre jedenfalls mal einen gute Aktion vom ADFC o.ä..


(obwohl ich selbst reiner Autofahrer bin, bekomme ich immer die Krise, wenn ich sehe, wie rücksichtslos viel zu viele mit Radlern umgehen)