Priusfreunde.de

Schön zu lesende "Langversion" dessen, was ich meinte.
Eigentlich geht es um die schlichte (und ehrlich gemeinte Frage) "MUSS das wirklich sein?"

Man stelle sich vor, die anderen wären z.B. die eigenen Eltern, Kinder, Freunde, ... würde man dann auch sagen "Ist mein Recht - du hast keine Ahnung und einfach Pech"!?

TF104 schrieb:
...§ 1 eher Pflicht als Recht ist. Nämlich Pflicht einen anderen nicht unnötig zu behindern. ...
Ich erlebe es in Diskussionen (gerade um dieses Thema) eher als "Waffe für sein eigenes Recht" (indem man die Pflicht des Gegenübers einfordert ).
..und genau DAS empfinde ich als das Problem, das du & ich beschreiben wollen.

Wenn ich mal wieder mit 15 km/h hinter einem Traktor her fahre, dann stellt sich die Frage "darf der das?" nicht. Es wird immer beliebter, mit alten Traktoren mal eine Tour an der Mosel entlang zu fahren. Radweg gibt es auf meiner Moselseite nicht, trotzdem haben die Leute das Recht, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren oder einfach eine schöne Tour, eine Freizeitfahrt. Urlauber mit Autos pendeln unkoordiniert zwischen 40 und 70 km/h, Linienbusse fahren manchmal nur 50, wenn sie im Fahrplan zu früh dran sind. Usw. usf.. Ruhe und Gelassenheit sind auch im Straßenverkehr hilfreich.

LG
Klaus

Radfahrerin in Frankfurt gestorben
Taxifahrer nach tödlichem Autotür-Unfall zu Geldstrafe verurteilt
www.hessenschau.de/panorama/taxifahrer-n...ahrerin-tot-100.html
Der Taxifahrer hätte den Unfall vermeiden müssen. Und die Radfahrerin hätte wohl besser einen Helm getragen.

LG
Klaus

Genau aus diesem Grund halte ich mit dem Fahrrad zu geparkten Autos immer mindestens einen Meter Seitenabstand, auch wenn das an Engstellen bisweilen bedeutet, dass ich mal für 200 m nicht von hinten überholt werden kann und von manchen deswegen als Behinderung im Verkehr angesehen werde.

Heute haben wir den Weg von Edinburgh in die Highlands gewagt. Hier findet morgen irgendein wichtiges Radrennen statt. Das hat zur Folge, dass die Straßen voll sind mit Hobbyrennfahrern, welche sich auch einmal wie ihre Idole fühlen möchten und die Hügel hoch- und wieder hinunterkeuchen. Ein Himmelfahrtskommando, keine Ahnung wer sich so etwas freiwillig antut. Es gibt hier unendlich viele uneinsichtige Hügel wie auch uneinsichtige Kurven wie auch uneinsichtige Einheimische, welche sich nicht in ihrem Tempo einschränken lassen wollen. Hinter jeder Kurve/jedem Hügel musste man mit Gegenverkehr auf der eigenen Fahrspur rechnen. Unnötig zu sagen, dass kein einziger dieser Hobbyrennfahrer ein straßenverkehrstaugliches Fahrrad vorweisen konnte. Warum auch...

Das wichtige Radrennen sind die Weltmeisterschaften !
Und Rennräder müssen kein Licht , Schtzbleche und keine Reflektoren haben .
Gruß Heinz !

Danke, Heinz!
Offensichtlich ist es den Organisatoren nicht gelungen, großräumig und deutlich z.B. durch Plakate, auf die WM hinzuweisen um die anderen Verkehrsteilnehmer während der Zeit um erhöhte Vorsicht zu bitten. Sonst hätte unser Forumskollege davon etwas mitbekommen.
Wünsche allen jederzeit dennoch sturz- und unfallfreie Fahrt!

heinz die speiche schrieb:
Das wichtige Radrennen sind die Weltmeisterschaften !
Und Rennräder müssen kein Licht , Schtzbleche und keine Reflektoren haben .
Gruß Heinz !

Schutzbleche muss ja überhaupt kein Rad haben. Aber weshalb dürfen Rennräder auf andere sicherheitsrelevante Dinge verzichten? Mit ist egal, wenn jemand freiwillig auf seine Sicherheit verzichtet. Mir ist aber nicht egal, wenn ich deswegen in einen Unfall verwickelt und bestraft werde.

Es stehen eine Menge Schilder herum, dass morgen die Straße gesperrt ist, was ja auch in Ordnung ist, irgendwo muss schließlich gefahren werden. Aber wer denkt denn von selbst daran, dass deswegen bereits heute schon vermehrt Rennradler unterwegs sind?

Na ja , die werden die Strecke abfahren und sich die kritischen Punkte merken , bzw. mehrfach abfahren . Das werden alle Teams so machen und Du bist da hineingeraten .
Vielleicht hättest Du in einer anderen Gegend mit deinem alten Diesel rumgurken sollen .
Gruß Heinz !

schrubber schrieb:
Heute haben wir den Weg von Edinburgh in die Highlands gewagt. Hier findet morgen irgendein wichtiges Radrennen statt.
Da würde ich auch gerne sein, viel nasser als bei uns in Rheinhessen kanns ja auch nicht sein. Für Wasser des Lebens wird's reichen, lass dir's schmecken. Bist du da mit deinem eigenen Auto. Hatte immer einen Mietwagen in GB und Irland. Auf Radfahrer muss man auch bei uns aufpassen, aber nicht so viele.
LG nach Schottland, Peter

Du wirst es nicht glauben, aber hier scheint immer Mal wieder die Sonne zwischen den Wolken hervor und es ist seit drei Tagen weitestgehend trocken Gestern hatten wir sogar als Zwischenstopp einen schönen Tag am Strand. Wir sind mit einem Passat W8 Kombi Diesel unterwegs.

@heinz die speiche: Würde ich gerne. Aber das bedeutet tatsächlich große Umwege. Schottland ist riesig, das Straßennetz dünn und dürftig ausgebaut. Ich habe ja auch kein Problem damit, mal ein paar Rennradler zu überholen, im Gegensatz zu den Alltagsradlern Zuhause wissen die zumindest mit ihrem Rad umzugehen und laufen nicht Gefahr, dir bei jeder Steigung vors Auto zu kippen. Es war halt in Kombination mit dem hier gängigen Fahrstil in meinem Augen sehr gefährlich. Andererseits sehen das die Schotten sicherlich anders

schrubber schrieb:
Schutzbleche muss ja überhaupt kein Rad haben. Aber weshalb dürfen Rennräder auf andere sicherheitsrelevante Dinge verzichten?

Kennt denn jemand hier im Forum die entsprechende Rechtslage im Vereinigten Königreich dazu? Die Regeln für die Teilnahme am Straßenverkehr mit Fahrrädern unterscheiden sich ja bereits zwischen Deutschland und Österreich in einigen Punkten entscheidend voneinander.

Die deutsche StVO führe ich mir in den letzten Jahren regelmäßig genauer zu Gemüte, so dass ich mich hier einigermaßen sicher fühle, fundierte Aussagen zu treffen. Ohne genaue Kenntnis der "britischen StVO" würde ich mir hierzu aber erst mal überhaupt kein Urteil erlauben wollen...

Highway Code, rule 60:

At night your cycle MUST have white front and red rear lights lit. It MUST also be fitted with a red rear reflector (and amber pedal reflectors, if manufactured after 1/10/85). White front reflectors and spoke reflectors will also help you to be seen. Flashing lights are permitted but it is recommended that cyclists who are riding in areas without street lighting use a steady front lamp.

Und da kommt wieder meine Frage auf, warum verzichtet man freiwillig darauf, besser gesehen zu werden? Was wiegt ein Speichenreflektor? 1g? Das ist den anderen Verkehrsteilnehmern, welche bei einem evtl. Unfall lebenslang haften, einfach nicht fair.

Da steht's ja dann schwarz auf weiß.

Bei Nacht ist Licht vorgeschrieben: "At night your cycle MUST have white front and rear lights lit". Tagsüber also nicht.

Außerdem müssen immer ein Reflektor auf der Rückseite und Pedalreflektoren angebaut sein: "It MUST also be fitted with a red rear reflector (and amber pedal reflectors, if manufactured after 1/10/85)". Dies gilt wohl immer (also auch tagsüber).

Weißer Frontreflektor und Speichenreflektoren sind aber ein "kann": "White front reflectors and spoke reflectors will also help you to be seen". Da fehlt das "MUST", sondern es gibt nur den Hinweis, dass diese helfen, besser gesehen zu werden. Das gilt aber dort dann wohl für alle Fahrräder, nicht nur für Rennräder.

Die Frage, warum man freiwillig darauf verzichtet, besser gesehen zu werden, hat dann mit der Rechtslage erst mal nicht viel zu tun.

Ich selbst bin auch lieber im Modus "Weihnachtsbaum" unterwegs, eben genau damit ich von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen werde. Ich bin aber auch mit dem Auto schon "immer" auch mit Licht am Tag gefahren, lange bevor Tagfahrlichter Standard wurden.

Im Gegenzug sehe ich aber auch heute bei Dämmerlicht noch viele Autos ohne Licht rumfahren, da sind leider auch viele Fahrer der Meinung, dass es Licht erst braucht, wenn es richtig dunkel ist. Geht mir auch nicht in den Kopf.

Als ich in meinem jugendlichen Leichtsinn noch Europas Straßen mit meinem Rennrad unsicher machte, hatte ich dieses auch mit Schutz-"Blechen" ausgerüstet.
Sie bestanden aus relativ farblosem, durchsichtigem Kunststoff, der voll-flächig mit gelben, reflektierenden Partikeln durchsetzt war. Ich glaube, so etwas gibt es heute gar nicht mehr, seither ist ja auch schon mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen.