Priusfreunde.de

Zunächst einmal ein Dankeschön für die 1000 und 1 Beiträge @PMueller.

PMueller schrieb:
Davon gehe ich (als Nur-Autofahrer)(statt auf dem durchaus benutzbaren Radweg) Mit etwas Humor: Wer selbst nicht mit dem Rad fährt, aber meint, Radwege wären durchaus benutzbar, dem unterstelle ich ein Vorurteil. Jeder von uns hat seine Erfahrungen und teilt sie hier. Natürlich ist damit nicht alles allgemein gültig. Und die allermeisten @priusfreunde nehmen ebenso die best mögliche Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer. Situationen, wo man sich etwas über andere Verkehrsteilnehmer ärgert kennt jeder. Ich orientiere mich da meist an überbreiten, landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Breiter als ein LKW und nicht auf eine Fahrspur passend.

und dafür hinter ihm 50 Autos mit 15 kmh (statt den erlaubten 70-100 kmh) zuckeln müssen.Am WE war ich im Ost-Harz mit dem YHSD unterwegs. Für mich ging es bergab, es war extrem kurvig, sehr viele Motorradfahrer. Irgendwann kam mir ein Ehepaar auf normalen Fahrrädern entgegen. Der Mann vorne weg, die Frau 5 m dahinter, dahinter einige PKW.
Ich sah den Mann atmen. Diese Atmung kenne ich. Ich konnte unmittelbar seine Anstrengung nachvollziehen. Das Ehepaar habe ich auf ein Alter von 70 J. oder mehr geschätzt. Wohl gemerkt, sie fuhren bergauf und sicherlich schon länger und noch länger. Sehr kurvige und damit unübersichtliche Strecke, 8 - 10% steil, bei 26°C.

Wann die Auto's hinter ihnen überholen konnten, weiß ich nicht. Hut ab vor der körperlichen Leistung. Ich hätte es nicht gekonnt.

Hybridfan5

Ich habe gestern bei einer Ausfahrt im Taunus mit einem Bekannten was erlebt, dass mich gewissermaßen sprachlos zurückgelassen hat: So fuhren wir gemäß Navigation hintereinander durch ein bewaldetes Gebiet mit offiziellen(!) Straßen (also solchen, wo man auch mit dem Auto fahren darf), die auch teils von Radlern und Fußgängern benutzt wurden.

Als der vor mir fahrende Wagen (wir waren mit zwei Autos auf dem Weg zum gleichen Ziel) an zwei Radfahrer heranfuhr, lösten die ihren Nebeneinander-Fahrverband vorübergehend auf und ließen ihn vorbei. Der Mann fuhr dann wieder neben der Frau und ließ mich dadurch nicht ebenso vorbeifahren. Er war sichtlich genervt und es fühlte sich für mich sehr nach Nötigung an. Als ich denn eine Zeit hinter ihnen gefahren war, waren sie wohl doch von den Autogeräuschen zu sehr genervt und ließen mich widerwillig und mit wenig Platz an ihnen vorbei. Alles total provokativ und streitsuchend. Ich war die ganze Zeit langsam gefahren (10-20km/h vor der Begegnung und hinter ihnen halt Fahrradtempo - ohne zu drängeln o.ä.). Da motzt die Frau mich an, was ich denn hier fahren würde. Ich sagte, dass auch Autos hier fahren dürften und sie mich nicht vorbeigelassen hatten. Da sagte die doch glatt, ich das das mein Problem wäre, wenn mein Auto so breit wäre. Der Mann schimpfte auch was und ich fuhr dann langsam weiter und sagte "Spießer", weil mir nicht anderes einfiel. Er hat sich dann darüber aufgeregt. Einen halben Kilometer weiter hielt der andere Wagen, der mich inzwischen aus dem Auge verloren hatte, weil ich ja "aufgehalten" wurde. Ich sprach den Radfahrer dann nochmal an, als er sich unseren Autos näherte, die in einer Einbuchtung seitlich der Straße standen, ob wir nicht nochmal reden wollten und wurde erneut angepöbelt. Keine Ahnung, ob die Frau was meinte von wegen: "Ich hab mir ihr Nummernschild gemerkt/fotografiert!". Unglaublich...Echt traurig, wenn Leute so unmöglich reagieren auf rücksichtslose defensiv fahrende Autofahrer! Kein Wunder, dass Autofahrer dann auf Radfahrer schimpfen Und besonders bescheuert: Die beiden fahren bestimmt auch regelmäßig Auto Wie arm - nur, um nach eigenem Ermessen andere zurechtzuweisen, ohne deren Rechte akzeptieren zu wollen Dass man nicht mal was hinnehmen kann, was einen evt. stört - ich mache das jeden Tag notgedrungen in der Nachbarschaft: Eben, weil man nicht alles verhindern kann. Man kann leider nicht alles selbst bestimmen...

Hybridfan5 schrieb:
...Mit etwas Humor: Wer selbst nicht mit dem Rad fährt, aber meint, Radwege wären durchaus benutzbar, dem unterstelle ich ein Vorurteil. ..
"Vorurteil" würde ich es nicht nennen - lediglich eine "laienhafte Einschätzung".

Deren "Laienhaftigkeit" würde ich auch niemals abstreiten. Allerdings kann man sich eines gewissens Eindrucks nicht erwehren und zwischen "10cm breitem, brennendem Schlaglochstreifen" und "10m breiter, separater und frisch asphaltierter Radautobahn" ist eine Menge Spielraum.

Mein Eindruck wird übrigens auch oft von Radfahrern geprägt: Benutzen zehn den Radweg und einer nicht, habe ich einen anderen Eindruck als wenn es anders herum ist. ... und bei Rennradfahrern ist natürlich auch der Anspruch höher (was ich vollkommen verstehen kann).

Wie gesagt: Selbst wenn es (egal, mir persönlich oder tatsächlich juristisch objektiv) noch so irregulär sein sollte, dass ein Radfahrer die Straße benutzt, so bemühe ich mich genauso, möglichst defensiv, ungefährlich und rücksichtsvoll zu fahren.

Da finde ich die (bei uns) zunehmenden Schilder "Radfahrer dürfen auf der Straße fahren" sehr hilfreich - nicht nur für mich, sondern für alle.

ElektrischesGefühl schrieb:
Ich habe gestern bei einer Ausfahrt im Taunus mit einem Bekannten was erlebt, ...

Rumpuper gibt's immer.
(s.a. YouTube: "Wischmeyer Rumpupen" )

Mir hilft manchmal, mir vor Augen zu führen, dass solche Typen sich letztlich selbst das Leben schwer machen .. nicht selten schwerer als sie es mir gemacht haben.

Busunfall in der Mainzer Innenstadt mit vielen Verletzten
Bei einem Unfall in der Rheinstraße auf Höhe des Mainzer Holzturms sind 18 Menschen verletzt worden. Weil eine Radfahrerin dem Bus die Vorfahrt genommen hatte, musste er stark bremsen.
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ma...-verletzten-100.html

Unfall bei Bernkastel: Radfahrer schwer verletzt
Zwischen Kesten und Minheim bei Bernkastel-Kues hat es auf einer Landstraße einen schweren Verkehrsunfall gegeben. Drei Radfahrer wurden verletzt, einer davon schwer.
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/tr...und-minheim-100.html


LG
Klaus

Keine Nachrichten, gestern live so erlebt.
Ortsdurchfahrt wo es am Ortsausgang einen Supermarkt gibt. Also entsprechend gut frequentiert.
Leider kein durchgehender Radweg, weder Innerorts geschweige denn Außerorts.
Der Radweg je nach Stufe des Straßenausbaus mal vorhanden und mal nicht. Teilweise nur einseitiger Bürgersteig.
Auf der Straßenseite ohne Rad oder Fußweg ist ein Anwohner herausgefahren und wartet darauf aussteigen zu können um sein Grundstückstor verschließen zu können. Da mehrere Autos in Kolonne im Gegenverkehr gefahren kommen (u.a. auch ich)muss er entsprechend warten.
Hinter ihm kam einer dieser Hobby Raabs angefahren. Statt seiner Wartepflicht nachzukommen und seinerseits den geforderten Seitenabstand einhalten zu können nutzte er seine Trainingseinheit und fuhr ungeachtet des Gegenverkehrs an dem stehenden Fahrzeug (ein Corolla Verso) vorbei. Seitlicher Abstand jeweils weniger als einen halben Meter.
Also auch hier wieder wäre es im Falle eines Unfalls laut Meldung erstmal 2 Autofahrer u.a. auch ich Schuld. Man stelle sich vor, der im Auto sitzende Fahrer hätte genauso gedacht-auch das reicht- und wäre ausgestiegen während ich ihn im Gegenverkehr passiert hätte.

Kurios, mein RAV hat den Radler nicht erkannt, was er sonst gern mal mit selbstständigem Abbremsen quittiert.

Gegenbeispiel, auch gestern live so erlebt: die 20er-Zone bei uns in der Innenstadt und ich mit dem Fahrrad in die eine Richtung unterwegs. In Gegenrichtung stand ein Bus an der Haltestelle, in den gerade Leute eingestiegen sind, dahinter kamen zwei Autos an.

Ich bin also mit dem Fahrrad ganz normal aus der Gegenrichtung an dem Bus vorbeigefahren, während die Autos hinter dem Bus logischerweise wartepflichtig waren, zumal die Fahrbahn dort nicht gerade die breiteste ist (nicht umsonst ist das eine 20er-Zone).

Bzw. wartepflichtig gewesen wären. Die Fahrer der besagten Autos haben nämlich keine Anstalten gemacht, zu warten, bis ihr Gegenverkehr (also ich) neben dem Bus durchgefahren ist, sondern sind einfach direkt rausgezogen, um sich an dem Bus vorbei zu quetschen ohne auf mich zu achten. Dabei musste ich auch dann auch gut bremsen und dabei aufpassen, beim Ausweichen nicht noch an die parkenden Autos am Rand zu donnern.

Moral von der Geschichte: Deppen, denen ihre Umgebung egal ist, gibt’s in jedem Verkehrsmittel.

marratj schrieb:
...stand ein Bus an der Haltestelle..
Ich meine mal gelernt zu haben, dass ich (als Autofahrer - was für Radler gilt, weiß ich nicht) Busse, die direkt an der Straße halten (also ohne "Bucht"), sowieso nicht überholen darf.
Wäre also doppelt verboten gewesen.

marratj schrieb:
...
Moral von der Geschichte: Deppen, denen ihre Umgebung egal ist, gibt’s in jedem Verkehrsmittel.
Ein Unterschied ist die "Asymmetrie": Das Fehlverhalten beider gefährdet den Radler deutlich stärker als den Autofahrer (wobei es auch da durch Ausweichen, Abbremsen, ... nicht ganz ungefährlich ist).

"Autodeppen" sind also eher Arschlöcher und "Radlerdeppen" eher Dummköpfe.


Gruß

PMueller

Das Überholen (bzw. korrekt: Vorbeifahren, da der Bus ein haltendes Fahrzeug ist) eines haltenden Busses ist laut StVO durchaus erlaubt. Allerdings unter entsprechenden Auflagen laut StVO § 20:

Wenn der Bus bereits steht, darf man vorsichtig vorbeifahren. Wenn der Bus dabei den Warnblinker eingeschaltet hat, dann auch nur in Schrittgeschwindigkeit und die Fahrgäste dürfen nicht behindert werden. Dies gilt auch für den Gegenverkehr.

Das Überholverbot, das du in Erinnerung hast, existiert dort aber auch. Und zwar nämlich während dem Anhalte- und Abfahrvorgang. Wenn ein Bus mit Warnblinker gerade noch an die Haltestelle heranfährt, gilt während dieser Zeit ein Überholverbot. Ebenso, wenn der Bus von der Haltestelle wieder anfährt, dann ist diesem die Abfahrt zu ermöglichen und als Fahrer des Folgefahrzeugs muss man dafür wenn nötig auch anhalten und warten.

Spannend!

Danke für den Verweise auf StVO §20.
(muss mal mehr ins Original schauen )
Mal zu meinem Verständnis: "Warnblinker" - meint das wirklich, dass die Blinker links und rechts gleichzeitig an sind? Oder ist das StVO-Deutsch für "Blinken"?
(ich kann mich nicht erinnern, einen Bus mal an der Haltestelle mit "Warnblinker" (wie ich es kenne) heran- oder wegfahren gesehen zu haben; außer natürlich, wenn er eine echte Panne hatte)

marratj schrieb:
...
Wenn der Bus bereits steht, darf man vorsichtig vorbeifahren. Wenn der Bus dabei den Warnblinker eingeschaltet hat, dann auch nur in Schrittgeschwindigkeit und die Fahrgäste dürfen nicht behindert werden. ...

Wenn Fahrgäste ein- oder aussteigen, darf rechts nur mit Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen Abstand vorbeigefahren werden, dass eine Gefährdung von Fahrgästen ausgeschlossen ist. Sie dürfen auch nicht behindert werden....

Ich denke, der Absatz ist eher für Radfahrer geschrieben (wenn ich doch mal in irgendeiner Konstellation mit dem Auto rechts an einem haltenden Bus vorbeifahren sollte, werde ich das aber auch beherzigen).
Interessant auch, dass nicht nur "Gefährdung", sondern sogar "Behinderung" zu vermeiden ist. Kurz: Fahrgäste haben absoluten Vorrang.


marratj schrieb:
...Dies gilt auch für den Gegenverkehr....
Sehr spannend. Dürfte wohl 99% der Verkehrsteilnehmer unbekannt sein.
(Radfahrer, die auf einem dezidierten Radweg auf der gegenüberliegenden Seite fahren, zählen vermutlich nicht zu "Gegenverkehr", oder?)

marratj schrieb:
...Das Überholverbot, das du in Erinnerung hast, existiert dort aber auch....
Wohl nicht wirklich, denn ich hatte einerseits bezog sich das definitiv auf den STEHENDEN Bus. Und andererseits gab es einen Unterschied zwischen "in der Bucht" und "an der Straße".
Keine Ahnung, ob das inzwischen veraltet ist, sich nur aus der Rechtsprechung (und nicht dem Gesetz selbst) ableitete oder ich mir einfach was Falsches gemerkt hatte.

Gruß

PMueller

Dass man bei warnblinkendem Bus an der Haltestelle auch im Gegenverkehr nur Schrittgeschwindigkeit fahren darf, habe ich zumindest 2007 in der Fahrschule schon so gelernt. Da gab es nämlich mal eine Situation, wo eine Mitfahrschülerin deswegen durch die Prüfung geflogen wäre, wäre die Fußgängerampel direkt vor der Haltestelle nicht rot gewesen. Dann hätte sie laut eigener Aussage nämlich nicht angehalten oder wäre langsamer geworden, sondern halt einfach ganz normal an dem im Gegenverkehr haltenden Bus vorbeigefahren.

Das hat unser Fahrlehrer danach extra als Beispiel genommen, dass wir da besonders drauf achten sollen.

Wie das natürlich als Radfahrer auf gesondertem Radweg gilt, ist tatsächlich eine gute Frage...

Gewußt habe ich das (bzgl. Gegenverkehr aber nicht realisiert), aber seit dem ist mir nicht ein einziges Mal ein Bus mit Warnblinker begegnet.

Nichts desto trotz fahre ich auch bei nicht blinkenden Bussen, wenn da gerade schon Leute am Aussteigen sind, nur mit Schrittgeschwindigkeit vorbei.

PMueller schrieb:
(ich kann mich nicht erinnern, einen Bus mal an der Haltestelle mit "Warnblinker" (wie ich es kenne) heran- oder wegfahren gesehen zu haben; außer natürlich, wenn er eine echte Panne hatte)Ich meine, an kleinen Haltestellen in kleinen Orten, haben Reisebusse den Warnblinker an. Es steigen eine Menge Personen zu und Gepäck muss verstaut werden.

Normaler ÖPNV an gleichen Haltestellen blinkt normal bei rechts ran und normal bei links wieder raus.

Gruß Hybridfan5

Haltestellen, an denen Linien-/Schulbusse mit Warnblinkanlage anfahren müssen von den Landkreisen und Gemeinden explizit festgelegt werden.
Meist liegt dem ein begründetes Gefährdungspotential zu Grunde, weswegen eine besondere Vorsicht von den anderen Verkehrsteilnehmern gefordert ist.

Was bitte nützt es, wenn man Radfahrer per Gesetz immer mehr schützen möchte und dem Autofahrer gleichzeitig mehr Verantwortung übergibt, wenn Radfahrer ihr Verhalten weder nachweisen müssen noch sich überhaupt an Regeln halten.

Nun gut, neuer Tag, neue Vorfälle.
Scheinbar vertragen die Menschen die Wärme nicht.
Ein offensichtlich gepimptes E-Bike (von denen hier auffällig viele auftauchen) fährt auf dem linksseitig verlaufenden Radweg um dann direkt vor mir rechtsabbiegend an der Kreuzung direkt vors Auto zu fahren.
Meine Vollbremsung rettete ihm den Arsch, zum Dank gab es einen Effenberg.

1 Kilometer weiter am Ende einer 30er Zone direkt am 50er Schild stand ein Radfahrer.
Dieser war allerdings mit seinem Handy derart beschäftigt das er vergaß wo er ist.
Als ich auf 3m am Schild dran war und den Tempomaten von 35 auf 55 umstellte rollte er los. Ohne natürlich den Blick vom Handy zu lösen.
Er wurde dann nur vom Geräusch quietschender Bremsen (das Auto im Gegenverkehr und mein Hintermann war ja auch am Beschleunigen) von seiner Tätigkeit am Handy abgelenkt.

Gut das wir diese Klientel mehr schützen müssen...