Priusfreunde.de

Als Radfahrer kriege ich die Insekten "am eigenen Leib" zu spüren. Es gab ein paar Jahre wo man ohne Probleme mit offenem Mund fahren konnte. Aber seit 2-3 Jahren werden die Insekten wieder mehr. Am Sonntag Abend war ich unterwegs. Da hat es an manchen Stellen richtig gepratzelt. Auch dicke Brummer kriegt man öfter mal ins Gesicht, das gibt einen ziemlichen Schreck.

Zur Zeit sterben ja anscheinend die kleinen Vogelarten aus und werden durch große wie Elstern ersetzt. Die großen fressen aber keine Insekten. Ich befürchte, dass das Insektensterben ins Gegenteil umklappen wird und es eine Plage gibt.

Das mit der Zunahme der Insekten habe ich beim Radfahren auch schon bemerkt. Vorallem wenn man mit offenem Mund einatmet.

Ich füttere meine Gartenvögel auch über das ganze Jahr damit die Insekten sich erholen können. Zum füttern der Brut brauche sie allerdings alle Insekten.

Vorhin hörte ich ein flatternses Surren und dann "Bock". Ich kannte dieses Geräusch, das Insekten mit Chitinpanzer machen, wenn sie unsanft landen. Ein Blick auf die Terrasse offenbarte es sofort, da lag ein Käfer auf dem Rücken:



Einen Moment war ich irritiert, weil sowas normalerweise nur bei böigem, kräftigem Wind passiert. Dann reichte ich dem inzwischen wieder zappelnden Kerlchen den Zeigefinger und beherzt griff es mit allen Sechsen zu und war sofort wieder auf den Beinen. Ein Goldglänzender Rosenkäfer.



Interessant auf dem ersten Bild die behaarten "Oberschenkel" - auch wenns nur ein Handyschnappschuß ist, so nah war ich noch nie einem Rosenkäfer. Genau genommen meine zweite Sichtung bisher. Beim zweiten Bild kann man erkennen, warum "Goldener". Je nach Lichteinfall reflektiert der ansonsten grüne Panzer das Licht und wirkt dort golden.
Der Rosenkäfer hat sich noch eine Weile sortiert, wie das Insekten machen, mit Fühler putzen und Flügel richten usw.. Dann suchte er das Weite. Das freut mich. Es ist nicht das erste Mal, daß ich Insekten solche "Aufrichthilfe" geleistet habe. Bei potentiell "gefährlichen" Insekten, also stechen, Gift spritzen oder beißen, biete ich aber nicht spontan einen Finger, sondern was verfügbar ist und passt. Grashalm, Zweig, ein langes Feuerzeug zum Grill anzünden usw..

LG
Klaus

KSR1-schöner beitrag

beim biotop hat sich heute ein seltenes "insekt" eingefunden.
nach einer ausgiebigen hetze durch wiesen mit reichlich löwenzahn
hat der kleine kerl die fellfarbe verändert-die farbe passt bestens zu den den dotterblumen.
esox

Zitat:
Studie zum weltweiten Vogelbestand
1,3 Milliarden Schwalben – aber nur 3000 Kiwis

Klar, Spatzen gibt es jede Menge. Aber wie viele Laufhühnchen, Trommelrallen und Bernsteinseeschwalben tummeln sich auf der Welt? Australische Forscher haben nun eine Schätzung zum globalen Vogelbestand veröffentlicht.
- www.spiegel.de/wissenschaft/natur/voegel...54-b223-144966af1eae

Grüße, Egon

Zitat:
Bundestags-Thema erneut vertagt
Schulze drängt auf mehr Insektenschutz

Der Schutz von Insekten ist wichtig für die Umwelt. Daher soll der Einsatz von Glyphosat deutlich eingeschränkt werden - das will der Bundestag beschließen. Doch nicht zum ersten Mal wird das Thema kurzfristig von der Tagesordnung gestrichen. Umweltministerin Schulze appelliert an den Koalitionspartner.
- www.n-tv.de/politik/Schulze-draengt-auf-...article22567918.html

Grüße, Egon

Wie vereinbaren die Autofahrer unter Euch eigentlich den tausendfachen und häufigeren Insektentod, live und in Farbe auf Frontscheibe und sonstiger Fahrzeugfront?

Gibt natürlich noch kleineres Getier, was wir ob unserer bloßen, täglichen Existenz niedermachen, aber beim Autofahren hätte man's ja noch irgendwie in der Hand?

Oder gibt es schon allgemein anerkannten, wissenschaftlichen Konsens, dass bestimmte Lebensformen weniger wert sind als andere? Ziehen wir die Grenze zwischen Wirbeltieren und Wirbellosen?


PS:
Nach meiner Erfahrung gibt es am Ausmaß des Insektenfriedhofs pro Strecke ab 100 km/h keinen Unterschied mehr. Wird aber wohl das Design der Fahrzeugfront erheblichen Einfluss drauf haben.

Und somit der Prius eines der insektenfreundlichsten Autos sein?

Camaro schrieb:
Wie vereinbaren die Autofahrer unter Euch eigentlich den tausendfachen und häufigeren Insektentod, live und in Farbe auf Frontscheibe und sonstiger Fahrzeugfront?
images-na.ssl-images-amazon.com/images/I...dmNmL._AC_SX679_.jpg

i.ebayimg.com/images/g/Xh8AAOSwW5dfYt4t/s-l1600.jpg

Oder gibt es schon allgemein anerkannten, wissenschaftlichen Konsens, dass bestimmte Lebensformen weniger wert sind als andere? Ziehen wir die Grenze zwischen Wirbeltieren und Wirbellosen?
Ja, s. §§ 4 und ff. TierSchG

Tierschutzgesetz als Maßstab? Schwierig. Alternative Gedanken, über nationale Verbote/Gebote hinaus:


Will ich dieses Wesen vernichten?
[...]
taz: Frau Schmitz, wann ist es okay, Tiere zu töten?
Friederike Schmitz: Klare Fälle sind Notwehr und Nothilfe. Auch wenn wichtige, eigene Interessen auf dem Spiel stehen. Ich baue selber Gemüse an, bei der Gartenarbeit lässt es sich kaum vermeiden, Insekten zu töten.

[taz:] Und das ist in Ordnung?
[Schmitz:] Ich töte keine Fliege, nur weil sie mich nervt. Aber Essen muss ich halt. Irgendwann wird es zu umständlich: Schnecken kann man wegtragen, aber nicht alle Blattläuse. Bei den Insekten und Weichtieren ist auch nicht so klar, ob sie empfindungsfähig sind. Das ist aber das entscheidende Kriterium.
[...]

Wovon träumt die Fliege?
[...]
Nein, ich plädiere vielmehr dafür, jedes Lebewesen im Rahmen unserer Möglichkeiten angemessen zu respektieren. Denn eines steht fest: Glück ist nicht abhängig von der Gehirngröße.
[...]


Am Beispiel der zuvor genannten Insektenaufschlagzonen:
Folgt man obiger Logik, fiele man bewusst die Entscheidung, eine Anpassung seines Verhaltens außerhalb des Rahmens seiner Möglichkeiten zu sehen. Kann man ja mal so für sich festhalten.

Wenn mir auf gut 300 km insgesamt 3 Vögel gegen die Fahrzeugfront knallen und ich es auch mit Bremsen nicht mehr verhindern konnte, fühle ich mich dabei nicht wohl. Da kommt schon mal die Frage auf, was man und mit welchem Recht der Natur so antut.

Das gleiche gilt für einen beim Telefonieren übersehenen Igel, für zu spät gesehene Frösche/Kröten oder eine einzelne Schwalbe oder Fledermaus bzw. für einen wunderschönen und riesengroßen blauen Schmetterling in Brasilien.

Das ist leider gesellschaftlich akzeptiert, und jeder macht weiter wie vorher.


Nachtrag:

Eine Eule konnte ich durch eine Vollbremsung noch retten. Die hatte entweder völlig gepennt oder meine Geschwindigkeit falsch eingeschätzt bzw. ihre Flügelmuskulatur überschätzt. Dadurch hatte ich sie sehr dicht (unter 1 m) vor der Windschutzscheibe. Durch die Vollbremsung konnte ich die Kollision verhindern.

Ich denke, ich habe heute eine mir neue Vogelart an der Untermosel zu Gesicht bekommen. Leider kein gutes Foto. Der Vor"garten" in dem der Vogel gelandet war, lädt leider Vögel nicht mehr zum Verweilen ein.
Ich denke, es war ein Bluthänfling



LG
Klaus

Gibt es viele Hänflingsarten?

Gegenüber unseres Wohnhauses steht ein Betonmast, innen hohl. Der Hohlraum wird begrenzt durch Befestigungsstreben der Isolatoren. Die Öffnung wird stark von brutwilligen Vögeln frequentiert, auch als Ruheplatz.

Hier von Wildtauben.

Neuerdings hat ein Star Männchen aufgeräumt und altes Nistmaterial raus geplundert. Nun ist er öfter abgetaucht und hat einen Brutplatz vorbereitet und nun sitzt er oft auf dem Mast und versucht ein mit Lockrufen und Flügelschlagen ein Weibchen anzulocken. Mal sehen wie die Story weiter geht.



MfG Harzbube.

Der Bluthänfling wurde zwischenzeitlich von meiner Mutter bestätigt, sie kannte die Art.
@autogasprius_berlin: Es handelt sich offenbar um eine Finken-Art. Lt. Wikipedia gibt es wohl 7 Unterarten in verschiedenen Teilen Europas und Asiens.
Zu den Staren: Nach einem Eindruck gibt es in den letzten Jahren mehr davon. Ich war sehr überrascht, das diese Art 2015 als gefährdet eingestuft wurde. Vage Erinnerung an meine Kindheit, 1970er, waren diese Vögel in großer Anzahl im Spätsommer über die reifen Kirschen in Opas Baum hergefallen. Sie wurden damals als Plage eingestuft.

Generell ist zum Thema Insekten mein Gefühl, daß Singvögel in letzter Zeit mit mangelnder Nahrung im Frühjahr zu kämpfen haben. D.h. die erste Brut im Jahr scheint teilweise nicht durch zu kommen.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Generell ist zum Thema Insekten mein Gefühl, daß Singvögel in letzter Zeit mit mangelnder Nahrung im Frühjahr zu kämpfen haben. D.h. die erste Brut im Jahr scheint teilweise nicht durch zu kommen.
Da hast du bezogen auf dieses Jahr auf jeden Fall recht; durch die Kälte finden die Vögel zu wenige Insekten. Wir füttern im Moment stark zu und die Meisen nutzen es. Fast täglich muss die Futterstelle aufgefüllt werden. Im verlassenen Nistkasten lagen drei Eier, obwohl wir eine zeitlang den Eindruck hatten, die Vögel würden schon füttern. Die lange Kälte dieses Jahr bringt alles durcheinander...