Priusfreunde.de

Macht er hier die Klöckner, der Lindner?

Ist doch alles lächerlich mit dem Tankrabatt. Es werden immer größere Autos gefahren und jeder kann das Auto gerade bei dem schönen Wetter mal stehen lassen, sich aufs Fahrrad schwingen, mit dem 9 Euro Ticket fahren, oder einfach langsamer fahren. Wir haben echt ernstere Probleme. Es geht nur um Wählerstimmen, weil bei dem Thema die Deutschen besonders sensibel sind. Hauptache auf die Konzerne schimpfen. Ja nicht alles läuft richtig, aber ohne Rabatt wäre es deutlich teurer. Wenn die Konzerne extrem reguliert werden geht der Schuss langfristig nach hinten los.

Filipp schrieb:
Ja nicht alles läuft richtig, aber ohne Rabatt wäre es deutlich teurer. Nur dass sich halt die Konzerne die Hälfte des Tankrabatts direkt auf ihr Konto schreiben lassen.
Wenn die Konzerne extrem reguliert werden geht der Schuss langfristig nach hinten los.Es bräuchte gar keine "extreme" Regulierung. Eine Regelung wie in Österreich, dass nur einmal am Tag der Preis erhöht werden darf, nämlich genau um 12:00, würde das durchschnittliche Preisniveau an den Zapfsäulen bereits um 5 bis 10ct sinken lassen.

Es ist mir ein Rätsel, wie die Ölkonzerne hierzulande mit ihrer Preispolitik beim Kartellamt durchkommen. Da ist eindeutig aktives Wegschauen im Spiel.

Oder kann mir jemand erklären, wie folgende Punkte zusammenpassen:
a) Es ist verboten, unter Einstandspreis zu verkaufen
b) Die Marge an den Tankstellen beträgt angeblich ca. 10ct/Liter
c) Es gibt Preissprünge von bis zu 20ct innerhalb eines Tages
d) Der Preis nach Abzug von Steuern und Abgaben ist hierzulande deutlich höher als in anderen EU-Staaten.

Wenn man diese Punkte nebeneinander legt, sollte eigentlich der Dümmste erkennen, dass hier etwas nicht stimmen kann. Und so etwas winken unsere Kartellwächter durch .

Mit Punkt d) kommt man doch eindeutig zu dem Schluss, dass sich die (bisherige) Bruttomarge von ca. 10ct nicht aus der Mischkalkulation aus günstigsten Tagespreisen und denen 20ct teurer ergibt, sondern dass wohl die 10ct bereits beim günstigsten Tagespreis gegeben sind.

Wenn Preissprünge innerhalb eines Tages doppelt so hoch sind, wie die gesamte Gewinnmarge, dann ist doch unzweifelhaft etwas gewaltig faul und mit seriöser Preisgestaltung kann das nichts mehr zu tun haben!

Aber auch eine Regelung wie in Österreich ist mit der FDP garantiert nicht ansatzweise machbar.

Noch besser wäre natürlich das Westaustralienmodell, wo jede Tankstelle am Vortag melden muss, was sie am Folgetag verlangt und dieser Preis dann den ganzen Tag in Stein gemeißelt ist.

Es kann wahrlich nicht zuviel verlangt sein, bei einem Produkt, welches weitestgehend via monatelanger Termingeschäfte gehandelt wird, einen festen Preis über einen einzelnen Tag halten zu müssen.

eppf

... zumal ja 35,2 ct. echte Steuerentlastung angeblich "nicht gleich" weitergegeben werden "können", weil noch alter Sprit im Tieftank ist, während Preisveränderungen innerhalb eines Tages von 23 ct. und morgens um 5.30 Uhr von 19 ct. angeblich "durch Rotterdam" für Öl, das weder eingekauft noch raffiniert noch in den nächsten Wochen ausgeliefert wird, bedingt sind, obwohl kein einziger Tropfen anderen Sprits in den Tieftank gefüllt wird.

Das ist PR-Verarschung pur! Und alle machen mit.

Seltsamerweise wird dieser Punkt auch jüngst so gar nicht diskutiert im öffentlichen Berichts-Raum. Nur: daß die Preise zu hoch sind.

Ich frage mich, was da eigentlich los ist? Es ist do sooo offensichtlich. Der Elefant im Raum über den keiner berichtet/analysiert in den Medien und Politikern.

wie "Du weißt schon wer".

eppf schrieb:
Oder kann mir jemand erklären, wie folgende Punkte zusammenpassen:
a) Es ist verboten, unter Einstandspreis zu verkaufen...
...ja, das trifft die Tankstellenbetreiber hart

…..Übrigens die Kroaten hier tanken aktuell um 2€ E5, also trifft es so manchen deutlich härter!

Gruß

Ja und? Wieso "deutlich härter"?

Bei uns gerade, in diesem Moment, 2,05€ für E5 Super ...

Wo ich grad bei der Presse war,

wieder so ein 20x wiedergekauter, nix sagender Artikel.
www.spiegel.de/wirtschaft/service/spritp...76-8a0f-bfbedda9d943

..der versucht eine wasserdichte Allgemeinregel zu finden wo keine ist. Wir sind im stochastischen Prozess. Es gibt keine Wellen, sondern digitale Sprünge. Mal ist es abends am billigsten, mal eben nicht. Mal ist es von 11:30-11:50 am billigsten, am nächsten Tag dann eher von 12:50 bis 13:10.

Da kommt keine Sau mehr mit ... und 16Ct Spreizung per 24h gab es in der Historie der letzten Dekade auch öfters.

Was ich vermisse: die Feststellung, daß sich der Preis 24x am Tag ändert, oft in einem Augenblick zum anderen um einen signifikanten Betrag (5-7Ct), dann wieder in schnellen 1Ct Treppchen. etc. Darüber hätt ich gern mal was gelesen. Vielleicht mal einen Mathematiker oder Informatiker hinzu holen. Kann gerne ein [+] Artikel sein, ob des Aufwandes. Ich kauf dann gerne die Papier Ausgabe am Kiosk.

cirr_s schrieb:
Ja und? Wieso "deutlich härter"?
de.wikipedia.org/wiki/Einkommensverteilu...op%C3%A4ischen_Union

LG
Klaus

Es bräuchte gar keine "extreme" Regulierung. Eine Regelung wie in Österreich, dass nur einmal am Tag der Preis erhöht werden darf, nämlich genau um 12:00, würde das durchschnittliche Preisniveau an den Zapfsäulen bereits um 5 bis 10ct sinken lassen.

Gibt es für die Behauptung auch eine fundierte Erklärung? Aus ökonomischer Sicht führt freie Preisgeschaltung und Wettbewerb zwischen den Tankstellen zu niedrigeren Preisen für den Kunden. Das die Preise dafür stärker schwanken ist klar. Die Preise werden erhöht, wenn mehr nachgefragt wird. Dies führt zu einer kürzeren Wartezeit für den Kunden, da nach Preiserhöhung die Nachfrage sinkt.

Ich will die 5-10 Cent gar nicht in Zweifel ziehen, sondern nur verstehen welche Rechnung diesen Wert ergibt. Meinst du mit den 5-10 Cent ein zeitliches Mittel oder beziehst du dich auf die tatäschlich abgenommene Menge? Wenn die Preise höher sind wird auch weniger verkauft. Das bedeutet: nur weil die Preise im zeitlichen Mittel höher liegen, heißt das noch lange nicht das die abgenommene Tagesmenge dann teurer ist.

Filipp schrieb:


Aus ökonomischer Sicht führt freie Preisgeschaltung und Wettbewerb zwischen den Tankstellen zu niedrigeren Preisen für den Kunden.

Grimms Märchen?
"Es war ein mal, in grauer Vorzeit, ... die Freie sich selbst durch harten-aber-fairen Wettbewerb regulierende Marktwirtschaft. ..."

Tschuldigung, ich sehe nur noch Oligopole, Kartelle, ...

Laut ifo institut wird der Rabatt in voller Höhe weitergegeben.

eppf schrieb:

Wenn man diese Punkte nebeneinander legt, sollte eigentlich der Dümmste erkennen, dass hier etwas nicht stimmen kann. Und so etwas winken unsere Kartellwächter durch .

Das System ist über Jahrzehnte bestimmter Regierungen wie geschmiert gewachsen.

eppf schrieb:
Noch besser wäre natürlich das Westaustralienmodell, wo jede Tankstelle am Vortag melden muss, was sie am Folgetag verlangt und dieser Preis dann den ganzen Tag in Stein gemeißelt ist.

Das wäre wirklich ein gutes System das vor allem indirekte Preisabsprachen (ich schau in der App was die Nachbartanke für einen Preis hat und passe mich an) ziemlich erschwert und sogar Wettbewerb bringen würde.


Filipp schrieb:
Laut ifo institut wird der Rabatt in voller Höhe weitergegeben.

...an die Mineralölindustrie.

Die Preise werden von den Konzernen vorgegeben, da hat der Pächter keinen Einfluß drauf. Ich kann mir schwer vorstellen, daß die Konzernzentrale z.B. sagt "wir haben schon zu viel verkauft, gehen wir lieber mal mit dem Preis 5 Cent hoch."

LG
Klaus