Priusfreunde.de

Diese Freiwillig-30-Schilder mit abgebildetem 30er-Schild beeinträchtigen tatsächlich die Funktion der Verkehrszeichenerkennung und ich finde es nicht gut, wenn es zu dadurch zu "Fehlfunktionen" kommt, die nicht sein müssten.

Mir geht es ähnlich im Nachbarort, da wird die Verkehrszeichenerkennung auch regelmäßig auf die falsche Fährte gelockt und in Verbindung mit vielen tatsächlich gültigen 30er-Limits kann man den Blick auf das Zeichen im Display gleich vergessen. Man muss es sicher wissen, was wirklich gültig ist, ohne Hilfe von RSA.

In einem anderen Ort gibt es Freiwillig-30-Schilder, nur mit einem Text in großen Lettern, gegen die habe ich nichts einzuwenden.

Das heißt jetzt nicht, dass ich zu jeder Tag- und Nachtzeit an so einem Schild mit 50 "vorbeibrettern" will. Die Schilder stehen durchaus häufig an Stellen, wo zu gewissen Zeiten besser keine 50kmh gefahren werden sollten. Nur ein Assistenzsystem zu beeinträchtigen, dass geht zu weit.

eppf

Bei uns in der 30er-Zone hängen 70er-Schilder, nur weil einer Geburtstag hat.
Was ist mit denen?
Brettert da einer per Autopilot mit diesen erlaubten 70 durch?

Ich frage für einen Freund.

Es geht nicht darum, dass man gleich mit 70 durchbrettert, sondern um die Fehlinformation, die dadurch erzeugt wird. Außerdem wird dieses Schild wohl am nächsten Tag wieder verschwunden sein, wenngleich es eine wirklich saublöde Idee ist, so etwas auf der öffentlichen Straße anzubringen.

Zumindest als Toyotafahrer kann man sagen, wer sich auf die RSA verlässt bzw. das Auto immer automatisch auf jede erkannte Geschwindigsbegrenzung abbremsen würde, dann gute Nacht! Die Fehlerkennungsrate auch noch durch Pseudoschilder vorsätzlich zu erhöhen, das geht aber gar nicht.

eppf

Genau das passiert aber mit den modernen Systemen immer häufiger, vor allem, weil mittlerweile auch Kartendaten mit einbezogen werden

Bei meinem Model 3, das ich bis Anfang 2020 als Firmenwagen hatte, gab es häufiger Phantombremsungen vom Tempomat, wenn man an einer Stelle vorbeigefahren ist, wo das Tempolimit in den Kartendaten nicht mit dem echten übereingestimmt hat.

Und die adaptiven Tempomaten (die ja bald Pflicht für Neuwagen sind) von anderen Herstellern sind auch vor dem Problem nicht gefeit, auch von aktuellen Modellen von VW und Skoda habe ich im Bekanntenkreis in letzter Zeit das ein oder andere Mal von dem gleichen Problem gehört.

Dass sich die RSA von einem (mehr oder weniger) böswillig aufgestelltem "echten" Schild austricksen lässt, geschenkt. So funktioniert das System halt prinzipbedingt nun mal. Dass aber Kartendaten, die unter Umständen mit der Wirklichkeit auf einer bestimmten Straße so gar nichts zu tun haben, weil heillos veraltet, das System auch triggern können, sollte aus meiner Sicht nicht sein.

Die Kartendaten werden nie zu 100% aktuell sein, bzw. deren Fehlerquote wird immer so hoch sein, dass eine automatische Übernahme der in diesem Fall vermuteten Begrenzung via Bremseneingriff ein NoGo bleibt.

Es kann nur so funktionieren, dass die Autos lernen müssen, an Ort und Stelle die aktuell erlaubte Speed zu erkennen und dabei auch Schilder wie "Freiwillig 30" korrekt erkannt werden. Dazu braucht es aber noch eine Weile und bis dahin kann es meinetwegen das Warngeräusch geben, aber keinen aktiven Eingriff.

Wer ein echtes Schild wie die zuvor genannten 70 auf öffentlicher Straße aufstellt, dem gehört eine gewaltig auf den Deckel gehauen. Das läuft bei mir unter vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs.

eppf

eppf schrieb:

Es kann nur so funktionieren, dass die Autos lernen müssen, an Ort und Stelle die aktuell erlaubte Speed zu erkennen und dabei auch Schilder wie "Freiwillig 30" korrekt erkannt werden. Dazu braucht es aber noch eine Weile und bis dahin kann es meinetwegen das Warngeräusch geben, aber keinen aktiven Eingriff.

Auf Dauer würde hier am meisten ein automatisiertes und geschütztes Transpondersystem helfen. Von einer optischen Erkennung für Autopiloten halte ich persönlich nichts. Dazu müssten solche Daten auch in eine deutschlandweite Datenbank eingepflegt werden, was gerade bei temporäre Begrenzungen wie an Baustellen schon etwas problematisch ist weil es auch mehr Gefahrenbewusstsein bei denjenigen voraussetzt die sowas aufstellen.

Deutschland und aktuelle Datenbanken...

Man sieht ja gerade, das die Navi's die basierend auf eben wegen veralteten Kartendaten Mist bauen, die Kamera erkennt die Geschwindigkeit korrekt.

Darüber hinaus bin ich der Meinung, das moderne Systeme überhaupt keinerlei Schilder benötigen, im Grunde genommen nicht einmal Straßenmarkierungen - die Systeme müssen so oder so, wie ein erfahrener Autofahrer, immer auch ohne Schilder eine angemessene Geschwindigkeit wählen (von Wiese/Waldweg bis zur Autobahn) und ggf. auch auf die Vorfahrt verzichten, wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer offenbar Mist baut.

Bspw. gibt es viele Kreisstraßen auf denen du laut Datenbank und Beschilderung 100 fahren dürftest - angemessen sind aber allenfalls 70 und auch nicht überall, wer soll denn da jetzt rumlaufen und überall alle 100m eine angemessene Geschwindigkeit in die DB einpflegen?

Und eine Woche später ist Winter oder Laub liegt auf der Straße und dann sind 40 vielleicht schon zu viel, ach, machen wir doch das ganze Jahr über 20, weil es könnte ja auch mal Eisig sein? (Stichwort: Schneeflockenschild vs. "bei Glätte" - der absolute Oberschwachsinn)

Nein, ein sicheres System kann auch ohne Schilder und sollte auch kein Ticket bekommen, wenn es schneller fährt als auf dem Schild steht, weil es selber besser weiß als der Schilderaufsteller, welche Geschwindigkeit gerade angemessen ist -> proven in use, die gemessene Sicherheit muß dies natürlich auch bestätigen.

@Andi:
Es wird aber auf eine optische Erkennung hinauslaufen müssen, wenn es mit dem autonomen Fahren irgendwann etwas werden soll. Da meine ich nicht nur die Level 4 und 5, sondern bereits auch Level 3, was nur bei Anwendungsfällen greift, die der Fahrzeughersteller freigegeben hat.

Es sind ja nicht nur temporär aufgestellte Limits, die ggf. äußerst kurzfristig aufgestellt werden müssen, sondern auch noch eine Menge anderer nicht dauerhaft angebrachter Schilder, die es zu beachten gilt.

Außerdem kommt man mit Deutschland alleine nicht weit, es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass solche Systeme nicht nur im Heimatland funktionieren.

Ein System, wo jedes aufgestellte Schild per Definition einen entsprechenden Transponder enthält, wäre natürlich schon eine nette Sache. Wie erkennt man aber da via Transponder alleine, ob das an der parallel laufenden Autobahnausfahrt stehende Limitschild für die Ausfahrt gilt und nicht für die weiterführende Autobahn? Um nur ein Beispiel zu nennen, wo es ohne optische Erkennung nicht klappen wird.

Mit der aktuellen optischen RSA-Erkennung, die mehr oder weniger nur das Kamerablickfeld abscannt, ob da ein Limitschild erkennbar ist und die genaue Position und die damit verbundene Gültigkeit keine Rolle spielt, wird man gewiss scheitern.

Um bereits heute eine automatische Geschwindigkeitsanpassung mit Bremseneingriff sinnvoll einsetzen zu können, bräuchte es ein quasi 4-Augen-Prinzip. Ein in der Deutschlanddatenbank hinterlegtes Limit muss mit einem erkannten Limitschild übereinstimmen. Ist nur eines von beidem der Fall, muss es bei einem Warnton bleiben und der Fahrer hat selbst zu entscheiden, ob es ein echtes Limit oder nur ein Fake ist.

eppf

Autonomes Fahren außerhalb von abgeschotteten Autobahnen halte ich auch weiterhin für eine ziemliche Utopie.

Dann sollte man aber auch nicht damit anfangen, aktiv regelnd einzugreifen, wenn das System meint, man habe ein Speedlimit nicht beachtet, ohne dass eine sichere Verifikation vorliegt.

Mit dem Warnsignal muss Schluss sein, sonst macht man den Bock zum Gärtner.

eppf

Der Postillon:
Damit das Thema endlich vom Tisch ist: Regierung einigt sich auf Tempolimit von 350 km/h
www.der-postillon.com/2019/10/tempolimit-350.html

LG
Klaus

Ja, da haben wir ja ernsthaft drüber diskutiert: Tempolimit für Deutschland gerne höher, z.B 160km/h aber wenigstens eine Zahl <200kmh fest geregelt, damit der Irrsinn mit 250, 310, 417 kmh aufhört ...

Da es hier ja mittleweile nicht nur um Autobahnen geht, sondern auch gelegentlich um Stadtmitten (Tempo 30):

Frankfurt:
Frankfurt am Main führt in der Stadtmitte Tempo 20 ein
www.spiegel.de/auto/fahrkultur/frankfurt...c5-b0f8-5a0327e7bbc5

Bin ja nicht sehr oft in der Stadtmitte (mit Öffis und als Fußgänger) aber wenn mal, dann bin ich mal gespannt wie das so laufen wird. Durch die vielen Ampeln und dichten Verkehr ist da sowieso wenig mit "Rasen".

Gibt's so zahlen auch irgendwo für Deutschland oder will man sowas besser nicht wissen weil ja alles Freiheitsberaubung ist?

KFV: 72 Prozent zu schnell in Tempo-30-Zonen

Neben den offiziellen Geschwindigkeitsmessungen durch die Polizei prüft auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), ob die Tempolimits eingehalten werden. Dabei wurde festgestellt, dass 72 Prozent der Pkws in Tempo-30-Zonen zu schnell fahren.

oesterreich.orf.at/stories/3231408/

72% zu schnell ist aber eine "dünne" Aussage, wenn man nicht weiß, wie die Überschreitungen aussehen.

Wenn es z.B. Messungen sind, ohne jeglichen Toleranzabzug, wo also bereits 31kmh in die 72% eingehen, dann sieht es wohl ungleich anders aus, als würde man erst ab +5kmh eine Überschreitung zählen.

Auch wäre es interessant zu wissen, wie viele von den 72% nach wie vor meinen, unbekümmert 50kmh zu fahren.

eppf