Priusfreunde.de

@autogasprius_berlin
Noch habe ich die Hoffnung auf Fusionsreaktoren nicht aufgegeben. Wenn PV billiger und unbürokratischer wird haben wir, so wir den wollen und können, auch im privaten ausreichend Energie.
Darüber hinaus gibt es wesentlich größere Hebel Energie zu sparen als ein Tempolimit.
@marratj
Tempo 30 innerorts gerne, aber nicht auf der Ortsdurchgangsstraße oder Hauptverkehrswegen z.B. bei großen Städten.

Da bin ich bei dir. Durchgangsstraßen dürfen gerne bei 50 km/h bleiben, auch die mehrspurigen Hauptverkehrsadern, die in vielen Städten ja jetzt bereits sowieso schon ein eher höheres Limit von 60 oder teilweise gar 70 km/h haben und auch eine ordentliche Trennung zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln besteht, sollten so bleiben dürfen.

Aber die ganz normalen Ortsstraßen, die regelmäßig Konfliktpotential zwischen dem Kraftfahrverkehr, Radfahrern und Fußgängern haben, sollte man aus meiner Sicht auf 30 km/h begrenzen.

Ich denke das muss einfach von Straße zu Straße entschieden werden. Manchmal ändern sich auch einfach die Umstände. An unserer Durchgangsstraße wurde eine große Wohnsiedlung gebaut, da klagen jetzt die Neuansässigen auf Lärmschutz-30.

Ich weiß auch nicht, warum niemand mal auf den Dreh mit Tempo 40 kommt? Das wäre doch noch ein möglicher Kompromiss, wo es fraglich ist.

Mit den Radfahrern und Tempo 30 ist so eine Sache, an den E-Bikes mit ihren 25kmh kommst du dann legal nicht mehr wirklich vorbei.

Das ist ja zu geil. Man zieht neben eine Durchgangsstraße oder den Bahnhof und klagt hinterher auf Lärmschutz.
Muss man dann auch im nachhinein nachzahlen, da ja nun der Wert des Grundstückes höher ist?

So läuft das heutzutage. Die haben sogar demonstriert und die Straße blockiert. Der Bürgermeister hält aber dagegen.

Ein Bekannter hat gerade von einem neuen Tempolimit berichtet. Es handelt sich um die Durchgangsstraße eines Dorfes im Westerwald, an dessen Straße schon seit Jahren 2 Rundumblitzer sind. Nun gilt 22-6 Uhr Tempo 30. Es ist die B54, die von vielen Pendler vom Hohen Westerwald nach Limburg und von dort aus via A3 weiter ins Rhein-Main-Gebiet genutzt wird. Wann fahren die Pendler dort durch? Genau, vor 6 Uhr. Mein Bekannter auch, nur das er ab Limburg mit dem ICE nach Darmstadt weiter fährt.
Da fragt man sich schon nach dem Beweggrund, außer Geldmacherei. Wir sind oben in Rheinland-Pfalz, es ist der 1. Ort in Hessen. Lärmschutz? Die Diskogänger, die Nachts von Limburg wieder nach Hause fahren und eventuell im Posermodus sind, werden dann halt im 1. Gang dort durchfahren.

Nee, so sehr ich gegen Raserei bin, das ist weit über das Ziel hinaus geschossen! ÖPNV-Alternativen für Pendler von uns aus nach Limburg? Hahahahaha. Die Bundesstraße war bereits in meiner Kindheit in den 70ern ausgebaut und ist seit den 80ern quasi alternativlos für Pendler in dieser Richtung. Bzw. seit Einstellung der Postbusse, die zumindest für die Pendler mit Ziel Limburg noch halbwegs praktikabel waren. Aber wer weiter nach Frankfurt muß, wird nicht pünktlich zur Arbeit erscheinen oder kann am Abend vorher losfahren, kurz nachdem er zuhause angekommen ist.
Gängelung der Bürger, ich bin wütend, wenn auch nicht selbst betroffen!

LG
Klaus

Du sagst doch selbst, wer um diese Zeit massenhaft da durch fährt und die Nachtruhe der Anwohner stört: Pendler. Genau die, welche es in der Regel sehr eilig haben und gerne Mal etwas schneller unterwegs sind.

"Gerne mal eilig hat" wird seit Jahren aber durch die 360°-Blitzer reglementiert, @schrubber. Die potientiell betroffenen Einwohner des Dorfes pendeln selbst seit Jahrzehnten ebenso in die gleichen Regionen - und starten daher in diesem Ort zur gleichen Zeit zwischen 5 und 6 Uhr Richtung Süden, nur das die Anderen halt dort schon 10 Minuten unterwegs sind. Aber die Hessen waren da schon immer speziell. Wenn wir, als ich dort noch gependelt bin, im Winter den Berg nach Feierabend aus dem Ort raus hoch gefahren sind, haben wir uns richtig gefreut. Weil es oben in RLP wenigstens einen Winterdienst gab.
Wenn man von den Menschen schon erwartet, das sie weite Strecken pendeln, muß man auch für Infrasturktur sorgen. Oder für passende Löhne, eine Wohnung in Frankfurts Dunstkreis zahlen zu können. Gleichzeitig über Landflucht jammern, Zentralisierung begünstigen, Infrastruktur kaputt sparen usw., wie soll das gehen? Ich mutmaße, dieses Tempolimit hat ähnlichen Hintergrund wie die vor vielen Jahren verbotenen Kirchenglocken: Zugezogene mit finanziellem Background wollen in Ruhe in der billig gekauften Immobilie den Lebensabend verbringen.

LG
Klaus

Aus gegebenem Anlass wieder eine Erfahrung von heute.
Ich bin eben aus Günzburg heimgekommen.
Die A8 nutzte ich zwischen Günzburg und Ausfahrt FFB, also auf einer Länge von 86km. Davon ziehe ich jetzt noch 11km 120er Begrenzung im Bereich Augsburg ab, also 75km ohne Limit.

Ich machte mir den "Spaß", wieder einmal mitzuzählen, wie viele mich mit etwa 180+kmh "überflogen" haben. Es war ein neuer Zählrekord und zugleich eine Schnapszahl, nämlich genau 111 PKWs, oder umgerechnet einer pro knapp 700m!

Von einer freiwilligen Beschränkung während einer Energiekrise ist also keine Spur zu erkennen.

Ohne ein verbindliches Limit geht es nicht!!!

eppf

eppf schrieb:
Von einer freiwilligen Beschränkung während einer Energiekrise ist also keine Spur zu erkennen.
Ohne ein verbindliches Limit geht es nicht!!!
eppf
Ich denke, die Leute haben sich mittlerweile an die höheren Spritpreise gewohnt und wenn die Preise nur etwas zurück kommen, dann treten sofort die alten Bleifuß Gewohnheiten hervor!

Gruß Martin

eppf schrieb:
...
Ohne ein verbindliches Limit geht es nicht!!!...
Man könnte auch schließen: Soviele Leute wollen kein Tempolimit und sind auch bereit, persönlich dafür zu zahlen.


(ich persönlich bin schwer FÜR ein generelles Tempolimit)

PMueller schrieb:
Soviele Leute wollen kein Tempolimit und sind auch bereit, persönlich dafür zu zahlen.Diese Schlussfolgerung mag es zwar auch geben, aber einerseits ist die sowas von kurzsichtig, weil man alleine mit Geld die fehlende Energie nicht herbeizaubern kann und andererseits gibt es nicht ansatzweise so viele Raser, die an der Gesamtbevölkerung einen entsprechend hohen Anteil ausmachen.

Aber diese Minderheit produziert halt einen sehr überproportionalen Anteil an der vollkommen unnötigen Energieverschwendung.

eppf

Wer Vollgas fährt der verbraucht entsprechend mehr und zahlt entsprechend mehr.
Das ist eine einfach Rechnung.
Die bringt zwar umwelttechnisch nichts, aber das wird gern ignoriert.
Wie du richtig schreibst, ist da Energie dann weg. Aber das ist der Lösungsansatz der Politik.

eppf schrieb:
...Diese Schlussfolgerung mag es zwar auch geben, aber einerseits ist die sowas von kurzsichtig, weil ...
Ich wollte nur ausdrücken, dass dein "Experiment" nicht wirklich ein Beleg für die Notwendigkeit eines Tempolimits ist.
Niemand wird dadurch seine Einstellung zum Tempolimit ändern, sondern sich lediglich nur noch bestätigter in seiner bisherigen fühlen.

Wie gesagt: ICH bin total überzeugt davon, dass ein generelles Tempolimit aus vielen verschiedenen Gründen extrem sinnvoll wäre - aber, dass viele Leute auch bei hohen Spritpreisen sehr schnell fahren, gehört erstmal nicht dazu.

Vor 11 Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich meine Meinung (freie Fahrt für freie Bürger) jemals ändere, aber mittlerweile bin ich auch für ein vernünftiges generelles Tempolimit auf der Autobahn (also 130 oder so - das ist immer noch eine schöne Reisegeschwindigkeit). Die Zeiten, in denen man in 2 1/2 Stunden von FRA nach MUC heizen konnte sind sowieso ein- für allemal vorbei... ist auch nicht mehr zeitgemäß. Mein Geld gebe ich dann doch lieber für Musikinstrumente aus, als es den Energiemultis in den Rachen zu werfen

Klaus - was die nervigen Tempo-30-„Zonen“ durch ganze Ortschaften angeht bin ich bei Dir, so etwas muss nicht sein. Sogar Frankfurt haben sie inzwischen verkehrstechnisch vollkommen kaputtgespielt... vor 15 Jahren gab es auf den Ringen und Hauptverkehrsadern eine wunderbar funktionierende Grüne Welle - davon ist *nichts* mehr übrig /o\