Priusfreunde.de

eppf schrieb:
Was glaubst du wohl, was schon längst passierte?
Da ich dich nicht kenne, konnte ich nichts glauben.

Da du es offenbar gemacht hast: super!

Timico schrieb:
In Richtung der Ballungszentren waren dann bei dichtem Verkehr meist 120 erlaubt, was aber die Möglichkeit vereitelt hat, mal irgendwelche Trödler oder Transporter spontan hinter sich zu lassen, weil man ruckzuck im strafbaren Geschwindigkeitsbereich unterwegs war.

Timo

Wobei man bequem und entspannt jeden Trödler überholen kann (auch mit 120), weil ja von hinten eigentlich keiner angerauscht kommen kann.

Gruß
Helmut

PMueller schrieb:
Allerdings sind "...TV-Kommentatoren, nicht nur alleine Welke..." und "... TV-Diskussionen..." für mich nicht die seriöseste Quelle für sowas.
(da wird viel Radau gemacht und oft bewusst provokant formuliert)
Aber klar: Kann sein.Es ist halt schon eine deutliche Häufung und wirklich querbeet eine Meinung vertreten, dass die FDP als klarer Sieger aus der Sondierung hervorging und die Grünen sich zu wenig durchsetzen konnten.

Es fehlt eben bei den Grünen DER plakative Punkt, wo man einen deutlichen grünen Pflock setzen konnte, so wie die SPD bei ihrem Herzensanliegen Mindestlohn und die FDP bei keine neuen Schulden, keine Steuererhöhungen und kein Tempolimit.

Die Worte von Habeck am Sonntag, wo er seine eigenen "Verhandlungserfolge" dadurch entwertete, weil diese (von ihm selbst so gesagt!) bei jedweder Regierung unausweichlich sind, selbst wenn die Grünen nicht am Kabinettstisch sitzen, sind für mich ein Eingeständnis eines Verhandlungsversagens.

Entweder ist man vor dem VDA eingeknickt oder der Gedanke an ein Ministeramt war doch zu sehr verlockend.

Bei der aktuellen Notlage bezüglich des Klimawandels, wo die Experten einhellig aussagen, dass nicht einmal das volle Klimaschutzprogramm der Grünen ausreicht, um die Ziele zu erreichen, hätte Habeck im Zweifelsfall ungleich mehr Berechtigung als seinerzeit Lindner gehabt, folgenden Satz zu formulieren: Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.

Da könnte eine grüne Partei, die als Opposition die Regierung vor sich hertreibt, in Verbindung mit Klagen in Karlsruhe mehr bewirken, als nun faule Kompromisse einzugehen.

Man hätte hier auch gemeinsam und massiv mit FFF auftreten können, jetzt ist man dabei, sich als grüne Partei FFF zum Gegner zu machen. Ein "toller" Erfolg. FFF hätte den Grünen sicherlich in gewisser Hinsicht verziehen, durch Verhandlungskompromisse eingebremst worden zu sein, aber als klar titulierter Verlierer hervorzugehen, da wird man an diversen Freitagen gewiss deutliche Worte finden.

Es wird wahrlich nicht nur das Tempolimit sein, warum es innerhalb ökologisch geprägter Gruppen brodeln wird. Auch der sozial ausgewogene Klimaschutz ist mit den von der FDP eingeschlagenen Pflöcken nicht machbar.

eppf

Es dürfte der Gedanke an ein Ministeramt sein! Ich habe es schon öfters angemerkt, auch die Grünen möchten endlich an den gut gefüllten Futtertrog!
Der VDA dürfte da letztendlich keine Rolle mehr spielen - außerdem kann man ja hinterher behaupten, man hat schon Rücksicht auf die Autoindustrie in DE genommen. Nur durfte man es nicht so offensichtlich zeigen...

Gruß
Martin

Noch eines, speziell für eppf.

den Anton Hofreiter hatten wir schon, zum Thema
den Habeck jetzt ja auch (s.o.),

und hier nun die Annalena Baerbock zum Thema (und anderes mehr, suche nach "autobahn" fürs Schnelllesen).
Im englischen Spiegel Online (entspricht Spiegel+ Qualität, aber frei lesbar):

www.spiegel.de/international/germany/gre...5c-affb-ec0d1ae0815b

! Teaser:
Was wirklich Neues sagt sie nicht. Was Überzeugendes auch nicht. Ich sehe immer noch nicht, was die Grünen an harten und KONKRETEN (d.h. unverhandelbare Aktionen und rote Meilensteine) Zugeständnissen der FDP abgerungen haben für die Echte Umwelt Perle Tempolimit. Die Schmuck Feder Mindestlohn gehört der SPD, ist meine Meinung.

Zitat aus www.spiegel.de/international/germany... siehe oben!
"Ich sehe immer noch nicht, was die Grünen an harten und konkreten Zugeständnissen der FDP abgesunken haben"...

Ich schon, ein oder zwei Minister Posten/Ministerien...
Dauert halt noch!

Gruß
Martin

Der Fairness halber muss man aber auch sagen, dass außerhalb vom Tempolimit sich bereits im Wahlprogramm der Grünen nicht unbedingt wenige Übereinstimmungen mit den anderen beiden Parteien befunden haben.

Das Wahlprogramm selbst wirkte schon wie ein Mittelding aus dem, was SPD und FDP gefordert haben, so haben auch die Grünen dort bereits einen Mindestlohn von 12 EUR gefordert, analog zur SPD und auch einen kapitalgestützten Anteil der Altersvorsorge nach schwedischem Vorbild, analog zur FDP.

Rein auf dem Papier können die Grünen also trotzdem für sich verbuchen, dass so einige Punkte aus ihrem Wahlprogramm auch in den Verhandlungen so beschlossen wurden.

@cirr_s:

Du meinst sicherlich folgende Antwort von Baerbock:

"The speed limit would have been a big contribution to traffic safety but a small one to climate change, and we couldn’t get our way on it. For climate protection in transport, the end of the fossil-fuel combustion engine is decisive and that is now coming."

Ein klimapolitischer Offenbarungseid, wenn man quasi mit einer Handbewegung 100 bis 200 Mio. Tonnen CO2-Einsparung wegwischt. Über diese Menge reden wir nämlich in Summe, wenn man möglichst bald nach 130kmh den konsequenten Schritt in Richtung 120/80 ginge.

Auch die 100kmh sind doch nicht mehr haltbar, alleine aus Gründen der Verkehrssicherheit. Da redet man immer davon, dass die Autobahnen so sicher sind, die Landstraßen dagegen sooooo gefährlich und dann erlaubt man sich neben Österreich als einziges EU-Land, auch weiterhin an den 100kmh auf Landstraßen festzuhalten.

Dass auch BEVs indirekt noch längere Zeit CO2 ausstoßen werden und dies umso mehr, je schneller sie fahren und je stärker motorisiert sie sind, das scheint Baerbock ebenso geflissentlich zu verdrängen. Wenn jetzt die BEV-Flotte bei unbegrenzt/100kmh gegenüber 120/80kmh 10 bis 20% mehr Strom verbraucht, dann kommt da auch ein hübsches Sümmchen an zusätzlichem CO2-Ausstoß zusammen.

Nehmen wir an, wir haben in 2030 einen BEV-Anteil, der 5% unserer Stromerzeugung von heute verbraucht, also etwa 30TWh, dies bei einem bis dahin halbierten Strommixwert von 200g/kWh. Dann sind das 6 Mio. Tonnen CO2. Knapp 20% davon wäre dann 1 Mio. Tonnen Mehrverbrauch im Vergleich zu 120/80, ganz ohne die noch verbliebenen Verbrenner eingerechnet zu haben!

Wie sich Grünenpolitiker derart selbst belügen können, ist schon einzigartig.

eppf

Ich frag mich grad, in welchem Paradies du lebst?! Da wo ich regelmäßig mit dem Auto unterwegs bin, hangel ich mich von einer Tempo 70 Zone zur nächsten. 100? Nur in homöopatischen Dosen. Meist lohnt es nicht einmal, ganz bis auf 100 hochzubeschleunigen, weil das nächste 70-Schild eh schon in Sichtweite ist. Und ich rede hier von durchaus gut ausgebauten und übersichtlichen Strecken, wo der Sinn eines Limits nicht immer nachvollziehbar ist.

Timo

Ja, das und der Absatz ein wenig weiter oben. Die Antwort mit

....the phase-out of the combustion engine, .... – just to name a few examples – have been agreed to and are not a "maybe.”

Ach so? Phase-out der Verbrenner ist beschlossene Sache?
Schön, ja wann denn? 2035 - in 14 Jahren! Und die dann 2035 zugelassenen letzten Bolliden (mit viel Reichweite und Rasen ohne schmerzhaften Reichweitenverlust) können noch 20 Jahre lang mit Tempo 180..230 betrieben werden. Bis 2055 also. Bin stolz auf diese Errungenschaft, ein wahrhaft lonendes Ziel, um die Perle herzugeben .

Wahlprogramm Grüne dazu:
Ab 2030 sollen nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden.

Also auch hier haben sie "gegeben".

Bei uns sind so viele Brummis unterwegs, und wenn Mal ausnahmsweise keiner da ist dann schleicht wieder einer. ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal 100 auf der Bundesstraße gefahren bin?

Timico schrieb:
Meist lohnt es nicht einmal, ganz bis auf 100 hochzubeschleunigen, weil das nächste 70-Schild eh schon in Sichtweite ist. Und was glaubst du wohl, wie viele das trotzdem tun? Du darfst nicht von der vorausschauenden Fahrweise eines HSD-Fahrers als Normalfall ausgehen .

Bei uns gibt es übrigens einige Strecken, wo frühere 70er-Begrenzungen auf wundersame Art und Weise schlichtweg wieder verschwunden sind. Und wenn ich via Landstraße von den Bergen nach Hause fahre, dann weitgehend auf 100er Strecken. Ich selbst fahre dann meist um die 90, um nicht direkt zum Verkehrshindernis zu mutieren.

Mag vielleicht von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein, aber in Bayern gibt es scheinbar keine prophylaktische Begrenzung, sondern erst nach ausreichend hoher Unfallhäufigkeit.

eppf

Übrigens, die Antwort von Habeck bzw. seinem Beauftragten ist jetzt da. Da werden einige Maßnahmen aufgezählt, auf die man scheinbar stolz ist.

- Ein Klimaschutz-Sofortprogramm, mit dem unter Anderem auch der Kohleausstieg 2030 ermöglicht werden soll.

- Massiver Aufbau der erneuerbaren Energien

- PV-Ausbau auf Dächern: gewerblich verpflichtend, privat die Regel

- 2% Flächenausweisung für Windkraft an Land

- Überarbeitung des Emisssionshandels und Abschaffung der EEG-Umlage

- Verbrennerausstieg 2035, wenn möglich auch früher

- Unterstützung der Landwirtschaft, einen naturverträglicheren Pfad einzuschlagen

Hört sich schön an, aber was ist hier z.B. gegenüber dem Gerede der bisherigen großen Koalition ohne Grüne wirklich neu?
Dass man jetzt anstelle von reden auch handeln will, soll das der Verhandlungserfolg sein?

Anspielend auf das Tempolimit dann folgender Satz:
Es wäre ein fataler Schritt jetzt die mögliche Regierungsbeteiligung wegen einer gescheiterten Maßnahme zu scheuen! Unser Land braucht Aufbruch und Veränderung. Wir GRÜNE wollen Dinge bewegen in diesem Land und nicht ewig in der Opposition sitzen.

Ich erblasse vor diesem Verantwortungsbewusstsein, vor allem wenn ich daran denke, dass vor einem Jahr ein Herr Kretschmann noch Kaufprämien für Verbrenner forderte. Als Oppositionsführer von BW wäre das Kretschmann garantiert nicht über die Lippen gekommen.

Achja, über die Finanzierung der o.g. Maßnahmen findet man natürlich kein Wort, sonst müsste man ja zugeben, dass das alles viel Geld kostet, die "eine gescheiterte Maßnahme" dagegen kostenlos wäre.

eppf

Timico schrieb:
. Meist lohnt es nicht einmal, ganz bis auf 100 hochzubeschleunigen, weil das nächste 70-Schild eh schon in Sichtweite ist.

Eigentlich ein gutes Argument für ein generelles Limit von Tempo 80 auf Landstraßen. Dann werden solche ausufernden 70/100 Bereiche nicht mehr gebraucht.

@eppf & Co: Seid doch einfach mal froh, daß es in Sachen Koalition vorangeht und die Grünen aller Voraussicht nach in Zukunft ein erhebliches Wörtchen mitzureden haben.

Die Alternative, wenn man wegen einzelner Punkte nicht auf einen Nenner kommt, wäre ein monatelanges Gezerre und schlimmstenfalls eine Schwarz-Gelbe (und blaue) Opposition, die ständig bremsend reingrätscht. Und damit würde noch unwahrscheinlicher, daß wichtige Themen zeitnah angegangen und Maßnahmen beschlossen und umgesetzt werden.

Timo