Priusfreunde.de

Kopenhagen ist eine Grossstadt.

Daenemark + Holland haben sehr hoch besteuerte Kraftwagen und flache Topographie.

Daenemark am Land: Eher wenig/kaum Fahrraeder.

Berlin: Angeblich Fahrradstadt Nummer 1 in DE.

Ja, es gibt hier viele Radfahrrer. Nein, die sind bei weitem nicht so aggressiv wie behauptet.

Mein Stiefvater zum Beispiel faehrt auch Strecken 20 KM + mit seinem Drahtesel.

Moechte ich das tun?

Im Leben nicht, denn ich habe in der Regel Gepaeck, Baumaterialien und Co. dabei.

Weshalb fuhr er Fahrrad?

Er lebt in einem RandTeil der Stadt, in welcher die Strasseninfrastruktur schon immer unzureichend war.

Ergebnis jetzt: Stau zu Unzeiten.

Genau diese Art von Zwang moechte ich in meinem Leben verhindern.

Wenn du in der Regel Gepäck und Baumaterialien befördern musst, meine ich dich explizit nicht damit, dass du dir bitte Alternativen suchen sollst.

Ein sehr großer Teil aller Autofahrten ist aber nun mal unter 10 km lang und wird von Einzelpersonen ohne Gepäck durchgeführt. Und gerade für diesen sehr häufig vorkommenden Anwendungsfall finde ich es total irrsinnig, so riesige öffentliche Kapazitäten bereitzuhalten, die wir alle mit unseren Steuern bezahlen.

genau diese 10 KM sind mein Standardszenario 1.

Mit der Bahn brauche ich 20 min laenger.

Pro Weg.

Genau dafuer erwarte ich, dass es anstaendig ausgebaute Strassen gibt.

Ich moechte mir nicht 40 min Verlust am Tag ans Bein binden, zumal ich an diesem Ort nur 4.5 h bin.

Mir waere uebrigens auch ein selbst fahrendes Auto dafuer angenehm.

Was ich hingegen nicht moechte. Mit anderen Menschen im Massentransport fahren. Allein das Lautstaerkeniveau dort macht mich wahnsinnig.

eppf schrieb:


Was ich dagegen feststellen konnte, zwischen 1998 und 2003 ist offenbar die Verkehrsmoral in den USA (ich spreche von CA, NV, UT) gründlich den Bach runtergegangen. Das konnte mir auch meine Cousine in LA bestätigen, als ich sie nach meiner Rundreise daraufhin ansprach.

Ein Entgegenkommen beim Einfädeln auf den Highway wie 1998, das war 2003 sowas von Geschichte.



Politisch unkorrekt: Das liegt evtl. auch an der seitdem massiv geaenderten Bevoelkerungsstruktur vor Ort.

marratj schrieb:

Wir haben unser zweites Auto verkauft und uns als Ersatz dafür ein Lastenrad angeschafft. Ich weiß, das ist nicht die Lösung aller Probleme....
Gestern sehe ich, wie der Sohn unseres Nachbars sein Lastenrad belädt. In die Gepäckkiste kann man 100 Kg laden, dazu hat es noch E-Motor und Riemen statt Kette.
Eigentlich ein tolles Teil... allerdings auch nicht nicht ganz günstig - 11800 €...

Gruß
Martin

tecis schrieb:
Was ich hingegen nicht moechte. Mit anderen Menschen im Massentransport fahren. Allein das Lautstaerkeniveau dort macht mich wahnsinnig.Zwar verständlich. Aber der aus dieser Schlussfolgerung erwachsende automobile Individualverkehr erzeugt fast flächendeckend in unseren Städten ein Lärmniveau, das viele wenn nicht wahnsinnig so doch krank macht. Gesellschaftlich wird aus dieser Schlussweise also zumindest bei den derzeit vorherrschenden Antriebskonzepten und Fahrzeugmassen kein Schuh. Nur bei einem konsequenten Bekenntnis zu Elektroleichtfahrzeugen für die Stadt könnte das vielleicht anders aussehen.

weinfux schrieb:
Eigentlich ein tolles Teil... allerdings auch nicht nicht ganz günstig - 11800 €...

Puh... unseres war dann doch etwas günstiger... Auf den (verlängerten) Gepäckträger kann man aber auch 100 kg zuladen und es gibt alle möglichen Anbauten dafür. Der Haupteinsatzzweck ist momentan allerdings das Kindertaxi um die beiden Kids zur Kita zu bringen. Das sind hin und zurück 6 km und ich brauche mit dem Rad dafür genauso lang wie vorher mit dem Auto. Aber halt auch mit E-Motor, die Steigungen bei uns in der Stadt machen das ohne elektrische Unterstützung dann doch ein kleines bisschen zur Selbstgeisselung

Francek schrieb:
Zwar verständlich. Aber der aus dieser Schlussfolgerung erwachsende automobile Individualverkehr erzeugt fast flächendeckend in unseren Städten ein Lärmniveau,

Ach und der Zug, Bus oder die Strassenbahn machen keinen Laerm?

Haengt es vielleicht eher damit zusammen, dass viele Menschen massiert wohnen?

U-Bahn: Ja, das waere die Loesung nur das ist politisch nicht gewollt. Dann aber wirklich unter der Erde. Was in Berlin nebenbei an Hochbahnen faehrt....

Laerm am Auto: Fuer mich gehoeren die Laermgrenzen beim Auspuff massiv reduziert.puff

tecis schrieb:
Muss?Ja, muss!
Das ist auch ganz einfach erklärt. Willst du den Rest der Welt mehr beschränken als hierzulande, weil wir als "1. Welt" die älteren Rechte haben?

Falls nein, sollte es nicht allzu schwer zu verstehen sein, wie der nicht mehr handhabbare Ressourcenoverkill aussähe, wenn es alle Schwellenländer nach unserem Vorbild nachmachen würden.

Man sieht ja leider heute schon, welches unsägliche Vorbild wir (nicht alleine) als Autonation in China abgeben. Dass dort nun auch das Auto zu einem totalen Statussymbol erwachsen ist, nach dem Motto, immer größer, immer schwerer, ist eine äußerst bedenkliche Entwicklung, die sich nicht noch weiter verbreiten darf.

Rechne Deutschland nur mal auf die halbe Weltbevölkerung hoch und die weltweit verfügbare Ressourcenbereitstellung ist dann sowas von kollabiert.

Politisch unkorrekt: Das liegt evtl. auch an der seitdem massiv geaenderten Bevoelkerungsstruktur vor Ort.Diese hat sich also in so kurzer Zeit so massiv verändert? Komisch, meine Cousine vor Ort hatte aber eindeutig eine verstärkt aufgekommene "jung-dynamische Ellenbogengesellschaft" als Ursache ausgemacht.

eppf

hmmmm ... und du bist sicher, dass Chinas Bevölkerung nicht auf die Idee mit dem Auto-Individualverkehr gekommen wäre, wenn wir das nicht vorgemacht hätten?
... und dass sie sich wieder davon abwenden, wenn wir das tun?
So, wie wir bald auf Autos verzichten werden, weil die Dänen das tun?

Ich befürchte, du überschätzt unseren Einfluss da massiv.

Nicht missverstehen: Ich bin durchaus davon überzeugt, dass massenhafter Auto-Individualverkehr dringende Probleme verursacht und auch nach Alternativen gesucht werden muss.
Aber das "China-Argument" zieht nicht so recht.
Erinnert mich daran, wie meine Eltern mich zum Essen ungeliebten Gemüses bringen wollten mit dem Hinweis darauf, dass "...in Afrika Kinder verhungern...".

Gruß

PMueller

eppf schrieb:
Ja, muss!
Das ist auch ganz einfach erklärt. Willst du den Rest der Welt mehr beschränken als hierzulande, weil wir als "1. Welt" die älteren Rechte haben?

Ich moechte niemanden beschraenken. Schon gar nicht die sich entwickelnden Laender, zumal die es viel besser machen, als das totregulierte Europa.




Falls nein, sollte es nicht allzu schwer zu verstehen sein, wie der nicht mehr handhabbare Ressourcenoverkill aussähe, wenn es alle Schwellenländer nach unserem Vorbild nachmachen würden.

Sie tun es schon. Haben keinerlei Interesse, von einem Museumskontinent sich vorschreiben zu lassen, was sie zu tun haben. Ergebnis: Massiv steigender Wohlstand. Die Welt wird besser. Kein Distopia.



Rechne Deutschland nur mal auf die halbe Weltbevölkerung hoch und die weltweit verfügbare Ressourcenbereitstellung ist dann sowas von kollabiert.

Abermals Irrtum. Steigender Wohlstand = besserer Umweltschutz = hoehere Ressourceneffizienz.

Die ach so boesen USA haben uebrigens ihre Emissionen in den letzten 10 Jahren erheblich mehr gesenkt als Deutschland. Ohne Regulierung und Bepreisung.

www.zeit.de/wirtschaft/2020-02/klimawand...%2Fwww.google.com%2F

weinfux schrieb:

Eigentlich ein tolles Teil... allerdings auch nicht nicht ganz günstig - 11800 €...


Ich denke fuer dieses Geld wird es in Baelde Elektrofahrzeuge geben.

PMueller schrieb:
hmmmm ... und du bist sicher, dass Chinas Bevölkerung nicht auf die Idee mit dem Auto-Individualverkehr gekommen wäre, wenn wir das nicht vorgemacht hätten?Wenn du meinen Beitrag genau gelesen hättest, wärst du sicherlich zu dem Schluss gekommen, dass ich im Falle von China vor allem das unsägliche Vorbild "Statussymbol Auto" und keinesfalls die Vokabel "Individualverkehr" meinte.

Dass es in einem so großen Land individuelle Mobilität braucht, auch mit Autos, das ist auch mir vollkommen klar, aber mit übergroßen Kisten zu protzen, das ist sicherlich nicht ursächlich auf dem Mist des "Landes der Mitte" gewachsen.

Zumindest in einem Punkt ist uns China dennoch um Welten voraus. Wer meint, mit seiner Kiste Radau machen zu können, wird in Städten wie Shanghai nicht glücklich werden, weil da gewiss massiver Ärger im Raum stehen würde.

Zum Glück haben wir "nur" das Protzen weitergegeben und nicht den Radau mit dazu. Das war in Shanghai unüberhörbar oder besser gesagt eben nicht hörbar.

eppf

wenn du damit auf das Thema der Elektromobilitaet in Shanghai ansprichst: Die sind eben schon in der Zukunft.

Netterweise mit Individualverkehr.