Priusfreunde.de

schrubber schrieb:
Das alles erinnert sehr an den EV1. Ob in den Leasingverträgen auch drin steht, dass das Auto nach Ablauf auf jeden Fall zurück geht?

wieviel ich verstanden habe - waere eine Leasing-only Option in den USA wegen dem "Nachgeschmack" vom EV1 nicht wirklich gegangen.
Nur hier in Europa versuchen sie es ...

Über diesen Beitrag von RAV4fun entdeckt:
UBS Tear-Down of GM Bolt

ist auf Englisch, aber mir in den deutschen Medien noch nicht begegnet und hoch interessant.

Wesentliche Aussagen:
- die aktuelle Produktion des Bolt ist deutlich günstiger (-4,600$ pro Auto) als von den Analysten bisher angenommen
- würde man die Produktion vernünftig skalieren (und nicht so beschneiden, dass es gerade so für das ZEV-Programm reicht), dann wäre der Bolt zumindest ohne Verlust zum aktuellen Preis machbar
- darauf basierend hebt UBS seine Marktpronosen für BEV deutlich an
- die Rohstoffsituation ist weitgehend unkritisch, nur Kobalt könnte Probleme bereiten (also längerfristig knapp werden)
- und nun zum wesentlichen Teil: Die Analysten gehen davon aus, dass Tesla beim Model 3 durchschnittlich 41,000$ pro Auto einnehmen muss, um keinen Verlust dabei zu machen. Alles darüber sollte zur Marge beitragen

Grüße
Philipp

...und die Analysten, die beim Bolt schon so schön gerechnet haben, kennen die Kostenstruktur beim Model 3?!?!?

Herzhaft gelacht...

...also meinen sie, sie zu kennen...

Toller Job: sollte so sein - muss aber überhaupt nicht so sein.

Kann deinem Humor leider nicht ganz folgen.

Die Frage, ab wann und wie genau der BEV Markt rentabel wird, ist gerade für Deutschland von großer Tragweite.

UBS ist auch nicht irgendeine Hinterhofklitsche oder dahergelaufener Youtuber.

Anyway, jeder Jeck ist anders...

P_Arthur schrieb:

Die Frage, ab wann und wie genau der BEV Markt rentabel wird, ist gerade für Deutschland von großer Tragweite.

ACK!

Aber wie die ZEV-Credit Mechanismen in USA zeigen, wird dies nicht ohne staatliche Eingriffe funktionieren.
Und auch in USA - sind z.B. noch ZUSAETZLICHE Anreize notwendig, wie z.B. die Erlaubnis zum Benutzen der HOV-Lanes allein ...

Und die USA zeigt auch, dass nicht der Kaufpreis allein das Hauptkriterium ist - sondern das 'Gesamt Package' !

Die Folgekosten eines EV sind offenbar wesentlich geringer. Sobald der Kaufpreis fuer ein vernuenftiges EV nun weiter faellt (was im Rahmen der technischen Deflation zu erwarten ist, wie beim Computer, wohingegen die klassischen Autohersteller sich genau dagegen straeuben), also die Anlaufkosten wesentlich guenstiger werden, wird der EV-Siegeszug schwer aufzuhalten sein.

Sicher ist das so. Nur haben wir das vor über 10 Jahren auch schon so erwartet.

Und ist es tatsächlich schon ein "Siegeszug", wenn weltweit auf 100 Neuwagen "nur" noch 50 Verbrenner statt 99 kommen? Wann wird das wohl der Fall sein? 2030? 2035? Ich bin mittlerweile reichlich desillusioniert und habe mir diese Frage selbst beantwortet: Es wird dann der Fall sein, wenn es die Automobilindustrie möchte, keinen Tag früher. Bis dahin bin ich (Mitte 50) vielleicht schon tot.

Es bleibt nur, für sich selbst entsprechende Entscheidungen zu treffen. Das kann man jetzt schon tun, setzt aber entweder ein passendes Fahrprofil mit entsprechenden Lademöglichkeiten oder eine gewisse Bereitschaft zu Kompromissen voraus.

Auf den Ampere-E hatte ich Hoffnung gesetzt. Die wurde enttäuscht, was umso mehr schmerzt, also das - abgesehen vom Schnarchlader - offenbar ein tolles Auto geworden ist. Leider möchte man es nicht verkaufen.

Grüße, Egon

Ja, den Ampera-E hatte ich auch im Blick! Der Schnarchlader wäre für mich durch die größere Reichweite nicht ein großer Nachteil gewesen.
Eines weiss ich aber nun: Mein nächstes Fahrzeug wird ein E-Mobil, da ich von den deutschen Herstellern und ihren Geschäftsgebaren die Schnauze voll habe.
Jetzt bleiben vorläufig der neue Nissan Leaf oder ein reichweitengestärkter Hyundai Ioniq übrig.Die Zoe ist mir etwas zu klein, aber noch habe ich Zeit und mein P 3 läuft bestens...

Gruß Martin

Der Ampera-e hätte wirklich das Zeug gehabt, wenn
1) Opel innerhalb GM überlebt hätte und Opel die GM-Fahrzeuge dabei in nennenswerten Stückzahlen geliefert hätte (nichts mit Made in Germany, eher in Germany sitzen zu viele Maden)
2) sie den Bordlader auf wenigstens 11 kW, besser 22 kW (und damit für Europa 3-phasig) ausgelegt hätten
3) sie das Auto in vernünftigen Stückzahlen angeboten hätten.

Viel zu viele Konjunktive, es ist einfach nur schrecklich.

Das aber bestärkt mich weiter in meiner Ansicht dass die klassischen Verbrennerhersteller so absolut gar kein Interesse haben den notwendigen Wandel weg vom Gift und weg vom CO zu gehen sondern sie wie AEG/Telefunken, Grundig, Nokia, Kodak etc. nur immer weiter das "Altbewährte" verkaufen wollen, Thema "Aussitzen". Von ihnen ist keine Änderung zu erwarten.

Auch von Modellen die es in mehreren Antriebsvarianten gibt bin ich nicht überzeugt, da die dafür nötigen Kompromisse in der Konstruktion dann für die gewählte Antriebsart immer nur ein schlechter Kompromiss sind.

Meine Hoffnung setze ich daher weiter auf das Model 3 (Tesla kann -und will auch- eben nur eAutos bauen) und vor allem auf China. Dass ich meine Hoffnung bezüglich besserer Luft in Deutschland einmal auf China setze kommt mir selbst noch etwas grotesk vor, aber mit jedem Tag weniger.

@Egon
nicht so pessimistisch sein was die eigene Lebenserwartung betrifft

alupo schrieb:
Meine Hoffnung setze ich daher weiter auf das Model 3 (Tesla kann -und will auch- eben nur eAutos bauen) und vor allem auf China.
Ich denke, das wird noch lange dauern. Man wird eventuell EV nach EU verkaufen, für Devisen. Aber der chinesische Markt ist so gigantisch, daß die Hersteller auf absehbare Zeit genug bzw. mehr als genug im Binnenmarkt verkaufen können und womöglich müssen, um Quoten zu erfüllen.

Aber, zurück zum Ampera. Mir fällt dazu nichts ein außer "es ist zum Heulen!". Wie schon mehrmals angesprochen, ein Ampera-e mit 22kW AC-Lader wäre mein Traum. Gewesen.

LG
Klaus

Tesla ist langfristig gesehen die einzige Firma, welche der Elektromobilität zum Durchbruch verhelfen kann. Der Impuls muss von außen kommen! Alle anderen Autofirmen verdienen ihr Geld mit dem Verkauf von Verbrennern und das wird sich nicht ändern, bis die letzte alte Autofirma dichtgemacht hat. Kein Geschäftsmodell währt ewig.

schrubber schrieb:
Der Impuls muss von außen kommen!

BTW - hier ein Link - mit zwei lustigen Bildern von New-York:

www.inmotionventures.com/movement-disrupted/

das eine Bild - von 1903 - kein Auto zu sehen.
das andere Bild von 1913 - kein Pferd zu sehen.

SO SCHNELL KANN DAS GEHEN !

Ich sehe das auch so. Wenn die aktuellen Nachteile wie
1) Reichweite
2) Ladezeit
3) Preis
beseitigt sind spricht absolut nichts mehr für einen Verbrenner.

Ein Tesla erfüllt bis auf Punkt 3 schon seit einigen Jahren diese Voraussetzungen.

Mit billigeren Akkus und CCS2 werden sich alle 3 Nachteile eliminieren lassen und was dann noch übrig bleibt ist nur ein auspufffreies Auto mit tollem Drehmoment und geringeren Unterhaltskosten.

Meines Erachtens wird diese Entscheidung nur ueber den Faktor der Wirtschaftlichkeit fallen. Zu beachten ist aber auch, dass bisher das Stromnetz keinesfalls ausreicht, um diverse Fahrzeuge zu laden, gleich gar nicht in diversen Mietshausbloecken, von juristischen Spitzfindigkeiten und Befindlichkeiten abgesehen.

Das von den klassischen Autoherstellern kein Impuls zu erwarten ist, sehe ich genau so und mache mir dabei keine Illusionen. Im Grunde genommen laeuft deren protegiertes Geschaeftsmodell schon sehr lange, deswegen ist es auch eine Sackgasse: Man ist dort zu traege und selbstherrlich geworden.

Im Leistungsverzweigten hybrid in Verbindung mit nicht direkteinspritzendem Benzinmotor (System Toyota und Ford) sehe ich dennoch als eine gute Brueckentechnologie.

Was hingegen alle anderen Hersteller als hybrid anbieten, ueberzeugt mich bisher nicht.

E-Auto für jedermann sieht anders aus:

www.autoscout24.de/ergebnisse?mmvmk0=54&...=standard&desc=0

Wenn es nicht das mangelnde Angebot ist, so wird spätestens der Preis zurückschrecken lassen...