Priusfreunde.de

Leider ist die "Üben"-Phase ziemlich lang bzw startet bei jedem Modell wieder von vorne.
War schon bei den neu auf den Markt gekommenen Fahrzeugen meines Vaters in den 1960er Jahren so, später bei unserem Golf Formel E (1980er Jahre, bis hin zum kompletten Motortausch bei ca 60.000 km ohne Kosten!) und eben auch im neuen Jahrtausend!
Kein Wunder, dass VW-Kunden mit Erfahrung es satt haben, Beta-Tester zu spielen und die Kinderkrankheiten erst mal abwarten ...

Gruß!
JoAHa

JoAHa schrieb:
Leider ist die "Üben"-Phase ziemlich lang bzw startet bei jedem Modell wieder von vorne.
Gruß!
JoAHa
Das ist wohl das Hauptproblem, zu viel neue Modelle und Varianten! Wenn sich die Werkstatt bei einem Modell endlich (etwas) auskennt, dann gibt es schon wieder ein neues Modell, bei dem man natürlich wieder viele Teile verändert hat...
Was mich immer wieder verwundert, ist die Treue der VW Besitzer, scheinen sehr leidensfähig zu sein...?

Gruß
Martin

Ich hatte es so verstanden, das die Kritik nicht den Fehlern des Produktes galt, sondern der Fehlerkultur.

LG
Klaus

Ich fände es überzogen, diesen Vorfall zum Anlass für einen Rundumschlag auf den Hersteller zu nehmen. Das kann einem bei jedem anderen auch passieren. Ebenso, dass die eigenständigen Vertragswerkstätten nicht zwangsläufig eng und reibungslos mit "ihrem" Hersteller zusammenarbeiten oder dessen Vorgaben ideal umsetzen (ausgenommen Tesla, die auf ein anderes Vertriebsmodell setzen).


Smoothie schrieb:
Es klingt so, als habe man sich damit abgefunden, dass das Produkt bei der Auslieferung nicht fehlerfrei sein könne.
Das ist allerdings eine sehr unerfreuliche Entwicklung, die mit wachsender Komplexität der Fahrzeuge immer weiter zuzunehmen scheint.

Grüße, Egon

KSR1 schrieb:
Ich hatte es so verstanden, das die Kritik nicht den Fehlern des Produktes galt, sondern der Fehlerkultur.
Ja, ganz richtig. Das Auto selbst ist Klasse; völlige Fehlerfreiheit zu erwarten leider unrealistisch. Dass es aber im Fehlerfall wiederholt an professionell umgesetzter Abhilfe mangelt, ist kritikwürdig.

Grüße, Egon

Ja, d'accord, ich gebe zu, die Differenzierung ist in diesem Fall hilfreich! Bin über's Ziel hinausgeschossen.

Jedoch: Kabelbinder als state of the art finde ich für einen Weltspitzenhersteller schon etwas schräg, ehrlich gesagt.
Wirkt eher wie eine Bastellösung, die ich mir auch ausdenken könnte.

Gruß!
JoAHa

Hoffentlich sind es UV-beständige und temperaturgeeignete Kabelbinder, sonst wäre die in wenigen Jahren auch produktzuoptimieren.

Ich gehe davon aus, dass VW beim (e-)Up auch mit einer anderen Produktlebensdauer als z.B. beim (e-)Golf rechnet.

Gott sei erinnere ich mich nicht mehr an solche Werkstätten. Bei uns im ländlichen Raum sind die meisten familiengeführt und deshalb deutlich aktiver.

In 10 Tagen ist nun der Werkstatt-Termin für die Rückrufaktion - die vierte innerhalb von 18 Monaten.

Davor liegt aber noch eine 1000-Kilometer-Tour (2 x 500). Die trete ich dieses Mal mit einem doofen Gefühl an, weil ich weiß, dass im Auto ein mechanischer Serienfehler verbaut ist, der jederzeit zum Liegenbleiben führen kann.

Wenn ich das nicht zufällig in einem Forum mitbekommen und mich nicht selbst darum gekümmert hätte, würde mich Volkswagen noch weitere 20.000 Kilometer damit herumfahren lassen. Bis zum nächsten Wartungsdienst gemäß Anzeige. Die Vertragswerkstatt wiegelt ab und findet das "halb so schlimm". Ich finde es unter aller Sau.

Zum Auto selbst kann ich mich weiterhin nur lobend äußern. Es läuft völlig problemlos, obwohl wir es sehr intensiv und so gar nicht Kleinstwagen-typisch nutzen. Insbesondere der elektrische Antriebsstrang und dessen Steuerung wirken erstaunlich ausgereift.

Ärger verursacht bislang nur sein Hersteller, der weder seine kostenpflichtigen Datendienste noch seine Vertragshändler noch seine Rückruf-Logistik im Griff hat. Die üben noch.

Grüße, Egon

Mich würde interessieren, ob der e-Up auch in den USA verkauft wurde, dort hätte VW sicher schnell mal ein paar teure Prozesse am Hals, falls ein Fahrzeug liegen bleibt...?
Ich erinnere mich noch an die Aussage eines Toyota Händlers, warum der Prius so zuverlässig ist: Der wurde hauptsächlich mit für den amerikanischen Markt gebaut, da muss das Fahrzeug laufen, laufen...
Aber auch da gab es mal Prozesse, nach Unfällen mit Fußmatten, die die Pedale blockierten...

Gruß
Martin

Egon schrieb:
Wenn ich das nicht zufällig in einem Forum mitbekommen und mich nicht selbst darum gekümmert hätte...

Ich bitte meine Ausdrucksweise zu entschuldigen, aber im Internet steht so viel Sch...., und jeder weiß es. Man sehe sich nur an, was zu diversen Zipperlein alles geschrieben steht und wie irre man sich dadurch machen lässt. Beim Arzt erfährt man dann, was wirklich Sache ist.

Scheinbar ist man bei Dingen des Alltags - Auto - so sehr gewillt, die medial breitgetretene Sch.... zu schlucken und in den Kanon der Gegner, Basher und Hater mit einzustimmen, dass man ein Halb-so-Schlimm des Händlers, der es ja eigentlich wissen dürfte, wie auch der Arzt beim Zipperlein, keinen Glauben mehr zu schenken bereit ist.

Irgendwas läuft falsch auf unserer Welt, wenn Leute nicht mehr auf die Wissenschaft hören wollen und lieber auf Demos gehen und mitschreien, weil sie endlich gegen etwas sein können....


LG
ein besorgter W.

weinfux schrieb:
.....warum der Prius so zuverlässig ist: Der wurde hauptsächlich mit für den amerikanischen Markt gebaut, da muss das Fahrzeug laufen, laufen...

Das klingt zuversichtlich und ermutigend für seine Käufer. Wäre auch schön, wenn diese Ausrichtung für alle Autos zuträfe. Deren Besitzer würd's freuen, die Hersteller weniger, weswegen sie ihre Produkte nicht dergestalt konzipieren, sondern nach einer gewissen Zeit mit Ausfalltendenzen versehen.

@wogue

Dass viel Unfug im Netz steht, ist sicher unstrittig. Der Verweis darauf erscheint mir an dieser Stelle aber nicht angebracht. Schließlich geht es nicht um substanzlose Panikmache.

Autohändler und Vertragswerkstätten erzählen das, was der Kunde hören will oder was er hören soll. So auch wieder in diesem Fall: Wüsste ich nicht aus anderen Quellen

a) vom Rückruf an sich,
b) von der internen Einstufung der notwendigen Arbeiten als "unverzüglich und dringlich" sowie
c) dass der Hersteller dafür 40 Minuten vorgibt,

wäre folgendes passiert:

a) Die Werkstatt hätte mich und andere nicht informiert, das wurde mir auf Nachfrage ausdrücklich bestätigt. Wohingegen von anderen Werkstätten Betroffene schriftlich aufgefordert wurden, einen Termin zu vereinbaren (Schreiben steht im Netz). Ich wäre also noch sehr lange Zeit mit dem ausfallgefährdeten Fahrzeug ahnungslos unterwegs gewesen.

b) Ich hätte den Beteuerungen geglaubt, es handele sich um einen harmlosen Fehler, der so gut wie nie auftritt. Das ist faktisch nicht der Fall. Die Gefahr stufe ich - wie offenbar auch der Hersteller - zumindest nicht als sehr gering ein (technische Dokumentation steht im Netz).

c) Ich hätte der Werkstatt geglaubt, dass sie das Auto für die Arbeiten aus technischen Gründen einen vollen Tag lang benötigt und nichts dafür kann, dass der Hersteller keinen Ersatzwagen stellt.

Ich wurde also

a) nicht informiert,
b) falsch informiert und
c) vom Fachmann,
"der es ja eigentlich wissen dürfte"dreist belogen.

Ausschließlich meinem Informationsvorsprung und der Eigeninitiative habe ich es zu verdanken, dass der Hersteller und die Vertragswerkstatt in diesem Fall nicht damit durchgekommen sind.

Wer das so in Ordnung findet - bitte schön, ganz wie es beliebt. Was ich als Betroffener davon halte, habe ich bereits dargelegt. Ebenso, dass ich das Auto gerne fahre und jederzeit wieder kaufen würde, was natürlich die Hauptsache ist. Allerdings ist das kein Grund, nicht auch Missstände deutlich anzusprechen.

Grüße, Egon

Das Auto ist halt HEILIG, während INFORMIERTE VERBRAUCHER in dieser Gesellschaft von Anbietern nicht gewünscht sind - kurz zusammengefaßt.

Das gilt für alles, nicht nur für Autos.

Das ist m.E. Quark. Das Problem sind eher unübersichtliche und verschachtelte Strukturen, die eine vernünftige Kundenbetreuung behindern. So etwas wie den "kurzen Dienstweg" gibts vor allem in größeren Unternehmen selten oder gar nicht, und so versickern wesentliche Informationen einfach im Intergrund - zusammen mit der Motivation der zuständigen Mitarbeiter. Das geht doch schon im Kleinen los: "Habs notiert, Kollege XY ruft sie gleich zurück!", was wohl die meistverwendete Lüge aller Zeiten ist.

Timo