Ich gehe mal auf die einzelnen Punkte ein und ob ich sie bestätigen kann:
Mit sechs Zentimetern weniger Außenlänge als der VW ID.3
...ist das Auto super-wendig und die Raumnutzung dank langem Radstand prima. Der Kofferraum ist eine große tiefe Höhle, in die enorm viel reinpasst. Das "tief" bezieht sich allerdings auf die Vertikale, die Ladekante ist also hoch.
ein Navigationssystem mit Google Maps, integriertem Google und sprachgesteuertem Google-Assistenten. Das kann man schlechter machen.
Noch mehr untertreiben kann man dieser Stelle wohl nicht.
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Infotainment und Instrumentierung sind im PKW-Bereich seltene Sahnestücke und (für mich) ein Kaufargument.
Nur mussten knackende Türen durch einen Tausch der Türfangbänder in der Renault-Werkstatt behoben werden.
Das kann ich bestätigen: Die Türfangbänder wurden über einen längeren Produktionszeitraum hinweg mit falschem Drehmoment montiert. Zur Nachbesserung muss nichts ausgetauscht werden, die ist in wenigen Minuten erledigt. Trotzdem lästig, wie jeder Produktions-/Serienfehler.
Die obligatorische Fahrzeug-Inspektion nach 30.000 Kilometern kostete lediglich 150 Euro.
Wenn man sich den passenden Aktivkohle-Filter für 8,20 Euro selbst besorgt und mit ein paar Handgriffen austauscht, spart man einen großen Teil der Wartungskosten.
Das Lederlenkrad wirkt inzwischen speckig.
Ich behandle meine Lederlenkräder einmal im Quartal mit einer billigen Lederpflege aus dem Drogeriemarkt. Die sehen immer frisch aus und fassen sich gut an, auch das Lenkrad in meiner MéganE.
Auf den Stoffbezügen wird jeglicher Dreck sichtbar.
Jein. Die sind zwar recht hell, aber denkbar leicht zu reinigen: Bei Bedarf einfach mit einer Kleiderbürste ausbürsten. Ob der verwendete Stoff aber robust genug ist, um auch nach Hunderttausend Kilometern noch gut auszusehen, bleibt in der Tat abzuwarten - davon bin ich selbst nicht so recht überzeugt.
Hingegen sind die besonders belasteten Flanken mit einem offenbar robusten Kunstleder bespannt, das sich gut anfühlt und bislang (15 Monate / 36.000 km) keinerlei Gebrauchsspuren aufweist - obwohl meine Mitfahrer (Senioren) und ich bei praktisch jedem Ein-/Aussteigen drüberrutschen.
Das Strompedal quittiert den Übergang in die Rekuperation mit einem eigenartigen "Ploppen".
Davon habe ich auch an anderer Stelle schon gelesen. Ich kann es für mein Exemplar nicht bestätigen, vor allem aber nicht für das Strompedal. Im Bremspedal gibt es bei automatisierten Übergängen eine dezente mechanische Rückmeldung, die aber lautlos geschieht.
Und sollen zwei Smartphones gleichzeitig mit dem Fahrzeug verbunden werden, gibt es dabei oftmals unerklärliche Probleme.
Ich habe zahlreiche Geräte mit dem System gekoppelt, das geht völlig problemlos. Der Bluetooth-Stack kommt mit meinen 20 Jahre alten Nokia nicht klar (mein Tesla konnte das noch), ich musste daher auf ein moderneres Telefon wechseln.
Ansonsten habe ich aber nichts zu meckern, im Gegenteil: Das verbaute System ist ein Ausbund an Konnektivität. Zwei der vier USB-C-Ports lassen sich als flotte Datenports verwendet, AndroidAuto und Apple CarPlay sind sowohl drahtlos als auch per USB vorhanden. Selbst das WLAN funktioniert prächtig und ist sogar recht empfindlich (Tesla-Schwachpunkt).
Und durchs Rückfenster sehen der Fahrer oder die Fahrerin viel zu schlecht, was hinter dem Fahrzeug los ist.
Geht so. Die Rundumsicht ist schlecht, weil zugunsten der Optik die Fensterflächen hinten und an der Seite klein und die C-Säulen breit sind. Das sieht gut aus, aber innen hinten ist es eher duster (ähnlich Toyota C-HR). Das ist konzeptionell bedingt, die Kritik somit berechtigt. Ein leider nicht lieferbares Glasdach würde schlagartig Abhilfe schaffen.
Also muss der digitale Innenspiegel für eine ungetrübte Kamerasicht nach hinten zu Hilfe genommen werden.
Es ist nicht so, dass man nach hinten gar nichts sieht. Im Alltag verwende ich den Innenspiegel meist nur als einfachen Spiegel, weil ich sonst bei jedem Blick auf das Kamerabild fokussieren müsste. Das fällt mir mit meiner Gleitsichtbrille eher schwer. Bei miesem Wetter ist der digitale Rückspiegel aber super, weil sich seine Kamera innen hinter der Heckscheibe und im Wischbereich des Heckwischers befindet und somit nicht verschmutzt. Im Gegensatz zur Rückfahrkamera über dem Nummernschild.
Für die Langstrecke jedoch eignet sich der Mégane nicht wirklich gut, so der Tenor der Nutzer.
Das kann ich nun so gar nicht bestätigen. Das Auto ist bequem, flott, hat ein sehr gut abgestimmtes Fahrwerk und eine exzellente integrierte Ladeplanung.
Nach den Erfahrungen der Tester sind Autobahn-Etappen von bestenfalls 200 bis 250 Kilometer möglich.
Die fahren wohl anders als ich.
![](https://priusfreunde.de/portal/components/com_kunena/template/priusfreunde15/images/german/emoticons/wink.png)
400 km sehe ich im Hochsommer als völlig problemlos an, mit verbleibendem Puffer. Ich bin aber in diesem Punkt nicht repräsentativ, schon klar.
[...] eine Batterieheizung in Verbindung mit einer Routenplanung im Navi [...] soll aber vorhanden sein.
Natürlich ist die vorhanden und sogar recht intelligent: Sie schaltet sich nämlich genau dann ein, wenn man unter Berücksichtigung von Fahrweise, kommendem Verkehr / Höhenprofil / Wetter noch so weit vom Schnelllader entfernt ist, dass der Akku bei dessen Erreichen die zum Laden ideale Temperatur erreicht hat.
[...] wenn ein E-Auto an der Schnellladesäule in 30 Minuten Strom für weitere 300 Kilometer tanken kann. Beides schafft der Renault Mégane (schon bei guten Bedingungen im Sommer) nicht.
Das stimmt. Bei meinem Fahrstil bin ich zwar nahe dran, aber den betrachte ich wie erwähnt als nicht repräsentativ.
In Bezug auf die Batteriealterung ergab die Messung bei Kilometerstand 38.000 einen minimalen, unbedenklichen Verlust an Energieaufnahme.
Auch bei meinem Exemplar geht eine mögliche (und wahrscheinliche) Degradation bislang im messtechnischen Rauschen unter. Das habe ich bei diesem Kilometerstand aber auch nicht anders erwartet.
Grüße, Egon