Priusfreunde.de

Dieter Köhler im SWR über NO2:
In diesen Konzentrationen ist es total ungefährlich. Es fängt bei Dosen von 800.000 bis 900.000 Mikrogramm an, ab denen unbehandelte Asthmatiker vielleicht etwas reagieren. Aber Todesfälle gibt es dadurch in keinem Falle. www.swr.de/swraktuell/Stickoxid-Grenzwer...oxid-diesel-100.html

Ach ja?

Die Metaanalyse von Brown (2015) zeigte bei Asthmatikern Reaktionen (Halbierung der Dosis des Provokationsmittels) nach 60min Inhalation von 200 Mikrogramm/m3 NO2, also bei umweltrelevanten NO2-Konzentrationen.

Die letale Konzentration (LC50) von NO2 wird mit 174ppm geschätzt, was ca. 333mg/m3 NO2 entspricht. (1 ppm ist ca. 1.914 mg/m3). Bei 800mg/m3 ist man nach kurzer Zeit mausetot.

Mir scheint, in dem SWR Interview dominierten die Nullen - ich meine natürlich bei den Köhler-Zahlen.

Hybrid2008 schrieb:
Also wo bleiben alle diese chemischen Verbindungen?

Hier ganz anschaulich erklärt. Chemie Saurer Regen

- daten.didaktikchemie.uni-bayreuth.de/uma...gen/saurer_regen.htm

Besonders interessant sind die Auswirkung auf das Grundwasser. Ich bin erst durch einen Förster im Freundeskreis darauf aufmerksam geworden. Wenn sich jemand demnächst wieder über den weißen Matsch im Wald oder Helikopter darüber wundert.

Zitat SPON:
Report der Europäischen Umweltagentur Luftverschmutzung ist die größte Gefahr für die Gesundheit

Hauptgrund für vorzeitige Todesfälle in Europa? Die Luftverschmutzung, sagen Forscher der Europäischen Umweltagentur. Ganz oben auf der Liste der Verursacher stehen Feinstaub und Stickoxide.www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/luftv...eport-a-1235602.html

Nachtrag: Das ist von SPON verkürzt und so nicht richtig. Luftverschmutzung ist die größte umweltbedingte Krankheitslast für D. Insgesamt steht Luftverschmutzung an Pos. 8-10. siehe Grafik 2
www.aerzteblatt.de/callback/image.asp?id=63620

Und wieviel % der Lungenkrebstoten gegen auf die Luft Verschmutzung zurück?

Auch Schlaganfälle und Herzerkrankungen sind ja anteilig darauf zurückzuführen.

Kann Jahr keiner sagen, zumindest noch nicht.

Bis zu 16,5% der 1,7Mio Todesfälle durch Lungenkrebs weltweit.

Zitat:
Ambient PM2·5 air pollution contributed to [...], 16·5% of lung cancer, [...] in 2015 according to GBD compare. www.thelancet.com/journals/lancet/articl...7%2930505-6/fulltext

Zitat:
"Emissionen im Straßenverkehr sind häufig schlimmer als solche aus anderen Quellen", erklärte EEA-Direktor Hans Bruyninckx. Sie würden in Bodennähe ausgestoßen und kämen häufig in Städten und damit nah beim Menschen vor.
- www.n-tv.de/wissen/Schlechte-Luft-ist-gr...article20693622.html

Grüße, Egon

Wer lügt wer hat recht?
www.stern.de/tv/lungenfacharzt-zu-diesel...nklich--8444006.html

Wieso lügen ? Manche wollen es gar nicht genau wissen, aber im Blickpunkt stehen und Geld verdienen. Gruß Hybridfan5

P.S.:Wer gestern die beiden Sendungen

Donnerstag 15.11.2018 um 20:15 auf 3sat
Wissenschaftsdoku: Saubere Luft - ein Menschenrecht
Überall schwirren gefährliche Staubteilchen herum
In der schmutzigsten Stadt der Welt, Delhi in Indien, ist die schlechte Luft greifbar, doch die Verschmutzung interessiert wenige. Die Menschen haben dringendere Probleme und die schlimmen Folgen zeigen sich oft auch erst Jahre später. - www.3sat.de/page/?source=/wissenschaftsd...en/197970/index.html

Donnerstag 15.11.2018 um 21:00 auf 3sat
scobel: Schädliche Luft
Welche Weichen müssten Politik und Industrie stellen?
Die schlechte Luftqualität in Deutschland ist eine Bedrohung für die Gesundheit aller. Die Ursachen sind seit Jahrzehnten bekannt. Warum ändert sich nichts? Und was müsste sich dringend ändern? - www.3sat.de/page/?source=/scobel/198158/index.html

verfolgt hat, konnte o.g. Lungenarzt aus dm stern Artikel einmal mehr vernehmen und sein Geschwätz mit allen anderen wissenschaftlichen Beiträgen vergleichen.

Noch ein Nachtrag zu Dieter Köhler:

Das Köhler'sche Weltbild beruht - wie Joachim Heinrichs scharfe Replik treffend feststellt - auf einer oberflächlichen Fehlinterpretation der WHO Studie von 2004. Köhler vergleicht Äpfel mit Birnen, nämlich PM10 Kurzzeitwerte ("Daily changes in air pollution") mit Langzeiteffekten (Rauchen).

Ich habe mir die Grafik 2 aus dem Ärzteblatt Artikel genauer angesehen (siehe Anlage) - hier sieht man, wie unsauber Köhler arbeitete:

1. Das Relative Risiko 1,006 ist falsch eingezeichnet, nämlich bei ca. 0,4 und nicht bei 1,006.

2. Die 1,006 beziehen sich auf Kurzzeiteffekte. Als Langzeiteffekt (Hazard Ratio) müsste man ca. 1,06 verwenden.

3. Wie Köhler auf ein RR von 8 bis 10 für Rauchen kommt, weiß ich nicht. Quellen nennt Köhler nicht. Der Hazard Ratio für 15-24 Zig/Tag wird mit 2,17 angegeben.

Köhlers merkwürdige Grafik taucht in seinem Lehrbuch von 2014 auf und im "Pneumologen", hier sonderbarerweise mit noch höherem Risko für Rauchen. Im Vergleich zum hier abgebildeten 1000fach höheren relativen Risiko für aktives Rauchen wirkt das abgebildete Risiko durch Feinstaub lächerlich gering.

Relative Risiken eignen sich aber nicht für eine gute Risikokommunikation. Der Statistiker David Spiegelhalter machte darauf aufmerksam, dass relative Risiken nicht verwendet werden sollten ohne Angabe der absoluten Risiken. ("Current guidelines from the Association of the British Pharmaceutical Industry state that relative risks should not be used without absolute risks when reporting the results of clinical trials (clause 7.2)." Hätte Köhler geschrieben, Rauchen reduziere die durchschnittliche Lebenserwartung um 10 Jahre und Luftverschmutzung um ein Jahr, wäre das nur noch halb so beeindruckend gewesen, da hier nur noch Faktor 10 dazwischenläge.

Unser bekannter EUGT Autor Peter Morfeld beeilte sich dennoch in einer Replik, Köhler in seiner Schlussfolgerung beizupflichten ("insofern stimmen wir den kritischen Anmerkungen von Prof. Köhler zu.")

Wie aktuelle Medienberichte zeigen, ist der Lerneffekt aus Joachim Heinrichs Richtigstellung bei Herrn Köhler Null. Kurzzeiteffekte, Langzeiteffekte, Jahresgrenzwerte, Arbeitsplatzgrenzwerte - ist für Köhler alles vergleichbar. Nicht nur die Wissenschaftler, auch die DUH attackiert Köhler in seinem Welt Interview, die ein "schlitzohriges Geschäft mit Abmahnungen" betrieben.

Herr Köhler wird uns also mit seinen luftigen bis windigen Gedankenspielen noch beschäftigen. Eine Publikation mit Peer review - also eine solide wissenschaftliche Arbeit zum Thema Luftschadstoffe ist Köhler bis heute schuldig geblieben.

Die Lungenärzte fordern eine Absenkung der EU Grenzwerte für Luftschadstoffe. In einem Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin haben sich Wissenschaftler und Ärzte die Mühe gemacht, den aktuellen Stand des Wissens zusammenzufassen. Wer nicht das ganze Positionspapier durcharbeiten möchte, sollte zumindest die Forderungen lesen:
Eine weitere deutliche Reduktion der Luftschadstoffbelastung ist geboten und eine
Absenkung der gesetzlichen Grenzwerte erforderlich.
Diese notwendige Reduktion der Luftschadstoffbelastung ist nur durch gemeinsames, interaktives und zielorientiertes Handeln auf politischer, technologischer und individueller Ebene
erreichbar.

Hierzu muss in Deutschland eine „Kultur zur Schadstoffvermeidung“ auf allen Ebenen entwickelt, gezielt gefördert und etabliert werden.

Multimodale Maßnahmen zur Schadstoffvermeidung umfassen
• infrastrukturelle Maßnahmen zur Förderung einer schadstoffarmen Mobilität, ein Umsteigen auf emissionsarme Technologien in Verkehr, Industrie, Energieproduktion und Landwirtschaft,
• gezielte Minderungsmaßnahmen bei spezifischen lokalen Emittenten(Häfen, Flughäfen), verhaltenspräventive Maßnahmen zur Änderung des individuellen Mobilitäts- und Konsumverhaltens sowie
• Vermeidungsstrategien zur Reduktion der eigenen Schadstoffexposition.
Hierfür muss die Politik mit entsprechenden Regularien den Anreiz schaffen.
Die Exekutive und Judiskative müssen die Verantwortung für deren Einhaltung konsequent übernehmen.

Forschungsaktivitäten zur Schließung von Wissenslücken müssen gezielt gefördert werden, z. B. im Bereich der Wirkung weiterer Schadstoffe wie von ultrafeinen Partikeln (UFP, Ultrafeinstaub), Langzeitfolgen einer Exposition im Kindesalter und mögliche protektive Wirkungen durch Ernährung oder, sekundärprophylaktisch bei bereits Erkrankten, durch Medikation. pneumologie.de/fileadmin/user_upload/DGP...spapier_20181127.pdf

Auch wenn der ehemalige Präsident der DGP Dieter Köhler mit seinen "Alles Quatsch" Auftritten durch die Medien gereicht wird, AFD und FDP Hand in Hand eine Überprüfung der NO2 Grenzwerte fordern und die CDU den Stickoxidgrenzwert über das Immissionsschutzgesetz hochschrauben möchte:

Die DGP hat hier als wissenschaftliche Gesellschaft ganz klar Stellung bezogen, dass eine Aufweichung der Luftschadstoff-Grenzwerte mit den Lungenärzten nicht zu machen ist. Gut so!

Bericht Ärzteblatt

Zitat:
Klimawandel
Die wahre Diesel-Lüge

Falsch aufgestellte Messgeräte, frei erfundene Grenzwerte: Je mehr man über den Kampf gegen Dieselabgase liest, desto verrückter wird es. Und jetzt auch noch das: Ausgerechnet die Abkehr vom Diesel fördert die Erderwärmung.

[...] ein physikalischer Effekt, der so unerbittlich wirkt wie die Klagen der Deutschen Umwelthilfe vor deutschen Gerichten.

[...] Die deutsche Panik belastet das Weltklima

[...] Ich gebe Ihnen Brief und Siegel, dass sich die Werte als unrealistisch erweisen werden oder aber Maßnahmen erforderlich machen, wie man sie aus autoritären Regimen kennt.

[...] Der Grenzwert? Ein Zahlenspiel

[...] Man weiß inzwischen, dass viele Messgeräte falsch aufgestellt oder zu leicht der Manipulation zugänglich sind.

[...] Jede Auskunft eines afrikanischen Schamanen ist evidenzbasierter. Aber das hält uns nicht davon ab, so lange Städte und Autobahnen zu sperren, bis auch der letzte Autofahrer begriffen hat, dass der Diesel eine Technik von gestern ist.

[...] Ich fahre Diesel und feure im Winter meinen Kamin an, das heißt, Stickstoffdioxid und Feinstaub gehen mit auf mein Konto. Am Klimawandel bin ich damit allerdings nur bedingt beteiligt. An wen Sie sich zu wenden haben, wenn Ihnen das Wasser in den Keller läuft? Mein Tipp wäre: Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell
- www.spiegel.de/politik/deutschland/klima...luege-a-1242256.html

Die Pro-Diesel- und Anti-DUH-Kampagne rollt. Nicht immer so durchsichtig-polemisch wie hier, aber sie rollt. Und das ist erst der Anfang.

Grüße, Egon

Zitat: Es darf nicht sein, dass im Verkehr höhere Grenzwerte für NO2 gelten, als zum Beispiel am Arbeitsplatz. schreibt die FDP in einem Positionspapier.

Ist auch nicht so. Aber wenn der Autor schon Probleme mit der Unterscheidung von Kurzzeit- und Langzeitgrenzwerten hat, verwundert es auch nicht, wenn höher und niedrig verwechselt wird.

Ich verstehe es noch immer nicht. Was ist falsch daran, Gesetze und Regelungen
von 2010 einzuhalten, wenn selbige seit acht Jahren gebrochen werden?

Wenn die Limits falsch oder fehlerhaft sind, könnten sie doch leicht geändert werden.

Wenn Meßstationen angeblich am falschen Platz stehen, können sie
doch richtig positioniert werden?

Warum machen und ändern es die Vertreter der FDP nicht?
Warum packen sie es nicht an?

So viele Fragen...

Hätten sie ja machen können, sie waren aber zu feige, mit zu regieren, im dem sie die Ampel haben platzen lassen.
Und wer seine Rechte geschützt sehen will, der muss auch seine Pflichten erfüllen.

Hat jemand zufällig gestern "Hart aber fair" gesehen? Bitte die Mediathek aber nur dann anwerfen, wenn man kein Teil zur Hand hat, mit dem man sofort seinen Fernseher zertrümmern kann!

Da durfte dieser unsägliche "Lungenfacharzt" Köhler seinen vollkommen abstrusen wissenschaftlichen Beweis erneut verbreiten, dass eine merkliche Überschreitung des Grenzwertes von 40ug selbst für Kinder, Alte und Kranke keineswegs gesundheitsschädlich sein kann, weil ansonsten ein Raucher, der sich um viele Größenordnungen mehr NOx reinzieht, innerhalb kurzer Zeit tot umfallen müsste.

Dass eine letale Dosis so gut wie immer um viele Größenordnungen über einer Permanentbelastung liegt, sollte für einen Wissenschaftler alles andere als eine neue Erkenntnis sein!

Diese Sendung wird auch immer tendenziöser und es fielen mir nebenbei 3 bemerkenswerte Punkte auf:
- Selbst Özdemir hielt sich extrem zurück, ob seiner Wahlkreiszugehörigkeit in Stuttgart, da hätte man sich deutlich mehr Engagement in Richtung Umwelt erwarten können
- Plasberg hatte offensichtlich Angst, es könne auch seinen eigenen Drecksdiesel mit einem Fahrverbot treffen
- Wenn es um die Autoindustrie ging, wurde wiederholt von Trickserei und Schummelei gesprochen, anstelle vorsätzlichen Betrug beim Namen zu nennen

Das waren äußerst schlechte Voraussetzungen, um eine ausgewogene Diskussion zu ermöglichen.

eppf