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Neuer Abgasskandal? Renault-Aktien brechen um 20 Prozent ein

Nun hat möglicherweise auch Frankreich einen Abgasskandal. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass Ermittler am 7. Januar den Autobauer Renault besucht und Dateien sichergestellt haben. Es gehe um die Überprüfung von Abgasmessungen. Die Aktie schmiert ab.

www.focus.de/finanzen/boerse/neuer-abgas...-ein_id_5210856.html

Zitat:
Ein Gewerkschaftssprecher bestätigte die Durchsuchungen: "Das Management hat nicht bestätigt, dass es etwas mit Stickstoffemissionen zu tun hat. Aber wenn man die Abteilungen ansieht, die durchsucht wurden, liegt das nahe".

[...] Noch stärker geriet die Aktie von Daimler unter Druck: Die Stuttgarter kooperieren seit Jahren mit Renault - ein Händler verwies darauf, dass in mehreren Daimler-Modellreihen ein gemeinsam mit Renault entwickelter Dieselmotor eingesetzt werde.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/re...al-ab-a-1071996.html
- www.tagesschau.de/wirtschaft/renault-kurssturz-101.html
- www.n-tv.de/wirtschaft/Renault-Aktie-stu...article16767766.html
- www.sueddeutsche.de/wirtschaft/frankreic...stuerzt-ab-1.2818346

Grüße, Egon

Ein Hersteller nach dem anderen wird jetzt folgen. Glaubt wirklich noch jemand, es wird so weitergehen wie bisher? Dieser Zug ist doch abgefahren, jetzt geht es um Rückzugsgefechte, wie man aus der ganzen Nummer wieder herauskommt, ohne die Produktion der aktuellen Dreckschleudern kurzfristig einstellen zu müssen.

Eines dürfte doch klar sein, eine Software, die bei Lastbedingungen fernab des NEFZ sich nichts darum schert, wie hoch die Schadstoffe liegen, hat jeder verbaut. Auch wenn dieses Vorgehen momentan keinen Gesetzesbruch bedeutet, aber vor einer Aussage wie "unsere Abgasreinigung ist zu jedem Zeitpunkt aktiv" sollten sich die Hersteller wirklich hüten, das könnte ihnen voll auf die Füße fallen.

Die Akzeptanz, dass jenseits des NEFZ praktisch ein rechtsfreier Raum herrscht, wird in sehr absehbarer Zeit Geschichte sein.

Einen zu sehr überspannten Bogen kann irgendwann selbst der stärkste Lobbyverband nicht mehr reparieren, auch wenn man es derzeit noch mit Unterstützung der Politik krampfhaft versucht.

eppf

@eppf

Das habe ich doch die ganze Zeit gesagt, dass die anderen Hersteller auch betrogen haben. Die Amerikaner haben sehr lange gesucht, um einen Auto zu finden, das nicht manipuliert ist. So können sie VW richtig fertig machen. Wenn sie mit VW fertig sind, kommen nach und nach die anderen Hersteller dran. Mit so viel Geld kann man dann die Kriege besser finanzieren.

Yaris Gerd

YarisGerd schrieb:
Das habe ich doch die ganze Zeit gesagt, dass die anderen Hersteller auch betrogen haben. Du scheinst immer noch nicht den Unterschied zwischen Betrug und Trickserei zu akzeptieren.

VW hat vorsätzlichen Betrug gegangen, die anderen haben (bis zum Beweis des Gegenteils) "nur" von Politik und Lobby gewollte Schlupflöcher ausgenützt, die zwar ebenso verwerflich sind, aber nicht illegal.

Jetzt wird zunächst der bekannte Betrüger VW (hoffentlich) rund gemacht, danach andere, denen man ggf. auch einen Betrug nachweisen kann (bisher nicht geschehen!). Erst danach werden (ebenfalls hoffentlich) die vollkommen inakzeptablen Schlupflöcher dichtgemacht. Ohne Strafe, sofern die Forderung, etwas anderes bauen zu müssen, nicht schon Strafe genug ist.

eppf

Zitat:
Frankreich hat beim Autohersteller Renault und mehreren nicht-französischen Marken die Überschreitung von Abgas-Normen bei Dieselfahrzeugen festgestellt. Es geht um die Werte für Kohlendioxid und Stickoxid, wie Umweltministerin Ségolène Royal bekanntgab.

Es sei bei Renault aber anders als bei Fahrzeugen von Volkswagen keine Betrugssoftware gefunden worden, erläuterte Royal nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP. Renault habe akzeptiert, kommende Woche vor einer Kommission Lösungen für die erhöhten Abgaswerte vorzuschlagen.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/re...chutz-a-1072099.html

Grüße, Egon

@eppf

Sicherlich gibt es einen Unterschied zwischen Betrug und Trixerei. Aber wen man durch bewegen des Lenkrads die NOx Werte über längere Zeit in die Höhe treiben kann, dann muss man schon sehr naiv sei, zu glauben, dass da keine Betrugssoftware hinter steckt. Der Computer Experte vom Chaos hat doch eine Platine von Bosch gekauft, wie sie für VW und andere Hersteller verwendet wird. Also ist diese Software auch bei anderen Autoherstellern vorhanden. Bitte stelle mich doch nicht als dumm dar, nur weil ich nicht alles glaube.

Yaris Gerd

So können sie VW richtig fertig machen. Wenn sie mit VW fertig sind, kommen nach und nach die anderen Hersteller dran. Mit so viel Geld kann man dann die Kriege besser finanzieren.VW muss überhaupt nichts in den USA zahlen wenn sie einfach das US-amerikanische Gebiet verlassen. Auf die wenigen VW-Kunden (incl. der anderen Marken, Porsche könnten sie wieder nach ihrer Bestrafung wegen ihrer Frechheit vor wenigen Jahren wieder aus dem Konzern freilassen. Sie können ja alles auf die gutgläubig eingebauten VW-Motoren schieben) dort kommt es auch nicht an. China und Asien im allgemeinen sind in jetzt und erst recht in Zukunft viel wichtiger. Die Europäer haben inzwischen begriffen dass sie die dritte Geige spielen. Die Amerikaner müssen erst lernen sich mit Platz 2 abzufinden.

VW und damit der gesamte Konzern hatn eben die ganze Welt betrogen und so ziemlich alle Menschen haben "NOx, made by VW" eingeatmet.

Und bei NOx gibt es keine Grenze wie z.B. bei Kochsalz, das bis zu einer gewissen Menge überlebensnotwendig ist und irgendwann aber auch absolut tödlich ist. NOx ist immer gesundheitsschädigend. Kein vernünftiger Mensch will das Gas freiwillig einatmen.

Wenn Du der Meinung bist dass VW zu viel zahlt in den USA, woher kennst Du die Zahl? Ich dachte dass sie noch nicht einmal die entscheidenden Richter kennen?

Selbst wenn es "zuviel" wäre ist das doch nur eine ausgleichende Gerechtigkeit für die kaum merklichen Folgen die der VW-Konzern z.B. in Deutschland zu erwarten haben. Oder in europäischen Nachbarstaaten. Glaubt jemand dass selbst große Länder wie Frankreich VW eine gerechte Strafe auferlegen? Sicherlich nicht, zuviel Angst vor Mutti, schade eigentlich.

Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Gruß alupo

PS: "Der Computerexperte" hat nie eine Platine von Bosch gekauft. Er kaufte sie bei Ebay. Und der dortige Verkäufer hat sie aus einem VW herausmontiert. Daher ist es ein Teil von einem VW. VW hat, wie inzwischen bekannt ist, die Software wie vom ursprünglichen Hersteller Bosch vorgesehen mit eigenen Daten zur Motorsteuerung "beladen". Daher ist einzig und allein VW der Verantwortliche und NICHT Bosch. Zumindest ist so nach meinem Wissensstand die Sachlage.

Und einem Unbeteiligten Unternehmen etwas öffentlich unbewiesenes Vorzuwerfen ist schon mutig .

@YarisGerd:
Das stimmt nun nicht so ganz. Der Hacker vom Chaos Computer Club hat in seinem Vortrag darauf hingewiesen, dass es in dem Steuergerät Einstellmöglichkeiten (Parameter) gibt, die vom OEM (hier VW) selbst definiert werden können, um das Verhalten anzupassen. VW hat das so eingestellt, dass im NEF-Zyklus ein anderes Abgasreinigungsprogramm durchlaufen wird als im üblichen Betrieb.

Das mit dem Lenkradwackler hat er übrigens bei seinem Auto nicht gefunden. Und auch die Prüfung, ob die Hinterräder sich drehen, wird in dem speziellen Steuergerät nicht vorhanden sein, weil es für einen Allrad-Sharan ist, der ohnehin nur geprüft werden kann, wenn beide Achsen in Bewegung sind.

YarisGerd schrieb:
Bitte stelle mich doch nicht als dumm dar, nur weil ich nicht alles glaube. Ich stelle dich nicht als dumm dar, ich unterscheide nur zwischen zwei unterschiedlichen Verhaltensweisen, wenngleich das Ergebnis, also das Abgasverhalten, praktisch identisch ist.

Auch wenn ich vermute, dass VW schlussendlich nicht der einzige Betrüger sein wird, einen weiteren Beweis dafür gibt es bisher noch nicht. Und es werden garantiert nicht alle Hersteller dieselbe kriminelle Energie von VW aufgebracht haben. Deshalb wehre ich mich dagegen, alle über den selben Kamm zu scheren.

Die Tricksereien waren von der Politik sehenden Auges gewollt, die VW-Software aber garantiert nicht mehr, das war der entscheidende Schritt zu weit, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Man kann das Verhalten von VW auch positiv sehen. Diese seltene Dämlichkeit, selbst in den USA eine Betrugssoftware einzubauen, hat den Stein erst ins Rollen gebracht.

Vermutlich wird in diversen Chefetagen anderer Autokonzerne das Konterfei von Winterkorn über einer Dartscheibe hängen.

eppf

Aktie stürzt ab
Abgas-Skandal: Razzia bei Renault schockiert Frankreich

Die französischen Behörden haben überraschend eine Razzia bei Renault durchgeführt. Der Verdacht: Manipulationen der Abgas-Werte. Die Aktie brach ein. Die französische Regierung verteidigt das Vorzeigeunternehmen.

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016...hockiert-frankreich/

Zitat:
Nur industriefreundliche Vertreter in Untersuchungskommission

Dobrindt-Kommission: Vor dieser Truppe muss VW keine Angst haben

Eine Untersuchungskommission soll zur Aufklärung des VW-Skandals beitragen. Doch von der Expertentruppe ist nicht viel zu erwarten: Verkehrsminister Dobrindt hat sie nach SPIEGEL-Informationen ausschließlich mit Industriefreunden besetzt.

[...] Während es Dobrindt in dieser Hinsicht eilig zu haben schien, ließ er mit Auskünften über die genaue Besetzung des Gremiums lange auf sich warten. Jetzt ist klar, warum.

Nach SPIEGEL-Informationen sitzt in der Untersuchungskommission kein einziges unabhängiges Mitglied.

Vier Vertreter stammen demnach aus dem Bundesverkehrsministerium, drei aus dem für die Typgenehmigung der Fahrzeuge verantwortlichen Kraftfahrtbundesamt (KBA). Lediglich ein Mitglied ist ein Professor von der Technischen Universität München. Dieser hat in der Vergangenheit aber für die Fahrzeugindustrie gearbeitet.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/volkswagen-n...ssion-a-1072255.html

Der Aufklärungswille der zuständigen Behörden und unserer Regierung ist offenkundig noch viel ausgeprägter als erwartet...

Grüße, Egon

@Egon

Welcher ?Wille? Die wissen doch gar nicht, was das Wort "Aufklärung bedeutet. Die kennen nur das Wort "Vertuschung" bedeuten könnte. Also es muss nicht Aufklärungswillen sondern Vertuschungswillen heißen. Und davon haben sie unbegrenzt viel.


Yaris Gerd

VW - der Steuerzahler: www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehm...gewinn-12091980.html

Oder dies hier - ist schon etwas älter:

1) VW und Porsche - Eignern drohen hohe Steuerzahlungen. www.stern.de/wirtschaft/news/vw-und-pors...hlungen-3807830.html

2) Gesetzeslücke im Wert von 1,5 Milliarden. www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vw-uebern...milliarden-1.1402443

So, so, eine Gesetzeslücke! Freiwillige vor, lasst uns Gesetzeslücken suchen - so wie wir diese gefunden haben, erklärt uns das Finanzamt das wir gar keinen Ansprüche auf diese Lücken haben, weil ...

VW, gegründet von den Nationalsozialisten am 28. Mai 1937 in Berlin, wird mit tatkräftiger Unterstützung der Politik geschützt. Für das Ausland müsste das doch schon Skandal verdächtig sein, in Anbetracht der Geschichte von VW - oder? Etwas mehr Feingefühl der Politik, würde dieser sehr gut zu Gesicht stehen.

Ich wette, dass Mama Merkel demnächst in die USA reist und mit Obama spricht. Maximal 10 Milliarden US$ wird VW zahlen müssen, vielleicht auch weniger. Im Gegenzug darf dann VW die Mitarbeiter in Chattanooga noch mehr ausbeuten ...

In Deutschland wird von diesem Skandal abgelenkt. Hoffentlich startet demnächst Toyota wieder eine Qualitätssicherungsmaßnahme bei seinen Fahrzeugen in Kundenhand - dann hat endlich die Presse wieder eine "Rückrufaktion", die beweist wie schlecht die andere Autobauer sind ...

Zitat:
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann über schwarze Zahlen und die Bedeutung des Diesels in Europa. [...] "Ich bin schon betroffen von der ganzen Sache, genauso wie die ganze Industrie. Weil wir merken sowieso schon, dass wir in der Öffentlichkeit nicht durchkommen mit der Botschaft, dass wir Milliarden investiert haben in saubere Technologien zur Verminderung von Abgasen und zur Steigerung der Effizienz von Autos. Wir müssen damit leben, das unser Sektor unter der Generalanklage steht, dass wir es nicht schaffen, unsere Emissionen zu verringern.
- kurier.at/lebensart/motor/opel-chef-karl...brauchen/175.824.415

Grüße, Egon