Priusfreunde.de

Naja, teilweise sind diese internationalen Abkommen das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt wurden. Nichtsdestotrotz ist das Gesetz mittlerweile ratifiziert, soweit ich das recherchiert habe.
Gerade die Gewaltenteilung ist ein Grund Pfeiler unseres Rechtsstaates: Gesetze werden vom Parlament gemacht, welches von der Bevölkerung gewählt wird. Die Wahrung der Gesetze wird durch unsere Richter gewährleistet. Dabei steht es jeden frei, die Partei zu wählen, die er möchte, oder selber eine zu gründen, oder dagegen zu demonstrieren, oder seine Meinung zu äußern. Ich kenne kein besseres System. Natürlich kann jedes System verbessert werden, aber unkonstruktives Gejammer bringt uns nicht weiter. Ebensowenig die Bezeichnung Bananenrepublik.

Facelift2012 schrieb:
.. aber unkonstruktives Gejammer bringt uns nicht weiter. Ebensowenig die Bezeichnung Bananenrepublik.Was ist daran ein "unkonstruktives Gejammer", wenn die Einhaltung verbindlich vorgegebener Schadstoffgrenzwerte in den Städten gefordert wird?

Diese Gesetze sind da und werden nicht eingehalten! Das einzig mögliche Vorgehen liegt ebenfalls auf der Hand: Fahrverbote!

Dabei hat man die Wahl, vollkommen undifferenziert an einzelnen Tagen den Verkehr mehr oder weniger komplett zum Erliegen zu bringen, oder sich gezielt die Dreckschleudern rauszusuchen.

Wenn sich aber der Staat weigert, durch Messungen die Dreckschleudern überhaupt herauszufinden, dann weiß ich nicht, was am Begriff Bananenrepublik noch falsch sein sollte.

Genau das ist doch der Zustand, den wir momentan vorliegen haben. Weder Verkehrsministerium noch Umweltministerium noch KBA haben doch irgendein Interesse daran, den tatsächlichen Schadstoffausstoß der einzelnen Fahrzeugmodelle in Erfahrung zu bringen, trotz jahrelang nicht eingehaltener gesetzlich vorgeschriebener Schadstoffgrenzen. Mehr Banane geht doch gar nicht mehr!

eppf

Time to face it Facelift!

Wo Deutschland noch sehr stark ist im internationalen Vergleich, ist in der Pressefreiheit. Und die Exekutive, deren Kopf ausgenommen, ist auch im internationalen Vergleich nicht so schlecht.

Neben den Kriegs- und Armutsflüchtlingen haben wir eine wachsende Anzahl an politischen Flüchtlingen (hauptsächlich Aktivisten / politisch Aktive) aus Ländern wie den USA, UK und neuerdings Osteuropa.

Also nicht alles Banane.

Aber viel. Und das wir hier Vorzeigedemokratie, Musterland usw. sind, dass glaubt auch nur wer sich von der Politik das Gehirn mit gaaaaanz viel Weichspüler waschen lässt. Da muss man nur mal etwas reisen um zu bemerken, dass alle Regierungen versuchen, über den Nationalstolz der Bevölkerung ihre Macht zu stabilisieren.

JA WIR DEUTSCHEN WIR SIND HALT DIE BESTEN..... -> DENKWEISE FAIL

Wer eine Stunde Zeit hat, dem kann ich diese Analyse vom 32c3 empfehlen:

https://media.ccc.de/v/32c3-7501-ten_yea...fter_we_lost_the_war
(in englisch)

Ist eine etwas globalere Perspektive, aber sehenswert.

In diesem Sinne: ich finde, wir können etwas tun. Ich schlage vor, wir entwerfen ein DIN A4 Flugblatt, auf dem wir die wichtigsten Fakten und Infos, warum Diesel in KFZ böse sind, gut strukturiert festhalten.

Das würde ich dann 50 mal ausdrucken, laminieren und mitführen. Und den Dieselfahrern dann überreichen zu passenden Gelegenheiten. Einfach den "sozialen Druck" etwas erhöhen, aber ohne assig zu werden.

Das wird nicht an jedem einfach so abperlen.

"Bananenrepublik ist die abwertende Bezeichnung für Staaten, in denen Korruption und Bestechlichkeit vorherrschen, deren Rechtssystem nicht funktioniert, deren wirtschaftliche oder politisch-moralische Verhältnisse von Ineffizienz und Instabilität geprägt sind oder in denen staatliche Willkür herrscht oder denen diese Eigenschaften zugeschrieben werden." aus Wiki

"Betonung: Bananenrepublik
Lautschrift: [baˈnaːnənrepubliːk]
kleines Land in den tropischen Gebieten Amerikas, das besonders vom Export von Bananen lebt (und von fremdem, meist US-amerikanischem Kapital abhängig ist)
2. autokratischer, korrupter Staat oder korrupte Institution"
aus Duden

Das trifft nicht auf Deutschland zu. Folglich ist der Begriff falsch angewendet.

Und nochmal: Unser Rechtssystem funktioniert! Auch wenn nach persönlichen Befindlichkeiten Einzelner (und meiner) nicht richtig oder zu langsam reagiert wird, dann disqualifiziert das noch lange nicht unseren Staat oder unser Rechtssystem im Gesamten. Solche Entscheidungen müssen abgewägt und sorgfältig bedacht werden, um dann konsequent und sinnvoll durchgesetzt zu werden.
Noch nie gab es ein vergleichbares Vergehen eines so namhaften und großen Fahrzeugherstellers, es sind viele Zulieferer und Arbeitnehmer betroffen, viele Familien hängen da dran, Nutzer von Autos von VW. Soll man die Fahrzeuge von heute auf morgen aus dem Verkehr ziehen, nur um dem Gesetz Genüge zu tun, und dabei einen sicherlich viel größeren Schaden anrichten? Da erwarte ich durchaus einen Verhandlungsspielraum und eine besonnene Reaktion unserer Entscheider statt Aktionismus.

Facelift2012 schrieb:
"Bananenrepublik ist die abwertende Bezeichnung für Staaten, in denen Korruption und Bestechlichkeit vorherrschen, deren Rechtssystem nicht funktioniert, deren wirtschaftliche oder politisch-moralische Verhältnisse von Ineffizienz und Instabilität geprägt sind oder in denen staatliche Willkür herrscht oder denen diese Eigenschaften zugeschrieben werden." aus Wiki


Trifft doch auf Gut Old Dschörmanie perfekt zu. Also stimmt die Aussage

Facelift2012 schrieb:

Noch nie gab es ein vergleichbares Vergehen eines so namhaften und großen Fahrzeugherstellers, es sind viele Zulieferer und Arbeitnehmer betroffen, viele Familien hängen da dran, Nutzer von Autos von VW. Soll man die Fahrzeuge von heute auf morgen aus dem Verkehr ziehen, nur um dem Gesetz Genüge zu tun, und dabei einen sicherlich viel größeren Schaden anrichten? Da erwarte ich durchaus einen Verhandlungsspielraum und eine besonnene Reaktion unserer Entscheider statt Aktionismus.

Das ist die "to big to fail"-Denkweise die da dahinter steht.
Heisst also nichts anderes, als dass sich der VW-Koloss (mit allem was da so mit dran hängt) im Endeffekt alles erlauben kann.
Das ganze wird dann von der allmächtigen Arbeitsplatzkeule flankiert!

"...und eine besonnene Reaktion unserer Entscheider.."
Da weiss ich schon jetzt, was bei rum kommt und was sich danach ändern wird.

Locutus666 schrieb:
[quote]
Das ist die "to big to fail"-Denkweise die da dahinter steht.
Heisst also nichts anderes, als dass sich der VW-Koloss (mit allem was da so mit dran hängt) im Endeffekt alles erlauben kann.
Das ganze wird dann von der allmächtigen Arbeitsplatzkeule flankiert![quote]

Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, und dabei darf das "Kind nicht mit dem Bade" ausgeschüttet werden. Das ist meine Denkweise. Wie ist Deine?

Facelift2012 schrieb:
Locutus666 schrieb:

Das ist die "to big to fail"-Denkweise die da dahinter steht.
Heisst also nichts anderes, als dass sich der VW-Koloss (mit allem was da so mit dran hängt) im Endeffekt alles erlauben kann.
Das ganze wird dann von der allmächtigen Arbeitsplatzkeule flankiert!

Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, und dabei darf das "Kind nicht mit dem Bade" ausgeschüttet werden. Das ist meine Denkweise. Wie ist Deine?
Signalwirkung auch an die anderen. VW tut gut daran, allem und jedem weiss zu machen, "tut ihr uns weh, wird das unmengen an Arbeitsplätzen kosten!" Als ob!
Genau damit nimmt diese Branche die Politik schon seit jahrzehnten in Geiselhaft!
Wann wird VW eigentlich für Systemrelevant erklärt?

Facelift2012 schrieb:


Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, und dabei darf das "Kind nicht mit dem Bade" ausgeschüttet werden. Das ist meine Denkweise. Wie ist Deine?

Wer ist das Kind?

Konsequente Anwendung der Gesetze kann man erwarten.
Ein paar verantwortliche Manager im Knast.
Private vermögen konfiszieren-auch Manager-Versicherungen dürften bei Vorsatz auch kaum zahlen.

Was meinst Du mit konsequenter Anwendung der Gesetze?

e-motion schrieb:
Facelift2012 schrieb:


Wer ist das Kind?

Das möchte ich auch sehr Gerne erfahren.

Facelift2012 schrieb:
Soll man die Fahrzeuge von heute auf morgen aus dem Verkehr ziehen, nur um dem Gesetz Genüge zu tun, und dabei einen sicherlich viel größeren Schaden anrichten? Hier bist du aber um ein paar Stufen zu spät dran.

Dieser extreme, über viele Jahrzehnte exzerzierte Lobbyismus (nur ein anderes Wort für Korruption) innerhalb der Autobranche, welcher diverse Kanzler, mehrere Ministerien, Zulassungsbehörden etc. voll im Griff hat, führte jetzt zu einer Situation, wo das Fass vollständig zum Überlaufen kam.

Das heutige Drama ist das Ergebnis von jahrzehntelangem Versagen und hat mit "von heute auf morgen" aber überhaupt nichts zu tun!

Wie viel Korruption muss denn deiner Meinung nach zusammenkommen, bis die Definition der Bananenrepublik erfüllt ist? Muss da schlussendlich das ganze Kabinett bis hin zum Entwicklungshilfeminister eingebunden sein, bis dieses Kriterium erreicht ist?

Wenn man zudem in die Betrachtung einfließen lässt, was man gerne vorgibt, für eine gute Demokratie zu sein, umso schlimmer. Wenn der "Schein-zu-Sein-Faktor" in die Bewertung mit einfließt, dann aber vollkommen gute Nacht!

Egal, welche Folgen es nach sich gezogen hätte, wenn aber Recht und Gesetz in D noch etwas bedeuten sollen, hätte es gar keine andere Wahl geben können, als den betroffenen VW-PKWs die Zulassung zu entziehen! Mit einem Sondererlass hätte man ggf. den Fahrzeugen eine vorübergehende, befristete Außnahmegenehmigung einräumen können. Jeder Halter, der diese nicht in Anspruch nehmen will, hat dann aber ein Rückgaberecht.

Dieses "too big to fail" kann ich nicht mehr hören, vor allem wenn wie in diesem Fall die Worte anders gereiht gehören wie "the failure is too big".

Ebenso wie das Arbeitsplatzargument. Irgendwann wird noch in D ein Gewaltverbrecher deshalb nicht angeklagt, weil er eine Firma mit 1000 Arbeitsplätzen besitzt, die ansonsten aufgeben müsste.

eppf

eppf hat im großen und ganzen völlig Recht. Zumindest die grüne Plakette gehört weggenommen.