Priusfreunde.de

cirr_s schrieb:
Eine andere Frage die sich mir stellt - aus welchen menschenverachtenden oder umweltzerstörenden Minen kommt das ganze Lithium her? Wer kümmert sich hier um "Fair Trade"? Wenig zu lesen darüber.Sagen wir es einmal so: Wenn man es einmal richtig machen würde, ohne Korruption, mit Einbeziehung der armen Bevölkerung usw, dann könnte man z.B. in Bolivien am Salzsee von Uyuni durchaus eine akzeptable Lithiumgewinnung aufziehen.

Dass es gerade hier so laufen wird, also die Großkonzerne mit ihren Dollaraugen die Politiker nicht kaufen werden, ist für mich aber eher ein unwahrscheinliches Szenario.

Aber schlussendlich ist es bei jeder Mobilitätsalternative so, dass die allgemeinverträglichste Methode auf der Strecke bleiben wird, weil nur der maximale Profit zählt. Einen Regierungs-Chef und ein paar Minister zu bestechen, ist nunmal billiger, als ganzen Bevölkerungsteilen einen gewissen Wohlstand zukommen zu lassen.

Wenn die Wahl auf H-Antrieb fallen würde, gäbe es gewiss viele Konzerne, die würden den Wasserstoff mit Strom aus Kohlekraftwerken erzeugen, wenn es auch nur um einen Cent günstiger kommt.

Insofern sehe ich die Bedenken gegen E-Autos auf Grund von Lithium nur vorgeschoben. Im Vergleich zu dem, was man beim Energieträger Palmöl bereits angerichtet hat, sind wohl die schlimmsten Annahmen noch eine Lappalie.

eppf

cirr_s schrieb:
Eine andere Frage die sich mir stellt - aus welchen menschenverachtenden oder umweltzerstörenden Minen kommt das ganze Lithium her? Wer kümmert sich hier um "Fair Trade"? Wenig zu lesen darüber.

Na bei dieser Argumentation gehe ich doch mal stark davon aus, dass dein Kühlschrank reinweg nur mit BIO und FairTrade befüllt ist, du ethisch korrekt vegan lebst und dein Benzin aus ökologisch nachhaltiger Rohölgewinnung und -Verarbeitung stammt...

Komisch dass man bei Solarzellen und Elektroautos und fair Phones genau hinschaut während das vorher bei Millionen Computern, Autos und Fernsehern keinen interessiert hat.
Es ist sich nicht glaubwürdig das es da keine Probleme gibt.

Und immerhin gibt es Firmen die nur "conflict free minerals" einkaufen, mehr als so mancher Konzern hierzulande vorzuweisen hat.

Hinzu kommt noch der waffenexport.

Zitat:Daimler-Boss Zetsche
Darf dieser Mann zum Grünen-Parteitag?

Auf dem Bundesparteitag der Grünen soll Daimler-Chef Zetsche als Gastredner sprechen - über Klima- und Verkehrspolitik. Die Parteilinke ist empört.
...
Hinzu kommt, dass Daimler verstärkt auf leistungsstarke Verbrennungsmotoren statt auf Elektromobilität setzt. Nicht gerade ein grüner Ansatz. Parteiintern gelte Daimler als erbitterter Gegner, schreibt tagesschau.de. Daimler sei der letzte Konzern, bei dem man an ökologische Innovationen denke, heißt es demnach aus dem Berliner Landesverband....Quelle:www.spiegel.de/politik/deutschland/diete...-chef-a-1115847.html

Jeder Diesel Daimler der mich überholt stinkt mir nicht nur in der Nase.

Hybridfan5

Zitat:
Kraftfahrt-Bundesamt unter Druck
Ausweichmanöver im Abgasskandal

Welche Rolle spielte das Kraftfahrt-Bundesamt im VW-Skandal? Vor dem EU-Untersuchungsausschuss will KBA-Chef Ekhard Zinke von einem Versagen seiner Behörde nichts wissen. Doch die Zweifel wachsen.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/abgasskandal...chuss-a-1116090.html

Grüße, Egon

Heute abend im ZDF:heute · Mi, 12. Okt · 22:45-23:15 · ZDF
ZDFzoom
Es stinkt! - Dicke Luft in DeutschlandDabei geht es zwar nicht nur um den Diesel, aber wir wissen alle dass er einen bedeutsamen Anteil daran hat dass in Deutschland jährlich 35.000 Menschen an der Luftverpestung sterben müssen.Auch die Diesellüge wird zu einem Problem für die Politik und für viele deutsche Großstädte. Denn für die Grenzwerte zur Luftreinhaltung, die die EU zum Schutz der Menschen eingeführt hat, müssen die Kommunen die auf der Straße gemessenen Stickoxide angeben - und die haben gar nichts mit den "Laborwerten" der Automobilhersteller zu tun. Der größte Gegner der Politik sind die mächtigen Lobbyverbände der Großindustrie. Sie blockieren Neuregulierungen, weil die Konzerne finanzielle Verluste befürchten. Die Verlierer sind die Menschen, die tagtäglich die schlechte Luft einatmen. Und längst wissen Mediziner, dass es dabei nicht nur um Atemnot geht.Und die Politiker machen ganz einfach weiter wie gehabt. Schade dass es "den guten Diktator" im realen Leben nicht geben kann, denn dann wäre ich ein Demokratiegegner und damit für das kleinere Übel.

Gute Nacht, alupo

Konsequenzen aus dem ..... Abgasskandal in ..schland ???
Ja, aber welche....

Ich hatte ersteres schon einmal gepostet, hole es nun zusätzlich in diesen Thread:

Zitat:Bundesregierung und VW-Skandal
Die Angst um "Made in Germany"
Die Bundesregierung hat versucht, die Folgen des VW-Skandals so klein wie möglich zu halten. Das zeigen Regierungsunterlagen, die WDR, NDR und SZ auswerten konnten. Vor allem sorgten sich die Beamten um das Image von "Made in Germany".
Quelle:www.tagesschau.de/wirtschaft/vw-skandal-...esregierung-101.html

Wohl bemerkt: das deutsche Außenministerium incl. Hr. Steinmeier "drängen" die USA auf einen Minimalschaden. "we are not amused" sozusagen.

Zitat:Verbraucherschutz in Deutschland Sammelklagen? Fehlanzeige!
Mit Sammelklagen können Verbraucher enormen Druck auf Konzerne ausüben. In Deutschland ist dieses machtvolle Instrument geplant - bei der Einführung allerdings hapert es. Grund dafür könnte auch der VW-Skandal sein.

Das Beispiel VW-Skandal zeigt: Während amerikanischen Autobesitzern durch die Sammelklagen ein mächtiges Instrument zur Verfügung steht, ihre Interessen gegen einen weltweiten Autokonzern durchzusetzen, haben die deutschen Autobesitzer nichts dergleichen.Quelle:www.tagesschau.de/inland/vw-sammelklagen-103.html

Auf NDR Info Radio ist ganz deutlich von Verschleppung des Gesetzes seitens Justizminister Maas gesprochen worden. Und das (vermutlich) mit einem ganz klaren Ziel.

Gruß
Hybridfan5

Es verwundert mich immer mehr, dass es immer noch Leute gibt, die es überzogen finden, wenn D als Bananenrepublik bezeichnet wird.

Wie viele Beispiele braucht es denn noch, wo geballter Lobbyeinfluss den Erlass bzw. die Durchsetzung längst überfälliger Gesetze verhindert?

Wann werden es diese Leute denn realisieren, dass der in D ausgeprägte Lobbyismus nichts anderes als ein schöner klingender Begriff für Korruption ist?

eppf

eppf schrieb:
Es verwundert mich immer mehr, dass es immer noch Leute gibt, die es überzogen finden, wenn D als Bananenrepublik bezeichnet wird.


In anderen Ländern ist es doch nicht besser.

Mit ttip o.a. wäre da nicht passiert, dann müssten nämlich die Betrüger damit rechnen, von einem anderen ehrlichen Hersteller verklagt zu werden, bzw. die Regierung könnte nicht einseitig für eine Lobby agieren.

Daher frage ich mich, ob am Ende die Mehrheit jetzt dagegen ist, weil die Regierung (zumindest nach außen) dafür ist.

Locutus666 schrieb:
In anderen Ländern ist es doch nicht besser.Erstens verliert man nicht seinen Bananenrepublikstatus, wenn es nebenher viele andere gibt.

Zweitens gibt es viele Länder, wo es besser läuft.
Nehmen wir doch das letzte Beispiel Sammelklagen. In Österreich gibt es die sogenannte Klagehäufung, in Frankreich wurde im Okt. 2014 die Sammelklage eingeführt, in Italien seit 2010, nur um ein paar Beispiele auch hier in Europa, also nicht bloß in den USA, zu nennen. Für die mit Abstand stärkste Volkswirtschaft in Europa wäre es dagegen quasi nicht verkraftbar, das ist doch lächerlich.

Dann gibt es zu den USA auch noch folgenden gewaltigen Unterschied. Die dortige Umweltbehörde will im Gegensatz zu unserer wissen, wie viel Dreck aus dem Auspuff kommt und nicht angelogen werden!

Bei uns in D ignoriert man zudem rigoros sogar bestehende Gesetze. Die Luftreinheitsrichtlinie der EU ist verbindlich, aber kein deutscher Regierungspolitiker schert sich etwas darum. Die EU schickt einen blauen Brief und nichts passiert. Sogar ein Oberbürgermeister der Grünen sieht tatenlos zu, wie die Bürger seiner Stadt vergiftet werden.

Man muss sich das einmal vorstellen, da erhebt jemand wie die DUH Klage, damit sich der Staat (bzw. die Städte) an ratifizierte Gesetze hält! Sorry, wenn man Behörden verklagen muss, weil sie sich nicht an Gesetze halten, dann ist doch das Fass schon sowas von übergelaufen.

eppf

gcf schrieb:
Mit ttip o.a. wäre da nicht passiert, dann müssten nämlich die Betrüger damit rechnen, von einem anderen ehrlichen Hersteller verklagt zu werdenEs würde mich schon schwer wundern, wenn die Industrielobby so eine Klagemöglichkeit gegen Konzerne in die TTIP-Verträge aufgenommen hätte.

bzw. die Regierung könnte nicht einseitig für eine Lobby agierenBei uns passiert da gar nichts einseitig. Alle werden geschont, ob deutsche oder ausländische Hersteller. Und es braucht auch nicht viel rechtlichen Sachverstand, um allen anderen Herstellern ebenso den Status der Illegalität zuzuweisen. Spätestens, seit dem die Auswüchse des "Motorschutzparagraphen" bekannt wurden, ist es doch offensichtlich, dass dieser rechtswidrig massiv über Gebühr herangezogen wurde.

eppf

@eppf, ich wusste gar nicht dass in Deutschland Bananen wachsen, oder etwa doch dank Monsantos Glyphosat oder Roundup

Schön formuliert, 100 Punkte von mir!

Die deutsche Automobilindustrie hat Milliarden in den Diesel investiert, da ist es doch naheliegend auch etwas Kleingeld zu spenden damit die entsprechenden Politiker wegschauen.
Woher soll Herr Dobrindt denn wissen dass so mancher Diesel 1300 mg NoX ausstößt statt 80 mg?

Schöne Grüße

... in dem er bei laufendem Motor seines Dienstwagens hinten mal einen kräftigen Atemzug nimmt! Er muß sich nicht mal bücken, geht auch im Stehen. Nur ein kräftiger Atemzug an einem windstillen Tag, wenn der Fahrer den Motor 1 oder 2 Minuten laufen ließ.

Wenn ihm da das ätzende NO2 nicht chlorartig bis in die Nebenhölen steigt und so das Abniesen des Feinstaubs unterstützt, dann muß er - außer beim Gehirn - auch noch an anderen Stellen eine andere Anatomie haben!

eppf schrieb:
Locutus666 schrieb:
In anderen Ländern ist es doch nicht besser.Erstens verliert man nicht seinen Bananenrepublikstatus, wenn es nebenher viele andere gibt.

Zweitens gibt es viele Länder, wo es besser läuft.
Nehmen wir doch das letzte Beispiel Sammelklagen. In Österreich gibt es die sogenannte Klagehäufung, in Frankreich wurde im Okt. 2014 die Sammelklage eingeführt, in Italien seit 2010, nur um ein paar Beispiele auch hier in Europa, also nicht bloß in den USA, zu nennen. Für die mit Abstand stärkste Volkswirtschaft in Europa wäre es dagegen quasi nicht verkraftbar, das ist doch lächerlich.

Dann gibt es zu den USA auch noch folgenden gewaltigen Unterschied. Die dortige Umweltbehörde will im Gegensatz zu unserer wissen, wie viel Dreck aus dem Auspuff kommt und nicht angelogen werden!

Bei uns in D ignoriert man zudem rigoros sogar bestehende Gesetze. Die Luftreinheitsrichtlinie der EU ist verbindlich, aber kein deutscher Regierungspolitiker schert sich etwas darum. Die EU schickt einen blauen Brief und nichts passiert. Sogar ein Oberbürgermeister der Grünen sieht tatenlos zu, wie die Bürger seiner Stadt vergiftet werden.

Man muss sich das einmal vorstellen, da erhebt jemand wie die DUH Klage, damit sich der Staat (bzw. die Städte) an ratifizierte Gesetze hält! Sorry, wenn man Behörden verklagen muss, weil sie sich nicht an Gesetze halten, dann ist doch das Fass schon sowas von übergelaufen.

eppf
Und ist in den genannten Ländern Lobbyismus besser? Du beziehst dich hier auf den Automobilsektor.
Beispiel USA: Wer hat denn in Städten wie Detroit den kompletten ÖPNV-Sektor aufgekauft, um ihn dann zugunsten von Autos still zu legen?
Die Öl- und Rüstungslobby ist in den USA ebenso sehr sehr stark!
In Japan hat die Atomlobby quasi schon politische Macht.
Thema Italien: Du kennst noch den lieben Berlusconi? Und was dem alles gehört, womit er seinen politischen Umtreiben Gewicht verlieh?

Ich stimme dir in deinen Ausführungen durchaus zu. Ich finde so manche DInge die hier laufen mehr als skandalös. Das heisst aber nicht, dass in anderen Ländern alles Gold ist, was glänzt.