Priusfreunde.de

Servus.

Neben dem ganzen Abblocken und der Ankündigung von zig Ausnahmeregelungen, womit das alles von Grundauf wieder krankt (was nützt es, einen Teil der Stinker auszusperren, während der Großteil davon durch Ausnahmeregelungen doch wieder rein dürfen), finde ich es ein Witz, daß scheinbar mal wieder die ganzen Benzindirekteinspritzer doch wieder still und heimlich unter den Tisch fallen gelassen werden.

Anfänglich war ja die Rede von den Diesel UND den Benzindirekteinspritzer...mittlerweile ist wieder nur noch vom Diesel die Rede.




Grüße ~Shar~

Egon schrieb:
Es geht sogar bis ins Jahr 2005 zurück, siehe Bericht. Seit 11 Jahren passiert also gar nichts. Du scheinst wirklich den Unterschied zwischen der "Autogesetzgebung" und der Luftqualitätsrichtlinie zu verkennen.

Ja, seit 11 Jahren passiert bezüglich der Autogesetzgebung praktisch gar nichts, da widerspreche ich dir nicht im geringsten.

Aber was sich die letzten 2 Jahre bezüglich der Luftqualitätsrichtlinie getan, ist eben eine ganz andere Hausnummer.

Du redest wie gesagt von 11 Jahren Stillstand, nur die Gerichte haben in den letzen ZWEI Jahren mehr in der richtigen Richtung bewirkt als die Politik in der mehr als 5-fachen Zeit davor. Lass es, wenn es dumm kommt, noch 3 weitere Jahre dauern, dann ist man über die Judikative immer noch mehr als doppelt schnell gegenüber der Legislative!

eppf

Dafür drücke ich gerne weiter beide Daumen.

Grüße, Egon

Uns bleibt natürlich nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie es mit den Gerichtsentscheidungen weitergeht.

Hier nochmals zum Zeitrahmen: Das erste Urteil gegen Hamburg vom Nov. 2014 ist nicht einmal 2 Jahre alt. Die Liste, die sich seither ergeben hat, bis hin zur Strafandrohung gegenüber Wiesbaden und Darmstadt mit sogar konkreter Fristsetzung ist wirklich sehr ermutigend.

Ohne das Urteil vom Januar 2016, wo das Gericht sogar dem DUH-Antrag auf Zwangsgeldandrohung gefolgt ist, würde auch ich die Lage pessimistischer sehen, aber es ist damit wirklich der Beweis gegeben, dass sich unsere Judikative nicht von der Autolobby lenken lässt.

Der nächste entscheidende Zeitpunkt ist jetzt 9 bzw. 12 Monate nach Urteilsverkündung, bis zu dem die beiden Städte einen geänderten Luftreinheitsplan vorzulegen haben, in dem auch wirksame Maßnahmen enthalten sein MÜSSEN. Dass verkehrsbeschränkende Maßnahmen alternativlos sind, hat das Gericht jedenfalls zweifelsfrei festgestellt.

Diese Maßnahmen müssen dann gewährleisten, dass spätestens im Zeitbereich von 2018 bis 2019 die Grenzwerte VOLLSTÄNDIG eingehalten werden.

Wenn das Gericht zu diesen Aussagen steht, brauchen die beiden Städte mit Plazebo-Maßnahmen erst gar nicht antanzen. Das Wort "freiwillig", so wie man es zuletzt in Stuttgart versuchte, bekommen die dann aber sowas um die Ohren gehauen.

Sobald einmal die erste Stadt nicht mehr umhin kann, Fahrverbote für gewisse Fahrzeuge auszusprechen, ist der Damm gebrochen. Man wird den Bürgern aller anderen Städte mit häufiger Grenzwertüberschreitung nicht vermitteln können, warum bei ihnen weiterhin nichts passieren soll.

Wie gesagt, im Moment heißt es abwarten, aber die Frist für Wiesbaden läuft ja schon in 3 Monaten ab.

eppf

dazu auch ein Artikel in der WELT von gestern:

click

Ich lese daraus, man windet sich und sucht Ausreden. Ich nehme an man versucht zunächst mit entschärfeten Luftreinhalteplänen durchzukommen. Und wartet dann ab was bis 2019 so bei rumkommt.

Natürlich nix, was passiert dann? Strafe? Aber 10.000€ klingt für ein Land wie Hessen nach nicht soo viel?

Na gut, eines nach dem anderen - mal sehen was Wiesbaden so bis Oktober vorlegt.

Eine Frage hätte ich - kann man die blaue Plakette schon beantragen? Einfach um mal ein Zeichen zu setzen. 5€ wär's mir wert. Der P2 sollte sie ja bekommen können.

Gruß,
Walter

Shar schrieb:
...was nützt es, einen Teil der Stinker auszusperren, während der Großteil davon durch Ausnahmeregelungen doch wieder rein dürfen...

Kann ich Dir sagen und ist ganz einfach
Wer wirklich meint, das es dabei um "Umweltgedanken" geht, wird wohl enttäuscht werden. Wenn überhaupt, dann ist "Umwelt" nur ein winziger Nebeneffekt-in erster Linie dreht sich das ganze nur ums Geld!

cirr_s schrieb:
Natürlich nix, was passiert dann? Strafe? Aber 10.000€ klingt für ein Land wie Hessen nach nicht soo viel?Wenn es stimmt, was ich anderswo gelesen habe, dann sind das 10000 EUR/Tag, an dem die Grenzwerte überschritten werden.

Wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass sich dieses Zwangsgeld bei anhaltendem Nichtstun durchaus dynamisieren wird.

eppf

passt auch gerade irgendwie zum Thema :-D

Weil man den Löffel nicht biegen kann, muss man die Welt drumherum verbiegen.

Im Gegensatz zu hier wurde der VW TDI "Clean Diesel" in den USA als super umweltfreundliches Auto beworben und dieser Umstand war bei vielen Amerikanern wohl auch das vorrangige Kaufmotiv.


VW diesel owners are bringing their business to Tesla (Model 3)

www.marketwatch.com/story/vw-diesel-owne...-to-tesla-2016-07-14

Manchmal macht die Geschichte elegante Wendungen

Wir schrieben das Jahr 2013

Danke Volkswagen. Ohne eure Schummelsoftware würde ich heute kein Tesla fahren.

e-motion schrieb:
Im Gegensatz zu hier wurde der VW TDI "Clean Diesel" in den USA als super umweltfreundliches Auto beworben und dieser Umstand war bei vielen Amerikanern wohl auch das vorrangige Kaufmotiv.
Und was glaubst du, wie viele deutsche Autokäufer, die zuvor einen Benziner gefahren sind, nach dem Verkaufsgespräch beim Händler mit einem Dieselvertrag herausgekommen sind, weil ihnen der Verkäufer glaubhaft versicherte, die Diesel seien jetzt kein bisschen mehr dreckig als die Benziner?

Ich erinnere mich z.B. noch an ein Gespräch mit einem Toyotaverkäufer vor über 10 Jahren, als dieser mich fragte, ob ich denn nicht einmal einen Diesel kaufen wolle. Auf meine Antwort hin "Nein eine Dreckschleuder kaufe ich mir nicht", war der sowas von beleidigt, weil die Diesel ja jetzt so sauber sind.

eppf

Entdeckt von Daihatsu-Fahrer.

Die Diesellobby geht schon mal in Stellung:

Fahrverbote für Diesel: Wirtschaft droht mit Klage

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft will gegen die möglichen Fahrverbote für Dieselautos notfalls mit einer Klage vorgehen. Viele umweltbewusste Kleinunternehmer seien auf sparsame Dieselfahrzeuge der Euro-5-Norm umgestiegen. Ein Fahrverbot für sie käme einer Enteignung von Betriebsvermögen gleich.
www.heise.de/autos/artikel/Fahrverbote-f...t-Klage-3269258.html

Dass es auf eine befristete Ausnahmeregelung für Gewerbetreibende hinauslaufen wird, ist auch mir ziemlich klar.

Aber wie viel vom täglichen Berufsverkehrstau machen die denn aus? Zudem handelt es sich hier bei den zugrundeliegenden Fahrzeugen meist um Kleintransporter, wo der Diesel bisher alternativlos ist, wenn die Kiste nicht extrem saufen soll.

Auch wenn das natürlich nicht die Hersteller entschuldigt, hier ebenso dreckige Motoren mit allen Abschaltmechanismen eingebaut zu haben.

Im Prinzip wäre es ganz einfach, zunächst Fahrzeuge mit LKW-Zulassung ausnehmen, oder welcher Gewerbetreibende fährt seinen Transporter mit PKW-Zulassung? Danach in Ruhe überlegen, welche Übergangsfristen es braucht.

In diesem Zusammenhang könnte man gleich 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Um Pseudo-LKWs zu vermeiden, wäre es schon lange angesagt, für alle Fahrzeuge mit LKW-Zulassung eine Vmax von 120kmh vorzuschreiben, mit der Pflicht eines entsprechenden Aufklebers am Fahrzeugheck. Dann hätte die verantwortungslose Bretterei von Sprinter und Co. endlich ihr Ende.

Was aber der Bericht zeigt, die Branche hält mögliche Fahrverbote nicht mehr für bloße Hirngespinste.

eppf

eppf schrieb:
[schnipp]Und was glaubst du, wie viele deutsche Autokäufer, die zuvor einen Benziner gefahren sind, nach dem Verkaufsgespräch beim Händler mit einem Dieselvertrag herausgekommen sind, weil ihnen der Verkäufer glaubhaft versicherte, die Diesel seien jetzt kein bisschen mehr dreckig als die Benziner?[schnapp]
eppf

Diesbezügliche Bildung und Problembewustsein fehlt.

In meinem Bekanntenkreis ist durchaus die Gleichung
Wenig Liter 'rein == Wenig Schadstoffe 'raus
verbreitet.

"Weil der Golf so wenig braucht (4,5-5 Liter Diesel), kann der doch gar nicht viel raus pusten. Mein alter Nissan hat 8-9Liter Super gefressen."
An der Stelle kann man eigentlich das Gesprächsthema wechseln.

Das die Autos alle noch Sparsamer wären, wenn Sie mehr Gift raus hauen dürften, das stößt auf echten Unglauben.
Gestützt wird das mit der Günstigen Steuer.
"Die besteuern doch nach CO2 Abgas".
Das grenzt an bewusste Massenverdummung. Da bist du Chancenlos.

WÜSSTEN die Leute, das Ihre Diesel jährlich rund 10.000 Todesopfer fordern, würde viele ehr BenzinDIREKTeinspritzer kaufen, und das Fein(st)staub-Problem verschärfen.
Die Heizen auch umweltfreundlich mit Pellets statt mit Gas.

Das Raser den Fortbestand der Menschheit gefährden, da sind sich alle einig. Blitzer um 21:30 vor der Grundschule braucht man folglich um die Menschheit zu retten.
Das die PKW-Abgase mehr Menschen töten, als die Autounfälle, das ist total ausgeblendet.

Das ganze erhöht bei mir auch noch das persönliche Magen-und-Gallen-Krebs-Risiko.

Dafür gelte ich jetzt gemeinhin als "Mutig" das ich mir eine Alte Elektro-Hybrid-High-Tech Kiste Kaufe, an der keiner was reparieren kann.