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Sollte die Sache doch auch in Deutschland Konsequenzen haben?
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegenüber NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung bestätigt, dass wegen der Manipulation von Abgaswerten ein Bußgeldverfahren gegen Volkswagen eröffnet wurde. Dem Konzern droht damit ein hohes Bußgeld.
www.tagesschau.de/wirtschaft/vw-strafe-abgasskandal-101.html

LG
Klaus

Die Anklagen gegen VW werden weltweit zum Tagesgeschäft. Jetzt geht es um die Gewinne aus dem Dieselverkauf unter falschen Angaben. Also nun auch in Deutschland:

www.n-tv.de/wirtschaft/VW-Dieselgewinne-...article18158186.html

Auch wenns für die Umwelt ein Gewinn ist, VW hat in Sachen Diesel viel verbrannte Erde hinterlassen. Und der Imageverlust bezieht sich ja auf Diesel und nicht auf Volkswagen Diesel...aus dem Killerdiesel wird der Dieselkiller...

Wie in jeder Woche liefen auch in dieser wieder zahlreiche Ankündigungen neuer Autos für das Spätjahr über meinen Schreibtisch, von allen erdenklichen Herstellern. Es ist auffällig, dass Diesel weiterhin die tragende Rolle spielen. Mitunter wird nur ein Benziner angekündigt, aber mehrere Diesel, die alle angeblich die Euro 6-Norm einhalten. Auf dem Prüfstand, da ein anderer Test nach wie vor nicht vorgeschrieben ist.

Auch in diesem Punkt sind die erwarteten Konsequenzen bislang ausgeblieben. Ich interpretiere das dahingehend, dass man so lange genau wie bisher weitermacht, bis man gesetzlich oder durch Fahrverbote von Kommunen (eines fernen Tages?) dazu gezwungen wird. Ich habe mittlerweile keinen Zweifel, dass die betroffenen Hersteller alle Schlupflöcher und Übergangsfristen bis zum letzten Tag ausschöpfen werden und weiterhin neue Diesel in den Markt pumpen, welche es mutmaßlich mit der Einhaltung der Grenzwerte im Fahrbetrieb nicht so genau nehmen.

Müssen sie nämlich nicht, denn es überprüft ja niemand und wenn es (meist durch externe Organisationen auf eigene Faust und Kosten) überprüft wird, haben die vernichtenden Ergebnisse keine Auswirkungen auf die Betriebsgenehmigung der Fahrzeuge, auf die Hersteller oder gar die Reputation von Dieseln bei der Käuferschaft.

Alleine in meinem engeren Kollegenkreis wurden seit Jahresanfang drei neue Diesel angeschafft und der einzige, der sich über seinen eigeninitiativ irgendwelche Gedanken gemacht hat, ist ein evangelischer Theologe mit einem nagelneuen Škoda Octavia Kombi in Basisausstattung. Rat der Freunde: Ach, der wird die Grenzwerte schon einhalten, ist doch ein neues Auto. Und wenn doch nicht, wird ihn der Hersteller bestimmt umbauen. Auf jeden Fall ist das nicht Dein Problem.

Optimistisch betrachtet drohen echte Konsequenzen, irgendwann. Aktuell aber sind auch so lange Zeit nach dem offensichtlichen Dieselbetrug von VW und anderen Herstellern in Europa keine zu erkennen. Wie denn auch, wenn Regierung und Behörden und der größte Teil der Presse ganz offensichtlich ihre schützende Hand über die Hersteller halten.

Das Kaufverhalten - bei den deutschen Herstellern maßgeblich vom Flottengeschäft geprägt - sagt ebenfalls klar, was Sache ist: Monat für Monat kommen Hunderttausende neuer Diesel hinzu und erhöhen deren Marktanteil im Fahrzeugbestand weiter. In den ersten 6 Monaten des Jahres 2016 wurden fast 840.000 neuer Diesel erstzugelassen. Auf jedes neu zugelassene Elektroauto kamen fast 200 neue Diesel.

Das lässt nicht erkennen, dass ein Umdenken eingesetzt hätte, und das ist unter diesen Umständen auch kaum verwunderlich.

Grüße, Egon

Naja , der Theologe von heute (oder gestern) hat auch normalerweise den Fisch hinten drauf. Der neutralisiert das ganze wieder

Ich kenne nur lebens/selbstkritische Theologe. die so ein Schei.. mit dem Diesel in Frage stellen. Diese Personen kenn ich allerding recht gut.

Servus.

Auch in meinem Arbeitsumfeld wird nach wie vor eher auf Diesel gesetzt. Einziger klitzekleiner Lichtblick ist ein einzelner Arbeitskollege und seine Familie. Von mir angesteckt hat er und seine Eltern sich jeweils einen Auris 2 HSD bestellt. Er einen TS, seine Eltern eine Limo-5türer.

Aber es sind ja nicht nur die Diesel. Den gleiche "Mist" gibt es mit den Benzindirekteinspritzern - einige Hersteller haben mitunter auf dem dt. Markt neben Diesel ja nur noch die sich im gleichen Maße darstellenden Drecksschleudern von Benzindirekteinspritzern.

Ich hoffe noch, daß hinsichtlich der blauen Plakette (bei der ja nun auch die Benzindirekteinspritzer mit betroffen sind) in Verbindung mit den Vorgaben und Strafandrohungen durch die EU zumindest mal in den Ballungszentren sich auf kurz oder lang etwas tut - die Hoffnung stirbt zuletzt.


Grüße ~Shar~

Also hier in Erlangen fahren um einiges mehr nagelneue Hybrid (Auris, Yaris) rum als früher.Keine Einbildung Hat wahrscheinlich mit der € Bezuschussung zu tun. Hoffe ich.

Zitat:
Deutsche Großstädte sind dafür: Diesel-Fahrverbote werden möglich
... steht in der Überschrift. Danach folgen Ausführungen zu einer blauen Umweltplakette, die vielleicht kommen wird (aber frühestens 2018 oder auch gar nicht), zu sozialen Härten und notwendigen Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen.

Und zum Schluss steht dann, warum entgegen der Überschrift keine Fahrverbote kommen werden:

In Düsseldorf wollen die Behörden abwarten, welche Rahmenbedingungen für die blaue Plakette gelten sollen. In Dortmund machte eine Sprecherin der Stadt deutlich, dass erhöhte NO2-Belastungen ausschließlich in Straßennähe nachweisbar seien. Bereits nach kurzer Distanz lägen die Belastungen unterhalb der Grenzwerte.

In München will die Verwaltung zunächst auf Alternativen setzen, um Stickoxid-Werte zu senken. Etwa mit dem Ausbau von Ladestationen für Elektroautos oder der Förderung von Elektroautos und -fahrrädern für Handwerker, Vereine oder Lieferdienste. In Berlin verweist man auf die Anschaffung von neuen Linienbussen.
Die Essenz des Berichts lautet: Auch in den nächsten Jahren wird weiterhin überhaupt nichts passieren. Null.

- www.n-tv.de/politik/Diesel-Fahrverbote-w...article18167566.html

Der Stadtverwaltung Dortmund sollte man noch einen Sonderpreis für die originellste Ausrede verleihen.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Zitat:

Der Stadtverwaltung Dortmund sollte man noch einen Sonderpreis für die originellste Ausrede verleihen.

Grüße, Egon

Die ist Hammer, oder?

Zwischen den Zeilen gelesen: In den Strassenimmobilien leben die aus dem Prekariat und die sind uns ja sowas von Schnuppe gegenüber den Speckgürtelbewohnern wie ich meiner ist und die mit ihren fetten Diesel SUV's den armen Leuten die Bude mit Feinstaub und Stickoxiden vollpusten.

Aber wehe ein Urlaubsflieger geht über mein Haus!

Also wer so spitzfindig ist "die schadstoffbelastung ist ja nur direkt in strassennähe erhoht" da gehört auch eine ebenso spitzfindige blaue plakette dazu:

... nur notwendig wenn sie mit ihrem diesel in der nähe der strasse fahren wollen...

Also ich habe meine Konsequenzen gezogen! Nachdem die realen Zahlen über den CO2-Ausstoß auch und gerade der neuesten Dieselmodelle bekannt wurden, und auch bereits einige Städte das Verbot von Dieselfahrzeugen in der Stadt erwägen, war mein Entschluss gefasst: ich werde meinen 1,6 l Diesel-Verso in Zahlung geben, obwohl der gerade mal ein Jahr alt ist, und habe mich für den RAV4 Hybrid ohne Allrad entschieden und den auch sofort bestellt. Ich nehme aus umweltschonenden Gründen den herben Wertverlust von fast 50 % (!!) hin, auch wenn der heftig schmerzt...
Und ein Wasserstoff getriebenes Fahrzeug ist wegen der astronomisch hohen Anschaffungskosten ebenso ausgeschlossen für mich wie ein reines Elektrofahrzeug, für das es wegen bisher fehlender Reichweite auch zu wenige E-Tankstellen gibt. Außerdem fehlen hier im Süden bisher die Stromtrassen für ökologisch erzeugten Strom aus dem Norden. Und Atomstrom wird wieder nachgefragt werden, sollten die Zulassungszahlen für E-Autos so schnell wie gewünscht steigen, was für mich ziemlich unwahrscheinlich ist wegen der erwähnten Nachteile bisheriger E-Mobile.

Artikel dazu auf Spiegel online:
www.spiegel.de/auto/aktuell/fahrverbot-f...akten-a-1102417.html

Zitat:
Weil die Grenzwerte in Deutschland seit Jahren überschritten werden, hatte die EU-Kommission gegen Deutschland im vergangenen Jahr ein Verfahren eröffnet. Konkrete Pläne für Diesel-Fahrverbote gibt es in den größeren Städten Deutschlands aber noch nicht.
- www.heise.de/autos/artikel/Umfrage-Staed...fuehren-3262884.html

Grüße, Egon

Verkehrsminister gegen Fahrverbote von Diesel-PKW in Städten, Umrüstaktionen sollen es richten:

www.spiegel.de/auto/aktuell/dobrindt-str...autos-a-1102643.html

Zitat daraus:
Verkehrsminister Dobrindt hat sich an ihre Spitze gestellt: Der CSU-Politiker, der sich gerne in seinem Elektro-Dienstwagen ablichten lässt und feierlich Stromtankstellen eröffnet, unternimmt gleichzeitig alles, um den Dieselantrieb vor seiner Abschaffung zu bewahren. So vehement er gegen das Fahrverbot für Selbstzünder kämpft, so heftig setzt er sich auch gegen die Abschaffung der Steuervorteile für den Dieselkraftstoff ein.

[...] Für die Luft- und Lebensqualität in den deutschen Innenstädten ist das eine schlechte Prognose.
Grüße, Egon