Priusfreunde.de

Hallo eppf,
ich hoffe diesbezüglich nichts mehr, als dass Du recht behälst.
Allein, mir fehlt der Glaube.

Ich schrieb doch schon so oft, dass der echte Druck über die Städte kommen wird. Die können sich nicht mehr lange Zeit lassen, bis sie Maßnahmen ergreifen MÜSSEN.

Die jetzt bekanntgewordenen Parameter zeigen doch sehr anschaulich auf, warum es mit dem NOx nicht nach unten gehen kann, insbesondere nicht im Winter, wo einerseits die Inversionswetterlage verschärft beiträgt, andererseits bei den niedrigen Temperaturen praktisch alle Hersteller schon lange die Abgasreinigung zurückgefahren haben. Es ist jetzt praktisch schwarz auf weiß dokumentiert, dass die Abgasreinigung unter 10 Grad nur eingeschränkt bis gar nicht funktioniert. Mit diesem Sachverhalt haben zukünftige Klagen eine ungleich bessere Ausgangslage.

Wer wusste bis vor 3 Monaten etwas von diesem ominösen Temperaturfenster? Kein Mensch!

Spätestens mit den ersten unvermeidlichen Fahrverboten ist die K. dermaßen am Dampfen, dass viele Dieselfahrer ihren Kauf bereuen werden.

eppf

eppf schrieb:
Bis vor 2 Wochen, also vor dem neuen Bericht von Monitor/Spiegel/DUH hätte ich dein Pessimismus-Statement noch voll verstanden. Jetzt hat man aber den Fuß in der Tür, den man nicht mehr zurückziehen darf.
Ich kann Deinen Optimismus leider nicht ansatzweise nachvollziehen.

Wir verfolgen das nun schon viele Monate mit bekanntem Ergebnis. Ich sehe nicht, dass sich daran wirklich etwas ändert, weil alle am Ruder befindlichen Protagonisten ganz offenkundig das Ziel verfolgen, dass sich eben nichts ändert. Hersteller und Politik setzen darauf, dass sich die ganze Angelegenheit irgendwann totläuft. Ihre Chancen stehen nicht schlecht.

Das Interesse der Bevölkerung hält sich in engen Grenzen. Die Städte hätten schon seit Jahren Maßnahmen ergreifen müssen, sie tun es aber nicht. Mit viel Wohlwollen kann man vielleicht London davon ausnehmen, mit viel Hoffnung Paris. Aus dieser Richtung lese ich aber schon seit vielen Jahren in erster Linie Absichtserklärungen, die bestenfalls halbherzig in sehr kleinen Teilen umgesetzt werden.

Wir sollten uns in weiteren vier Wochen hier wieder treffen und resümieren, was sich bis dahin in Vergleich zu meiner Auflistung alles zum Positiven bewegt hat. Nach den Erfahrungen der letzten Monate rechne ich mit gar nichts. Es wäre schön, wenn es anders käme.

Grüße, Egon

Und damit bleibt es dabei: der Kunde hat die Macht.
Entweder, es gelingt den "üblichen Bürger" zu überzeugen, oder alles bleibt, wie es ist.
Hybridfan5

Egon schrieb:
Wir verfolgen das nun schon viele Monate mit bekanntem Ergebnis. Die entscheidenden Erkenntnisse mit Nennung des Temperaturfensters, der Luftdruck- und 140kmh-Abschaltung sind aber noch relativ frisch. Das sind jetzt knallharte Fakten, die nicht so schnell wegzudiskutieren sind.
Wenn jetzt offenkundig belegt ist, dass bei manchen Modellen zwischen 80 und 90% der Betriebszeit die Abgasreinigung zurückgefahren wird, kann das fortan nicht mehr komplett auf dem Motorschutz abgeladen werden.

Die Städte hätten schon seit Jahren Maßnahmen ergreifen müssen, sie tun es aber nicht. Und weil sie seit Jahren nichts getan haben, gab es bereits die ersten Urteile. Hier muss man leider die langsamen Mühlen der weiteren Gerichtsbarkeit abwarten, aber um zukünftige Maßnahmen kommen die Städte nicht rum. Weil du auch Paris nennst, glaubst du, die Autolobby in F ist merklich schwächer als in D? Hier redet man über das Jahr 2020, also auch nicht gleich morgen, aber man hat offensichtlich erkannt, dass man tätig werden MUSS. Dass es in D erst die Gerichte den Bürgermeistern klar machen müssen, ist natürlich ebenso ein Skandal, wie die Dieselaffäre an sich überhaupt. Bloß in den Städten zählt die Praxis und keine Prüfstandstheorie.

Wir sollten uns in weiteren vier Wochen hier wieder treffen ..Vier Wochen könnten etwas knapp sein, dazu ist das derzeitige Mauern von Opel und Co. noch zu stark. Wenn aber DUH & Co. den Druck hochhalten, bedeutet etwas mehr Wartezeit keinen Beinbruch und ich glaube kaum, dass die DUH jetzt zurücksteckt, nachdem die o.g. Parameter ermittelt wurden.

Ich gebe dir insofern Recht, wenn es dumm kommt und die ganze Lobby ungehindert fortmauert, müssen wir auf die Städte bauen. Hier werden aber Maßnahmen unausweichlich sein, insbesondere dann, wenn die Autohersteller nicht bei der Abgasreinigung massiv nachlegen. Die Autobauer haben es also selbst in der Hand, ob sie in ein paar Jahren mit Fahrverboten in den Städten belegt werden oder nicht.

eppf

Ich gebe euch Recht - Monate keine Reaktion nach Aufdeckung des Dieselabgasskandal vom Verkehrs, Gesundheits- bis Finanzministerium.

Aber keiner weiß wie Frau Merkel und der Club der Unternehmerfreunde(CDU) wirklich ticken.
Erinnert sei nur an den plötzlichen Atomausstieg nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima.

Gruß Ulli

Ich sehe es momentan auch so. Wirklich schmerzhafte Entscheidungen brauchen unter Anderem deshalb so lange, weil sich niemand den Schuh anziehen will, Überbringer der schlechten Nachricht zu sein.

Das könnte ja einen immensen Verlust an Parteispenden bedeuten.

Es gilt also weiterhin, Fakten über Fakten zu sammeln, welche dann Gerichten als Entscheidungsgrundlage dienen.

Steter Tropfen höhlt den Stein!

eppf

Zitat:23. April 2016, Abgasaffäre
Welche Folgen der Filz zwischen Politik und Autoindustrie hat
....Wenn die Politiker verstehen, dass die Sonderbehandlung für diese Industrie sich nicht auszahlt.Quelle:www.sueddeutsche.de/wirtschaft/abgasaffa...-zu-machen-1.2961729

Da der Artikel bereits sehr alt ist und die aktuellen Vorkommnisse von FIAT nicht bekannt waren, so entsteht doch nun ein noch größerer Druck auf die deutsche Politik.
Besonders wegen der Fiat Vorkommnisse!

Wer oder was wird alles zur "Lachnummer" verkommen ?
... da ist selbst die gestrige Sendung im BR TV "Schleich Fernsehen" schon sehr vulgär mit Hrn. Dobrindt umgegangen. Das möchte ich hier nicht zitieren.

Hybridfan5

Zitat:
Erster Kunde setzt sich durch!
Händler muss Schummel-VW-Motor zurücknehmen und Kaufpreis erstatten
- m.focus.de/auto/news/abgas-skandal/erste...tten_id_5551596.html

Könnte sehr teuer werden für VW.

Ui, wenn da jetzt bekannt wird, welcher Anwalt das geschafft hat, wird dieser eine Menge Anfragen erhalten, mit der Bitte, diese Argumentationskette zu wiederholen .

Klar gibt es keine Garantie dafür, dass das nächste Urteil ebenso ausfallen wird, aber zumindest lag die Verhandlungsführung des Anwalts schon einmal goldrichtig.

eppf

Gut ist, dass man (dieser Anwalt jedenfalls) jetzt ein Aktenzeichen hat.
Das macht es den Nachfolgenden etwas leichter.
Manch ein Richter hat keine Lust, alles nochmal durchzukauen.
Das fluppt dann vielleicht besser durch den Prozess.

Gruß
Helmut

Zitat:Merkel soll Dobrindt Aufsicht über Abgas-Tests entziehen
. - Die Grünen im Bundestag haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, ihrem Verkehrsminister die Aufsicht über die Abgas-Tests in der Diesel-Affäre zu entziehen. Alexander Dobrindt (CSU) sei "hoffnungslos überfordert" und wolle wahrscheinlich auch gar nicht aufklären, sagte der Grünen-Verkehrsexperte Oliver Krischer der Deutschen Presse-Agentur.
Quelle:www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/...entziehen-1001216073

Hybridfan5

Die straftechtlichen konsequenzen des abgasbetruges sind offenbar auch formal juristisch sehr begrenzt:

Auf fragdenstaat gibt es eine anwort zur anfrage wd 7-184/15.

Bin kein jurist aber so wie ich das lese ist eine Strafe für Hersteller nicht drin weil sie keine natürliche person darstellen. (Wie komfortabel)

Möglich wären max. 10mio € verbandsstrafe, da versteh ich die hersteller nicht, das ist ja nun wirklich Portokasse.
Einfach zugeben und weiter machen Oder wie fiat einfach ignorieren.

Käufer konnen da noch schadenersatz einklagen, grsundheitlich geschädigte wird schwierig im nachweis.

Wobei: warum kann ich dann die stadt verklagen wenn die luft nicht sauber genug ist, die stadt aber nicht die hersteller?

gcf schrieb:
Bin kein jurist aber so wie ich das lese ist eine Strafe für Hersteller nicht drin weil sie keine natürliche person darstellen. (Wie komfortabel)Ich habe mir das nicht komplett durchgelesen, bin aber der Meinung, sobald die Zulassung der Fahrzeuge komplett entzogen würde, und das sollte "letztendlich" möglich sein, wäre das Strafe genug.
Das zunächst immer eine Nachbesserung erfolgen darf, ist sicherlich im Sinne jederman (/ Frau.)
Wenn die Nachbesserung aber aus technischen Gründen gar nicht umsetzbar ist, dann bitte Entzug der Zulassung, Verbot des Verkaufs und Verschrottung aller auf den Strassen befindlichen Fahrzeuge zu Lasten des Herstellers.

Das macht bestimmt über 10 Mio. € "Strafe".


Hybridfan5

Abgasaffäre: Deutsche Diesel-Autos verlieren Marktanteile

Erstmals seit Jahren ist der Anteil der Diesel-Autos an den verkauften Neuwagen rückläufig - vor allem bei den deutschen Herstellern. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Studie des Center of Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen. Demnach werden die Hersteller im Heimatmarkt für den Betrug mit dem Diesel überdurchschnittlich stark abgestraft.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/diesel-verlieren-nach-abgasaffaere-marktanteile-a-10937