Priusfreunde.de

Zitat:
Erste Geständnisse in der Abgas-Affäre // Mehrere VW-Ingenieure geben bei Befragungen zu, die Manipulations-Software im Jahr 2008 erstmals installiert zu haben. Man habe keine andere Lösung gefunden.

[...] Zu diesem Zeitpunkt habe der Dieselmotor EA 189, der bei VW seit 2005 entwickelt worden war, kurz vor der Serienproduktion gestanden. Damals sei keine Lösung gefunden worden, mit der sowohl die Abgasnormen als auch die Kostenvorgaben für den Motor eingehalten worden wären. Deshalb sei entschieden worden, die Manipulations-Software zu verwenden

Zitat:Wie die "BamS" weiter berichtete, verwendete Volkswagen für die Manipulationen auch eine Software des Zulieferers Continental. Während bei den in Nordamerika eingesetzten 2,0-Liter-Dieselmotoren Bosch-Technologie eingesetzt wurde, habe VW bei der kleineren 1,6-Liter-Variante auf Motorsteuerungen, Einspritzpumpen und Einspritzdüsen von Continental zurückgegriffen. Continental-Sprecher Felix Gress sagte der "BamS", sein Unternehmen habe keine Hinweise auf einen Missbrauch seiner Technik gehabt

[...] Gemeinsam mit den Zulieferern bereitet Volkswagen derzeit eine Rückrufaktion vor, um die verbotene Technik aus den Diesel-Fahrzeugen zu entfernen. Während bei der Bosch-Software offenbar ein Computer-Update in der Werkstatt genügt, wird es beim Continental-System laut "BamS" teurer und aufwändiger, da auch beim Motor Veränderungen erforderlich seien. So sollen unter anderem Einspritzdüsen ausgetauscht werden.
- www.20min.ch/finance/boerse/story/11567292
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/vw...punkt-a-1056077.html
- www.n-tv.de/wirtschaft/Bericht-Gestaendn...article16067281.html

Grüße, Egon

Ich frage mich, wie das jetzt weitergeht. Durch das Entfernen der Messzyklus-Erkennung aus dem Steuergerät werden ja die Abgaswerte im Fahrbetrieb nicht besser.

Die werden aber selbst bei modernsten Euro 6-Dieseln um bis zum 22-fachen überschritten. Das wurde völlig unabhängig vom VW-Diesel-Betrug bereits vor anderthalb Jahren festgestellt.

- www.sueddeutsche.de/auto/trotz-euro-abga...ren-diesel-1.1942581

Wie soll man das nun bei Autos abstellen, die gar nicht über die erforderliche Reinigungstechnik verfügen? Die Hersteller glauben ja selbst nicht daran, dass das geht und betteln daher um die Bewilligung, die Grenzwerte mindestens 7-fach überschreiten zu dürfen.

- www.zeit.de/mobilitaet/2014-12/diesel-abgase-sprit

Allein der Gedanke ist so abwegig, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Ich befürchte, dass man dieses Problem noch gar nicht anpackt und sich stattdessen auf die Nebelkerze "VW entfernt die Betrugssoftware" konzentriert. Aber das ändert doch nichts!

Grüße, Egon

@egon

Die Grenzwerte müssen nur auf dem Prüfstand eingehalten werden, ohne entsprechende Betrugssoftware. Dann ist alles gut.

Man wird die Leistung deutlich zurück nehmen und der Verbrauch wird steigen.

Aber die Lobbypresse wird das natürlich loben und entsprechend verschleiern. Und die lobbydurchseuchte Politik wird in die Hände klatschen und die ach so tolle deutsche Autoindustrie loben! Das wird in den USA nicht funktionieren, aber in Europa werden die VW-Gläubigen das mit Genugtun anerkennen und weiterhin diesen Schrott kaufen.

frufus schrieb:
@egon

Die Grenzwerte müssen nur auf dem Prüfstand eingehalten werden, ohne entsprechende Betrugssoftware. Dann ist alles gut.


Das ist falsch!
Nur hat sich daran noch nie jemand gestört in Europa, vor allem weil man auch hier in Dt. viele Verflechtungen zwischen der Politik und der (Automobil)Wirtschaft hat.
Das Kraftfahrtbundesamt interessiert sich auch nur für Mängel die die Fahrsicherheit beeinflussen.
Für das was hinten raus kommt interessiert sich niemand. Erst seitdem die EPA ein Fass aufgemacht hat.

I.Ü. steht in den Verordnungen (EG) Nr. 715/2007 und 692/2008, dass die Abgasgrenzwerte nicht nur auf dem Prüfstand, sondern auch im Normalbetrieb eingehalten werden müssen.

@ Süddeutsch Zeitung

Ein Mercedes E220 Bluetec mit der AdBlue-Abgasreinigung kostet beispielsweise rund 600 Euro mehr als das gleiche Modell mit herkömmlicher Abgastechnik



soweit ich das mitbekommen habe, war der zu prüfende US-VW Jetta mit Add Blue ausgestattet. Doch nur auf dem Rollenprüfstand wurde das Add Blue eingespritzt. Im normalen fahrbetrieb wurde dies abgeschaltet.

Daher kam das mir auch damals komisch vor, das der Vw Passat von meinen Verwandten nach zwei Jahren immer noch kein Add Blue nachgefüllt wurde.
Warum soll das beim Mercedes Blue Tec anders sein? Ist doch auch nur eine Alibi Einspritzung.

Allerweill schrieb:
Daher kam das mir auch damals komisch vor das der Vw Passat von meinen Verwandten nach zwei Jahren immer noch kein Add Blue nachgefüllt wurde.
Es wäre doch mal interessant, was dieses adBlue pro Liter kostet und wieviel davon auf 100 Km normalerweise eingespritzt werden müsste.
Sicher treibt es die Unterhaltskosten hoch und der Diesel würde dann unrentabel. Deshalb die Abschaltung im normalen Betrieb?

MfG Harzbube.

Leicht zu googeln. 10 Liter kosten rund 10 €. Verbrauch ca. 1-1,2 Liter auf 1.000 km.

@Harzbube
Die Tonne Harnstoff lag dieses Jahr so bei ca. 250 €/t.
www.indexmundi.com/de/rohstoffpreise/?wa...stoff&monate=360
Das wären dann ca. 0,33 €/Liter.

Da der Harnstoff für "AdBlue" aber noch mit demin Wasser auf noch 32,5% verdünnt werden muß ist in in AdBlue Harnstoff im Wert von ca. 11 cents/Liter enthalten. Dazu kommen fairerweise etwas Harnstoff-Fracht (peenuts), Verdünnungskosten plus demineralisiertes Wasser und der Handel. Die Gewinnmarge ist also erstaunlich

Gruß alupo

hp2 schrieb:
Verbrauch ca. 1-1,2 Liter auf 1.000 km.

Aber nur, wenn die Harnstoffzufuhr häufig abgeschaltet wird.

Wenn wir von 11 bis 33 ct. pro Liter AdBlu sprechen, dann könnten sich bei mehr Herstellung die Tankstellenpreise von unter 50 ct. durchsetzen. Dann laß VW noch den Programmiercode löschen, daß nur Werkstätten das Zeug für mehr als € 7,- pro Liter nachfüllen dürfen, dann hätten wir wenigstens eine wirtschaftlich vernünftige Lösung!

20fache Menge zum gleichen Preis für den Fahrer, der halt nur öfter machfüllen muß... macht doch Sinn und ist praktikabel.

AdBlu kostet bei Sprint-Tankstellen in Berlin in SB aus der Säule 49,9 ct; im Norden, Diedrichshagen bei Greifswald bei Nordöl 45 ct. in SB.

@Allerweill

Nein, der Jetta, 1,6 TDI, ist mit Speicherkat ausgestattet, deshalb hatte man sich ja schon immer gewundert wie er damit die Grenzwerte einhalten kann.
Der betroffene Passat, 2,0 TDI, ist mit Harnstoffeinspritzung ausgestattet, dort reicht das Erhöhen der Einspritzmenge zum Einhalten der Grenzwerte. Beim 1,6er ist das nicht so leicht.

@pito

Mir ist hewusst, dass das falsch ist, aber so kann es nur gehen. Denn im Realbetrieb hält kein, ohne Adblue ausgestatteter, Diesel die Grenzwerte ein. Würde heißen, fahrverbot für alle und das wird nicht passieren.
In den USA geht es ja auch "nur" um den Betrug auf dem Prüfstand in der Realität hält auch kein US Diesel die Grenzwerte ein.

Die Frage, wie viel AdBlu verbraucht wird, hat BASF übrigens selbst beantwortet:

"Wie oft muss man AdBlue ® by BASF tanken?

Der Verbrauch von AdBlue ®by BASF beträgt ca. 3-5% des Dieselverbrauches. Je nach gewählter Tankgröße am Fahrzeug ist davon auszugehen, dass bei jedem oder jedem zweiten Tankstopp AdBlue ® by BASF getankt werden muss."


Quelle: www.monomers.basf.com/cm/internet/de_DE/...Microsite/AdBlue/FAQ

Gleichzeitig kann (meine Anmerkung: beim Einhaltenwollen der Normen) der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden, wahrscheinlich durch Verringerung der Regenerationsphasen und wahrscheinlich wg. Wegfall der Notwendigkeit des Anfettens wg. NOx; gleichzeitig bewirkt das weniger Rußentstehung!

"Reduzierter Kraftstoffverbrauch bei gleicher Motorleistung

Zusätzlich optimiert AdBlue® by BASF in Kombination mit der SCR- Technologie Partikelausstoß und Kraftstoffverbrauch der Motoren. So kann der Anteil der Rußpartikel in den Abgasen um insgesamt 40% reduziert werden. Der Kraftstoffverbrauch wird bei der Verwendung von AdBlue ® by BASF um bis zu 5% gemindert. Die Leistung des Motors bleibt dabei völlig unbeeinträchtigt."

Quelle: www.monomers.basf.com/cm/internet/de_DE/...rodukte/AdBlue/about

Was hat VW durch den Betrug neben dem Ärger, den Kosten und dem Reputationsverlust erreicht?

1. Der Fahrer hat es "bequemer" und muß zwischen den Ölwechseln keine Harnstofflösung nachfüllen... man hielt ihn damit für überfordert.
2. Die VW-Werkstätten können das Zeug als original Serviceflüssigkeit bei einem EK von vielleicht gut 30 ct. für gut 7 Euro verkaufen.

Beides würde durch die Umprogrammierung wegfallen... and? So what? Die Erde dreht sich weiter! Dieselfahrer werden lernen, nicht nur Scheibenwaschwasser, sondern auch Harnstofflösung nachzufüllen! Wer wenig fährt und es nicht selbst möchte, läßt es alle 8 Wochen machen. Vielleicht wird das ja in Zukunft sogar ein zusätzlicher Service an den Tankstellen?

Wenn jetzt alle Beteiligten (Hersteller, Fahrer, Zulieferer, Tankstellen, Werkstätten) wollen, weil sie müssen, könnte es klappen!

Zitat:
In der Abgasaffäre bemüht sich Volkswagen verzweifelt um Schadensbegrenzung. Ein Ermittlerteam durchforstet Unterlagen, ein groß angelegter Rückruf steht kurz bevor - und in ganzseitigen Anzeigen wirbt der Konzern um Vertrauen.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/vo...rauen-a-1056095.html

Grüße, Egon

Ich hatte mir absichtlich verkniffen, auf diese Entschuldigung hinzuweisen.
Einfach jämmerlich!

Hybridfan5