Priusfreunde.de

Hier in Europa hat VW doch für seine Euro5 Diesel gar keine Abgasnachbehandlung für NOx eingebaut. Zumindest bei den 4-Zylinder Dieseln nicht.

Insofern muss es da wohl auf ein Softwareupdate + monetärer Ausgleich für die Minderleistung gegenüber Versprechen an den Kunden hinauslaufen.

Die geschätzten 30% Leistungsverlust halte ich für realistisch. Und ab und zu dann ein neues AGR-Ventil auf Kosten von VW, die sind nämlich bei den EU5 Dieseln gerne mal zugegangen mit Öl-Ruß-Pampe.

Eben hatten wir schon gemeldet, dass Motoren vom Typ EA 189 in Audi-Modellen verbaut sind. Jetzt haben Skoda und Seat bestätigt, dass sich auch in ihren Fahrzeugen entsprechende Motoren befinden.

Bei Skoda sind Modelle der Reihen Fabia, Roomster, Octavia und Superb aus den Jahren 2009 bis 2013 teilweise betroffen.

Bei Seat wissen wir noch nichts über die genauen Modelle. Laut der spanischen Zeitung "El Pais" geht es aber um eine halbe Million Autos seit 2009. Wer Spanisch kann, kann den Text hier nachlesen.

Quelle: FAZ, Live-Update

Die EU-Höchstwerte für Stickstoffdioxide werden in vielen Innenstädten überschritten - was überwiegend auf Dieselfahrzeuge und Diesel-Schiffsverkehr zurück zu führen ist. Die Umweltorganisation BUND fordert daher Fahrverbote oder die Großstadtmaut für Dieselfahrzeuge.

www.auto-service.de/aktuell/news/63940-b...tadtmaut-diesel.html

Gruß Ulli

Was muss VW eigentlich machen, um die Vorschriften hinsichtlich der Schadstoff-Emissionen einzuhalten? Doch eigentlich nur ein Software-Update, das die Abgasreinigung auch im Altagsbetrieb nicht abschaltet oder reduziert. Damit wäre die Betriebserlaubnis der Fahrzeuge gesichert.

Dadurch würden die Autos allerdings mehr Diesel verbrauchen, außerdem erheblich mehr Harnstoff (wenn mit dieser Technik ausgestattet) und vermutlich Leistung verlieren. Alle das werden die Besitzer dieser Fahrzeuge nicht mögen, so dass in den Foren, in denen sich die Betroffenen austauschen, früher oder später Tipps zur Umgehung von Updates der Motorsteuerung auftauchen werden.

Oder? Andere Prognose, andere Einschätzung?

Grüße, Egon

Genau von solchen Vorhaben wimmelt is in den 246 Seiten der Beiträge (heute schon) in diesem Forum:

devforums2.tdiclub.com/showthread.php?t=448053

Jan

Neue Schwierigkeiten für die Zukunft der Dieselmotoren in Europa ab 2017?

www.europarl.europa.eu/news/de/news-room...%80%9D-test-protocol

Jan

"Die ersten Hinweise zum VW-Skandal in den USA kamen aus Deutschland. Es waren Forscher in Berlin, denen verdächtige Abgaswerte auffielen. Danach folgte eine monatelange Detektivarbeit."

Zitat von Spiegel-Online

www.spiegel.de/auto/aktuell/volkswagen-s...lista&ref=plista

Waren gar nicht die Amis, die den Stein ins Rollen brachten... ts,ts,ts.

Egon schrieb:
Spekulieren wir ein wenig: Nur Ausnahmegenehmigungen oder Augen zudrücken, vielleicht in Verbindung mit einer großzügigen Spende an gemeinnützige Organisationen, würden einen legalen Weiterbetrieb der Fahrzeuge erlauben. Was aber auf alle Fälle passieren müsste, wäre der Entzug der grünen Plakette!

Man kann vielleicht über einen faulen Kompromiss die Zulassung von zum Zulassungszeitpunkt nicht mehr zulassungsfähigen Autos nachträglich legalisieren, aber nur mit einer Schadstoffeinstufung, die dazu passt. Das hieße Einfahrverbot in die meisten Innenstädte.

Wenn ich es mir so überlege, ist die Lage wirklich prekär. Wie will man auch nur einen einzigen Käufer eines der 11 Mio. Fahrzeuge davon abhalten können, Schadenersatz zu verlangen? Da hilft doch der beste politische Wille und Lobbyismus nicht mehr weiter, das entscheiden im Zweifelsfall die Gerichte, es geht hier zweifelsfrei um Betrug! Alleine die lächerliche Summe von 1000 EUR pro Auto würden mit 11 Mrd. EUR zu Buche schlagen und die Nachbesserung, sofern denn überhaupt möglich, käme noch dazu.

Ich sehe es schön langsam so: Das Überleben von VW hängt davon ab, ob man für die Kunden akzeptabel nachbessern kann. Falls nicht, kommt ein 3-stelliger Mrd.-Betrag als Schadenssumme zusammen. "Too big to fail" ist zwar schön gesagt, das definiert aber nicht einen Euro von der Schadenssumme weg. Dass der Staat den Schaden übernimmt, kann man wohl knicken.

Ich befürchte ja schon lange, dass sich die deutsche Autoindustrie über kurz oder lang selbst an die Wand fahren wird. Dabei dachte ich eigentlich daran, dass man die Zeichen der Zeit nicht erkennt und mit überholter Technik zulange Vollgas fährt, aber nicht an Betrug.

eppf

eppf schrieb:

Ich befürchte ja schon lange, dass sich die deutsche Autoindustrie über kurz oder lang selbst an die Wand fahren wird. Dabei dachte ich eigentlich daran, dass man die Zeichen der Zeit nicht erkennt und mit überholter Technik zulange Vollgas fährt, aber nicht an Betrug.

eppf
Und genau diesen Fall kann und sollte hier keiner von uns wollen!
Wenn Firmen wie VW den Bach runter gehn, dann waren die bisherigen Wirtschaftskrisen nur ein kleiner Vorgeschmack auf das was dann noch vor uns liegt. Es sind ja nicht nur die unmittelbaren Arbeitsplätze von VW in Gefahr,sondern auch alle Zulieferer und was auch immer da noc hdirekt und indirekt mit dran hängt.

eppf schrieb:
Egon schrieb:
Spekulieren wir ein wenig: Nur Ausnahmegenehmigungen oder Augen zudrücken, vielleicht in Verbindung mit einer großzügigen Spende an gemeinnützige Organisationen, würden einen legalen Weiterbetrieb der Fahrzeuge erlauben. Was aber auf alle Fälle passieren müsste, wäre der Entzug der grünen Plakette!
....

Ich befürchte ja schon lange, dass sich die deutsche Autoindustrie über kurz oder lang selbst an die Wand fahren wird. Dabei dachte ich eigentlich daran, dass man die Zeichen der Zeit nicht erkennt und mit überholter Technik zulange Vollgas fährt, aber nicht an Betrug.

eppf

Ein Entzug der grünen Plakette wird nicht passieren, da die Anzahl derer a) zu groß ist und b) in gutem Glauben ein sauberes Auto gekauft haben.

Da ein Umrüsten ggf. auch nicht durchführbar ist, wird wahrscheinlich gar nichts passieren.

Egon schrieb:

Was muss VW eigentlich machen, um die Vorschriften hinsichtlich der Schadstoff-Emissionen einzuhalten?

Nichts! Merkel wird es richten. In Europa braucht sich VW nicht die geringsten Sorgen zu machen. Es kann nichts sein, was nicht sein darf. Deutschland wird sich in Brüssel schon durchsetzen und die Rahmenbedingungen anpassen, damit alles passt.

Locutus666 schrieb:
Und genau diesen Fall kann und sollte hier keiner von uns wollen!
Wenn Firmen wie VW den Bach runter gehn, dann waren die bisherigen Wirtschaftskrisen nur ein kleiner Vorgeschmack auf das was dann noch vor uns liegt. Es sind ja nicht nur die unmittelbaren Arbeitsplätze von VW in Gefahr,sondern auch alle Zulieferer und was auch immer da noc hdirekt und indirekt mit dran hängt.
Es war ja auch kein Wunsch, sondern eine für mich logische Betrachtung. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass der Absturz umso schwerwiegender ist, umso mehr man sich nach oben verstiegen hat.

Das Problem der Zulieferer ist durchaus bekannt, auch unabhängig vom aktuellen Betrugsfall. In den Autos der Zukunft wird es viiiiieele Teile nicht mehr brauchen, die heute verbaut werden. Aber man muss dann dieser Zukunft auch entgegensehen und darf nicht den Kopf in den Sand stecken.

Industriezweige bzw. Teile davon kommen und gehen. Man sollte sich ein bisschen mehr um die kommenden kümmern und nicht krampfhaft an den gehenden festhalten.

lighthouse schrieb:
Ein Entzug der grünen Plakette wird nicht passieren, da die Anzahl derer a) zu groß ist und b) in gutem Glauben ein sauberes Auto gekauft haben.Lass' dazu einmal die Gerichte sprechen!

Es wird auch genügend Leute geben, die gegen den Verbleib der grünen Plakette an ihrem Auto klagen werden! Leute, die seinerzeit im Glauben an einen sauberen Diesel genau so ein Auto gekauft haben und nicht mit einer Dreckschleuder herumfahren wollen. Die brauchen dann aber diese Rückstufung, um ihren Schadenersatz geltend zu machen. Schlussendlich reicht dann einer, der sich nicht kaufen lässt, um die von dir vermutete Vorgehensweise zu Fall zu bringen.

eppf

lighthouse schrieb:
Ein Entzug der grünen Plakette wird nicht passieren, da die Anzahl derer a) zu groß ist und b) in gutem Glauben ein sauberes Auto gekauft haben.
Die grüne Plakette bezieht sich m.W. nur auf Feinstaub-Partikel. Beim aktuellen Skandal geht es aber (bisher!) offenbar um NOx.

Aber vielleicht werden ja die Feinstaub-Emissionen bei den inkriminierten Dieseln ebenfalls überschritten ...

gshybrid schrieb:
Die grüne Plakette bezieht sich m.W. nur auf Feinstaub-Partikel. Beim aktuellen Skandal geht es aber (bisher!) offenbar um NOx.Meines Wissens ist aber die grüne Plakette fix an die Schadstoffklasse EURO4 gekoppelt, auch wenn der Grundgedanke der Plaketten beim Feinstaub liegt.

EURO 4 ist aber mit den betroffenen Fahrzeugen nicht mehr einzuhalten.

eppf

Das sich die politische Einstellung zum Diesel nach diesem Vorfall nicht ändert, könnte ich gar nicht mehr verstehen. Allerdings befürchte ich das die Lobby weithin zu viel Einfluss hat.

Trotzdem sei allen gesagt, die vor wirtschaftlichen Folgen warnen:
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein...
Der Knall wird nur immer immer größer umso länger man wartet.
Hier hat sich die Wirtschaft von der Realität abgekoppelt und das ist nicht länger hinzunehmen.

Mal ein (fiktiver) Blick in die nahe Zukunft:

Die Bundesregierung gibt bekannt

Die Wirtschaftsminister und Regierungsvertreter Frankreichs, Tschechiens und Deutschlands haben sich auf einen Maßnahmenkatalog als Reaktion auf den Angriff auf die europäische Autoindustrie geeinigt.
Der Importzoll für Autos aus Asien wird angehoben, um die Arbeitsplätze der heimische Autoindustrie zu schützen. Mit einem staatlichen Unterstützungsprogramm vergleichbar der Förderung der Nachrüstung von Partikelfiltern (zuletzt 260 €) ist zu rechnen, in einer Höhe von 1000 €. Zusätzlich flankiert wird diese Förderung mit einer Rücknahme Pläne der Steuererleichterung für LPG und CNG über 2018 hinaus. Elektroautos und Hybride werden ab 2016 mit einer am CO2-Ausstoß bemessenen Kfz-Steuer belegt, der sich am aus dem derzeitigen Energiemix und dem Stromverbrauch auf 100km berechnet, zusätzlich kommt ein Sockelbetrag von 100 € dazu. Kfz mit Dieselantrieb werden im Zuge der Vereinheitlichung mit Benzin-getriebenen Kfz gleichgestellt, die Steuer auf Diesel und Benzin bleibt auf dem derzeitigen Niveau.

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer und der ehemalige Verkehrsminister Matthias Wissmann dazu: "Wir begrüßen die zukunftsweisende und umsichtige Reaktion der EU und insbesondere den Einsatz unserer Bundeskanzlerin. Von diesen Plänen werden insbesondere die Verbraucher, der Umweltschutz und Mitarbeiter in der deutschen Autoindustrie profitieren."