Priusfreunde.de

Meines Wissens gibt es in den USA unterschiedliche Grenzwerte. Die in Kalifornien sind die schärfsten. Andere Bundesstaaten haben Herstellerfreundlichere Grenzwerte. Deutschland liegt irgendwo dazwischen.

In den USA wird aber im Gegensatz zu Deutschland überall darauf geachtet dass die Grenzwerte nicht nur auf dem Papier stehen. Ansonsten ist Gefängnis (plus $) relativ sicher.

Im korrupten Deutschland darf sich die Automobilindustrie die Grenzwerte erkaufen, zumindest werden Überschreitungen geduldet. Auch wird für entlarfte Täter nachträglich der Grenzwert ausgesetzt bzw. erhöht (Faktor 3,1, ein zusätzlicher Skandal!!!).

Gruß alupo

happyyaris schrieb:
Das habe ich anders verstanden. Die anderen Diesel-Hersteller halten die scharfen US-Grenzwerte auch nur auf dem Prüfstand ein. Trotzdem wurden diese nicht verklagt. Siehe auch die Tests der DUH.Ich habe es so verstanden, dass der 5er BMW in den USA auch in der Praxis getestet wurde und nicht bloß auf dem Prüfstand und auch hier die Grenzwerte eingehalten wurden.

Dass dies bei uns nicht der Fall ist, steht natürlich auch einem anderen Blatt. Hier verstecken sich die Hersteller hinter der Norm und alles außerhalb davon darf beliebig Dreck ausstoßen. D.h. ein DUH-Test ist auf die USA überhaupt nicht übertragbar, weil ein ganz anderes Fahrzeug bzw. andere Schadstoffaufarbeitung vorliegt.

eppf

eppf schrieb:
D.h. ein DUH-Test ist auf die USA überhaupt nicht übertragbar, weil ein ganz anderes Fahrzeug bzw. andere Schadstoffaufarbeitung vorliegt.

Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass BMW in den USA Motoren verbaut, die einen geringeren Schadstoffausstoss als in DE haben.

Willst Du damit andeuten, dass BMW in DE weniger Aufwand bei der Schadstoffvermeidung treibt?

Also darf ich mir mit gutem Gewissen in den USA einen BMW-Diesel kaufen, aber in DE nicht?

Klar betreiben die Hersteller nur soviel Aufwand für die Schadstoffreinigung wie es zur Einhaltung der nationalen Gesetze in den jeweiligen Verkaufsländern vorgeschrieben ist.

Alles andere wäre entweder auf Gewinn für die Aktionäre zu verzichten, den Mitarbeitern weniger bezahlen zu können oder das Produkt unnötig zu verteuern. Beides ist für ein im Wettbewerb stehendes Unternehmen nicht akzeptabel.

Dass manche Unternehmen darüber hinaus auch noch betrügen ist eine zusätzliche, aber dann kriminelle Eskalationstufe.

Die 110.000 VWs die voraussichtlich in den USA zurückgekauft werden müssen könnten wenn die Umrüstkosten für das Dezimalsystem, Licht etc. nicht so hoch wären aus abgassicht vermutlich völlig problemlos in Deutschland als Gebrauchtwagen verkauft werden. Wir sind ja was Dreck und Gift betrifft einiges gewöhnt. Und wenn die Mehrheit der Deutschen noch auf die Indier und Chinesen herunterschauen können (noch miessere Luft) dann ist ja alles in Ordnung. Oder? Im Zweifelsfall sind die Überseeschiffe in 1000 km Entfernung doch viel schlimmer (das habe ich hier schon gelesen. Das trifft sicher auf Hafenbewohner zu, aber zum Glück nicht auf mich).

Die zusätzlichen Kranken und die damit verbundenen erhöhten Kosten werden dann durch steigende Krankenkassenbeiträge kompensiert . So etwas kann unser Gesundheitsminister doch ganz gut.

Gruß alupo

alupo schrieb:
Klar betreiben die Hersteller nur soviel Aufwand für die Schadstoffreinigung wie es zur Einhaltung der nationalen Gesetze in den jeweiligen Verkaufsländern vorgeschrieben ist.

Also glaubst Du auch, dass BMW in den USA Diesel-Motoren verbaut, die schadstoffärmer sind, als in DE?

Dann können die Amerikaner beruhigt BMW-Diesel kaufen, wir aber nicht?

happyyaris schrieb:
alupo schrieb:
Klar betreiben die Hersteller nur soviel Aufwand für die Schadstoffreinigung wie es zur Einhaltung der nationalen Gesetze in den jeweiligen Verkaufsländern vorgeschrieben ist.

Also glaubst Du auch, dass BMW in den USA Diesel-Motoren verbaut, die schadstoffärmer sind, als in DE?

...

Vor längerer Zeit hatte ich erwähnt, daß es selbst bei amerikanischen Rasenmähermotoren (Briggs & Stratton) Exportversionen gibt, die nicht auf dem amerikanischen Markt verkauft werden dürfen, weil für ein paar Cent oder Dollar weniger andere Filter eingebaut sind. Jeder tut nur, was gesetzlich gefordert ist.

Unser Problem ist, daß diejenigen, die für die Emissionen verantwortlich sind, die Gesetze mitschreiben dürfen!

Unter diesen bedingungen bedürften reimportierte fahrzeuge einer eigenen typzulassung und u.u. anderen steuerlichen einstufung

Sonst könnte man ja auch als hersteller oder endkunde auf die idee kommen, den wagen aus einem land zu reimportieren das die schwächste gesetzgebung hat und es wäre völlig legal das dieser xyz dann dreckiger ist als der zuhause verkaufte.

Der hersteller macht nur das was gesetzlich nötig ist:
Fallen auf den import von Fahrzeuge sondersteuern an, werden die fahrzeuge eben in einzelteilen günstiger als ersatzteile importiert Und vor ort wieder zusammengebastelt. Fas heisst
ckd completly knocked down
Oder occams razor (frei extrapoliert):
wenn es ein Schlupfloch gibt wird es auch ausgenutzt.

happyyaris schrieb:
Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass BMW in den USA Motoren verbaut, die einen geringeren Schadstoffausstoss als in DE haben.Das liegt doch auf der Hand, oder wie sollte man sonst in den USA auch im Praxisbetrieb die Grenzwerte einhalten können?

Willst Du damit andeuten, dass BMW in DE weniger Aufwand bei der Schadstoffvermeidung treibt?Überlege einmal logisch. Wenn Hersteller jede Schraube für 2 Cent kritisch hinterfragen, dann ist es doch illusorisch zu glauben, dass freiwillig eine Abgasreinigung auf dem Niveau von ca. 30mg NOx/km eingebaut wird, wenn bei uns der Grenzwert bei 80mg/km liegt und zudem der Praxisverbrauch nicht kontrolliert wird.

Also darf ich mir mit gutem Gewissen in den USA einen BMW-Diesel kaufen, aber in DE nicht?Mit gutem Gewissen darfst du auch in den USA nicht kaufen, weil selbst der niedrige US-Grenzwert immer noch um ca. Faktor 5 über dem liegt, was ein Benziner wie der HSD ausstößt.

eppf

In der Industrie ist es normalerweise in der Theorie so, dass die lokale Gesetzgebung sich an dem was technisch in der Praxis möglich ist orientiert.

Das bedeutet dass wenn z.B. ein Anlagenbauer ein neues Herstellungsverfahren einführt welches weniger Gift erzeugt als die hierzulande übliche Technologie diese Emissionen irgendwann als Grenzwertvorgabe eingeführt werden. Das kann aber gerade in Deutschland locker länger als 10 Jahre dauern. Denn dafür sind die Lobbyisten und die Verbände ja da (um kostenerhöhende Gesetzesänderungen zu verhindern).

Dass in Deutschland ganze Behörden im Falle der Automobilindustrie aber sich auf einem völlig anderen Niveau zu bewegen scheinen ist erstaunlich. Dass die Angaben der Hersteller nicht einmal kontrollieren, ja das noch nicht einmal nach veröffentlichten Messungen Dritter tun ist schon ein Skandal im Skandal (wofür werden diese Leute mit Steuergeldern eigentlich bezahlt?).

Die Steigerungsmöglichkeiten gehen ja leider noch weiter. Auch nach Medienschelte verbleiben sie in ihrem 1000-jährigen Dornröschenschlaf.

Dannach werden Ausnahmen (3,1-facher Wert) der schon hohen recht üppigen Grenzwerte definiert.

Und selbst diese werden dann in der realen Welt um mindestens das 10-fache überschritten.

Das ist entweder die totale Unfähigkeit oder die totale Korruption. Mir fehlen die Worte.

Gruß alupo

"In der Industrie ist es normalerweise in der Theorie so, dass die lokale Gesetzgebung sich an dem was technisch in der Praxis möglich ist orientiert."

Der Satz müßte lauten:

In der Industrie ist es normalerweise in der Theorie so, dass die lokale Gesetzgebung sich an dem was technisch in der Praxis möglich und durch Hersteller aus Marketinggründen oder Gründen des Wettbewerbsvorteils zugegeben wird, wenn die Einführungskosten unter denen des Wettbewerbsvorteils liegen,ist, orientiert.

Zitat:
Dieselskandal: US-Bundesanwalt verliert die Geduld mit Volkswagen // Im Skandal um manipulierte Dieselmotoren erhöht die US-Justiz den Druck auf VW: Der Autokonzern kooperiere nicht ausreichend, kritisieren Bundesanwälte. Die Behörden stören sich offenbar am deutschen Datenschutz.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/vo...n-vor-a-1071199.html

Grüße, Egon

Zitat:
VW sucht Botschafter für die USA // Nach anhaltender Kritik aus den USA will Volkswagen einen Vermittler in der Abgasaffäre entsenden. Das Modell dazu liefern die Affären von Daimler und Siemens. Die US-Justiz warnt die Wolfsburger: "Unsere Geduld ist bald am Ende."
- www.n-tv.de/wirtschaft/VW-sucht-Botschaf...article16730146.html

Grüße, Egon

Nach dem man bei VW zunächst mit einem Plastikteil für ein paar Cent die Einhaltung der Abgasnormen schaffen wollte, soll es nun ein neuer Katalysator richten:

VW soll eine technische Lösung für Dieselfahrzeuge mit Betrugssoftware in den USA gefunden haben. Die „Bild am Sonntag“ berichtet von einem neuen Katalysator.

www.motor-talk.de/news/ein-neuer-kat-fue...diesel-t5551806.html

www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgass...ftigen-14006553.html

Nach dem man bei VW zunächst mit einem Plastikteil für ein paar Cent die Einhaltung der Abgasnormen schaffen wollte, soll es nun ein neuer Katalysator richten:

Das Plastikteil ("Strömungsgleichrichter") reicht angeblich aus, um die europäischen Normen / Grenzwerte einzuhalten.
Nicht aber die US Normen.
Dafür haben sie jetzt angeblich diese Neuentwicklung gemacht.

Jaja, wir Europäer halten halt Abgase besser aus....

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016...fuer-us-dieselautos/

Aha, plötzlich hat VW eine Wunderwaffe für Dieselautos erfunden?
Mich quält nur der Gedanke: Und was mit den Dieselabgasen in dem Rest der Welt?
Oder sollen alle Länder den Schummel-Verein VW verklagen? Erst danach tut sich was?
Ich bin stinksauer!!!