Priusfreunde.de

Meinte eigentlich Stickoxid, tschuldigung

Chlorgeruch kenne ich aber nicht von Bussen, sondern von PKWs.

""Dann darf der gemessene Stickoxid-Ausstoß aber noch um das 2,1-fache über dem Laborwert liegen."

Die Frage an die Fachleute:

Darf ich dann bis dahin statt 50km/h in der Stadt ungestraft 105km/h fahren?
Habe ich so ausgerechnet - 50 x 2,1=105" @ellert

Nein, du liegst falsch, und leider auch die meisten, die die Entwürfe auf Politik-Ebene nur flüchtig lesen!

Warum? Weil leider viele Menschen liederlich mit der deutschen Sprache umgehen. Es ist die Rede von einer Überschreitung UM das 2,1fache, nicht AUF das 2,1fache! Es kommt also noch das einfache hinzu!

Sprachliche Beispiele:

Erhöhung AUF das Doppelte: 200%
Erhöhung UM das Doppelte, also Erhöhung von 100% um 200%: 300%

Wir sprechen also bei der Vervielfachung der Stickoxide UM das 2,1fache vom 3,1fachen.

Nach Deiner Spaßrechnung dürftest Du also 155 km/h fahren... zumindest der Stickoxid-Ausstoß sollte auch bei diesem Tempo nach den neuen Richtlinien kein Problem mehr sein.

Habe eben eine Diskussion von 2010(!!!) gefunden... man höre und staune, sogar auf der Homepage der VAG-Hauszeitung!

www.auto-motor-und-sport.de/forum/thread...ruch-bei-Dieselautos

Super-Diskussion mit greifbarem Ergebnis:

Ökochonder! Zur Desensibilisierung schlage ich ne Runde Lanz Bulldog Abgase vor, während der mit Walfett betrieben wird!
Grüße, Egon

autogasprius_berlin schrieb:
Habe eben eine Diskussion von 2010(!!!) gefunden... man höre und staune, sogar auf der Homepage der VAG-Hauszeitung!
Aber wenn man genau hinschaut haben die 2 Beschwerdeführer im Forum 5 oder 8 Einträge seit 2010. Und Daimler Diesel Fans tummeln sich auch in anderen "farbigen" Foren und tun ihre Meinung kund.

Hybridfan5

Das Kernproblem von Dieseln ist, dass ihre Abgase enorm dreckig sind und mit sehr großem Aufwand gereinigt werden müssen. Auch aus anderen Verbrennungsmotoren entströmt kein Veilchenduft, aber hochgezüchtete Diesel sind prinzipbedingt in ungleich stärkerem Maße betroffen.

Wenn es auch nur halbwegs sauber sein soll, wird ein Additiv, eine zweifache serielle katalytische Nachbereitung und ein Partikelsammler benötigt, der regelmäßig freigebrannt werden muss. Das ist noch deutlich aufwändiger als für Benzin-Direkteinspritzer notwendig, die partikeltechnisch ebenfalls eine katastrophale Fehlentwicklung darstellen.

Selbst beim Diesel ist das alles technisch lösbar. Es ist aber teuer, benötigt reichlich Platz und Gewicht, ist materialintensiv, nicht unbedingt wartungsfrei, von zweifelhafter Lebensdauer und es mindert den eigentlich guten Gesamtwirkungsgrad.

Daraus folgt: Es ist einfach nicht sinnvoll, auf diese Weise PKW zu motorisieren. Es gibt schlicht bessere Alternativen, sowohl emissionstechnisch als auch vom Aufwand her.

Die Diesel-Pest existiert nur, weil sich vor allem die deutschen und französischen Fahrzeughersteller jahrzehntelang darauf konzentriert haben. Kein Wunder, sie mussten sich ja nicht großartig (um nicht zu sagen: einen Dreck) um die Abgasproblematik jenseits des CO2 scheren. Das wiederum ist einer konsequent industriefreundlichen europäischen Politik und dem großen Einsatz deutscher und französischer Politiker im Sinne der Industrie zu verdanken.

Wie ja gerade wieder zu erleben war (KLICK). Fahrverbote? Entzug von Betriebsgenehmigungen? Das könnt Ihr alles vergessen. Es gibt gar keinen Skandale und keine Grenzwertüberschreitungen, die groß genug wären, um zu echten Konsequenzen oder einem Umdenken zu führen.

Und was an dieser Stelle auch erwähnt werden muss: Unser Forum ist eine Insel der Glückseligen. Wir machen uns hier enorm viele Gedanken. In den vor gerade mal vier Wochen im Zusammenhang mit dem VW-Skandal entstandenen Threads befinden sich momentan bereits über 1200 (zwölfhundert!) Beiträge.

Da draußen aber, im wirklichen Leben, interessiert das - Entschuldigung - keine Sau. Die Leute kaufen Autos nach Fahrleistungen, Bauchgefühl, Nutzwert, Sympathie und aus diversen anderen Gründen, aber nicht nach Emissionen. Und selbst wenn: Der Wagen hat doch eine grüne Umweltplakette und "modernste EU6-Technologie", wie im TV-Werbespot jeden Abend zu sehen. Thema durch.

Es ist also nicht nur die Verarsche durch Hersteller und Politik. Es ist vor allem die Gleichgültigkeit des Publikums, die sich im Allgemeinen nicht im geringsten betroffen oder verantwortlich fühlen und es vor allem gar nicht so genau wissen möchten.

Der PKW-Diesel und seine Anbieter werden weiter von der Politik gedeckt, hinzu kommt die überwiegende Gleichgültigkeit potenzieller Käufer. Die Diesel-Pest wird uns daher in Europa noch mindestens anderthalb Jahrzehnte verfolgen, und das ist eine eher optimistische Schätzung.

Grüße, Egon

"Selbst beim Diesel ist das alles technisch lösbar. Es ist aber teuer, benötigt reichlich Platz und Gewicht, ....

Daraus folgt: Es ist einfach nicht sinnvoll, auf diese Weise PKW zu motorisieren."

Wie ich schon vor Wochen sagte, es wäre vervünftig, den Diesel dort herauszunehmen, wo er syytembedingt nie hineingehörte (schnell fahrende PkW, die auch in der Innenstadt fahren) und gleichzeitig das Know-how der letzten gut 20 Jahre dafür zu nutzen, den Diesel dort sauberer zu machen, wo er Sinn macht (LkW, Schiffe).

"Da draußen aber, im wirklichen Leben, interessiert das - Entschuldigung - keine Sau."

Stimmt, ein Nachbar (VW Tiguan, 2 l Diesel) meinte aus voller Überzeugung: ... was die da reden, andere Autos sind viel dreckiger! Ich glaube, er bezog meinen P2 mit ein.

"Die Diesel-Pest wird uns daher in Europa noch mindestens anderthalb Jahrzehnte verfolgen, und das ist eine eher optimistische Schätzung."

Sehe ich auch so; und danach noch weitere 10 bis 20 Jahre auf dem Balkan, in Nordafrika und dem nahen und mittleren Osten.

Zitat:
Sieg der Autoindustrie: Die EU lockert den Grenzwert für Diesel-Abgase und verdoppelt parallel zur Einführung neuer Tests die Limits der Euro-6-Norm.- www.derwesten.de/politik/eu-verdoppelt-d...gase-id11228901.html

Zitat:
VW will Steuerzahler an Kosten für Betrugsskandal beteiligen- www.derwesten.de/wirtschaft/vw-will-steu...igen-id11227114.html


Tja. Da fällt mir nicht mehr viel dazu ein. Der Begriff "Bananenkontinent" ging mir kurz durch den Kopf, aber den gibt es ja noch nicht.

Grüße, Egon

Als Ich vor zwei Jahren das erste mal hörte dass ein Diesel umweltfreundlich ist, bin Ich aus allen Wolken gefallen über soviel Unwissen. Ich dachte das sind halt Hinterwaeldler die von jeder Information abgeschnitten sind. Jetzt muss Ich feststellen, dass dieser Glaube nun weiter verbreitet ist.
Und seit Ich den Prius fahre muss Ich feststellen, dass in Deutschland das technische Wissen nicht sehr fundiert ist.
Fragen wie "was machst Du wenn der Strom im Prius zu Ende ist" kann man nicht mehr erklären.
Was mich erschreckt ist dass auch deutsche Ingenieure den Prius nicht verstehen.
Man kann ja eine andere Meinung haben, aber etwas nicht kapieren ist schon schwach.
Spätestens jetzt wäre Ich vorsichtig ein deutsches Auto zu kaufen, bei diesen Fachleuten.

In Wahrheit kann sich der Diesel nur halten weil er steuerlich begünstigt ist. Würde 1kg Diesel soviel kosten wie 1kg Benzin dann würde 1l Diesel 1,60 Euro kosten und 1l Benzin 1,40 Euro kosten.
(1kg Benzin und Diesel haben fast gleichen Energieinhalt).

Ich erlebe auch dass den Kollegen vollkommen egal ist wie dreckig ihre Abgase sind. Ruecksichtlosigkeit pur, und Sie unterstellen mir, dass Ich genauso denken würde. Als Ich das verneinte sind sie überrascht.
Ich frag mich warum wird dann für Krebskranke Kinder gesammelt, darauf konnten sie nicht antworten.
Mein Fazit: Wer Diesel fährt der stößt auch alte Omas in die Kacke!

Gruss Mr.LongRun

"Fragen wie "was machst Du wenn der Strom im Prius zu Ende ist" kann man nicht mehr erklären."

Selbst meine Mutter fragte 2007, als ich den P2 gekauft habe, was ich mache, wenn es das (Anm.: benötigte Spezial-) Benzin für Hybridfahrzeuge nicht mehr gibt.

Als ich 2008 auf Autogas umgerüstet habe, fragte sie, was ich denn mache, wenn der Russe uns den Gashahn abdreht. Die Argumente, daß Erdgas Methan ist, Autogas aber Propan und bei der Gewinnung von Öl bzw. in der Raffinerie als Abfall anfällt und deshalb immer dann anfällt, so lange es Benzin gibt, gingen ins Leere.

Vorsicht bei Vergleichen Diesel und Benzin. Je Kilogramm hat Diesel einen Brennwert von ca. 12,6 kWh, Benzin dagegen 11,1 bis 11,6 (lt. Wikipedia). Da hat der Diesel einen physikalischen Vorteil, den er durch Hochtemperaturverbrennung noch ausbauen kann. Aber zu welchem Preis?
Das deutsche Ingenieure zuweilen etwas unterbelichtet sind, besonders wenn es um Autos geht, ist schon länger bekannt. Das kann ich nur bestätigen, bin selber einer (der hoffentlich besseren). Ich muss aber sagen, dass die, die im PF vertreten sind, wohl die creme de la Chrome in Deutschland darstellen. Das sieht man an den Beiträgen, die manchmal schon wissenschaftlichen Anstrich haben. Da könnten sich unsere Nebeltänzer in der Politik ruhig mal eine Scheibe abschneiden. Aber wenn schon Ingenieure Deppen sind, was sind dann Politamateure?

@haarthhoehe

Seltsam Ich habe bei Wikipedia für Superbenzin 12,0 kWh/kg Brennwert
und für Diesel 11,8 kWh/kg gefunden.

de.wikipedia.org/wiki/Kraftstoff

bin aber nicht so firn mit Brennwertangaben , ob man da unter verschiedenen Bedingungen angibt. Es gibt ja diese Brennwertheizungen die über 100% kommen weil man mit 100% die Wasserdampfmenge nicht mit einbezieht. Holt man dann die Wärme vom Wasser wieder raus kommt man über 100%.

Zu deutschen Ingenieuren kann Ich sagen es gibt natürlich eine große Bandbreite. Einige fallen auf in der Masse. Viele lernen nur für die Prüfungen.
Unser ganzes Bildungssystem wird immer mehr von der Industrie auf funktionierende Untertanen hin rationalisiert. Manche reden schon vom Bullemie-Lernen. Wissen reinfressen und bei der Prüfung wieder rauskotzen.
Eigenes Denken unerwünscht. Ich kenne Beispiele wo zu intelligente Schüler als Störenfriede angesehen werden weil zu unkonventionell.

Gruss
Mr.LongRun

Mr.LongRun schrieb:

Unser ganzes Bildungssystem wird immer mehr von der Industrie auf funktionierende Untertanen hin rationalisiert. Manche reden schon vom Bullemie-Lernen. Wissen reinfressen und bei der Prüfung wieder rauskotzen.
Eigenes Denken unerwünscht. Ich kenne Beispiele wo zu intelligente Schüler als Störenfriede angesehen werden weil zu unkonventionell.

Du übertreibst schamlos.

Das Problem sind nicht die Ingenieure. Da haben wir viele gute und auch viele gute Produkte, die weltweit auch gut verkauft werden. Ich kaufe gerne deutsche Produkte wie von Fischer, Geberit, Grohe, Möhlenhoff, Viega, Bosch (Werkzeuge) und vieles mehr.
Ich finde es phantastisch, was der Ingenieur Artur Fischer alles erfunden und bis zur Serienreife entwickelt hat und was die Firma Fischer immer noch an neuen Produkten herausbringt.

Das Problem beim Automobilbau ist, dass die schlechte Politik der FDP Deutschland schlecht geleitet hat. Der FDP und deren Vetternwirtschaft haben wie den Steuervorteil des Diesels zu verdanken. Die Automobilindustrie reagiert nur auf die Gegebenheiten und die Spar-Mentalität der Deutschen. Den meisten ist egal, was mit der Umwelt passiert, Hauptsache sie sparen. Und das geht mit dem Diesel vorzüglich.

ich habe im Augenblick den hang zum resignieren

ich würde momentan Sachen über die deutsche Wirtschaft sagen die mir vieleich irgendwann leid tun.

Geberit ist ein schweizer Hersteller.

Die Wirtschaft ist immer noch auf finanziellen Wachstum ausgelegt. Eine echte Krankheit.

Menschen mit ideelen Werte brauch unser Land. Es kostet allerding mindestens genauso Energie als finanzielles Wachstum. Gerade viele Leute die (eher Fh.)studiert haben fehlt das immer mehr. Und das sind auch scheinbar die Leithammel unseren Gesellschaft. zunehmende wirschaftsoriente Allgemeinbildung.

Heute habe ich mit meinen Kinder Logo angeschaut. Da wurde ein Wirtschaftslernbuch von einem renomierten Verlag für Schulen vorgestellt. Dieses Buch wurde zuruckgehalten wegen einer Beschwerde von einem Wirtschaftsverband. Mit dem aktuellen Beispiel hat Logo Lobyismuss beschrieben. Jetzt haben es auch meine Kinder kappiert. Es würde mich interessieren ob Lobyismus einen bedeuteten Inhalt in der Schulbildung findet.
Ich hoffe es findet sich hier ein ehrlicher Lehrer der mich hierzu schlauer macht. Wenn ich in der Schule nachfrage kann ich mir die (ehrliche?) Antwort schon denken.

In der Grundschule ist das weniger ein Problem, eher im Bereich Sekundarstufe. Unsere örtliche Realschule lässt sich bspw. für die Berufswahlvorbereitung von der örtlichen Sparkasse und einer örtl. Spedition sponsoren.