Priusfreunde.de

Zitat:
Japanische Regierung bestellt Autokonzerne zum Rapport // Im Zuge der Manipulationsaffäre bei Volkswagen nimmt die japanische Regierung die Autohersteller in die Pflicht. Die Autobauer Toyota, Nissan, Mazda und Mitsubishi sollten offenlegen, ob ihre Diesel-Fahrzeuge sich an die nationalen Emissions-Vorgaben hielten, kündigte das japanische Verkehrsministerium am Dienstag in Tokio an. Neben japanischen Autobauern sollen auch die Importeure europäischer Marken bis Freitag berichten, auch ihre Autos mit der umstrittenen Software ausgestattet sind.
- www.finanzen.net/nachricht/aktien/Japani...-zum-Rapport-4536524
- orf.at/stories/2301228/
- www.automobil-produktion.de/2015/09/vw-s...l-von-toyota-und-co/
- www.zeit.de/news/2015-09/29/japan-japani...zum-rapport-29111606
- www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaf...rzeuge;art15,1986560

Grüße, Egon

Auch wenn der Dieselanteil in Japan im ersten Halbjahr 2015 einen Sprung nach oben machte, nicht zuletzt wegen Mazda. Wir reden aber immer noch über deutlich kleiner 5% aller Neuzulassungen.

Es kann jetzt gut sein, dass der Sprung in 2015 von unter 2% auf ca. 3.5% durch den VW-Skandal gleich wieder einen sehr deutlichen Dämpfer erhält. Irgendetwas Gutes muss der Skandal ja haben, man stelle sich nur vor, in den großen japanischen Städten würde der Diesel prozentual nennenswert zulegen. Ein Horrorszenario für die Luftgüte!

Bei den NOx-Messungen, über die zuletzt berichtet wurde, stießen zwar die Mazda Skyactive "nur" die Hälfte von Konkurrenten wie z.B. 3er BMW aus. Das war aber immer noch das 5-fache des EURO6-Grenzwertes.

eppf

sailor377 schrieb:

Ich bewundere diese Hartnäckigkeit den Diesel um jeden Preis an den Mann/Frau zu bringen Vor allem Japan! wo die da jetzt schon fast alle mit Gasmasken rum laufen...

Bitte schön sachlich bleiben, Gasmasken trägt auch in Japan nur die Fetisch-Szene. Was die Leute dort in der Öffentlichkeit zuhauf tragen, ist der ganz normale Mundschutz zum Schutz vor Infektionskrankheiten. In der Regel übrigens zum Schutz der *anderen* Mitreisenden, nicht etwa aus Paranoia, d.h.: wer mit Schnupfen ins Büro fährt, hängt sich das Ding vor die Nase, und gut ist.

@Ant3k: War auch nur ein Gag Ich gehe aber fest davon aus, dass die Japaner deutlich mehr Acht auf die Luftqualität geben als die Europäer.

eppf schrieb:
Bei den NOx-Messungen, über die zuletzt berichtet wurde, stießen zwar die Mazda Skyactive "nur" die Hälfte von Konkurrenten wie z.B. 3er BMW aus. Das war aber immer noch das 5-fache des EURO6-Grenzwertes.
An dieser Aussage kann etwas nicht stimmen!

Ich habe den Abschlussbericht der Messungen der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg im Netz gesucht:

LINK

Dabei hatte der Mazda 6 von den drei Fahrzeugen (die anderen waren der VW CC mit SCR-Katalysator und der BMW 320d mit NOx-Speicherkatalysator) eigentlich in allen Geschwindigkeitsbereichen die schlechtesten NOx-Werte!

So sehr ich die Mazda-Technik schätze, scheint man den NOx-Werten eines Diesels mit rein innermotorischen Massnahmen nicht Herr zu werden...

Bei BMW scheint man das Problem noch "am besten" im Griff zu haben...

Entdeckt von e-motion

Die DUH hält die Teilauflösung des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) und die Schaffung einer unabhängigen Überwachungsbehörde nach Vorbild der Umweltkontrollbehörde EPA in den USA für nötig. „Wir haben in den vergangenen acht Jahren erlebt, wie das ehemals stolze Kraftfahrtbundesamt zum devoten Dienstleister der Autobauer verkam. Das KBA hat unsere über acht Jahre dauernde permanente Erinnerung an ihre gesetzliche Pflicht zur Kontrolle ignoriert und dadurch die fortgesetzte Vergiftung unserer Innenstädte mit hochgiftigen Dieselabgasen behördlich abgesegnet“
Lesenswert:

http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=3624

Als PDF:

- www.duh.de/uploads/media/DUH_Chronologie_Abgasskandal.pdf

Ecodriver schrieb:
An dieser Aussage kann etwas nicht stimmen!

Ich habe den Abschlussbericht der Messungen der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg im Netz gesucht:
Wenn ich mich richtig erinnere, kam der von mir genannte Bericht aus England. Irgendwo hier im Forum gibt es auch einen Link dazu.

Der X3 lag da auf alle Fälle um Faktor 9.9 über der Norm. Ich glaube, von Egon kam die Hochrechnung mit 143 Prius, an diese Zahl kann ich mich noch erinnern. Ich habe danach den Messwert des Mazda in "Prius-Einheiten" umgerechnet, da kam bei 4 bis 5-fachem Grenzwert 57 heraus und das hatte ich seinerzeit einer Bekannten umgehend per Mail mitgeteilt, was ich von ihrem neuen Mazda 6 Diesel halte.

Ein Mercedes war das einzige Fahrzeug, welches an der Normgrenze lag. Ein Opel war dagegen genauso schlimm wie der X3.

Dass ich persönlich einen X3-Diesel der neuen Baureihe unter Last beim Bergauffahren als so extreme Dreckschleuder erleben durfte, dass mir die Luft wegblieb, habe ich auch schon öfters erzählt.

Im Prinzip zeigen die verschiedenen Messungen doch folgenden Sachverhalt:
1. Die Messergebnisse schwanken sehr deutlich, je nachdem, welche Bedingungen man gerade vorliegen hat.
2. Egal, welche Studie man betrachtet, die NOx-Emissionen sind viel zu hoch, auch bei der von dir zitierten geht der BMW innerorts bis zum Faktor 8 über Norm hoch.

Beim Test der 3 Fahrzeuge den BMW bereits als den Einäugigen unter den Blinden zu bezeichnen, wäre jedenfalls bereits deutlich überzogen. Gegenüber den anderen bringt er vielleicht noch 10% Sehschärfe zusammen, allemal viel zu wenig zum Autofahren.

eppf

eppf schrieb:
Messergebnisse schwanken sehr deutlich, je nachdem, welche Bedingungen man gerade vorliegen hat.... und das ist offenbar das größte, existierende Problem. Des öfteren ist andeutungsweise zu lesen, die Steuersoftware könnte bei jedem Fahrer anders reagieren und somit gäbe es unendlich viele Möglichkeiten, was an Abgas produziert wird.
Dann könnte ein Realbetriebstest "OK" ergeben, ein anderer Test aber "Grenzwerte um Faktor x" überschritten.
Das mag ich ganz und gar nicht! Schlupflöcher ohne Ende!
Hybridfan5

Hybridfan5 schrieb:
... und das ist offenbar das größte, existierende Problem. Des öfteren ist andeutungsweise zu lesen, die Steuersoftware könnte bei jedem Fahrer anders reagieren und somit gäbe es unendlich viele Möglichkeiten, was an Abgas produziert wird.
Was im Umkehrschluss eigentlich folgendes Vorgehen erforderlich macht: Die definierten Grenzwerte müssen unter ALLEN Betriebsbedingungen eingehalten werden. Die Prüfinstitute dürfen dabei messen, wie sie wollen, bei voller Beschleunigung, bei Vmax bzw. der Geschwindigkeit, die man max. legal fahren darf + 10% (für D bedeutet das die volle Vmax!), bei einer Testrunde auf der Nordschleife, meinetwegen immer über einen Zeitbereich von max. 1 Minute gemittelt.

eppf

Das Hauptproblem wird sein, das alle Hersteller auf den Zulassungstests verweisen, die sie unter Laborbedingungen erreicht haben was ja auch zur Zulassung reicht.

Brisant ist das der BMW-Entwicklungschef es ja auch zugibt, und es keinen interessiert alle jetzt beruhigt weiter mit guten Gewissen fahren können.

BMW-Entwicklungschef

Dabei kämen sicher auch einmal erhöhte Abgaswerte heraus, da der Ausstoß von Stickoxiden mit Last und Drehzahl stark ansteige.

"Sie können auch im ersten Gang um den Block fahren, dann haben Sie eine 40-fache Überhöhung", erklärte Fröhlich. Das sage aber nichts aus. Entscheidend seien die Zulassungstests.
www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/...me-machen-1000837790

@eppf:
Ganz sicher ein richtiger Ansatz !

Blutwurst1 schrieb:
und es keinen interessiert alle jetzt beruhigt weiter mit guten Gewissen fahren können.
Ja.
Genau darin, in der Einstellung des Menschen, expliziet Firmengeschäftsführung und Vorstand liegt das Problem an sich.
Wenn man eine Unternehmenseinstellung hat, wir bauen Autos die voll und ganz, in jeder Situation das Reinheitsgebot einhalten, wäre wohl jeder zufrieden.

Aber, und deshalb sind die Ansätze von eppf ggf. längst nicht hinreichend, wer unbedingt "schummeln" will, wird es weiterhin tun!
Ich halte mir immer die Aussage vor Augen, im Auto stecken so viele Sensoren, dass die Software alles in jede Richtung beeinflussen kann.
Bleiben wir bei dem von ICCT getesteten BMW, der in Californien im Realtest die Grenzwerte zu jeder Zeit unterschritt, das identische Modell in Deutschland getestet, jedoch selbst die EU-Norm nicht erfüllte.

Ich habe da nur eine Schlussfolgerung:
GPS Daten!

Und wenn alle möglichen Test(Renn)strecken zur Abgasmessung in der Software hinterlegt sind, stößt man auf einer nicht Test(Renn)strecke immer noch zuviel Abgas aus.
Wie sagte sinngemäß santosha, das Gesetz dem Buchstaben nach erfüllen, aber mehr nicht.

Also liebe Automobilhersteller, denkt bitte um und baut freiwillig saubere Autos. Noch sauberer, als es das Gesetz fordert.

Hybridfan5

Blutwurst1 schrieb:
Das Hauptproblem wird sein, das alle Hersteller auf den Zulassungstests verweisen, die sie unter Laborbedingungen erreicht haben was ja auch zur Zulassung reicht.


Das Problem sind eher Labor-Bedingungen die weeeeeeit jenseits der Realität liegen. Es hat doch neulich jemand diesen interessanten Link zu Oldtimer-Abgasen gepostet. Da steht dann, dass die Autos barfuß von handerlesenen Konzern-Werksfahrern durch den Test gefahren werden, sprich ein Durchschnittsfahrer könnte in dieser rosa-Plüsch Umgebung den Wagen nicht durch den Test bringen. Plus: 3 Bar Reifendruck, 32°C, abgeklemmte LiMa, Ultra-Leichtlauföl + Spritaditive.

Was soll man also unter realen Bedingungen mit geistesgestörten Fahrern, die auf eine rote Ampel zu auch noch Vollgas geben, erwarten?

Wenn man außerdem zu viele Egoisten als Fahrer hat, die außerdem nicht rechnen können, werden die totgesagten noch ziemlich lange nageln

@eppf


Was im Umkehrschluss eigentlich folgendes Vorgehen erforderlich macht: Die definierten Grenzwerte müssen unter ALLEN Betriebsbedingungen eingehalten werden.

Wie gesagt, dass ist ja auch meine Meinung. Darauf ergibt sich aber ein Problem:
Unter Volllast wird auch kein Benziner die Grenzwerte einhalten. Vermutlich auch kein Prius.
Ich hab kürzlich das erste Mal beobachten können, dass sogar mein Prius kurz eine Rußwolke hinter sich hergezogen hat, bei voller Beschleunigung auf der Autobahn. Erkennen konnte ich das nur, weil es draußen sehr klar war und hinter mir ein Auto seine Scheinwerfer anhatte. Zu dem Zeitpunkt war das Gemisch wohl so fett, wie bei einem Turbomotor, dass es zur Rußbildung kam.

Was würde das also heißen? Es darf kein Auto mehr fahren! Die Einzige Möglichkeit wäre also: Ermittlung immer im Durchnittlichen Teillastbereich. Oder: Viel aufwändigere Abgasreinigung, für nur einen Bruchteil der Betriebszustände.

Hybridfan5 schrieb:
Aber, und deshalb sind die Ansätze von eppf ggf. längst nicht hinreichend, wer unbedingt "schummeln" will, wird es weiterhin tun!Ach, das wäre schon ein sehr großer Schritt, wenn die Schadstoffgrenzwerte unrer allen Betriebsbedingungen eingehalten werden müssten.

Dann könnte nämlich jede Organisation nachmessen und es bräuchte nicht mehr darüber diskutiert werden, ob denn die Messung normgerecht war. Es geht dann nur noch darum, ob die Messgeräte richtig kalibriert waren. Wenn z.B. jede Umweltorganisation jegliche gemessene Überschreitung zur Anzeige bringen könnte, wäre es mit der Schummelei schnell vorbei.

Ich hätte aber noch einen ganz anderen Ansatz, um gegen die Schadstoffmessung während des NEFZ-Zyklus vorzugehen. Eigentlich müsste man doch hier ableiten können, dass diese Definition auf einen vollkommen praxisfremden Betrieb verfassungswidrig ist. Und zwar geht es um das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit nach Art. 2GG.

Die Grenzwerte sind so gewählt, dass sie unter Praxisbedingungen keinen Schaden an Leib und Leben anrichten, also müssen sie auch unter Praxisbedingungen eingehalten werden.

Eine Art. 2GG entsprechende Bestimmung sollte doch auch in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union zu finden sein. Damit müsste man ggf. vor dem EuGH klagen können.

Es muss doch eine Möglichkeit geben, gegen Normen vorzugehen, die bei gesundheitsschädlichen Stoffen um Größenordnungen höhere Praxisemissionen zulassen als in der Norm definiert.

Haben wir einen Rechtsanwalt unter uns, der etwas zu dieser Überlegung vortragen kann?

eppf

Das Problem ist auch das jedes Auto im Segment des Golfes und SUV mindestens 200 km/h laufen muss, also mehr Getriebe Übersetzungen und natürlich ab 140 km/h so gut wie keine Abgasreinigung mehr da sind Abgaswerte nur Zweitrangig.