Priusfreunde.de

"Das glaube ich nicht! Bei einem Normalverbrauch von 5 Litern /100KM wären das über 30% Minderverbrauch."

Entschuldige bitte, wenn ich "alle" sagte, das war dumm von mir!

Ich ging von "normalen" Autos aus, die ihre 8 Liter benötigen... wer 5 oder 3 Liter verbraucht, wird sicher nicht die obere Spanne der möglichen Einsparungen erreichen können, und wer elektrisch fährt, bekommt auch keine 1,5 Liter Benzin geschenkt!

Ich ging von der eigenen Erfahrung in den Nuller-Jahren aus, als das Benzin aus Schwedt bei meinem Golf IV für die gleiche Strecke regelmäßig einen um 0,7 Liter höheren Verbrauch ergab, als der auf polnischer Seite verkaufte aus der Raffinerie Danzig... hat sich aber inzwischen alles angeglichen, und es wird auch mehr hin- und hertransportiert.

Und für diejenigen, die sowohl noch an den Weihnachtsmann als auch daran glauben, der NEFZ wird mit Tankstellenbenzin gefahren: hier nur ein KLEINER Eindruck:

www.cbr-online.de/produkte/testbenzin-und-petroleum.html

Es gibt Testbenzin für Sommer und Winter zu kaufen, für EU- und US-Prüfstände, für andere, nichteuropäische Märkte usw. usw... man muß nur recherchieren! SO bekommt man den Verbrauch auf dem Papier auch gedrückt.

Man testet mit Testbenzin und rechnet anschließend für den Flottenverbrauch noch E5 und E10 runter (weil "klimaneutral"); Weitere Gutschriften für den Verbrauch gibt es noch auf die Entwicklung von Elektroautos, Start- Stoppautomatik, Anzeige des Momentanverbrauchs und Schaltempfehlungen... und auf dem Papier leben wir in einer perfekten Welt!

Ich glaube Du wirfst da einiges durcheinander.

Die Supercredits (=Gutschriften für Elektroautos) gibt es für den Flottenverbrauch des Herstellers, nicht den ausgezeichneten Einzelverbrauch eines Modells.

Start-Stop-Automatik senkt natürlich auf dem Prüfstand den Verbrauch, insbesondere mit einer vorkonditionierten 12V-Batterie und abgeklemmter Lichtmaschine. Aber nicht in Form von einer Gutschrift, sondern von echter Reduktion des Verbrauchs. Soviel kommt davon dann in der Praxis natürlich nicht an, außer im Stau, da hilft es.

Schaltempfehlung heißt nur, dass dann bei der Prüffahrt so wie angezeigt geschaltet darf, und nicht die Schaltpunkte des Zyklus genommen werden müssen. Auch hier keine Gutschrift.

Im übrigen ist das definierte Testbenzin deswegen wichtig, weil die Verbrauchsfahrt gleichzeitig die Schadstoff-Messfahrt ist. Da ist es natürlich relevant, das es ein definierte Kraftstoff ist, um die Messwerte nicht zu verfälschen.

Insgesamt sind wir beide denke ich der gleichen Meinung, es wird mehr und mehr getrickst von den Herstellern. Nachmessen mit einem Serienfahrzeug tut bei uns auch niemand.

Kauf Dir doch das Testbenzin (alternativ Aral Ultimate, bester Kraftstoff in Deutschland), klebe alle Fugen am Wagen ab, heize die Garage schön auf 25 Grad vor, und dein Verbrauch wird sicher auch um 0,5 Liter sinken.

Die Tricks der Autobauer sind offensichtlich. Da kommen doch lächerliche Verbrauchswerte raus, die nicht einmal ein Profi schafft. Das gibt dann summa summarum einen schönen Schaden für den Fiskus, weil er Luftschlösser besteuert.

Bei meiner Recherche musste ich leider feststellen, das es keine Seite bei wiki gibt, die sich mit Dieselabgas beschäftigt. Dafür einige Querverweise, die in sich aber sehr interessant sind:

de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Suche/Dieselabgas

"EU-Verordnung zum CO2-Flottenausstoß auf einen Blick

 

Ab 2012 gelten 120 g CO2/km als Zielwert für die Durchschnittsemission aller EU-weit neu zugelassen Pkw: 130 g CO2/km müssen auf der Antriebsseite erfüllt werden, 5 g CO2/km durch erhöhte Biokraftstoffquoten und weitere 5 g CO2/km über Leichtlaufreifen, Schaltpunktanzeige, Reifendruckkontrolle und effiziente Klimaanlagen.

 

Die Regelung tritt stufenweise in Kraft. Im ersten Jahr (2012) gilt das Flottenziel für 65 % der verkauften Pkw eines Herstellers, im zweiten für 75 %, im dritten für 80 % und ab 2015 für alle.

 

Bis zu 7 g CO2/km können Hersteller durch Ökoinnovationen (Solardächer, Wärmerückgewinnung etc.) wettmachen. Zudem zählen Fahrzeuge, die weniger als 50 g CO2/km ausstoßen, mehrfach (3,5-fach in 2012/3, 2,5-fach in 2014 und 1,5-fach in 2015)."

aus motortalk
 

Ein Trost bleibt mir bei der Diskussion, dass der Verursacher im Auto ein wenig mehre belastet wird als seine Umgebung.

Hoffe mal nicht das die Schadstoffbelastung in meinem Auto hauptsächlich vom vorausfahrenden Fahrzeug ist .

www.spiegel.de/

Fast immer war die Luft in den Autos schlechter als in der Umgebung.
Der Grund: In der Außenluft werden die Abgase sehr viel besser verdünnt, während sie sich im Inneren des Autos anreichern. Auch aus dem Tank oder dem Motorraum werden Schadstoffe durch Verdunsten freigesetzt.

Besonders gewichtig war der Unterschied bei aromatischen Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid: In zwei Studien war die Belastung im Auto bis zu dreimal höher. Allerdings stammen diese Studien aus den Jahren 1995 und 2001, wurden also an älteren Automodellen durchgeführt. Moderne Autos haben oft Innenraumfilter und bessere Abgaswerte. Über alle Studien gemittelt zeigt sich eine 1,65-fache Belastung der Autoluft mit Ruß und eine 1,16-fache für Feinstaub.

Als wenn die Verlautbarung von Bosch nicht Unsinn genug wäre, kommt nun die Steigerung:

Zitat:

Dem Diesel droht die Stigmatisierung. So sieht es der International Council on Clean Transportation (ICCT). Und er fordert, dass die Hersteller alle Maßnahmen ergreifen, um den Selbstzünder so sauber wie technisch möglich zu machen. Das Ergebnis einer neuen Untersuchung der Stickoxid-Emissionen von Diesel-Pkw lässt aufhorchen: Es kommt, so das Fazit, nicht nur auf die eingesetzte Methode zur Abgasreinigung an. Mindestens genauso wichtig ist die Umsetzung.

www.heise.de/autos/artikel/Grenzuebersch...sel-Pkw-2805510.html

Hier noch der Link zur französichen Kampagnen-Webseite "Le diesel tue" (Der Diesel tötet).

Die dreckige Wahrheit über Dieselautos!

Die gültige Euro-6-Norm entspricht einem Grenzwert von 80 Milligramm Stickoxide pro Kilometer (mg/km)

80 Mg NoX x 15 = 1200 Mg

www.spiegel.de/auto/aktuell/abgastest-wl...autos-a-1051073.html


Schöne Grüße

Ein Skandal, ein deutscher Hersteller unterbietet die Grenzwerte und dann auch noch BMW?


Ach na klar, die haben doch ne Kooperation mit den Guten!

LexusComingSoon schrieb:
Ein Skandal, ein deutscher Hersteller unterbietet die Grenzwerte und dann auch noch BMW?
"Skandal" ist der treffende Terminus. Der besteht darin, dass das Einhalten von Grenzwerten der selbstverständliche Normalfall sein muss, wir aber gerade einen Automobilhersteller dafür bewundern, dass er als einziger der Selbstverständlichkeit entspricht.

Ganz offenkundig ist hier etwas völlig aus dem Ruder gelaufen.


Hybrid thrilled schrieb:
80 Mg NoX x 15 = 1200 Mg
Wenn ich richtig gerechnet habe, entspricht das den Emissionen von 208 (zweihundert und acht) Prius, gebaut Ende 2003. Aber beide haben die gleiche grüne Plakette im Fenster pappen.

Damit sind wir mit den modernen Euro 6-Dieseln also wieder zurück in den 80er-Jahren - und so wie sich das darstellt, haben wir diese schadstofftechnisch auch nie verlassen, sondern uns mit der Illusion begnügt, es sei so.

Der erste NOx-Grenzwert wurde zur Jahrtausendwende eingeführt, also vor fast 16 Jahren. Er betrug 500 mg/km, die Norm nannte sich Euro 3. Wobei es danach noch sehr lange gedauert hat, bis überwiegend Euro 3-Fahrzeuge zugelassen wurden.

Aber wen juckt das - die Hersteller jedenfalls nicht. Wenn selbst modernste Diesel die 16 Jahre Euro 3-Norm um mehr als das Doppelte überschreiten, ist dazu nicht mehr viel zu sagen.


Grüße, Egon

Der WLTP ist genauso Schmarrn. Natürlich ist er realistischer als der NEFZ, aber die Autos müssen ihre Grenzwerte immer einhalten, selbst bei Tempo 200 und nicht wieder nach irgendwelchen Prüfstandsläufen. Einzig den Kaltstart würde ich als Ausnahme gelten lassen.


Es hieß doch, dass die Diesel in Kalifornien bedeutend sauberer sind was an den Abgasvorschriften lag.

Weiß jemand im Detail was die so umfassen und ob die auch praxisrelevant sind?

Die kalifornischen Grenzwerte stehen hier, allerdings pro Meile (= 1,6 km):

- de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm#USA.2C_Kalifornien

Grüße, Egon

Also 3.125 NOx auf 100km, würde ich sofort unterschreiben.

31 mg/km, bei uns sind es 80 mg/km.

Aber das ist gar nicht der entscheidende Unterschied, sondern dass die dort ihre Grenzwerte auch tatsächlich mindestens 80.000 km voll einhalten müssen und mindestens 192.000 km nur geringfügig erhöht. Und das wird auch tatsächlich geprüft.

Bei uns kommt man auch mit Autos durch, die ab dem Tag der Inbetriebnahme unsere Grenzwerte im Fahrbetrieb 22-fach überschreiten. Das ist dann 56 mal soviel wie in Kalifornien und niemand prüft irgendetwas nach.

Grüße, Egon

LexusComingSoon schrieb:
Ein Skandal, ein deutscher Hersteller unterbietet die Grenzwerte und dann auch noch BMW?War es nicht gerade BMW, die beim 3er-Diesel mit massivsten Überschreitungen "glänzten"?

Vielleicht schafft man es jetzt mit einem Oberklassefahrzeug, wo man den erhöhten Aufwand spendieren kann bzw. will, aber bei der Massenware wird sich der ausgestoßene Dreck nicht in Rosenduft aufgelöst haben.

Zudem hat Egon vollkommen Recht. Grenzwerte, die nicht überprüft werden, sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.

eppf