Priusfreunde.de

m.manager-magazin.de/unternehmen/autoind...ritte-a-1204396.html

Geht doch, wenn man will oder muss.

Ein Wunder! In der größten Krise des Dieselmotors ist es gelungen, diesen quasi endgültig sauber zu bekommen. Ausgerechnet Bosch will es geschafft haben:

www.spiegel.de/auto/aktuell/bosch-will-d...etten-a-1204551.html

Zitat:
Und das ist noch nicht die ganze frohe Bosch-Botschaft: Die neue Technik soll die Autos angeblich nicht teurer machen - und zudem den Verbrauch und damit den CO2-Ausstoß so gut wie gar nicht beeinflussen.

In den Bereichen, die vorher schon sauber waren, wird Das den (Diesel)Verbrauch nicht beeinflussen.

Wohl aber den Harnstoff-Verbrauch, und auch den Diesel-Verbrauch in den bisher nicht beachteten "Randbereichen " in denen 80% der Fahrzeit gefahren wird.

Der eingebrachte Harnstoff wird zu Ammoniak zersetzt, der dann im SCR-Kat mit den Abgasen reagiert.
Doof ist, wenn man Harnstoff eingespritzt hat, der sich gerade Ammoniak bildet, und der Fahrer geht vom Gas. Dann hat man Ammoniak und keinen Reaktionspartner. Das Ergebnis ist "Ammoniak-Schlupf". Das Zeug kommt aus dem Auspuff.
Vermutlich gibt's dafür aber erst in 10 Jahren Grenzwerte.

Warten wir mal ab. Wenn die Autos jetzt plötzlich Sauber sind, dann ist der (real)Verbrauch höher, oder die Lebensdauer kürzer, oder die Abgase haben ein anderes Problem. Geschenkt gibt's in den Ingenieurwissenschaften nix. Nicht mal den Abschluss.

Zitat:
"Stickoxid-Problem ist lösbar":
Bosch kündigt Super-Diesel an

[...] Denner zeigte sich überzeugt, die Debatte über das Aus für den Diesel damit beenden zu können. Zudem plädierte er dafür, die Umweltbilanz auch von Elektroautos kritischer und realistischer zu sehen.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Bosch-kuendigt-Su...article20404005.html

Grüße, Egon

Aus dem verlinkten Spiegel-Artikel:

erheblich unter dem ab dem Jahr 2020 geltenden Grenzwert von 120 Milligramm Stickoxid pro Kilometer blieben.
Früher hatte sich der Spiegel als "Nachrichtenmagazin" gesehen; heute werden sie mehr und mehr zum Geschichtenerzähler à la Bunte, Gala, Super-Illu etc.!

80 mg NOx gelten für Neufahrzeuge seit 01.09.2015, für neue Typen seit 01.09.2014! Punkt! Alleine hier wäre die Geschichte normalerweise bereits zu Ende!

Die Werte wären also eigentlich schon seit mehreren Jahren einzuhalten gewesen, die Politik hat über Meßverfahren und nachträglich eingeführte Konformitätsfaktoren das ganze verschleppt.

Noch bezeichnender ist allerdings, daß für Benziner-Neufahrzeuge bereits seit 01.01.2011 und für neue Typen seit 01.09.2009(!) 60 mg gelten, 80 mg waren es für nicht subventionierte Benziner bereits seit 01.01.2006 (Neufahrzeuge) bzw. 01.01.2005 (neue Typen).

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm#Schadstoffklassen_und_Plaketten

Und noch ein Ding oben drauf: Toyota hatte mit dem P2 bereits 2002 REAL, also nicht auf dem Prüfstand, ca. 5mg geschafft. Das wird nicht 2020 sein, sondern war 2002!

Eine Absenkung des Normwertes bei Diesel von 80 auf 60 mg ist bis weit in die 2020er bzw. überhaupt nicht geplant, der "Konformitätsfaktor" von 1,5 und damit de facto 120 mg, und auch diese noch nach definiertem definiertem Fahrzyklus, ist für alle Ewigkeit festgeschrieben, für neue Dieseltypen gelten die 120 mg ab 01.01.2020 (andere Neufahrzeuge 1 Jahr später)... "tolle Leistung", daß Bosch 1 Jahr und 8 Monate vor der gesetzlichen Verpflichtung schon erste Ideen hat, wie Automobilhersteller mit mehrjährigen Konstruktions- und Erprobungsverfahren das dann "schon" umsetzen können.

Hatten wir das eigentlich schon?

Neue Studie: Diesel produzieren mehr CO2 als Benziner

...
Tatsächlich seien die Unterschiede beim CO2-Ausstoß von Dieselfahrzeugen und Benzinern zu vernachlässigen. Hybridfahrzeuge dagegen stießen 20 bis 25 Prozent weniger Kohlendioxid aus.

...
"Die T&E-Studie ist ein weiterer Beleg dafür, dass der Diesel keinen Beitrag zum Klimaschutz leistet", erklärte Michael Müller-Görnert, Referent für Verkehrspolitik beim ökologischen Verkehrsclub VCD. "Trotzdem halten Politik und Autoindustrie dieses Argument wie ein Mantra hoch." Es gebe keinen umweltpolitischen Grund, den Diesel steuerlich und abgasrechtlich zu bevorteilen. Auch der Naturschutzbund Deutschland rief dazu auf, mit dem "Mythos" vom klimafreundlichen Diesel aufzuräumen.

Quelle: www.zeit.de/news/2017-09/18/auto-neue-st...ls-benziner-18165003

Methodisch nicht korrekt ist natürlich, den Verbrauch (suggeriert auf 100 km) mit einer höheren Fahrleistung zu vermischen. Interessant ist aber die Überlegung, daß der litermäßige Minderverbrauch i.V.m. einem niedrigeren (weil subventionierten) Dieselpreis zu Mehrfahrten führen kann und die Bestätigung unserer Grundannahme seit Jahren, daß der um Energiegehalt bzw. CO2-Ausstoß korrigierte litermäßige Verbrauch bei beiden Zündungsarten nahezu gleich ist, verbunden mit zusätzlichen Emissionsproblemen beim Diesel. Lediglich die Rekuperation und Leistungwoptimierung durch Hybridelemente bringt beim Verbrenner Vorteile bzgl. Verbrauch und dadurch CO2.

Nur so am Rande: In Zeiten inflationärer Studien und Expertenaussagen wurde von irgendwem mal bemängelt, dass die Hybriden auch ein NoX-Problem haben, eben dadurch, dass der Benziner immer wieder "kalt" wird und in der dann fälligen Aufwärmphase (Flammenwerfermodus) erst mal wieder den Kat aufheizen muss, damit die Abgasreinigung überhaupt aktiv wird. In der Aufwärmphase funktioniert in der Tat ja keine Abgasreinigung optimal.

sportback schrieb:
Nur so am Rande: In Zeiten inflationärer Studien und Expertenaussagen wurde von irgendwem mal bemängelt, dass die Hybriden auch ein NoX-Problem haben

NOx entsteht nur bei magerem Gemisch (Luftueberschuss).
Saugrohr-Einspritzer koennen das nicht soweit abmagern, weil es dann nicht mehr zuendfaehig waere.

Wohl aber Direkt-Einspritzer mit Schichtladung, da hier um die Zuendkerze herum das Gemisch zuendfaehig ist/bleibt.
Und solche Motoren haben auch NOx-Sensoren im Auspuff !

Such mal in VW-Foren, was ein kaputter NOx-Sensor fuer Benziner kostet

Aus dem verlinkten Spiegel-Artikel:
"Heute wollen wir die Debatte um das Ende des Diesels endgültig ad acta legen", sagte Bosch-Chef Volkmar Denner.
Hurra, Bosch (und die deutsche Ingenieurskunst) hat den Diesel (wieder einmal) gerettet. Alles geht weiter wie bisher. Kein Umdenken, keine Fahrverbote. Alles gut. Und das Beste: deutsche Autohersteller können sich bequem zurücklehnen und zuschauen, wie sich Newcomer (Tesla, Byton, ...) abstrampeln.

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich k.... möchte.

Nur 6 Prozent der Bundesbürger würden noch einen Diesel kaufen laut einer TÜV Studie. Allerdings waren im März 2018 noch 31 Prozent aller Neuzulassungen Diesel. Klingt sehr nach kognitiver Dissonanz: Eigentlich weiß man Bescheid, dass aktuell verkaufte Euro 6 Diesel auf der Straße keineswegs Saubermänner sind, aber Diesel sind derzeit günstig. Kaum ist die Verkaufshalle betreten und man sieht den Diesel glänzen, schaltet der Neocortex ab und das Reptiliengehirn übernimmmt.

Der TÜV-Verband fordert aber darüber hinaus die Einführung eines Digitalchecks bei der regelmäßigen Hauptuntersuchung. "Es kann nicht sein, dass Manipulationen an Abgasnachbehandlungssystemen bei den regelmäßigen Prüfungen nicht aufgedeckt werden können, weil dafür die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland fehlen", erklärt Bühler. Die EU-Kommission geht davon aus, dass fünf Prozent der defekten oder manipulierten Fahrzeuge für 25 Prozent der Luftverschmutzung in Europa verantwortlich sind. www.presseportal.de/pm/65031/3927993

Digitalcheck klingt vernünftig. Am Besten, das KBA fängt damit schon vor der Zulassung an.

youtu.be/d77zf6W1INo

priusplus1 schrieb:
Diesel sind derzeit günstig.

wenn ich so auf autoscout kurz suche (also nicht wirklich repraesentativ), ist mein Eindruck eher, dass gebrauchte Diesel nicht billiger geworden sind, dafuer aber Benziner preislich deutlich angezogen haben....
Wenn man die Benziner-Preise als Referenz nimmt, kann man durchaus den Eindruck bekommen, dass Diesel 'guenstig' geworden sind - ist aber (meiner Meinung nach) eher ein geschicktes "PR-Maerchen"

Was Bosch noch nicht getestet hat:
Wie sieht das aus wenn die Stuttgarter im Winter oder bei unter 17Grad öfter Diesel in der Stadt starten? Nicht alle Pendler kommen mit warmen Motor von draußen rein und kaum einer davon würde den nox-reduzierenden Fahrstil auch freiwillig praktizieren...

Also entweder die nächste Generation der Software erzwingt den sauberen Betrieb (dann vermutlich mit höherem PM und CO2 Ausstoß und was sonst noch alles dran hängt) oder es wird extrem peinlich.

Warum: "oder"? Kann auch "und" sein.

Servus.

hirni schrieb:
ist mein Eindruck eher, dass gebrauchte Diesel nicht billiger geworden sind,
Kann ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit, zumindest für meine Region, nicht bestätigen. Ich habe zig Kunden schon da gehabt, die vor ein bis zwei Jahren einen Diesel gekauft haben und sich nun einem Preisverfall im bis zu mittleren vierstelligen Bereich gegenüber stehen.
Des Weiteren berichten mir verschiedene Händler gleiches und die haben mir gegenüber überhaupt keinen Grund, mir etwas falsches zu erzählen.

Dem gegenüber schwindet, zumindest in meiner Region, das Angebot an gebrauchten Hybridfahrzeuge, was sich nun auch auf den Preis der Gebrauchtfahrzeuge nieder schlägt.
Von dem WorstCase ausgehend, daß ich meinem P3 unfallbedingt jetzt ersetzen müsste, ich hätte Schwierigkeiten, etwas vergleichbares zu finden und die Wenigen, die angeboten werden, liegen preislich etwa dort bzw. sogar schon etwas über dem Preis, den ich vor zwei Jahren für meinen bezahlt hatte.
ich hoffe, dieser Fall tritt nicht ein.


Grüße ~Shar~