schrubber schrieb:
Ich bin schon auf den Moment gespannt, wenn wir flächendeckende Innenstadtfahrverbote haben und die Stickoxidwerte nur gering sinken werfen. Du glaubst also an die eine Verschwörungstheorie, dass die Diesel nur als Buhmann herhalten müssen, obwohl sie gar nicht die Ursache für zuviel NOx sind?
Wie viele Messergebnisse möchtest du denn vorher noch sehen, wo man genau erkennt, wenn gerade ein dreckiger Diesel vorbeifährt und die Anzeige nach oben schnellt? Und der Zusammenhang von lokal sehr hohen Messwerten mit dem dort vorliegenden massiven Verkehrsaufkommen ist auch nur reiner Zufall?
Sorry, da verstehe ich aber eher noch jeden CO2-Leugner, weil es hier um Auswirkungen geht, welche die Zukunft betreffen. Die NOx-Belastung durch Diesel ist aber bereits heute real und messtechnisch erfasst.
Ebenso unzweifelhaft messtechnisch erfasst ist die Tatsache, dass ein Großteil der herumfahrenden Diesel mit der NOx-Emission massiv über dem Normwert der zugehörigen Schadstoffklasse liegt.
Was ich im Gegenzug verstehen kann, ist die Verweigerung der ausländischen Hersteller, sich am Alibi-Dieselfond zu beteiligen, weil die damit möglichen Maßnahmen nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein werden und alles bewirken können, aber keine Verhinderung von Fahrverboten.
Sofern die Gerichte ihrer Linie treu bleiben und dem Gesundheitsschutz der Anwohner nach wie vor Priorität einräumen, könnten Fahrverbote eigentlich nur durch die von der Autoindustrie abgelehnten Hardwarenachrüstungen verhindert werden. Bloß dafür ist man jetzt auch zu spät dran.
Was ich besonders erschreckend finde, sind Interviews mit betroffenen Oberbürgermeistern aus NRW, die sich mit dem Thema Fahrverbot immer noch nicht ansatzweise beschäftigen wollen, nach dem Motto "Weil nicht sein kann, was nicht sein darf".
Die warten wohl dann solange ab, bis das erste Urteil mit verhängter Erzwingungshaft auf dem Tisch liegt.
Irgendwie erinnert mich das an den Vermittler, der mir seinerzeit den Avensis-Reimport verkaufte. Ich konnte ihm nachweisen, dass seine bei Lieferung verlangte Preiserhöhung erfunden war.
- Er verweigerte aber trotzdem die Rückzahlung.
- Danach widersprach er dem Mahnbescheid.
- Danach unterlag er mit Pauken und Trompeten vor Gericht.
- Danach zahlte er immer noch nicht.
- Erst der Gerichtsvollzieher vor Ort konnte das Geld eintreiben.
In Summe mindestens den 3-fachen Betrag meiner Ursprungsrückforderung.
Bezüglich der (Un)Einsichtigkeit ist dieser Vorfall sowie auch das Dieselthema auf Augenhöhe.
eppf