Priusfreunde.de

Ich muss einmal dumme Fragen stellen, weil ich so schnell mit der Suchfunktion keine Antworten gefunden habe:

1. Wie groß ist die Reichweite des Prius, wenn man nur mit Strom fährt?

2. Taugt der Prius für tägliche Strecken von 150 km auf der Autobahn oder ist der Prius nur außerhalb der Autobahn angenehm zu fahren ?

Ich wäre für Antworten dankbar und entschuldige mich schon jetzt, dass ich die Antworten nicht selbst hier im Forum gefunden habe.

Hallo Advocat (echte Namen sind mir persönlich lieber ),

schau mal im Wiki unter EV-Modus:
www.priuswiki.de/index.php?title=EV-Modus

Für Parkhäuser, 30er- und verkehrsberuhigte Zonen ganz nett.

Autobahn:
Der Prius - egal welcher - ist gut für Autobahnen geeignet, außer man ist "Bleifußpilot" und möchte mit 180-250 km/h über die Piste brettern. Im Geschwindigkeitsbereich zwischen 100 und 160 km/h fährt er sehr angenehm und leise, v.a. mit Tempomat.
Mein Prius 2 braucht bei Tempomat "155" (real ist das ca. 145 km/h) knapp 6 l/100 km.

Keine Scheu vor weiteren Fragen!

Gruß Thorsten

Danke für die flinke Antwort.
Bei 2km im EV ist meine Vorstellung von einem gleiten über eine ruhige Landstraße für längere Strecke, dann wohl nicht realistisch.

Mir ist dann noch nicht ganz klar, worin dann das Hauptargument bei einem Hybriden liegt. Ich habe meine Aufmerksamkeit von einem reinen E-Auto auf Hybridantrieb gerichtet, weil ich täglich 150km und mitunter ungeplant mehr fahren muss. Mir scheint das mit einem E-auto nicht realistisch ohne starken Komforteinschnitt.
Mit Hybrid würde es gehen, nur dass das Gleitgefühl doch recht kurz ist. Ich hätte auf eine Reichweite von 50km gehofft.

Advokat schrieb:......, nur dass das Gleitgefühl doch recht kurz ist. Ich hätte auf eine Reichweite von 50km gehofft.

Die 50 km Gleitgefühl mit den normalen Hybrid erreichst Du, wenn Du z.B. vom Feldberg/ Schwarzwald gemütlich über die Landstrassen nach Lörrach fährst oder vom Arlbergpass nach Feldkirch. Aber auch dies ist ein hervorragendes Gefühl.

50 km elektrisches Gleiten in der Ebene brauchen etwa 6-8 kWh elektrische Energie ( ohne Heizung oder Klimaanlage) . Das geht nur mit einem PHEV ( =Plug in Hybrid) oder BEV (= vollektrisches Fahrzeug) mit entsprechend grossen Akkus.

Ja, das ist richtig, Hybrid ist nicht fürs manuelle EV gedacht.

Automatisch hat man das aber gelegentlich doch bei längeren Bergabstrecken - ist aber nur zum mal eben sehen wie das so wäre mit einem Nur-EV Vehikel.

Ich finde trotzdem, man hat beim P2 (in meinem Fall) das "Gleit" Feeling sehr oft, weil der Motor bei niedrigen gleichmäßigen Geschwindigkeiten - bis 100km/h const. in der Ebene, eben kaum hörbar ist. Die Drehzahl ist einfach durch das HSD beliebeig tief, aber nie brummend wie beim untertourig gefahrenen V1.0 Schaltauto (40 im 4. Gang).

Und sobald es nur leicht bergab geht auf der Autobahn, gibt es auch wirklich ein EV Feeling (bei <=120 km/h), nur der Wind rauscht...

Natürlich ist das kein feeling für 30min durchgehend. Jeder Beschleunigungsvorgang oder bergauf Abschnitt weckt den Motor auf.

Gruß

Naja, eine Probefahrt erklärt es besser

Advokat schrieb:
Mir ist dann noch nicht ganz klar, worin dann das Hauptargument bei einem Hybriden liegt.
Der technische Sinn dahinter ist, den Verbrennungsmotor nahezu unabhängig von der anstehenden Last in der Nähe des Wirkungsgrad-Bestpunktes zu halten. Oder, bei ganz niedriger Last, den Verbrenner zeitweise abschalten zu können.

Der Sinn des (Toyota-)Hybrids ist entgegen landläufiger Meinung nicht, längere Strecken elektrisch fahren zu können. Die rein elektrisch gefahrenen kurzen Strecken fallen als Nebeneffekt ab, sind aber nicht das primäre Ziel.

Advokat schrieb:

Mir ist dann noch nicht ganz klar, worin dann das Hauptargument bei einem Hybriden liegt.
Der Vorteil eines (HSD-)Vollhybriden liegt darin, dass man konstant umweltfreundlicher fährt (reine E-Fahrzeuge mal ausgenommen). Dabei darf man aber eben nicht von einer elektrischen Reichweite wie bei einem Plugin-Hybriden ausgehen. Im Gegenzug verbraucht der HSD auf längerer Fahrt in der Regel weniger als die Plugins (anderer Hersteller), die nach ihren 15-50 km Reichweite ihre normalen Verbrenner anschalten, die dann noch die zusätzliche (ungenutzte) Masse der Elektro-Einheit mitschleppen müssen. Der höhere Verbrauch der Verbrennereinheit negiert dann oft den vorherigen Spareffekt der EV-Reichweite. Hat man nicht ein ideales Streckenprofil für den Plugin, wird er schnell zum pseudoumweltfreundlichen Fahrzeug, das nur auf dem Papier bzw. Prüfstand überzeugt. Es gibt hier auch einen Thread im Forum diesbezüglich: www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...7&func=view&

Man sollte sich das HSD-Konzept vielleicht eher so vorstellen wie einen sparsamen Benziner mit weniger Schadstoffaustoß, da er a) ein Saugmotor ist und b) im sparsamen Atkinson-Zyklus läuft. Und die entstehenden Nachteile des Atkinson-Zyklus werden dann eben durch den E-Motor ausgeglichen.

Kurz: ein effizienter Benziner mit Elektrounterstützung.

Weitere Vorteile sind der Wegfall von Schaltgetriebe, Starter, Kupplung und Lichtmaschine (was nicht drin ist, kann nicht kaputtgehen), sowie der effizientere - weil elektrische - Betrieb von Nebenaggregaten wie Servolenkung, Klimaanlage, Wasserpumpe für die Motorkühlung und Bremskraftverstärker.

da sind noch mehr Effekte die reinspielen:

- Energierückgewinnung durch Rekuperation (Bremsgenerator Prinzip) bei dynamischem Verkehrsfluss (Stadt/Land/linke Spur Autobahn)
+ Verwertung dieser zurückgewonnenen Energie durch Mithilfe durch den E-Motor (regelt der Computer) im Normalbetrieb oder eben EV Betrieb

- Der Benziner kann kleiner ausgelegt werden und ist besser für die Konstantfahrt bei Richtgeschwindigkeit optimiert (bei 130 km/h braucht man keine 140PS). Wenn man die 116, 136 PS mal braucht dann ist der E-Motor und die Batterie da (man beschleunigt ja typischerweise deutlich weniger als 1min).

- der niedrige cw Wert bei hohen Geschwindigkeiten ab 120 km/h.

Naja und zur Betriebswirtschaftlichkeit wurde ja schon einiges geschrieben: verschleißarm und reparaturunauffällig. Dann wäre noch die Pannensicherheit (bis auf die 12V Batterie) - hab noch nie die letzten 8 Jahre einen Prius auf dem Standstreifen gesehen.

Kleiner Wermutstropfen: Inspektions&Ölwechselintervall 15.000km - trägt aber wieder zur Motorlanglebigkeit bei!

Gruß,
Walter

Hallo Advokat, mach eine Probefahrt mit dem neuen Prius 4, auch Autobahn. Dann kannst du entscheiden, ob der Wagen leise und sparsam genug ist.

Hallo Advokat,

2km ist nur die "einmalige" Reichweite:
die elektrische Reichweite bei einem Vollhybrid wird länger, je länger du fährst. Der Akku lädt sich pro Fahrt ja viele male auf und wird wieder leer.
Ob das Sinn macht, können die Zahlen verraten: ein Skoda Oktavia (der für mich das Vergleichsauto ist) braucht etwa 6-7 Liter, den aktuellen Prius4 fährst Du (bzw ich bei meiner Probefahrt) deutlich unter 4 Litern.
Auf der Autobahn mit einem Prius gleiten.. das geht. Mir gelingt es und ich bin glücklich damit . Die Frage ist nur, ist das noch dein Fahrstil? Sprich: welche Ansprüche hast Du an Auto und an das Fahren?

Zu Deinem Einsatzgebiet: viele Autobahnkilomter möglichst elektrisch:
Da gibt es bislang tatsächlich wenige Autos. Wichtig ist hier: Du musst nicht immer vollladen. Wenn Du mit dem Akku 150km weit kommst (und das is mit den meisten BEVs drin), und deine Strecke 200km ist, reicht eine recht kurze Pause, um Strom für die restlichen 50km zu laden.
Für die Rückfahrt kannst Du vor Ort ja so lange Tanken bis Du wieder weiter musst..
Oder du schielst richtung Plug-in Hybrid. Der Prius Prime kommt demnächst. Oder der BMW 225xe Active Tourer...
Wenn das nicht reicht, müssstest Du Dir tatsächlich Autos wie BYD oder Tesla ansehen oder auf die nächste Generation der E Autos warten. der neue BMW i3, der nächste Golf, oder Ampera-e etc könnten für deine Strecken ausreichend sein.

Das tolle. Neben den Tesla Superchargern baut jetzt Tank&Rast auch immer mehr Schnelladesäulen auf Autobahnparkplätzen:
www.tank.rast.de/emobility

Im Moment lädt man da sogar noch kostenlos

tank.rast.de/fileadmin/images/Bilder/Karte-E-Mob_T_R.jpg

@T&R: Mein letzter Stand war, dass man da noch gar nicht lädt, weil die Säulen nicht aktiv sind. Wir sind ja schließlich in Deutschland...

Advokat schrieb:

1. Wie groß ist die Reichweite des Prius, wenn man nur mit Strom fährt?

Keinen Kilometer, da die el. Antriebsenergie (Akkuladung) ja nur durch den Verbrenner, also dem Kraftstoff, bereitgestellt wird!!!


2. Taugt der Prius für tägliche Strecken von 150 km auf der Autobahn oder ist der Prius nur außerhalb der Autobahn angenehm zu fahren ?

Oh ja..., ich pendel jeden Tag sehr komfortabel 114 Km einfache Strecke mit dem P2 .




Das Toyota HSD Konzept macht einen Benziner zu einem energiesparenden, schadstoffarmen Auto!!!

Gruss, Helmut

P_Arthur schrieb:
@T&R: Mein letzter Stand war, dass man da noch gar nicht lädt, weil die Säulen nicht aktiv sind. Wir sind ja schließlich in Deutschland...Doch, die können funktionieren. Aber oft sind diese nur in eine Fahrtrichtung anzufahren. Und wenn defekt/zugeparkt, dann steht man auf der Autobahn und kann nicht tanken. An eine Alternative zu der einen Säule hat Doofrind nicht gedacht, als er die Infrastruktur an T&R verschenkt hat.