Priusfreunde.de

Hi zusammen,

mein Chef hat sich darauf eingelassen, mir einen Dienstwagen mit der üblichen 1%-Regelung zu geben. Dazu habe ich noch eine Gehaltserhöhung bekommen, so dass ich durch den geldwerten Vorteil nun ungefähr den gleichen Nettolohn habe.

Tanken muss ich allerdings weiterhin selbst. Nun bin ich schon am rechnen, ob sich das wirklich für mich rechnet. Mit dem Prius komme ich nach meiner Logik auf ca. 1000,- € reine Fixkosten (Versicherung, Steuer, 2x Inspektion, alle 2 Jahre neue Reifen). Fahre ca. 30.000km pro Jahr (ca. 18.000km davon rein für den Arbeitsweg).

Wenn ich den Dienstwagen nehme, kostet mich das durch den geldwerten Vorteil ca. 3100,- € pro Jahr, hab allerdings keinen Verschleiß und Wertverlust, den ich in den 1000,- € Fixkosten nicht berücksichtigt habe.

Kann mir da jemand vielleicht aus eigener Erfahrung berichten? Mein Prius ist von 2010 mit aktuell 106.000km gelaufen und bin super zufrieden damit.

Gruß
Thorsten

Hallo Thorsten,
ich fahre 30.000 km beruflich und fahre den Prius privat, rechne 30 Cent / km ab. Für mich war es deutlich günstiger die km abzurechnen als einen Dienstwagen zu nehmen.

So wie ich Dich verstehe fährst Du nicht fürs Büro sondern zum Büro/Arbeit. Du hast damit also keine Einnahmen wenn Du beruflich fährst. Rechne den Prius pessimistisch mit 0,3€/km, dann kosten dich die 30.000 km/a rund 9.000 €. Läuft Dein Prius können es auch nur 0,2€/km also 6.000 € sein.

Nimmst Du den Dienstwagen bezahlst Du 3.100 € geldwerten Vorteil + Sprit? Je nach Auto können das 6 Cent oder auch 10 Cent Sprit pro Kilometer sein. Bei 30.000 km x 0,1€/km bist Du nochmal bei 3.000 €, also rund 6.100 € für den Dienstwagen.

Es gibt sich nicht viel, mit privatem Auto trägst Du ein gewisses Risiko, dafür fährt man vielleicfht das Auto auf was man Lust hat.

Solaris

Hallo!
Firmenwagen ist verlockend, lohnt sich aber nie, bzw. nur mit Tankkarte. Meine Steuerberaterin hat damals davon abgeraten und meine Kollegen waren auch immer entnervt. Mit deinem Privatwagen bist du besser dran, es sei denn natürlich du hast Lust auf Fahrtenbuch.

Also ich habe mich seinerzeit für den Dienstwagen entschieden. Allerdings ist dieser ein Prius+ und mein vorheriges Auto war ein 16 Jahre alter privater Audi A4, der unseren Anforderungen eh nicht mehr lang genügt hätte.
Ich bezahle hochgerechnet etwa 1500 € mehr pro Jahr, als wenn ich das alte Auto behalten hätte (Benzin läuft auch über die Firma).

Das Angebot, meinen Hybrid gegen einen Diesel-Handgeschaltet-Dienstwagen einzutauschen würde ich dankend ablehnen

Alex_Miamorsch_78 schrieb:
Fahre ca. 30.000km pro Jahr (ca. 18.000km davon rein für den Arbeitsweg).Korrigiert mich, falls ich falsch liege, aber zu dem einem Prozent kommt doch noch 0.03% pro Entfernungskilometer (also einfach gerechnet) Arbeitsweg dazu, wenn man das Auto auch für den Weg zur Arbeit benutzt.

18000km pro Jahr dürften ca. 40km einfache Strecke bedeuten, das wiederum wären zusätzlich 1.2% zu versteuern. In Summe also 2.2% und nicht 1%!

Oder hast du das schon berücksichtigt?

eppf

kann man denn nicht noch was raushandeln, wenn man freiwillig auf den dienstwagen verzichtet? der AG spart dann doch nicht unerheblich, oder?

Kleiner Denkanstoß noch:
Mit der 1%-Regelung versteuerst du pauschal den geldwerten Vorteil des Dienstwagens. Der Gesetzgeber unterstellt, dass da alles drin ist: Abschreibung (=Leasing), Versicherung, Wartung, Reifen - und der Sprit. Wenn man den Sprit selber zahlt, ist man echt gekniffen - denn man zahlt ihn aus versteuertem Geld + man zahlt über die 1%-Regelung geldwerten Vorteil für nicht überlassenen Sprit mit.

Und der AG sollte vielleicht auch mal nachrechnen:
Sprit, den der AG zahlt, kann der AG komplett absetzen. Und die Umsatzsteuer zahlt er natürlich auch nicht.
Sprit ist bei +/- 200 Euro im Monat. Der AG soll dir einfach das Gehalt um die 200 Euro kürzen. Alle happy.

Wenn der AG dir aber eine Gehaltserhöhung gibt, zahlt er darauf Sozialabgaben (Ausnahmen bestehen) - und du auch.

Das sich die Vorgehensweise Dienstwagen + Tankkarte durchgesetzt hat, liegt nicht an der Menschenfreundlichkeit von Arbeitgebern. Sondern weil es sich für beide Seiten rechnet.

Eine Faustregel gibt's noch für Dienstwagen: Wenn man einen weiten Arbeitsweg hat (Wieviel hast du? 75 km am Tag?), dann fährt man mit einem eigenen Gebrauchtwagen billiger. Wenn man vor der Überlegung steht: Neuwagen privat oder als Dienstwagen - dann immer Dienstwagen.

Zur 1%-Regelung: Viele vergessen dabei, das die Berechnung immer vom Neupreis des jeweiligen Wagens ausgeht. Bei einem heute 30 jahre alten Golf wird bei der 1%-Regelung immer der damalige Neupreis zugrunde gelegt. Das gilt auch für Leasing Fahrzeuge (im Hinblick auf die teils sehr attraktiven Lesaingangebote für eigentlich teure Fahrzeugklassen).

Hi zusammen,

vielen Dank für die schnellen, informativen Antworten

Habe heute noch mal mit den Kollegen gequatscht und ich bin immer noch nicht überzeugt, dass sich der DW für mich rechnet. Die Kollegen meinten, ich solle die erste Gehaltsabrechnung mit der Versteuerung abwarten, so "hoch" wie ich den DW angesetzt hätte, wäre die Versteuerung aber nicht...

Nochmal zu den Fakten:

Fahre nicht im Außendienst, sondern nur zur Arbeit und zurück + privat Fahrten in der Freizeit. Arbeitsweg sind 40km einfache Strecke, der Prius verbraucht über´s Jahr gesehen ca. 4.5l/100km, mein DW (aktuell Mazda3 2.2 D-150 schluckt nen Liter mehr Diesel pro 100km) und hat nicht die Extras zu bieten, die der Prius bietet. Chef will mir demnächst einen kleineren Mazda2 oder Hyundai i20 Diesel geben (arbeite im Autohaus mit diesen Marken), um den geldwerten Vorteil gering zu halten.

Habe in der Berechnung schon die 1% + 0,03% pro gefahrenen Kilometer berücksichtigt, die im geldwerten Vorteil versteuert werden. Finde es auch nicht OK, dass der Sprit nicht inklusive ist, aber das ist bei den anderen Kollegen auch so.

Der Prius ist bezahlt, und wenn ich den für gutes Geld verkaufen kann, habe ich den Erlös bar in der Tasche. Mmh, also erstmal zum Ende des Monats die Abrechnung abwarten und dann konkret rechnen, aber die Tendenz geht eher dahin, weiterhin mit dem Prius zu fahren und dafür 270,- € netto mehr in der Tasche zu haben.

Gruß
Thorsten

Dein letzer Satz sagt schon aus, wie Du entscheidest.
Diesel
Handschalter

Nimm den Prius.

Der Prius war ein "Vernunftkauf", gefällt mir vom Konzept her und wollte keinen Diesel wegen der Anfälligkeit....! Und mittlerweile ist er mir schon ans Herz gewachsen, da er überhaupt keine Probleme macht und einfach nur super funktioniert.

Aber mehr Fahrspass macht so ein Diesel im Vergleich schon, wobei man im Prius wesentlich entspannter fährt mit der Automatik, der Rückfahkamera, dem Keyless-Go..., aber das kennt ihr ja alle

Locutus666 schrieb:
Zur 1%-Regelung: Viele vergessen dabei, das die Berechnung immer vom Neupreis des jeweiligen Wagens ausgeht. Bei einem heute 30 jahre alten Golf wird bei der 1%-Regelung immer der damalige Neupreis zugrunde gelegt. Das gilt auch für Leasing Fahrzeuge (im Hinblick auf die teils sehr attraktiven Lesaingangebote für eigentlich teure Fahrzeugklassen).

Richtig, das ist richtige Mist wenn man sich als Selbstständiger einen gebrauchten Lexus GS für 10.000 kauft. Die Besteuerung ist dann bei einem Neupreis von 60.000 - 80.000 jenseits von...
Da nützt dann nur noch Fahrtenbuch.

frufus schrieb:
Richtig, das ist richtige Mist wenn man sich als Selbstständiger einen gebrauchten Lexus GS für 10.000 kauft. Die Besteuerung ist dann bei einem Neupreis von 60.000 - 80.000 jenseits von...
In diesem Fall lässt man dann wohl das Fahrzeug bei der Steuererklärung besser komplett außen vor. Man kann ja wohl kaum gezwungen werden, sein genutztes Fahrzeug auch steuerlich geltend zu machen. Selbst wenn man dann zusätzlich die steuerliche Absetzfähigkeit der Spritkosten verliert, kann es noch günstiger kommen.

Die Dienstwagenregelung gehört ohnehin von Grund auf überarbeitet. Z.B. gehört zwingend eine Obergrenze her, bis zu der der Kaufpreis überhaupt abgeschrieben werden darf. Irgendwo um die 40000 EUR gehört ein Deckel drauf, alles darüber ist Privatvergnügen. Im Gegenzug dafür eine altersabhängige Komponente eingebaut. Aber das wird die Mercedes/Audi/BMW-Lobby schon zu verhindern wissen.

eppf

@Eppf

Was soll denn ein Unternehmen machen, dass einen Vip Limousinen Service hat machen, wenn es die teuren Fahrzeuge steuerlich nicht geltend machen kann? Ich, als Kraftfahrer bin gezwungen meinen T5 aus betrieblichen Gründen mit nach Hause zu nehmen. Den würde ich gerne nach Feierabend in der Firma abstellen. Dann hätte ich wirklich Feierabend. Dafür muss ich 350 € Netto zahlen. Privat darf ich den T5 aber nicht benutzen. Privat habe ich einen Yaris HSD Edition 2014 und ein Motorrad. Zu meiner Firma kann ich schnell, bequem und günstig mit der Bahn fahren. Deshalb finde ich auch, dass man die Dienstfahrzeug Regelung ändern sollte.


Gruß Yaris Gerd

eppf schrieb:

In diesem Fall lässt man dann wohl das Fahrzeug bei der Steuererklärung besser komplett außen vor. Man kann ja wohl kaum gezwungen werden, sein genutztes Fahrzeug auch steuerlich geltend zu machen. Selbst wenn man dann zusätzlich die steuerliche Absetzfähigkeit der Spritkosten verliert, kann es noch günstiger kommen.
Wenn es um den geldwerten Vorteil geht, würde ich das tunlichst lassen!
-> Steuerhinterziehung!

Die Dienstwagenregelung gehört ohnehin von Grund auf überarbeitet. Z.B. gehört zwingend eine Obergrenze her, bis zu der der Kaufpreis überhaupt abgeschrieben werden darf. Irgendwo um die 40000 EUR gehört ein Deckel drauf, alles darüber ist Privatvergnügen. Im Gegenzug dafür eine altersabhängige Komponente eingebaut. Aber das wird die Mercedes/Audi/BMW-Lobby schon zu verhindern wissen.

eppf
Damit löst du das Problem nicht. Du machst es eher schlimemr. Grundsätzlich kannst du einem Unternehmer nicht vorschreiben, welche Fahrzeuge er zu kaufen hat bzw will. Das können auch ganz lapidar repräsentative Zwecke sein.
Und mit 40.000€ kommt ein Spediteur für nen neuen 40Tonner nicht weit.