Priusfreunde.de

Hi,

ich habe bisher meine Autos nur über Händler ge- und verkauft und hatte mit Zulassung etc noch nie etwas zu tun. Bei dem Kaufvorgang für den Prius bin ich jetzt sehr unsicher und würde mich freuen, von euch Tipps zu bekommen, wenn Ihr damit schon Erfahrungen habt.

Derzeit Fahre ich noch den Focus, welchen ich schon per Kaufvertrag an einen Exporteur verkauft habe. Die Übergabe erfolgt bis Ende September.

Ich stelle mir vor, dass ich die Ummeldung in der folgenden Reihenfolge vornehmen muss - bitte prüft einmal ob ich da Denkfehler drin habe.

- Geld geht beim Toyotahändler ein und er verschickt den Fahrzeugbrief.
- Ich gehe mit dem Prius-Brief, eZB-Nr, Geld, Focus-Brief, Focus-Schein, Focus-Verkaufsvertrag zur Zulassungsstelle.
- Anmeldung des Prius, Abmeldung des Focus
- Mitnahme Roter Kennzeichen für die Überführung des Focus.
- Erstellung der Prius Kennzeichen.
- Überführung des Focus zum Toyotahändler (arbeitet mit dem Exporteur zusammen)
- Übergabe des Focus-Briefes, Autoschlüssel an den Toyotahändler/den Exporteur
- Montage der Nummernschilder am Prius, übernahme der Schlüssel und
- ab nach Hause.


Habe ich hier irgendetwas vergessen?
Der Exporteur hatte angeboten den Focus abzumelden, jedoch hab ich da ein komisches Gefühl, da der Wagen dann noch ein paar Tage auf mich zugelassen durch die Gegend fährt ohne daß ich Einfluss auf irgendwas habe. Daher denke ich dass ich den selber abmelden werde - was meint Ihr?

Ich hoffe ich komme nicht zu dumm rüber - ich habe einfach keinerlei Erfahrung.

Vielen Dank für jeden Kommentar/Hinweis.

mfg

Stony

Moin Stony,

das rote (Händler-)Kennzeichen bekommst du als Privatmann gar nicht. Für dich käme nur ein Kurzzeit-Kennzeichen (gelb) infrage. Davon würde ich aber abraten, denn dafür darfst du 70 - 100€ (Versicherung + Gebühren der ZulSt) berappen.
Ich würde folgendermaßen vorgehen:
wenn die ZulSt vom Händler mit ÖVPN erreichbar ist, Focus dem Händler auf den Hof stellen, Kennzeichen abschrauben, zur ZulSt, Abmeldung Focus, Anmeldung Prius, zurück zum Händler und die Abmeldeunterlagen aushändigen.

Wenn du für die Fahrt zur ZulSt zwingend auf einen PKW angewiesen bist, verhandle mit dem Händler, ob er dir für die Rückführung des Focus von der ZulSt zum Händler eines seiner roten Kennzeichen zur Verfügung stellt.

Gruß Ulli

Moin Stony,

so wie von Ulli beschrieben würde ich es auch machen. Im Übrigen würde ich jedoch (nie!!!) und da kann der Freundliche noch so freundlich sein, den Kaufpreis zahlen, ohne direkt die Fahrzeugpapiere und Schlüssel bekommen zu haben. Zahlen und auf die Papiere warten ist daher keine gute Idee. Einfach das Ganze Zug um Zug beim Händler erledigen.
Im Übrigen kannst Du doch auch den Händler die Anmeldung übernehmen lassen. Ist doch viel praktischer. Du brauchst nur die Versicherungsbestätigung, die Du über eine Nummer bei Deiner Versicherung erhälst. Geht via Internet ganz einfach und innerhalb von Minuten.

noch ein Nachsatz

§10 FZV (Fahrzeug Zulassungs Verordnung)
Fahrten, die im Zusammenhang mit dem Zulassungsverfahren stehen, insbesondere Fahrten zur Anbringung der Stempelplakette und Rückfahrten nach Entfernung der Stempelplakette sowie Fahrten zur Durchführung einer Hauptuntersuchung, Sicherheitsprüfung oder einer Abgasuntersuchung dürfen innerhalb des Zulassungsbezirks und eines angrenzenden Bezirks mit ungestempelten Kennzeichen durchgeführt werden, wenn die Zulassungsbehörde vorab ein solches zugeteilt hat und die Fahrten von der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung erfasst sind.

Du solltest mit der ZulSt telefonisch abklären, ob die "Rückfahrt" nur zu deinem Wohnort oder auch zum ankaufenden Händler erlaubt ist. Wenn ja, dann kannst du dir den Stress mit rotem/gelbem Kennzeichen sparen. Fährst mit dem Focus zur ZulSt, erledigst Ab-/Anmeldung, schraubst die entwerteten Kennzeichen wieder an den Focus und fährst damit zum Händler (aber bitte auf direktem Weg).

Oh - das mit den roten Kennzeichen war mir gar nicht bewusst. Da könnt ihr mal sehen wie unbedarft ich bin...

Ich hab mir echt nicht gedacht, dass das so kompliziert werden könnte.

Ich wohne nicht in der Nähe des Händlers, von daher werde ich versuchen es so hinzubekommen wie ihr vorgeschlagen habt. Öffentliche Verkehrsmittel kommen leider nicht in Frage.

Wegen der Vorabüberweisung mach ich mir keine Sorgen - das ist ein offizieller Toyota-Händler aus Hamburg. (Zenke)

Also werde ich wohl mehrfach fahren müssen. Erst zu Ihm um den Prius abzuholen und (wenn er das macht) mit roten Kennzeichen zurück. Dann den Focus abmelden und zurück nach Hamburg mit dem Focus zum Hinstellen.

Ich weiß grade nicht, ob die Anmeldung über den Händler jetzt noch möglich ist - das werde ich abermal prüfen, weil dann könnte ich mit dem Focus hinfahren, den Prius gleich angemeldet abholen, die Kennzeichen vom Focus mitnehmen und ihm die Abmeldebestätigung zuschicken.

Hallo Stony,

ich will wirklich nicht die Pferde scheu machen: Aber ob es sich um einen offiziellen Toyota-Händler handelt ist uninteressant, wenn der in Insolvenz geht. Derartige Fälle sind nicht realitätsfern.
Also wenn es noch geht, dann laß´ihn die Anmeldung vornehmen und Du fährst mit dem Focus hin, zahlst und fährst mit Deinem Prius heim.

Gruß

Du brauchst ausserdem:

-Versicherungsdoppelkarte (oder online)
-Ein Bankkonto in D auf deinen Namen
-TÜV/AU Papiere vom Toyota (wenn gebraucht)
-Personalausweis



Kaufvertrag usw. brauchst nicht, nur die Papiere und Kennzeichen vom abzumeldenden FzG.
Meistens darfst du mit dem stillgelegten Fahrzeug mit entwerteten Ken nzeichen bis zum entgültigen Abstellpunkt fahren, du hast bis 23:59 des Tages noch den Versicherungsschutz.

Stell dich aber ggf. auf längere Wartezeit ein bzw. sei so früph als mäglich am MORgen da.
Mir ist schon mal passiert dass ich 3h gewartet habe und dann hiess es: So, wir machen jetzt zu, alle die noch anstehen kommen bitte morgen wieder...

swiss-prius schrieb:
Du brauchst ausserdem:
-Versicherungsdoppelkarte (oder online)


Versicherungsdoppelkarte gibt es nicht mehr, benötigt wird vom Versicherer die eVB-Nr(elektronische Versicherungsbestätigung), das was Stony als eZB-Nr schon angeführt hatte.

Gruß Ulli

Petermaennchen schrieb:
Hallo Stony,

ich will wirklich nicht die Pferde scheu machen: Aber ob es sich um einen offiziellen Toyota-Händler handelt ist uninteressant, wenn der in Insolvenz geht. Derartige Fälle sind nicht realitätsfern.
Also wenn es noch geht, dann laß´ihn die Anmeldung vornehmen und Du fährst mit dem Focus hin, zahlst und fährst mit Deinem Prius heim.

Gruß

Ich habe mir den Stress mit Bargeld-Holen und -Herumtragen erspart und dem Händler (den ich kenne!) vorab das Geld für den Prius (abzgl. Inzahlungnahme-Betrag) überwiesen. Natürlich ist das evtl. nicht in jedem Fall zu empfehlen.

Gruß Gerd

Wieso im Voraus? Ich habe zusammen mit dem Prius meine Rechnung mit 14 Tagen Frist bekommen. Dabei war es mein erstes Auto bei ihm.

Das hat mir der Händler leider nicht angeboten. Daher bekomm ich den Brief erst, wenn das Geld eingegangen ist.

Ich habe in der Zwischenzeit eine eZB für ein Kurzzeitkennzeichen und auch die Zusage zur Kostenübernahme evenfalls. Das bedeutet jetzt für mich, dass ich nur noch auf die Kohle und dann auf den Brief warten muss, und dann kann ich das alles in einem Rutsch erledigen.

Die Anmeldung durch den Händler ist mein ich nicht möglich, da der Händler in Hamburg kommt und ich aus dem Landkreis Rotenburg.

Unterm Strich, kommt für mich dabei raus: NIE WIEDER mach ich das selber

stony schrieb:
Daher bekomm ich den Brief erst, wenn das Geld eingegangen ist.
Der Fahrzeugbrief heisst heute "Zulassungsbescheinigung Teil II". Es gilt das, was draufsteht: Der Inhaber der Zulassungsbescheinigung wird nicht als Eigentümer des Fahrzeugs ausgewiesen. Das ist im Feld Nummer C.4c sogar fest eingedruckt.

Dein Händler geht also kein Risiko ein, wenn er Dir die Papiere vorab übergibt.

Hingegen gehst Du ein grosses Risiko ein, wenn Du Deinem Händler vorab das Geld überweist. Geht er in die Insolvenz, ist Dein Geld weg, denn es zählt zusammen mit dem Auto, das dann auch nicht Dir gehört, zur Insolvenzmasse. Und das kommt gar nicht mal so selten vor, wie man glaubt.

Wenn Du großes Vertrauen in das Autohaus hast oder ganz sicher bist, dass die sich nicht in wirtschaftlicher Schieflage befinden - OK. Wenn aber nicht, kann ich nur eine Zug-um-Zug-Abwicklung empfehlen, wie sie hier bereits geschildert wurde.

Dies ist meine persönliche Meinung, keine juristische Beratung. Dafür gibt es Fachleute.

Grüße, Egon

Ich bin dir sehr dankbar für die Warnung.

Ich muss mal prüfen, ob ich die Summe in einem Rutsch bei der Bank bekomme, dann mach ich das so wie du es rätst. Ich will den Wagen jetzt auch endlich mal haben

wuz schrieb:
Wieso im Voraus? Ich habe zusammen mit dem Prius meine Rechnung mit 14 Tagen Frist bekommen. Dabei war es mein erstes Auto bei ihm.

Da hast Du aber großes Glück gehabt, ist bei uns in der Gegend die absolute Ausnahme. Wie bei Privatverkauf will der Händler normalerweise erst das Geld sehen, ehe er das Auto inkl. der Papiere aushändigt. (also entweder in bar oder Vorab-Überweisung)

Gruß Gerd

wuz schrieb:
Wieso im Voraus? Ich habe zusammen mit dem Prius meine Rechnung mit 14 Tagen Frist bekommen. Dabei war es mein erstes Auto bei ihm.

Soviel Kulanz vom Händler habe ich noch nicht erlebt. Ich glaube, das ist eine ganz große Ausnahme.

MfG Harzbube.