Priusfreunde.de

So, jetzt war es also so weit: Fahrt bei geschlossener Schneedecke !

Der Prius fährt sich höchst unspektakulär auf Schnee. Ich hatte nie das Gefühl unkontrolliert zu rutschen. Die Reifen drehen nicht durch, die ganze Automatik arbeitet ohne dass man es merkt.

Auch bei Vollbremsung hält der P3 die Richtung sauber und das Kurvenfahren ist wirklich völlig unspektakulär.

Klar, wenn man Vollgas gibt, dann dreht der P3 auch durch, aber wer drückt schon das Pedal volle Kanne bei Schnee ?

An der Ampel sind die ganzen Autos (Merzedes, Polo usw.) höchst vorsichtig losgefahren. Im P3 habe ich Gas gegeben und bin locker und ohne Durchdrehen kerzengerade vorbeigezogen.

Warum habe ich eigentlich nicht früher schon den P2 gekauft ?

Jan

JanDollinger schrieb:
Warum habe ich eigentlich nicht früher schon den P2 gekauft ?
Ersetze P2 durch P1, da trifft es genauso zu.

Ich hatte schon beim P1 immer ein sehr sicheres Gefühl bei winterlichen Straßenverhältnissen und habe 2003 dazu mal einen Erfahrungsbericht für den Bund der Energieverbraucher geschrieben:

Mit dem Prius im Winter unterwegs - Ein Erfahrungsbericht

Ein eiskalter Morgen Anfang Januar: Die Außentemperatur beträgt -14 Grad, alle Autoscheiben sind überfroren. Wie wird sich der Prius-Hybride mit seiner komplexen Antriebstechnik bei diesen Temperaturen verhalten?

Startvorgang: Die Scheiben von Schnee und Eis befreit, in den Prius gesetzt, angeschnallt und den Schlüssel kurz gedreht. Ganz unspektakulär, ohne "Orgeln" und kaum hörbar fährt der Generator als E-Starter den Benzinmotor hoch. Kein Wunder bei einer Starter-Leistung von 24 PS/18 kW, von der 270-Volt-Antriebsbatterie gepowert. Kompression, Benzinzufuhr und Zündung werden erst zugeschaltet, wenn die Leerlaufdrehzahl erreicht und ausreichende Zylinderschmierung gewährleistet ist. Motorschonender geht's nicht.

Und ab geht die Post, denn betriebswarm wird auch der Prius nur "auf der Piste" und nicht im Stand. Die 2-Zonen-Klimaanlage auf "Automatik" und "Defrost" gestellt: Nach kurzer Zeit ist der Beschlag innen an der Windschutzscheibe beseitigt und die Feuchtigkeit nach draußen transportiert.

Die Wohnstraße ist nicht geräumt und nicht gestreut. Kein Problem für den Prius: Mit Drehzahlsensoren an allen Rädern prüft die Traktionskontrolle ständig, ob sich die Antriebsräder vorn schneller drehen als die Hinterräder. Auch wenn das rechte Vorderrad auf dem eisigen Seitenstreifen durchdreht: Die Elektronik übernimmt die Funktion eines Sperrdifferenzials und bremst das durchdrehende Rad automatisch ab.

Unterwegs auf der Bundesstraße: Beim Gasgeben und Gaswegnehmen gibt es keine abrupten Lastwechselreaktionen wie bei normalen Fahrzeugen. Das Fahrpedal ist nicht durch eine mechanische oder hydraulische Kraftübertragung mit dem Motor verbunden, sondern elektronisch und computergesteuert ("by wire"). Zusätzlich bringt das stufenlose Automatikgetriebe die Antriebskraft der beiden Motoren kontinuierlich und elektronisch sanft reguliert an die Antriebsräder.

Dasselbe Bild beim Bremsen: Bei zurückhaltender Bremsung wird zunächst nur die progressiv wirkende Bremsfunktion des E-Motors aktiviert. Der dabei erzeugte Strom wird in der Antriebsbatterie gepuffert. Wenn der Fahrer dann zunehmend mehr Bremskraft abruft, werden die hydraulischen Scheibenbremsen übergangslos und unmerklich zugeschaltet. Dank ABS können die Räder beim Bremsen nicht blockieren und dank EBD (elektronische Bremskraftverteilung) wird der Bremsweg zusätzlich verkürzt.

Fassen wir zusammen: Angefangen beim Startvorgang über die Klimatisierung bis hin zur Fahrt auf winterlichen Straßen erweist sich der Prius-Hybride als ideales Fahrzeug für die kalte Jahreszeit. Vorteilhaft zusätzlich, dass alle Funktionen sehr materialschonend wirken und damit sowohl der gesamte Antriebsstrang (Motoren und Getriebe) als auch die Reifen länger halten als bei konventionellen Fahrzeugen.

Heute meine erste Fahrt bei schneebedeckter Straße im P3. Mein erster Eindruck war äußerst positiv. Ich habe durch übermäßiges Gas geben versucht die Antischlupfregelung aus der Reserve zu locken, was mir nur schwer gelang. Selbst bei durchdrehenden Rädern wurde das System nur selten aktiv. Selbst bei Aktivierung war kein rucken im Antrieb zu spüren.

Im P2 war das abbremsen des durchdrehenden Rades deutlich zu spühren. Und das schon auf nasser Straße bei eingeschlagenen Rädern.

Ich bin vom Verhalten des P3 auf Schnee angenehm überrascht. Habe noch keine Extremfahrten im Schnee gemacht, aber ich glaube nicht das daß nicht abschaltbare ASR Probleme macht.

MfG Harzbube.

Auf normaler schneebedeckter Straße hatte ich keine Probleme, wohl aber an der (etwas zu) steilen Ausfahrt aus der Tiefgarage, wo noch nicht geräumt war. Ich bin fast nicht rausgekommen, die Räder drehten durch und die Traktionsanzeige leuchtete ständig. Allerdings ist er auch nicht zur Seite ausgebrochen.

Grüße
Joachim

JLuecking schrieb:
Auf normaler schneebedeckter Straße hatte ich keine Probleme, wohl aber an der (etwas zu) steilen Ausfahrt aus der Tiefgarage, wo noch nicht geräumt war. Ich bin fast nicht rausgekommen, die Räder drehten durch und die Traktionsanzeige leuchtete ständig. Allerdings ist er auch nicht zur Seite ausgebrochen.
Welcher Fahrmodus war aktiv?
Hast du mal ECO probiert, um das Anfahrdrehmoment zu reduzieren?

Also, ich weiß nicht, was ihr für Wunderfahrzeuge habt.
Ich bin gestern in einer Nebenstraße auf festgefahrener (und, ja, ziemlich vereister) Schneedecke in einer Kurve bei ca 25 km/h ganz schön seitlich weggerutscht.
Der Prius fing sofort an zu piepen und zu blinken, ich habe so schnell aber nicht gesehen, was da geblinkt hat. Die Situation hatte sich sofort gekärt, als ich das Gas weggenommen habe. - Fazit: kleiner Schreck, dann alles wieder normal.

Primus27 schrieb:
Also, ich weiß nicht, was ihr für Wunderfahrzeuge habt.
Ich bin gestern in einer Nebenstraße auf festgefahrener (und, ja, ziemlich vereister) Schneedecke in einer Kurve bei ca 25 km/h ganz schön seitlich weggerutscht.
Der Prius fing sofort an zu piepen und zu blinken, ich habe so schnell aber nicht gesehen, was da geblinkt hat. Die Situation hatte sich sofort gekärt, als ich das Gas weggenommen habe. - Fazit: kleiner Schreck, dann alles wieder normal.

Hallo Primus27,

wenn Du nicht ebenfalls so ein Wunderfahrzeug hättest, wärst Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der 'Piste' abgekommen.

Nach deiner Beschreibung zu urteilen, haben dich die eingebauten kleinen Japaner im Prius gerettet.

MfG Paule

Welcher Fahrmodus war aktiv?

Hast du mal ECO probiert, um das Anfahrdrehmoment zu reduzieren?
Ich fahre normalerweise immer in ECO aus der Tiefgarage und wenn es geht in EV. Es war EV. Ob ich versucht habe es auszuschalten und ob es mir gelungen war, daran kann ich mich in der Hektik kaum entsinnen.

Grüße
Joachim

Also wenn ich das hier so lese frage ich mich doch was mit meinem P2 nicht stimmt

Ich habe im vergangenen Jahr ein Fahrertraining beim ADAC mit meinem P2 gemacht und selbst der nette Herr vom ADAC hat sich sehr über das Verhalten des P2 gewundert. Kreisfahrten auf der Eisfläche >30km sind reine Glücksache, der P2 schafft es mit seinem ESP etc. nicht das Fahrzeug abzufangen. Sprich ohne Gegenlenken und eigenes beherztes eingreifen dreht sich der P2 wie ein Kreisel.
Ebenso schwer ist es den P2 nach der Schleuderplatte auf der Rutschfläche wieder in die Spur zu bringen oder nach einem Ausweichen auf der Rutschfläche wieder schnell auf seine eigene Spur zu kommen. Passt man hier nicht wirklich auf blinkt es erst lustig, dann piepst es und wenn man dann noch nicht selbst eingegriffen hat dreht man sich fröhlich.

Was lernen wir also, der P2 ist hecklastig! Das ist mein erster Fronttriebler den ich gezielt mit dem Heck ausbrechen lassen kann.
Das macht Spaß wenn man Platz hat, aber auf normalen Straßen möchte ich das eigentlich nicht erleben.

MfG,
Muetzli

solange der prius nicht 50/50 achslasstverteilung überschreitet, oder wenigstens erreicht, ist es wohl eher falsch, von "hecklastig" zu sprechen. das problem, zumindest beim prius 1, ist die extrem untersteuernd ausgelegte fahrwerksabstimmung. in kombination mit der unanständig billigen hinterachskonstruktion (verbundlenkerachse) ergibt sich ein sehr problematisches fahrverhalten, falls der wagen doch einmal ins übersteuern gerät. die 40kg über der hinterachse sind dann natürlich in bewegung und lassen sich nicht so einfach wieder beruhigen. dennoch ist dies kein priusproblem, denn z.b. der ob seines fahrwerks in der deutschen presse geradezu gehypete ford escort(FT), war genauso ein untersteuerer und gelinde gesagt, eine echte drecksau, wenns mal quer ging. ich kenne erfolgreiche kartfahrer, die mit ihrem escort vorgärten verwüstet haben, kein witz!

als p2 fahrer hätte ich mir sehr schnell einen stabi vom corolla besorgt. damit dürfte dieses problem um einiges abgemildert, wenn nicht sogar beseitigt sein. allen anderen kann man nur raten, den grenzbereich zu meiden.

übrigens muss man auch mit esp reichlich am lenkrad arbeiten, die räder sollten nämlich immer in fahrtrichtung zeigen, damit der wagen "weiß" wos´s langgehen soll.

Also von unserem aktuellen Skiurlaub kann ich nur berichten, dass der P3 bergauf und bergab gleichmütig die Spur hält. Ich hatte auf Schnee und Schneematsch nie das Gefühl die Kontrolle zu verlieren.

Ok, es mag natürlich auch daran liegen dass ich eher ein defensiver Fahrer bin, aber vom Gefühl her liegt der P3 deutlich kompakter und griffiger auf der Schneeunterlage als vergleichsweise mein ehemaliger A4.

Jan

Bei meinem P2 habe ich beides schon erlebt. Untersteuern beim Anlenken in eine Einmündung und übersteuern bei Kurven mit immer enger werdendem Radius.

Das ESP piepst zwar wie wild, aber ohne Gegenlenken verliert man das Fahrzeug.

Das liegt aber daran, dass es für trockene bis nasse Fahrbahn abgestimmt ist. Auf Schnee oder bei Glätte ist die Wirkung zu gering. Vor allem auch bei den geringen Geschwindigkeiten ist die Regelwirkung eher gering.

Korrekter Beitrag, kurzer!
Und das gilt natürlich auch für den P3, dessen Heck ich auch schon neben mir begrüßen durfte. Das ESP arbeitete spät, dann aber perfekt.

Das ESP meines Laguna II war klasse! Aber sein Fahrwerk war sehr gutmütig, auch ohne ESP. Es gibt nämlich eine Spanne von Frontrieblern, die bei Lastwechseln mit ihrem Heck zwischen sehr giftig und weniger giftig bis gar nie giftig reagieren. bei den Prius 2 und 3 würde ich das Giftpotenzial des Hecks im Grenzbereich im oberen Mittelfeld sehen. Also durchaus noch giftig. Meinen Avantime erwies sich schon als sehr giftig.

Grenzbereiche suchen ist eine Sache. Aber auch im Alltag finden sie dich mal wo man es nicht denkt. Auch wenn man brav fährt. Insofern: ESP ist eine tolle Erfindung. Einerseits.

Anderseits sind die Hinterachsen der Prius oder auch meines Avantime nichts als billiger Mist. Ohne ESP also ziemlich kritisch und der Komfort ist auch nicht gerade die Waffe.

Gruß
Holger<br><br>Posting ge&auml;ndert von: coupéspace, am: 06/01/2010 19:25