Die Besitzer eines Prius vor dem Facelifting sind bei Musikwiedergabe etwas benachteiligt. Es gibt weder einen Anschluss für externe Audioplayer noch kann das Radio MP3-Medien aller Art wiedergeben.
Ein Ausweg hierfür sind FM-Transmitter, welche ein UKW-Signal aussenden das man ganz normal mit dem Radio empfangen kann.
Leihweise steht mir ein Transmitter zum Test zur Verfügung. Wegen überraschend guten Ergebbissen hier ein kleiner Bericht.
Das Gerät vom Typ DNT Musicfly SD
ist ein Kombigerät. Neben einem Mini-UKW-Sender ist es auch noch ein MP3-spieler, der USB-Sticks und SD-Speicherkarten abspielen kann. Über eine Klinkenbuchse kann aber auch ein beliebiges Audiosignal in den kleinen Sender eingespeist werden.
Das Gerät kommt (bei Betrieb mit SD-Karte oder Stick) völlig ohne Kabel aus und wird in die Zigarettenanzünder-Dose gesteckt, wo es neben der elektrischen Energie auch gleich mechanischen Halt bekommt. Die UKW-Antenne ist ins Gehäuse integriert.
Auf der Vorderseite gibt es fünf Drucktasten und ein rot leuchtendes Display. Dort wird wahlweise die Sendefrequenz oder der Titel angezeigt.
Um Musik hören zu können muss man mit dem Autoradio eine senderfreie Lücke im UKW-Band finden. Nicht einfach, denn totale Ruhe gibt es hier im Hamburg nicht. Also eine Stelle suchen, wo es am wenigsten brabbelt. Diese Frequenz kann nun per Tasten am Musicfly eingestellt werden. Der gesamte UKW-Bereich wird abgedeckt, die Frequenz ist in 100-kHz-Schritten einstellbar. (Echte UKW-Sender liegen im 50-kHz-Raster.)
Beim Test benutze ich eine SD-Karte mit MP3-Dateien. Der Klang ist wieder Erwarten gut, erreicht aber nicht das Niveau einer CD. Was an Höhen fehlt, kommt an Bässen zu viel. Man kann es zwar mit dem Klangregler des Radios ausgleichen, doch klingen dann andere Radiosender und die CD nicht mehr gut.
Der Musicfly erzeugt sogar ein RDS-Signal und präsentiert sich im Radio mit seinem Namen. Eigentlich soll er per RDS auch die MP3-Tags anzeigen, doch das kriegte ich noch nicht hin. Er zeigt stattdessen die Titelnummer im Radio an.
Die Sendeleistung ist erstaunlich gut. Im Gegensatz zu einem früher getesteten Noname-Transmitter bügelt der Musicfly suverän über das Gebrabbel in der Senderlücke drüber.
Die Fernbedienung kann ich leider nicht testen, da sie dem Besitzer abhanden gekommen ist. Gerade für die Titelwahl wäre sie eine große Hilfe. Während der Fahrt ist es viel zu gefährlich, sich zur Steckdose herunter zu beugen und am Gerät zu spielen.
Besonderes Augenmerk muss man der Lautstärkeeinstellung schenken. Die Lautstärke des MP3-Players kann per Menü in Stufen eingestellt werden. Stellt man hier zu viel ein wird der kleine Sender übersteuert und die Bässe plärren und verzerren. Gleicht man die Sendelautstärke den übrigen Rundfunkstationen an wird der Klang sauberer und die Basslastigkeit nimmt ab.
Fazit: Ohne Bastelmaßnahmen kann man mit dem Musicfly mit geringstem Aufwand fremde Audioquellen in den Prius einspeisen. Der Klang erreicht nicht das Niveau einer CD oder eines MP3-Players am Audioeingang des 2006er Prius, ist aber akzeptabel.
Nachteilig ist die notwendige Suche nach einer Senderlücke. Auch kann es bei langen Fahrten passieren, dass man die Sendefrequenz wechseln muss weil irgendwo in Deutschland immer ein echter genau da arbeitet, wo der kleine Musicfly gerade säuselt. Schade auch, dass die Klangregler des Radios etwas angepasst werden müssen.
Auch fehlt die Möglichkeit, die automatische Verkehrsfunkdurchsage des Radios zu nutzen.
Interessant ist auch ein Nachfolgeprodukt des Musicfly SD. Der neue Musicfly select sucht freie Lücken im UKW-Band automatisch und meldet Hüpfer der Sendefrequenz per RDS ans Radio. Allerdings schreibt DNT, dass diese Funktion nicht mit allen Radios zusammenarbeitet. Ausprobieren würde ich gerne mal.
Gruß Holger