Re: Probefahrt 21.05.2008 16:34 - vor 16 Jahren, 1 Monat
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schwarzvogel schrieb:
Der besonders ausgeprägte Reversierbetrieb bzw. Stop-and-Go von solchen Fahrzeugen wie Staplern, Radladern, Müllschluckern, Linienbussen usw. ist besonders einladend als Hybridantrieb ausgeführt zu werden !
Ich wundere mich eigentlich, daß er hier noch nicht weiter verbreitet ist.
mfG schwarzvogel
Schon in den 80ern habe ich mich gefragt, weshalb Postautos nicht mit Elektroantrieb ausgestattet werden die dann ein Stromaggregat mitführen. Der Begriff Hybrid war mir damals nicht geläufig.
Es würde Kupplungen überflüssig machen, und der Motor könne mit konstanter Drehzahl durchlaufen.
Auf die Idee kam ich, weil hier ein Fahrer unterwegs war, der alles im ersten Gang mit entsprechenden Drehzahlen erledigte. Und eine Bekannte arbeitete in der Instandsetzungswerkstatt der Post und erzählte, dass die häufigste Tätigkeit - neben dem Werbungswechsel - Kupplungswechsel seien. Es gab wohl Sonderausführungen für diese Betriebsart...
Als ich dann das erste Mal vom Prius las, hatte ich fast Tränen in den Augen... wollte sofort einen haben... zumindest Probefahren. Scheiterte dann aber am Händler, der den erst hätte aufwendig "kommen lassen". Und nachdem ich (vorerst) kein wirkliches Kaufinteresse hatte, gab er mir zu verstehen, dass er nicht dazu bereit wäre...
All die Jahre, bis der Ford dann "reif" war, hoffte ich auch von einem deutschen Hersteller was kaufen zu können. Leider vergebens. Armutszeugnis für die "Erfinder des Automobil".
Ich hatte auch immer behauptet, dass da schon lange Pläne in den Schubladen liegen für bessere Technik, nur die Öllobby die Schubladen zuhalten würden.
Nun wäre es aber höchste Zeit, die Schubladen mal trotzdem aufzuiehen, nur - so fürchte ich - da ist nichts drin!
Hubfördergeräte... habe mir auch schon überlegt, ob man die Energie beim Absenken einer Last nicht speichern könnte indem man einen Druckspeicher füllt. Der Druck könnte dann die nächste Last anheben, zumindest unterstützend wirken.
Ob man einen Stapler nicht so bauen könnte, dass man nicht tonnenweise Gegengewichte in der Gegend rumfahren muss. Alles kommt mir so ein bisschen "Das haben wir aber schon immer so gemacht!" vor...
Gut, die Leistungselektronik hat schon sehr viel gebracht, wenn man bedenkt, dass früher einfach dicke Widerstände benutzt wurden um die Geschwindigkeit regulieren zu können...
Gruß
Matthias, dem übel wird, wenn er erlebt wie Staplerfahrer mit dem "Rückwärtsgang" "bremsen"...
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Re: Probefahrt 21.05.2008 17:07 - vor 16 Jahren, 1 Monat
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matze schrieb:
Matthias, dem übel wird, wenn er erlebt wie Staplerfahrer mit dem "Rückwärtsgang" "bremsen"...
Ich spare mir auch inzwischen beim Rangieren die Bremse. Es wird einfach hin und hergeschaltet und alles mit dem Gaspedal erledigt
Aber so schnell ist sonst keiner 5x vor und zurück in eine enge Parklücke gehopst
Bei uns in Leipzig fahren seit einiger Zeit Hybridlinienbusse rum. Es ist sicher nur eine Frage der Zeit bis fast überall solche Busse zum Einsatz kommen. Hier scheint Mercedes tatsächlich führend zu sein.
Auch wenn die Umsetzung in Bussen etwas einfacher ist. Denn Gewicht, Platzbedarf und Leistung spielen da nicht so die Rolle.
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Re: Probefahrt 21.05.2008 17:58 - vor 16 Jahren, 1 Monat
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Über den Hinweis zu den Lepziger Hybridbussen aus polnischer Produktion stieß ich auch auf den Mercedes Citaro Hybridbus. Also den Werbetext für Hybridfahrzeuge haben die Leute bei Mercedes jetzt schon drauf. Fehlt noch das passende Personenauto
Stopp, Stand und Start an der Haltestelle emissionsfrei.
Beim Heranfahren an die Haltestelle, im Stand und beim Beschleunigen aus der Haltestelle heraus kann der Hybridbus rein elektrisch und damit praktisch emissionsfrei agieren, einschließlich einer deutlichen Reduzierung des Geräuschs.
Downsizing ist einer der großen Vorteile für die Technik des besonders ausgefeilten seriellen Hybrids im Citaro: Anstelle des üblicherweise im Gelenkbus verwendeten großvolumigen Reihensechszylinders OM 457 hLA mit zwölf Liter Hubraum kommt im Hybridbus der kompakte OM 924 LA zum Einsatz. Er schöpft aus 4,8 Liter Hubraum 160 kW (218 PS) Leistung. Das Motorgewicht reduziert sich auf diesem Weg von etwa 1 000 kg auf nur noch rund 450 kg.
Da der Dieselmotor im Citaro-Hybrid nicht als Antriebsaggregat eingesetzt wird, muss er zum Beispiel keine Spitzenleistung abgeben und kann deshalb sehr wirtschaftlich und umweltfreundlich nahe seines Bestpunkts in einem engen Drehzahlfeld operieren. Deshalb ist die Drehmomentkennlinie des Triebwerkes emissions- und verbrauchsoptimiert auf die zum Teil stationäre Betriebsweise im Hybridbus abgestimmt worden.
Auf ein herkömmliches Automatikgetriebe kann der Citaro mit Hybridantrieb verzichten. Das verbessert den Wirkungsgrad und verringert gleichzeitig das Gewicht. Optimiert sind auch die Nebenaggregate: Klimakompressor, Lenkhelfpumpe und Druckluftkompressor werden nicht mehr durch den Verbrennungsmotor über Riemen oder Zahnräder angetrieben, sondern einzeln per Elektromotor.
Damit einher geht eine weitere Verbesserung des Wirkungsgrads, da alle diese Aggregate nur bei Bedarf angetrieben werden. Dank ihres elektrischen Antriebs können die Nebenaggregate weitgehend frei positioniert werden, etwa auf dem Dach des Omnibusses. Mit dieser konsequenten Optimierung der Einzelaggregate ist der Citaro Hybridbus weltweit führend.
Die Antriebstechnik des Citaro Hybrid ist nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern erlaubt auch ein neues Layout im Innenraum. Da Getriebe und Differenzial entfallen und keine starre Verbindung zwischen den einzelnen Aggregaten besteht, ergeben sich im Heck eines Stadtlinienbusses andere Möglichkeiten zur Gestaltung des Fahrgastraums. Damit fällt die Bauhöhe beim stehend eingebauten Motor trotz der so genannten Turmbauweise so niedrig aus, dass die Verkleidung des Motors als Gepäckablage für Fahrgäste dienen kann. Aufgrund des Downsizings der Aggregate liegt das Mehrgewicht des Citaro-Hybrid mit nur rund einer Tonne im Vergleich zu einem herkömmlichen dieselgetriebenen Gelenkbus günstig.
Wenn ich das Konzept aber richtig verstanden habe, ist das kein Hybrid im engeren Sinn, sondern ein diesel-elektrischer Antrieb, wie ihn z.B. auch Lokomotiven haben können.<br><br>Posting geändert von: Heidelerche, am: 21/05/2008 18:00
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Re: Probefahrt 21.05.2008 18:29 - vor 16 Jahren, 1 Monat
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Heidelerche schrieb:
Wenn ich das Konzept aber richtig verstanden habe, ist das kein Hybrid im engeren Sinn, sondern ein diesel-elektrischer Antrieb, wie ihn z.B. auch Lokomotiven haben können.<br><br>Posting geändert von: Heidelerche, am: 21/05/2008 18:00
So verstehe ich das auch.
Wobei es auch ein bisschen verwirrend geschrieben ist.
Natürlich wird der Diesel als Antriebsaggregat verwendet. Lediglich der Kraftschluss ist nicht mechanisch hergestellt, sondern elektrisch.
Im Gegensatz zum Prius.
Ob dies dann als Hybrid bezeichnet werden kann/darf? Ich denke schon, denn was definiert einen Hybrid? Das Vorhandensein von zwei Antriebsaggregaten, oder?
Wenn also der Prius als Hybrid bezeichnet wird, darf der Bus auch als Hybrid bezeichnet werden, denn auch der Prius in seiner jetzigen Form hat wie der Bus im Grunde nur eine Antriebsquelle: den Verbrenner. Energie wird "nur" in Form von Elektrizität oder potenzieller Energie zwischengespeichert und bei Bedarf wieder abgerufen.
Dass ein Teil der vom Verbrenner umgesetzten Arbeit direkt mechanisch auf die Räder wirkt macht nach meinem Verständnis ja nicht den Hybrid aus, oder?
Gruß
Matthias
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Re: Probefahrt 21.05.2008 18:44 - vor 16 Jahren, 1 Monat
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Hi!
Nach meinen letzten Erfahrungen kann man den Europäern gar keinen Vorwurf machen.
a) Seit jeher hat man hier kleinere Autos gebaut als in den USA, und kleiner heißt logischerweise auch sparsamer.
b) Hinzu kam noch der Verbrauchsvorteil des Dieselantriebs, der in den USA überhaupt keinen Markt hat, bzw. einen, den bei uns der Prius "genießt".
c) Die Spritpreise waren "drüben" immer schon deutlichst unter unseren; es konnte den Amerikanern schlicht weg egal sein, wie viel ihr Auto brauchte.
Ich kann keinem Europäer einen Vorwurf machen, der sich ein zivilisiertes Auto (keinen SUV) mit Dieselantrieb kauft. Dieselfahrzeuge in Priusgröße brauchen ca. 6 - 7 Liter Sprit, sparsam gefahren sogar unter 6 Liter, mit seinen 4,5 - 5,5 Litern ist der Prius da zwar sparsamer, aber noch nicht so sparsam, dass es einem gleich die Schuh wirklich auszieht.
Bis letztes Jahr war Diesel auch noch billiger als Benzin, doch das hat sich heuer geändert, und wenn man den Prognosen glauben darf, wird das wohl ne Zeit so bleiben.
Hybrid ist also derzeit lediglich ne Alternative zum Diesel und tut sich logischerweise noch schwer, da schließlich der Diesel ne lange Zeit unangefochten reifen konnte.
Der höhere CO2-Gehalt des Diesels und dass man bei uns (Ö) nur für die 78 PS des Benziners Steuern zahlt und der E-Motor zwar Power bringt, aber nichts zusätzlich kostet, ist schön, interessiert aber momentan noch kaum wen.
Fazit:
Der Prius ist in seiner derzeitigen Form eine geniale Alternative zum Dieselfahrzeug und seine Vorteile werden von Tag zu Tag deutlicher, aber der Dieselantrieb hat einfach ne lange Tradition und ist vom Verbrauch her nur wenig schlechter.
Dennoch: Es ist unverzeihlich, dass die Start-Stop-Automatik noch nicht Standard bei allen Modellen aller Hersteller ist. Nach meiner ersten Probefahrt im Prius hab ich meinen Diesel fast an jeder Ampel von Hand abgestellt oder hatte bei laufendem Motor ein extrem schlechtes Gewissen. Allein da ließe sich mit kleinstem technischen Aufwand sehr viel erreichen und die Luft in den Städten wäre wahrscheinlich um einiges weniger CO2-schwanger.
Ich will aber nicht heuchelnd die Dieselfahrer mit Benzin übergießen und anzünden, nur weil ich ein Hybrid-Fundamentalist bin. So ungeheuer atemberaubend ist hybrid noch nicht. Eine wirkliche Revolution wird in Europa erst der Plug-In auslösen, und wer dieses Rennen gewinnen wird, steht noch nicht fest.
so long
wogue<br><br>Posting geändert von: wogue, am: 21/05/2008 18:46
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Re: Probefahrt 21.05.2008 19:06 - vor 16 Jahren, 1 Monat
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Also der Dieselelektrische Antrieb ist kein Hybrid, da er nicht nur elektrisch fahren kann. Der Diesel muss immer mitlaufen.
Erst durch die Batterie wird dieser zu einem seriellen Hybrid, da ja rein elektrisch mit Strom aus der Batterie gefahren werden kann.
Über diese Definition kann man sich aber streiten.
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Re: Probefahrt 22.05.2008 00:00 - vor 16 Jahren, 1 Monat
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Ein Hybrid-Bus, bei dem der Dieselmotor permanent laufen muss, um den E-Motor anzutreiben, scheint mir nicht sonderlich sinnig zu sein.
Gerade in den Innenstädten sollten doch möglichst wenig Emissionen aus Verbrennungsmotoren ausgestoßen werden, also möglichst lange rein elektrisch gefahren werden. Insofern macht so ein Hybrid-Bus ohne Batteriepufferung recht wenig Sinn.
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Motto: Wer heut\' noch schaltet, fährt veraltet!
Ab Aug. 2023:
VW e-Up!, rot, Ausstattung \"volle Hütte\"
Ab Nov. 2017:
Prius 4 Comfort, blau, EZ 02/2016, km-Stand >20.000
Langzeit-Durchschnittsverbrauch 3,9 Liter lt. BC
Ab Feb. 2008:
Prius 2 Sol, marlingrau, EZ 05/2007 mit > 61.000 km
Langzeit-Durchschnittsverbrauch 5,0 Liter lt. BC
Bis Feb. 2008:
Prius 1, micagrün, EZ 03/2001 mit > 120.000 km
Verbrauch: 4,9 Liter lt. Spritmonitor
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Re: Probefahrt 22.05.2008 20:00 - vor 16 Jahren, 1 Monat
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gshybrid schrieb:
Ein Hybrid-Bus, bei dem der Dieselmotor permanent laufen muss, um den E-Motor anzutreiben, scheint mir nicht sonderlich sinnig zu sein.
Gerade in den Innenstädten sollten doch möglichst wenig Emissionen aus Verbrennungsmotoren ausgestoßen werden, also möglichst lange rein elektrisch gefahren werden. Insofern macht so ein Hybrid-Bus ohne Batteriepufferung recht wenig Sinn.
Ich kann aber nirgends erkennen, dass der Bus keine Batterie haben soll... im Gegenteil, da steht doch eindeutig, dass bein reinfahren, im Stand und beim Beschleunigen an Haltestellen rein elektrisch gefahren wird, also muss er m.E. eine Batterie haben. Die wird im Verhältnis allerdings recht klein sein.
Tatsächlich könnte ich mir aber vorstellen, dass selbst ohne Batterie dieses Konzept Sinn machen würde, guter elektrischer Wirkungsgrad vorausgesetzt. Beim Prius wird doch der HSD immer so gelobt, der den ICE angeblich immer im optimalen Betriebspunkt hält.
Das wäre bei einem dieselelektrischen Antrieb doch auch gegeben...
Über die Definition "Hybrid" kann man tatsächlich streiten.
Gruß
matze
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Re: Probefahrt 22.05.2008 22:01 - vor 16 Jahren, 1 Monat
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Macht Sinn für einen tiefen Schwerpunkt
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