Diesen Monat nun ist mein Prius drei Jahre alt geworden und es war Zeit für eine neue Plakette.
Schräg gegenüber meiner Arbeitsstelle befindet sich eine GTÜ Prüfstation, dort ging ich hin.
Zunächst nahm der Prüfer keine Notiz von meiner mitgebrachten Anleitung für den Inspektionsmodes. (Das sollte sich aber später ändern
).
Als ich mein Gefährt auf die Grube fahren musste wunderte sich der Prüfer schon ein wenig. Kein Geräusch? Und wie sieht das Auto denn aus? So eins war noch nie hier. "Ist das etwa ein Hybrid?".
Da blitzten die Augen des Prüfers, denn er lernte etwas ungewöhnliches völlig neues kennen. Auch der herbeigerufene Kollege hatte noch nie einen Prius aus der Nähe gesehen. So machte ich eine Sonderführung und baute das Werkzeugfach aus, damit die beiden die Hybridbatterie bestaunen konnten.
Für die Inspektion von unten durfte ich mit in die Grube. An einigen Schweißstellen entdeckten die scharfen Augen ganz leichte Rostansätze. Nicht schlimm, aber vorhanden.
Als er bei aufgebockter Vorderachse an den Vorderrädern wackelte wunderte er sich über die leichte Schwergängigkeit der Lenkung. Als ich erklärte, dass der Wagen eine elektrische Servolenkung besitzt und die gerade an ist (Getriebe stand auf N) erklärte er es für normal.
Die weiteren Prüfpunkte liefen ohne Probleme. Licht ging, hupe hupte und auch alles andere war in Ordnung.
Dann gings in die Halle mit dem Abgasprüfgerät. Große Spannung. Nach Eingabe der Fahrzeugdaten gab das Bosch-Prüfgerät einen Hinweis aus. "Achtung, Hybridantrieb. Keine Leerlaufkontrolle, Motor muss durch ständiges Betätigen des Fahrpedals in Betrieb gehalten werden.
Ich meinte, so geht es nicht, der Prüfer wollte es aber erst einmal so probieren wie das Abgasprüfgerät wollte. Natürlich konnte der Prüfer den Motor mit dem Gaspedal in Trab bringen, aber das Prüfgerät verlangte nach mehr Drehzahl. Mehr Drehzahl ging aber nicht, das Pedal war schon am Bodenblech angekommen.
Nun musste der Rrüfer klein beigeben, weil für ihn die Prüfung ohne Ergebnis den ach runter lief.
Nun kam mein rettender Zettel mit der Anleitung für den Diagnosemodus. Nach dem vierten Versuch hatten wir den Diagnosemodus drin und das Abgasprüfgerät war komplett zufrieden. Pefekte Werte, der Lambdawert hatte so viel Nullen hinter dem Komma wie das Gerät ausdrucken konnte.
Diese Hauptuntersuchung hat richtig Spaß gemacht. Sowohl mir als auch dem Prüfer. Er war hinterher so aufgeregt, dass er mir zunächst die Plakette für die Hauptuntersuchung vorne statt hinten anklebte und sie dann wieder abschaben musste.
Als ich ihm die Anleitung für den Diagnosemodus schenkte bot er mir im Gegenzug eine kostenlose grüne Umweltplakette an. Doch die hatte ich leider schon im Januar für 8 Euro käuflich erworben.
Etwas enttäuscht war der Prüfer allerdings vom Bosch-Abgastestgerät. Er hätte erwartet, dass das Gerät einen Hinweis auf den Diagnosemodus gibt und der auch "offiziell" diese Anleitung zur Verfügung hat.
Also: Lieber die Anleitung plus Handynummer für Nachfragen in das Auto legen wenn es zum TÜV außerhalb der Toyota-Werkstatt geht. Oder gleich dabei bleiben, mit dem Prüfer in die Grube oder unter die Bühne gehen und Spaß haben.
Gruß Holger