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nach dem mein alter H100 der rasenden oxydation zunehmend zum opfer zu fallen drohte, musste die transportfrage für mein kleines unternehmen neu gestellt werden. der alte hyundai mit seinen 2,5l dieselmotor hatte ein, für diese klasse herausragend grosses gepäckabteil zu bieten. selbst eine 1,25 x 3m große werbetafel liess sich hinter den kopfstützen verladen. der verbrauch lag meist zwischen 6 und 7 litern.
das angebot an etwas moderneren kleintransportern war aber ernüchternd. in der angepeilten preislage gab es fahrbereiten schrott. zudem hatten die aktuelleren modelle durchweg eine feste trennwand, womit sich bei angemessener fahrzeuggrösse das 3m plattenthema durchweg erledigt hatte. das nächste standartplattenmass wären dann 1x2m und die bekommt man auch in zahlreiche pkw.
nach vielen besichtigungen und der bitteren erkenntnis, dass man sich autos in “gute zuschtant” gar nicht erst anschauen muss, lief mir dann mein jetziger diestwagen per zufall über den weg. zugegeben, er ist klein. aber er hat mich derart überrascht, dass ich bereits nach eineinhalb tankfüllungen meine erfahrungen mit euch teilen muss.
es handelt sich um einen daihatsu move. 4 sitze, 850cm³, 42 ps. ein grandmove wäre schon besser gewesen, aber dieser hier war ein rentnerauto, gut gepflegt und nahezu mängelfrei. und für 1600 euro kann man durchaus ein zweijähriges verzichtsexperiment riskieren. besagte 1x2m platte sollte reinzukriegen sein und der rest wird sich finden.
nach den ersten wochen bin ich schlichtweg begeistert von dem “wagen”. 42 ps hatte ich zuletzt im skoda 100. dort aber aus 1000cm³. der dreizylinder vom move ist eine wucht. beschleunigung, lautstärke und verbrauch sind absolut überzeugend. ich hatte bisher nie das gefühl schlecht motorisiert zu sein. wenn es mal zu langsam ging, dann lag es nur am geiz des fahrers. im 5ten gang kräftig bergauf aus dem ort beschleunigen ist natürlich nicht die stärke des move. aber auch das geht.
der linke hintere sitz wurde ausgebaut, der rechte kann gefaltet werden. so bekommen wir eine 4 stufen-stehleiter und eine lange faltleiter, eine große abfallkiste, die klappbox mit dem werkzeug und alles was wir so an kleineren kartons und taschen dabei haben müssen leicht untergebracht. zwei große kerle wie wir sollten sich schon etwas leiden können, wenn sie vorne sitzen, aber das nehmen wir auch in kauf.
als familienkutsche geht das ganze noch viel besser, weil frau und kind deutlich weniger breit gebaut sind. durch die relative ruhe (der mazda 121 war deutlich lauter) und die absolute sparsamkeit, bleiben dem prius zur zeit durchaus einige km erspart. und das nichtmal zu unserem nachteil.
der vorbesitzer hat den letzten tank mit 6,0 l/100km geleert. mein erster tank belief sich auf 5,6 und katapultierte mich sofort an die spitze der (3) movebesitzer im SM. ich will nicht zuviel versprechen, aber die nächste tankfüllung wird deutlich besser. offenbar muss der wagen wieder ein wenig laufen lernen.
die steuer lieg bei 66 euro/a. der verbrauch dürfte etwa priusniveau haben, durch langstrecken könnte ich sogar die 5,3 meiner frau unterbieten. diese wird sich aber nicht kampflos ergeben und hat schon, auch mit blick auf die aktuellen benzinpreise, tempoverzicht in aussicht gestellt.
für mich neu ist die überraschende erkenntnis, das es schon seit jahrzehnten sparsame autos gibt. der move ist in meinen augen das perfekte rentnerauto. geringe kosten und trotzdem einmal die woche ohne quälerei zum supermarkt und einmal im monat etwas weiter. dafür reicht der wagen nicht nur, er ist imho dafür sogar weit besser geeignet, als die allermeisten seiner mobilen artgenossen.
blue motion? pfff!
ökoflex? nöh!
diesel? nein danke!
diesmal nicht!
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