Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage, an die Priusfahrer mit hohen km-Laufleistungen (200.000 km oder mehr): Ist aufgrund der hohen Laufleistung ein Absinken des Verbrauchs erkennbar?

Meine Beobachtungen von Fahrzeugen in einem kleinen Taxi-Unternehmen (alles E-Klassen) zeigen, dass mit zunehmender Laufleistung die Fahrzeuge einen Minderverbrauch aufweisen. Normalerweise werden die Autos bei ca. 500.000 km ausgemustert und zeigen dann den niedrigsten Verbrauch in ihrem Autoleben. Allerdings gibt es noch einen alten W210, der noch immer in Betrieb ist und als „Werkstattersatzhure“ mit nunmehr 850.000km genutzt wird. Dieses Auto hat einen deutlich geringeren Verbrauch, als zu seiner damaligen Inbetriebnahme und auch den niedrigsten Verbrauch aller Fahrzeuge der Flotte. Selbst die Fahrer, die im Verdacht stehen, hohe Verbräuche zu generieren (und dies auch mit den anderen Autos stets unter Beweis stellen ), bleiben deutlich unter dem Verbrauch, den der Wagen in seinen ersten 100.000 km hatte.

Ganz gewiss ist die Datenbasis nicht exakt und ich habe sie auch nicht nach statistischen Maßstäben aufgearbeitet. Daher kann ich es nur als Vermutung formulieren und möchte gern wissen, ob dieser Effekt auch mit den Prius' oder anderen Fahrzeugen gefunden wurde. Vielleicht mag sich dieser Effekt auch in Hybridfahrzeugen später einstellen, da der Motor öfters abgeschaltet wird und somit seltener läuft. Oder geht er gar im Messwertrauschen durch den geringeren Verbrauchs und den externen verbrauchsbeeinflussenden Faktoren (Wind, Regen (Schwallwiderstand), schwankende Verkehrsdichte etc.) unter.

Vielen Dank im Voraus für eine rege Beteiligung an dieser Fragestellung und viele Grüße.

Ich bin überzeugt dass dem so ist.

Auch meine Verbrauchskurven gingen im Lauf der gefahrenen km immer weiter nach unten, und zwar bis zu meinen aktuellen 100Mm. Ziemlich rasant am Anfang, und danach aber auch noch etwas.

Ich kann aber nichts dazu sagen auf welche Grundeffekte das basiert, d.h. ich messe zwar wie sich meine jährliche Durchschnittsgeschwindigkeit verändert, aber das ist nicht die einzige Variable. Zudem kann man auf unterschiedliche Art zu dem gleichen Durchschnitt gelangen.

Vielleicht ist ja ein Maschinenbau-Ingeieur hier der erläutert, warum sich die innere Reibung auch nach 100Mm weiter reduziert. Dann sollte man ja nicht einmal ein leise vor sich hinbrummendes Radlager wechseln ...

Gruß alupo

Super, vielen Dank für die Antwort!

Meine Vermutung liegt auch in der inneren Reibung des Motors, die scheinbar stärker abnimmt, als dass andere Reibungsarten (in Radlagern, Antriebswellen usw.) zunimmt. Möglicherweise sind diese Effekte selbst bei hohen Laufleistungen bzw. Betriebsstundenmengen noch immer spürbar. Leider habe ich keinen Zugriff auf einen Leistungsprüfstand, so dass man das Schleppmoment des Motors messen könnte.

Würde mich einmal interessieren, wie es bei Deinem Auto mit diesem Phänomen weitergeht.

Mein P II hat 246 000 km runter.

Der Vorbesitzer war ein Prius Fan und dokumentierte jeden Spitzenverbrauch mit Fotos.
Fuhr immer die gleiche Strecke und versuchte einen neuen niedrigeren Verbrauch zu schaffen.

Ich denke daher das der Verbrauch nur bis etwa 100 000 km sinkt. Danach nicht mehr messbar mittels BC.

Habe in den letzten 85 000 km, bis jetzt bei 246 000 km selbst auch keine weitere Verbesserung mitbekommen.

Die leise vor sich hin summenden Radlager sind schon gewechselt, weil der Mann vom TÜV da ein Problem sah.

Der Prius Motor ist auf Grund seiner Bauart sehr drehfreudig.
Könnte sein, dass dieser Effekt,,
Niedrigerer Verbrauch bei hoher km-Laufleistung
,, daher früher Eintritt.

Auch könnte der Priusmotor in den Zylinderwänden spezielle Legierungen besitzen welche die Reibung mindern.
Beim Honda Hybrid ist das so.
Was Honda kann … kann bestimmt auch Toyota.
Gerade beim Prius ist das vorstellbar.
Wer weiß, ob man das dann noch mit einen normalen 1,0 Motor noch vergleichen kann.

Ich habe diese Grafik leider nur bis 160.000 Kilometer geführt (Prius II). Ich kann nicht feststellen, dass der Verbrauch nennenswert zurück gegangen ist.



Ok, wenn ich mir die der Grafik zugrunde liegenden Werte (Excel-Export aus spritmonitor.de) genau anschaue, dann ein wenig schon. Das ist aber nicht mehr als das allmähliche Hinzulernen des Piloten sowie die Schwankungen der Durchschnittstemperaturen der Jahreszeiten.

Grüße, Egon

Könnte es sein dass man ein älteres Fahrzeug instinktiv vorsichtiger bewegt und damit weniger braucht?

Solaris

Evtl. ist die Erklärung viel simpler.
Mit zuehmender Laufleistung nutzen die Räder(Bereifung) ab und der Radumfang nimmmt ab. Dadurch zeigt der Wedstreckenzähler mehr km an, als bei einer Neubereifung und gaukelt einen geringeren Verbrauch vor.

3mm Profilabrieb machen z.B. bei 600mm Raddurchmesser 1% Meßfehler aus!

//Helmut

haribo schrieb:
Evtl. ist die Erklärung viel simpler.
Mit zuehmender Laufleistung nutzen die Räder(Bereifung) ab und der Radumfang nimmmt ab. Dadurch zeigt der Wedstreckenzähler mehr km an, als bei einer Neubereifung und gaukelt einen geringeren Verbrauch vor.

3mm Profilabrieb machen z.B. bei 600mm Raddurchmesser 1% Meßfehler aus!

//Helmut

Ohha, die Reifen möchte ich nach 850.000 km aber gern mal sehen!


Wenn es tatsächlich so ist, dass diese Taxen nach so hoher Laufleistung weniger Verbrauchen, dann wohl tatsächlich nur durch den psychologischen Effekt, dass man "500.000 km" auf dem Tacho sieht und dann entsprechend behutsam fährt, ganz automatisch. Insbesondere bei Fahrzeugen, bei denen man schon das "Oldtimer" Gefühl hat.

Wenn es eine technische Ursache hat, dann müsste diese im Abschliff der inneren Motorenteile liegen wodurch mehr Öl fließen kann welche dann die Reibung minimiert. (Wobei dies aber auch genau zum Gegenteil führen kann). Dies müsste dann aber zu einem deutlich höherem Ölverbrauch führen.

Bislang hat sich niemand zu den Toyota MOdellen geäußert. Ich kann es derzeit auch nicht.
Ich hatte mit meinem "Stern" deutlich über 300 Tkm und der Verbauch ging auf sage und schreibe 4/5 vom üblichen zurück. Allerdings war das seine höfliche Mitteilung über sein Lebensende. Fand ich damals gar nicht ok, heute kann ich drüber schmunzeln.

Gruß
Hybridfan5

..also man darf auch nicht vergessen das in den Jahren, in der diese Werte entstanden sind sich ggf. auch was an den Betriebsmitteln getan hat.

Was weiß denn ich ob die Herstellungsprozesse von Reifen, Schmiermittel und Benzin nicht auch Veränderungen unterliegen, die in den Verbrauch beeinflusst haben?

Da ist ein Taxiunternehmen, das in kurzer Zeit sehr viele km generiert doch mit sicherheit noch das beste Testfeld.

Gruß, Axel

in allen dauertests, an die ich mich erinnern kann, wurden vorher/nachher versuche für beschleunigung und verbrauch dokumentiert. mir ist kein fall gegenwärtig, bei dem es nach 100.000km nicht mehr leistung und weniger verbrauch gegeben hätte. die fahrgeräusche dagegen sind am ende höher.

jedenfalls kann man diese behauptung wohl als gegeben ansehen ohne auf raddurchmesser oder fahrweise zu schielen. es gibt viele bewegte teile in einen auto und nur ein mal sind die ganzen reibpartner alle neu.

kurzer schrieb:
in allen dauertests, an die ich mich erinnern kann, wurden vorher/nachher versuche für beschleunigung und verbrauch dokumentiert. mir ist kein fall gegenwärtig, bei dem es nach 100.000km nicht mehr leistung und weniger verbrauch gegeben hätte. die fahrgeräusche dagegen sind am ende höher.

jedenfalls kann man diese behauptung wohl als gegeben ansehen ohne auf raddurchmesser oder fahrweise zu schielen. es gibt viele bewegte teile in einen auto und nur ein mal sind die ganzen reibpartner alle neu.

Da wird auch klar, warum Du Egons Prius haben mußtest - mit über 100.000 km gerade erst richtig eingefahren und viieel sparsamer als ein neuer

Wünsche weiterhin gute und sparsamere Fahrt mit "Knut"!
Gruß!
JoAHa

Interessante Diskussion. Ich habe erst vor kurzem angefangen den Verbrauch zu dokumentieren, kann daher keine Werte liefern. Was ich mal mitbekommen habe von einem Benz Fahrer, dessen 230er über eine Million KM drauf hatte, dass er wohl nur ca. 6L Diesel verbraucht hat. Er hat aber auch regelmäßig Sprit-Additive in den Tank gekippt.

Ich vermute, dass der Verbrauch bei einem Hybrid nicht wesentlich runter geht. Der Motor läuft eben nicht so viel, wie bei einem V1 Auto. Bei V1 kann ich mir aber gut vorstellen, dass irgendwann alles so gut eingelaufen ist, dass die Reibung deutlich runter geht. Nur muss natürlich im Motor auch alles stimmen. Längerer Zahnriemen oder eine Kette, die sich verlängert hat wird ja sicherlich nicht zu einem besseren Verbrauch führen. Oder Hydrostößel, die Öl in den Brennraum lassen. Es müssen also schon ein Paar Faktoren zusammen kommen, dass der Verbrauch messbar runter geht. Da ist sicherlich ein Taxi interessant, die Fahrzeuge werden in der Regel immer gewartet.

Interessant finde ich auch, dass es so viele Benze mit hoher Laufleistung zu finden sind. Und BMWs. Wo ist der Rest? Alle Schrott?

sailor377 schrieb:
Interessant finde ich auch, dass es so viele Benze mit hoher Laufleistung zu finden sind. Und BMWs. Wo ist der Rest? Alle Schrott?
Also ich kenne Kollegen, die haben ihren Corsa über 200 Tkm gebracht. Ein anderer einen Civic über 300 Tkm. Die jeweiligen Baujahre kann ich jedoch nicht benennen.

Gruß
Hybridfan5

@Sailor
Nein, dass liegt daran, dass Benz das liebste Taxiobjekt ist und auch bei hohen Laufleistungen noch einen sehr guten Werterhalt haben. Daher lohnt es sich diese solange zu fahren.
Ich hab aber auch schon öfter VW Passats mit über 500.000 km gesehen. Vertreterfahrzeuge.
Es ist halt immer die Frage welches Marke/Modell in welcher Branche bevorzugt zum Einsatz kommen.
Können kann das fast jeder Motor.