Priusfreunde.de

Hi an alle,

ich gehörte seit zwei Jahrzehnten eher zu der schnellen Fahrergruppe und hatte immer leichte, sportlich-straffe Wagen ohne Schnickschnack. Mein schwarzer Toyota Celica (Profilbild) ist jetzt 12 Jahre und 220.000KM ohne Reparaturen gelaufen.

Horrende Spritpreise und Dauerbaustellen inklusive Dauerstaus machten mir als Vielfahrer immer mehr zu schaffen, eine Alternative zum "sportlichen" Fahren musste her. Nach sehr langem Suchen (es sollte ein Diesel werden) kam ich nach 5 Probefahrten mit verschiedenen Marken wieder zu Toyota. Prius und Auris Hybrid habe ich ausgiebig probegefahren, der Auris war mir zu langweilig und zu sehr Kleinwagen, der Prius hingegen haute mich schlichtweg um: er war DAS Auto, dass man heutzutage als Vielfahrer im Ballunggebiet wirklich braucht:
leise, komfortabel, vollautomatisch, voll technischer Spielereien.

So gewöhnungsbedürftig er sich optisch präsentiert, sosehr begeistert mich allein die Art des Antriebes. Wenn hier manche vom Autofahren 2.0 geschrieben haben, fand ich das immer sehr aufgesetzt und wichtigtuerisch - nun, nach einigen Tagen im eigenen Prius kann ich sagen: es stimmt! Wer vom Prius in einen normalen Schaltwagen steigt, fühlt sich um ein Jahrhundert in die Vergangenheit katapultiert - ich klinge jetzt pathetisch, empfinde es aber tatsächlich so. Toyota müsste viel aggressiver und origineller Werbung für dieses Auto machen: Mal nicht die rasante Fahrt im 200PS Boliden durch einsame Landschaften und wundervolle Kurven, sondern der Prius im Stau und zähfließenden Verkehr, lautlos dahingleitend und dank sanfter, stufenloser Automatik völlig entspannt zu fahren.

Was der Prius ausstrahlt ist natürlich das genaue Gegenteil vom sportlichen Fahren - er schwebt mit dir durch den Verkehr und kümmert sich automatisch um alles, dank Regensensor inklusive Licht und Scheibenwischer. Heute musste ich aus einer völlig zugeschneiten Parklücke raus. Ich trete aufs Gas, ganz kurz rutschen die Räder durch, dann greift das Traktionssystem, und völlig unabhängig davon, wie gut oder blöd ich mich mit dem Gaspedal anstelle, der Wagen regelt das von selbst. Ähnlich angenehm ist die Berganfahrhilfe. Und über die zugeschneite Autobahn bin ich dann äußerst leise mit knapp 60 in der Autokolonne rein elektrisch dahingesäuselt. Verbrauch trotz Schneechaoswetter: 4,8l.

Hätte ich das, was ich oben geschrieben habe, vor ein paar Jahren von jemand anderem gelesen, hätte ich mich aufgeregt und gesagt: "Das hat doch nichts mit Autofahren zu tun! Ich will doch selbst schalten, die Traktion kontrollieren, am Limit durch Kurven jagen."
Ja, so kann man das sehen, und ich selbst habe es lange so gesehen, dabei aber die Realität zunehmend aus den Augen verloren. Und die Realität ist: wann und wo fährt man denn noch am Limit? Ist es sportlich, wenn man im Stau ständig kuppelt und schaltet? Ist es Ausdruck persönlicher Freiheit, wenn man über 200 KM/h fahren könnte (in der Praxis kann oder darf man es ja meistens eh nicht mehr). Ich habe den Prius auch wegen des Sparpotentials gekauft, primär aber hat mich die Technik und das von manchen kritisierte Fahrgefühl überzeugt: im Prius muss man nicht schleichen, aber man fährt sofort entspannter, vorausschauender und viel gelassener. Und das ist ein Freiheitsgefühl, dass man unbedingt einmal selbst erlebt haben muss.

Das hast du mitreißend beschrieben!
Der Witz ist: All das trifft haargenau zu.

Ein Freund fährt einen 99er Celica. Auch seit 12 Jahren.
Außer mal Bremsen machen ist nichts dran gewesen.

Viel Spaß mit deinem Prius!
Aber Vorsicht: HSD-Gleiten macht süchtig!

Gruß
Holger

So ist das! Viel Spaß mit dem Prius! Ich habe auch fünf HSD Probefahrten hinter mir, Yaris, Auris, PII und PIII.

Ich hoffe nur, dass du die Celica behalten hast! Wenn nicht, sag mir doch mal, wo die so rumsteht

Willkommen im Club Autofahren 2.0!

Mal was anderes, hast Du nicht überlegt, diesen Beitrag als Leserbrief an verschiedene AUTOzeitschriften zu senden, in der Hoffnung, dass sie es veröffentlichen? Ich hätte es getestet!
Das liest sich viel besser, als die eintönige Artikel über HSD-Modelle in den Zeitschriften!

Trifft den Nagel sehr gut und mitten auf den Kopf. Ich erkenne mich sehr gut darin wieder, denn auch ich komme aus der gegenüberliegenden Seite:

Ich hatte vorher hochmotorisierte blau-weiße Hecktriebler und bin damit auch im Sommer möglichst quer durch die Kurven des Westerwald gezirkelt - einen neuen Satz Sommerreifen pro Sommer, einen neuen Satz Winterreifen pro Winter. Auf der Autobahn ging es nur digital nach vorne, alles unter 200 war was für Rentner und Frauen.

Bei mir war es nicht der Spritpreis, der mich aufwachen ließ, sondern die Feststellung, dass es unserer Erde dreckig geht und jeder einzelne irgendwie anfangen sollte, etwas zu tun - so kam ich zum Prius.

Heute gucke ich mir von der rechten Spur die Raser links an und genieße das rucklose und ruhige Kreisen durch die Kurven des Westerwaldes. Auch ich habe meine 180-Grad-Wendung erfolgreich vollzogen

Halbstark schrieb:
Hätte ich das, was ich oben geschrieben habe, vor ein paar Jahren von jemand anderem gelesen, hätte ich mich aufgeregt und gesagt: "Das hat doch nichts mit Autofahren zu tun! Ich will doch selbst schalten, die Traktion kontrollieren, am Limit durch Kurven jagen."
Ja, so kann man das sehen, und ich selbst habe es lange so gesehen, dabei aber die Realität zunehmend aus den Augen verloren. Und die Realität ist: wann und wo fährt man denn noch am Limit? Ist es sportlich, wenn man im Stau ständig kuppelt und schaltet? Ist es Ausdruck persönlicher Freiheit, wenn man über 200 KM/h fahren könnte (in der Praxis kann oder darf man es ja meistens eh nicht mehr). Ich habe den Prius auch wegen des Sparpotentials gekauft, primär aber hat mich die Technik und das von manchen kritisierte Fahrgefühl überzeugt: im Prius muss man nicht schleichen, aber man fährt sofort entspannter, vorausschauender und viel gelassener. Und das ist ein Freiheitsgefühl, dass man unbedingt einmal selbst erlebt haben muss.

Ja, das sollten wirklich mal die Tester der Autozeitschriften realisieren!

Ich bin schon immer ein Fan von Automatik und musste mir seit jeher Sprüche anhören wie "da kann ich mir ja gleich die Beine abhacken lassen" und "schalten macht Spaß".
Aber mit meinem 2000er Astra Caravan mit eben jener Automatik und 136 PS, wie sie der Prius auch hat, bin ich trotzdem immer geheizt. Immer 20-30 km/h über dem Limit, Autobahn 160-180 wo möglich.
Der Schritt zum Prius(Plus) war für mich daher nicht ganz so krass.

sven@prius schrieb:

Bei mir war es nicht der Spritpreis, der mich aufwachen ließ, sondern die Feststellung, dass es unserer Erde dreckig geht und jeder einzelne irgendwie anfangen sollte, etwas zu tun - so kam ich zum Prius.

Danke!!!

Einer mehr der es begriffen hat. Und nein ökologisches Bewusstsein kennt keine Grenzen. Daher ist der Prius nur der erste Schritt zu einer Welt in der individuelle Mobilität für niemanden einen Nachteil bedeutet.

Uweltschutz ist eine unendliche Liste mit vielen kleinen und großen Punkten.

Viele Spaß lieber TE mit deinem Prius. Erlebe die Freiheit im Prius.

reka schrieb:

Ich bin schon immer ein Fan von Automatik und musste mir seit jeher Sprüche anhören wie "da kann ich mir ja gleich die Beine abhacken lassen" und "schalten macht Spaß".

Ach ja, das kenne ich! Ich habe noch nie (!) ein Auto mit diesem dritten Neandertal-Pedal gekauft. Allerdings war ich schon immer ein Freund des ruhigen, vorausschauenden Fahrstils. Deshalb war für mich der Prius keine grosse Umgewöhnung.
Mein erstes Auto war übrigens ein Toyota Camry in Bordeaux-Rot mit Automatik und Plüsch-Polstern , die Kommentare meiner Freunde mit ihren Polos und Corsas könnt ihr euch ja denken... Als es allerdings um Ferienfahrten ging, war mein Opa-Auto plötzlich nicht mehr so unpopulär

Gruss Christian

Willkommen und Glückwunsch, ja und den Nagel voll auf den Kopf getroffen!

Viel Spass hier, Samo

@Halbstark

Willkommen im Forum!

Der Fairness halber möchte ich erwähnen, dass ich im Lauf der Jahre erstaunlich viele Priusfreunde kennen gelernt habe, die neben dem Hybriden noch ein Spaß-Auto in der Garage stehen haben. Was nicht heißen soll, dass der Hybride keinen Spaß macht, nur eben anders. Aber wem erzähle ich das.

Was mir gerade noch einfällt: Laut meinem Toyota-Dealer läuft der als Celica-Nachfolger positionierte GT86 unerwartet gut. Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht, weil - was soll er auch sonst erzählen?! Aber es würde mich nicht wundern, die Zielgruppe ist vorhanden.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
@Halbstark
Was mir gerade noch einfällt: Laut meinem Toyota-Dealer läuft der als Celica-Nachfolger positionierte GT86 unerwartet gut. Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht, weil - was soll er auch sonst erzählen?! Aber es würde mich nicht wundern, die Zielgruppe ist vorhanden.

Grüße, Egon

Und als Hybrid-Pionier hätte man ja mal ruhig eine h-Variante einführen können und der Abstand zur Konkurrenz wäre noch deutlicher ausgefallen.

und auch von mir ein Herzliches Willkommen.

Warten wir es ab.... KLICK.

Grüße, Egon

Wenn ich mir neben dem Prius Plus ein Spaßauto gönnen wollte, würde ich mir stattdessen eines kaufen wollen, dass alles kann: Platz bieten, beschleunigen wie nen Porsche und umweltfreundlich fahren

Ab 2014 wird es ihn geben, nur leisten kann ich ihn mir bestimmt nicht, den Tesla Model X.

Der kostet nämlich so ca. das Doppelte wie der Prius+ und der GT 86 zusammen.

Hallo an alle und vielen Dank für die freundlichen Kommentare!

Was den GT 86 angeht: diesen Wagen "verfolge" ich schon seit der Prototypvorstellung unter dem Namen FT 86, und ja, als (Ex-)Celica-Fahrer hatte ich ernsthaft vor, ihn zu kaufen. Dass er ein Erfolg ist, glaub ich schon, angeblich gab es bereits unerwartet hohe Vorbestellungen, die meisten Testberichte betonen den hohen Spaß- und Fahrfaktor.

Warum ich ihn nicht gekauft habe? Weil ich mich einfach gefragt habe, wie oft ich als Pendler wohl das viel gepriesene Kurvenverhalten des Hecktrieblers mit seiner perfekt ausbalancierten Gewichtsverteilung nutzen würde. Ja, es gibt da auf meiner täglichen 80 KM Strecke genau ZWEI kurvige Autobahnabfahrten, die man sportlich durchfahren KÖNNTE, wären dort nicht LKW oder ängstliche Schleicher vor einem.

Und Vollgasfahren? Im Ballungsgebiet ist eher Dauerstau als Dauervollgas angesagt, dank der hervorragenden Verkehrspolitik in diesem Lande wird sich daran garantiert nichts ändern. So kaufte ich also den Prius, und in meiner Gegend ist der im Grunde genommen immer noch übermotorisiert (nicht falsch verstehen, er sollte nicht ernsthaft schwächer sein...).

Warum testet man eigentlich Alltags- und Familienautos immer noch auf abgesperrten Strecken und gibt ihnen Extrapunkte, wenn sie eine zehntel Sekunde schneller irgendwelche realitätsfernen Slalomkurven umfahren als ein anderes Auto? Wenn ich mir den Autoalltag so anschaue, dann stelle ich fest, dass Autos sowieso nie am Grenzbereich gefahren werden, sei es, weil es die Verkehrslage nicht zulässt, die (z.T. völlig überzogenen) Tempolimits nicht erlauben oder die Fahrer schlicht keine Ahnung haben, was ihr Auto leisten könnte und unsicher durch jede noch so kleine Kurve schleichen. Kurzum: Wenn man nicht gerade auf dem Nürburgring rumdüsen möchte, spielen die von den meisten Autozeitschriften favorisierten Fahreigenschaften überhaupt keine Rolle.

Und deshalb brauche ich auch keinen GT 86, bei dem das Sportlichste, was ich wohl damit in der Praxis machen könnte, das ein- und aussteigen wäre

Mir geht es so ähnlich.

Mein erstes Auto war ein Carola GTi Baujahr 1989. Den habe ich 2006 eingemottet und mir den Aygo gekauft, weil ich eh nur 10-20 KW Leistung im Alltag brauche.

Den Yaris Hybrid habe ich mir jetzt gegönnt, weil ich auch nicht mehr schalten, das Hybridgefühl genießen und es mit zunehmendem Alter auch etwas kommoder haben wollte

Ach ja: Und endlich mal ordentlichen Klang (der Musik) im Auto erleben.