Priusfreunde.de

Die Klimaveränderung führt zu einer größeren Schwankungsbreite der Klimaextreme, also heißeren Sommern, stärkeren Luftbewegungen und mitunter auch kälteren Wintern sowie einer allmählichen leichten zeitlichen Verschiebung der Jahreszeiten. Das steht also nicht im Widerspruch, ebensowenig, wie ein einzelner kühler Sommer oder ein einzelner warmer Winter dazu im Widerspruch stehen. Es geht um Tendenzen, also werden immer nur längere Zeiträume betrachtet.

Der Mehrverbrauch im Winter steigt natürlich mit der Anzahl der Kaltstarts, das wird jeder mühelos nachvollziehen können. Wer überwiegend längere Strecken fährt, ist also verbrauchstechnisch im Vorteil. Ist das nicht der Fall, hilft beim Prius neben bereits erwähnten Maßnahmen (Motorvorwärmung, Innenraumvorwärmung, Abdecken der Lufteinlässe etc.) ein kleiner Kniff. Gedankengang zum Nachvollziehen:

Die Heizung entzieht dem Motor enorm viel Energie, das liegt im Kilowatt-Bereich! Darüber macht man sich nur gemeinhin keine Gedanken, weil aufgrund der mäßigen Wirkungsgrade von Ottomotoren Abwärme normalerweise im Überfluss zur Verfügung steht - so viel, dass im Sommer manchmal aktiv gekühlt werden muss. Das gilt umso mehr bei v1.0-Fahrzeugen, bei denen der Verbrenner bekanntlich durchläuft.

Der etwas bessere Wirkungsgrad von Dieseln und selbst der minimal bessere von Atkinson-Maschinen manifestiert sich bei extrem niedrigen Außentemperaturen tatsächlich in einer etwas schlechteren Heizleistung. Als Sparbrötchen könnte man sich darüber eigentlich freuen, was man aber nicht macht, wenn man friert.

Bei den Hybriden des Toyota-Konzerns ist es so, dass Insassenkomfort klare Priorität vor Ökonomie hat. Wenn ich 25 Grad Innenraumtemperatur einstelle, dann läuft eben der Motor so lange, bis das machbar ist (also wenigstens nicht, bis es soweit ist). Bei zweistelligen Minusgraden, Kurzstrecken und im Stadtverkehr kann das dazu führen, dass er gar nicht mehr ausgeht.

Verhindern kann man das, indem man den Klimaautomat auf die niedrigste Temperatur oberhalb von "LO" stellt, bei den meisten Toyotas ist das 16 Grad. Damit passiert nun folgendes: Der Verbrenner läuft nur solange, wie es notwendig ist, 16 Grad Innentemperatur erreichen zu können. Zur Berechnung werden dazu die Innentemperatur (Ist), die gewünschte Innentemperatur (Soll), die Außentemperatur und die Temperatur des Kühlmittels (Verbrennerkreislauf) herangezogen.

Wenn es draußen schweinekalt ist und man eine relativ kurze Strecke fährt, wird man sowieso keine kuschelige Innentemperatur hinbekommen. Es ist dann also relativ egal, ob 16 oder 26 Grad eingestellt sind, am Ziel liegt der Unterschied bestenfalls bei zwei, drei Grad, wenn überhaupt. Aber mit Einstellung 16 hat man sehr gute Chancen, dass der Motor an der zweiten oder dritten Ampel schon wieder ausgeht, ohne dass es wirklich kalt ist im Auto oder die Scheiben beschlagen. Kann man ja mal ausprobieren.

Auch beim supermodernen Opel Ampera, der wesentlich mehr und vor allem gezielt ökonomische Einstellmöglichkeiten bietet, hat man bei Minusgraden unterm Strich letztlich auch nur die Wahl zwischen "Innenraum zu kalt" oder "hoher Benzinverbrauch". Ich schreib heute noch was dazu.

Natürlich ist es auch ein himmelweiter Unterschied, ob das Auto im Freien gründlich tiefgefroren wird oder ob es in einer Garage steht. Selbst wenn diese nicht geheizt ist, so ist es doch immer ein paar Grad wärmer. Wir hatten gestern Nacht Minus 13, in meiner unbeheizten Garage (mit Grasdecke) waren es Plus 1. Das alleine verkürzt bereits die Warmlaufphase des Verbrenners als auch das Aufheizen des Innenraums auf angenehme Temperaturen erheblich, was aber niemand nutzt, der keine Garage hat.

Der größte Unterschied ist aber das Fahrprofil. Wer stets ein paar Hundert Kilometer am Stück fährt, dem kann es verbrauchstechnisch einigermaßen egal sein, wie kalt es draußen ist. Trotzdem ist es im Inneren mollig warm, weil der Verbrenner für den Antrieb ohnehin laufen muss.

Ich fahre übrigens im Augenblick auch überwiegend Strecken von unter 30 Kilometern, was bei meiner schweren Hybrid-Schrankwand mitunter zu Verbräuchen von über 9 Litern führt. Der Akku wird dabei ziemlich sparsam eingesetzt (der HSD begrenzt die Lade/Entladeströme), weil er auf kürzeren Strecken nicht wirklich warm und danach sofort wieder tiefgefroren wird. Das macht keinen Spaß, aber so ist das eben, wenns richtig kalt ist.

In meinem Schädel ist allerdings immer Frühling, und ich freu mich schon auf den meteorologischen.

Grüße, Egon

Das seh ich auch so: Sowohl Prius 3 als auch CT200h verhalten sich ab einer um eine Spur längeren Aufwärmzeit (3 Min.) hybridmäßig wie gewohnt. Der Benziner geht aus und MG2 darf kräftig ans Werk. Nach kurzen Stopps beginnt allerdings beim Neustart das System mit einer neuen Aufwärmphase und saugt am Akku, weil der Benziner geschont wird.

Ich erinnere mich noch gut daran, dass mein Prius 2 bei eisigen Temperaturen hauptsächlich auf Akkuschonung programmiert war und eher am Benzin nuckelte. Rein elektrisch durfte man da beinahe nur rollen.

Toyota wollte vielleicht auch erst prüfen, ob der Akku im Winter zu sehr leidet und hat nun in der dritten Generation etwas nachjustiert.

Ähnlich kommt es mir ja im Regelbetrieb beim Losfahren vor:
Während der P2 noch kräftig mit E-Kraft startete, so finde ich, dass beim Starten des P3 recht rasch der Benziner hinzukommt, er dann aber mehr elektrisch fährt. Daraus folgere ich, dass Toyota wohl bemerkt hat, dass es mehr Sprit spart, wenn man ein paar hundert Meter mehr E-Fahrt hat, als die gleiche Strommenge für einmal Anfahren aus dem Stand aufzubringen. Schließlich schnellte ja auch beim P2 beim Einsetzen des Benziners der Momentanverbrauch in die Höhe.

Ich als Hybridneuling, der das Auto erst seit 14 Tage fährt, habe mir schonGedanken wegen meinem Verbrauch gemacht.
Da ich jedoch meist Strecken um die 30 - 40 km zur Arbeit zu fahren habe, scheine ich also mit meinem Verbrauch von derzeit 5,4 l laut BC noch ziemlich gut da zu stehen. Dazu muß ich anmerken, dass es von mir zur Arbeit fast ständig bergauf geht, und die letzten 10 km ein leichtes bis mittleres Gefälle aufweisen. Diese legt mein Neuer aber auch bei den -21°C der letzten beiden Nächte ohne Zuschalten des Verbrenners und im ECO - Modus zurück. Dabei habe ich 23°C im Innenraum eingestellt.
Ich werd zum Vergleich mit Anderen halt doch den Link von spritmonitor in meine Signatur mit einbinden - in der Hoffnung, dass ich mich nicht zu Dreck ärgere...


Gruß Jörg

wogue schrieb:
Prius 2 bei eisigen Temperaturen hauptsächlich auf Akkuschonung programmiert war und eher am Benzin nuckelte. [...] P2 noch kräftig mit E-Kraft startete, so finde ich, dass beim Starten des P3 recht rasch der Benziner hinzukommt, dann aber mehr elektrisch fährt.
Kann ich so bestätigen. Prius II zu III/Auris/CT unterscheiden sich in genau diesen Punkten genauso wie RX 400h zu 450h.

Grüße, Egon

@Gezi

Sommer/Winter-Unterschied bei meinem Prius, ermittelt über lange Distanzen und Zeiträume: Plus 8,5 Prozent, bezogen auf den Verbrauch im Sommer. Wer viele Kurzstrecken fährt, wird oberhalb 10 Prozent landen.

Du wirst den Frühling lieben, wenn Du zusehen kannst, wie der aktuelle Schnitt von Betankung zu Betankung runtergeht und der Gesamtschnitt im Spritmonitor diesem allmählich nachfolgt.

Grüße, Egon

Geht mir auch so - wird aber bestimmt auch wieder wärmer - so hoffe ich;-))

Fahre derzeit nur 12Km Arbeitsweg.

Da ist das mit dem "warm werden" nicht wirklich toll.

Scangauge zeigt ne max. Wassertemp. von 58° an.

Elektrisches Fahren ist nur bedingt, bzw. sehr kurzzeitig möglich, da der Motor bei 46° wieder einschaltet.

Bei diesen Außentemperaturen kühlt der Motor halt zu schnell wieder ab.

Und so kommen halt bei jeder Fahrt 0.2 bis 0,3L auf den Durchschnitt drauf.

Derzeit zeigt der BC 6,3L an.

Grüßle
Dirk

@Harzbube

Die Smilies hast Du aber bemerkt, oder?
Tschuldigung wenn ich Dich mit meinem Kommentar verletzt haben sollte.
Der letzte Teil meines "Beitrags" bezog sich im übrigen auf dieses Thema im allgemeinen.

Also immer schön cool bleiben und typisch ist das für dieses Forum eigentlich nicht.

Leider nur auf Englisch, aber sehr interessant und mit vielen Tips wie man mit dem Hybrid Auto den Winter meistern kann.

A Hybrid owner's winter survival guide

Meine Kollegen der Dieselfraktion VW und Audi kriegen ihre Karre gar nicht warm oder benötigen bis zu 10L / 100km auf der eisigen Fahrt zur Arbeit. Im Schnitt ist deren Fahrtstrecke 20 km lang. Landstraße sowie BAB. Den "Benzinern geht e genau so, allerdings halten die sich (inzwischen) lieber aus der Dikussion herraus.
Moderne Tdi´s geben kaum noch Wärme ab und verbrauchen wie alle anderen PKW´s bei solchen Minusgraden mehr Treibstoff.
Also mecker nicht so schlecht wie deren Auto ist auchg dein Prius nicht.
Kleiner Tip: Ich schalte die Heizung wenn der Motot halbwegs warm ist manuell auf die Frontlüftungsdüsen und es wird schnelller warm.
Wenn du wieder in den Automatikmodus schaltest finktioniert in der Regel die Start.-Stop Funktion wieder.
Gruß Yomank

Geiler Link, Danke

Da wir gestern spät aus dem Theater kamen waren wir zu "faul" den Prius in die Garage zu fahren.Also ab auf den Stellplatz ist ein kürzerer Weg ins Haus.
Heute nun am Mittag,es scheint sooo schön die Sonne, habe ich beim Prius und beim Smart das Scheibenwischwasser mit unverdünnten
Scheibenfrostschutz aufgefüllt.Nach dem Auffüllen beim Prius ließ sich die Motorhaube nicht mehr verschliessen wurde also nur in die
1.Stufe "Haubensicherung" eingeklinkt.Trotz mehrmaligen Versuchen schloß die Haube nicht.Also Prius ab in die Garage und morgen werde ich in der Garage noch einmal versuchen die Haube zu verschliessen.

Grüsse aus kalt Berlin
Thorsten und Thomas

Gezi schrieb:

, und die letzten 10 km ein leichtes bis mittleres Gefälle aufweisen. Diese legt mein Neuer aber auch bei den -21°C der letzten beiden Nächte ohne Zuschalten des Verbrenners und im ECO - Modus zurück. Dabei habe ich 23°C im Innenraum eingestellt.

Gruß Jörg

Hallo Jörg! Bitte um Bestätigung: Du schaffst tatsächlich eine Gefällestrecke von rund 10 km ohne dass sich der Verbrenner zuschaltet? Ich frage mich wo die Wärme herkommt, um 23 ° bei einer Außentemperatur von -21° zu erreichen? Hast du den Prius vorne abgedeckt? Bei mir reichen unter diesen Bedingungen 500-600 m um den Motor bzw. den Kat so abzukühlen, dass sich der Verbrenner wieder einschaltet.

kurzer schrieb:

zur klimaerwärmung will ich aber auch noch was sagen. entsprechend der theorie fließt das abtauende wasser der nördlichen plokappe ins meer und behindert den golfstrom, der uns über den winter mit warmem wasser versorgt. in der erdgeschichte kam es bereits mehrfach dazu, dass der golfstrom "ausgefallen" ist, zu diesen zeiten lag nordeuropa dann unter dicken eispanzern und bekam die glazialen serien ins gelände gedrückt. ist also schon in ordnung so...


So die vermutete Theorie, die uns verschiedene Wissenschaftler ab dem Jahr 2008 in den Medien oft verkündet haben.

Und nun aktuell große Überraschung, der Golfstrom hat sich in den letzten 100 Jahren 3 mal so schnell/hoch erwärmt, wie der restliche Atlantik.
Nachzulesen z.B. hier:
www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wis...lmaehlich-heiss.html

Die aktuelle Kältewelle kommt von einem sehr massiven Hoch über Sibirien, das Kälte aus Nordosten bis zu uns schickt. Der westlich gelegene warme Golfstrom hat da auch keine Chance, wenn kein Wind aus Westen kommt.Dafür war der Januar zwischen 2,4 bis zu 4,3 Grad zu warm und es gab zu viel Niederschlag.
Also typisch, wenn die Meere sich erwärmen.

Zum Mehrverbrauch des Prius:
Wie hier schon geschildert wurde, bei kürzeren Strecken muss der Benzinmotor oft zur Produktion von Heizungswärme ran.
Auch ich mußte bei meinem P3 beobachten, dass der Verbrauch bei tiefen Temperaturen und Kurzstrecken um etwa 2 L/100 nach oben ging. Bei längeren Strecken wird dann die Differenz geringer.

Beim "normalen" Benziner oder Diesel ist nach meiner Beobachtung, die Differenz geringer. Der Motor verbraucht besonders bei Kurzstrecken natürlich etwas mehr, da die Warmlaufzeit sich verlängert. Bei längeren Strecken geht aber bei gleicher Fahrweise die Differenz gegen 0.
Ich bin heute zu meinem Bruder, um dort ein paar Steckdosen und einen Server zu installieren. Die Strecke von etwa 120 km fahre ich regelmäßig und immer in gleicher Fahrweise/Geschwindigkeit. Auch damals schon mit dem P3.
Der Golf verbraucht im Sommer dort 6,9 L/100km. Heute waren es 7,0 L/100km.
DieUnterschiede Sommer /Winter waren bei Fahrten mit dem P3 höher.

Gruß Jörg

Servus Graf,

am BC wird nur die rekuperierte Energie angezeigt.
Kann sein dass der Motor zugeschaltet, aber ich hab auch keine Regung bei der Verbrauchsanzeige gesehen. Na guut, auf den letzten paar Metern und kurz vor den Ampeln drücke ich auch mal den Ausknopf der Klimaanlage. Aber NUR dann... (Husch!)

Gruß Jörg

Moin
@Marwin
Oh Gott, lass es nicht den falschen hören, dein Benziner und Diesel brauchen auf Langstrecke eher nicht mehr ...

Bei längeren Strecken geht aber bei gleicher Fahrweise die Differenz gegen 0.

Ich sag dazu jetzt nicht mehr....

Wie kommt man mit einem normalen PKW und tdi auf 10 Liter? Wer das schafft, der schafft mit dem Prius auch 10 Liter...


Ich durfte heute erfahren:

Prius 2, 30 km Fahrstrecke. VIELE Balken unter 5 Liter, aber auch selten, die Strecke gibt es nicht her, über 80 kmh.

Wie? Punkt eins, frei nach Egon: 16 Grad.
Punkt 2 Sobald ich gebremst habe (Reinrollen in eine Ortschaft) Klima ganz aus.

Und dann eine Entdeckung:
NUR wenn ich die Heizung ganz aus machte ging der Motor auch aus. Kaum wieder an ging selbiger auch wieder an.
Zweite Entdeckung: Er nutzt den AKKU gar nicht mehr, bzw nur im "Dümpelmodus" Er war immer grün, elektrisches Fahren (Auch ohne Heizung) war nicht möglich. Selbst gleiten mag er nicht mehr.

Temperatur war -12 Grad, Verbrauch derzeit 5,5 laut BC.

Bin zufrieden

Moin
Björn