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Bergerfahrungen die II.
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Erfahrungsberichte, Fragen und Diskussionen von allgemeinem Interesse, die nicht in eine der modellspezifischen Rubriken gehören.
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THEMA: Bergerfahrungen die II.
#144404
Bergerfahrungen die II. 29.08.2011 18:29 - vor 12 Jahren, 10 Monaten  
Während mein Prius leider ausschließlich im Flachland unterwegs ist sind Ausflüge ins Gebirge für mich eine sonderliche Freude.

Nun hab ich gerade zwei Wochen Urlaub in den Dolomiten hinter mir und möchte meine Erfahrungen meines zweiten Bergurlaubes gern weiter geben.

Vom Villnösser Tal in Südtirol aus erreicht man alle Fahrziele im Prinzip nur über kurvenreichen Strecken und muss dabei ständig bergauf oder bergab fahren. Waagerechte Strecken gibt es eigentlich nur auf der mautpflichtigen Autobahn. Ingesamt fuhr ich 1.200 Kilometer durch Südtirol und versuchte so viel wie möglich Passstraßen mitzunehmen.

Bei unseren Ausflügen waren Höhenunterschiede von über 1000 Metern keine Seltenheit. (Zugegeben wählte ich die Ausflüge extra so aus...)

Bergauf ist für den Prius nicht nur kein Problem - es ist für den Fahrer sogar das reinste Vergnügen. Vom Stillstand bis zur maximalen Geschwindigkeit regelt man alles mit dem Gaspedal. Wenn der talwärts fahrende Gegenverkehr in einer engen Stelle angebrettert kommt lässt man das Gapedal einfach los und drückt sich an den rechten Fahrbahnrand oder an die Leitplanke. Ist es vorbei, drückt man wieder auf das Gas. Fertig. Das kann kaum ein anderer Wagen so gut wie der Prius.

Auch wenn ich öfter das Gaspedal bis zum Anschlag durchtreten musste beschränkte eigentlich immer das Streckenprofil und nicht die Motorleistung die Höchstgeschwindigkeit. Auch an den steilsten Pässen kann der Prius schneller fahren als es die vielen engen Kurven zulassen.

Bergab ist es leider nicht ganz so schön. Stellt man den Schalthebel auf "B", setzt eine konstant wirkende Hilfsbremsung ein. Ist das Gefälle zu schwach, wird der Prius zu langsam, ist es zu steil, wird er zu schnell.

Den Fall "Motorbremse ist zu stark" kann man leicht mit dem Gaspedal regeln. Einen Millimeter antippen und der Wagen rollt fast im Leerlauf den Berg hinunter. Pedal lolassen und schon heult der Verbrennungsmotor auf und bremst.

Ärgerlich wird es, wenn die Bremswirkung nicht ausreicht und man mit dem Pedal hinzubremsen muss. Da hilf alles nichts, da muss man drauftreten bis die Wärmestrahlung der Felgen noch in fünf Zentimetern Entfernung mit dem Handrücken spürbar ist.

Ich halte die Taktik am besten den Wagen in B-Stellung so schnell wie möglich hinunterrollen zu lassen und dann kurz aber beherzt und kräftig herunter bremsen. Leider macht nicht jeder Hintermann dieses sägezahnartige Fahrverhalten mit. Da ist es am besten, man ignoriert den Rückspiegel und schaut nur nach vorne.

Wenn ich an einer scharfen Kehre extrem herunter bremsen musste ließ ich den Wagen am liebsten in Stellung B einfach weiter rollen, um die wertvolle Verzögerung nicht zu verschenken. Leider ist das Gefälle nach den Kehren so gering, dass man eine Ewigkeit mit 15 bis 30 km/h herunter schleicht, was sich kein nachfolgender Fahrzeugführer gerne gefallen lässt. Ist ihm nicht bewusst, dass diese Fahrweise auch für sein Fahrzeug besser wäre?

Alles in allem hat der Prius sämtliche Fahrten gut gemeistert. Bis auf extrem viel schwarzen klebrigen Bremsstaub auf den Felgen überstand der Prius den Urlaub gut. Die Schrammen am rechten Spiegel und an einer Radkappe stammen nicht von den Bergen sondern von den vielen einspurigen Fahrbahnen, die eine Begegnung mit dem Gegenverkehr nur mit kunstvollen Ausweichmanövern möglich machen.

Noch eine interessante Erfahrung konnte ich machen: An den Lenkrädern von Autos mit italienischem Kennzeichen sitzen in Südtirol zum Glück oft Südtiroler und keine Italiener. Das macht das Fahren dort trotz italienischem Boden sehr angenehm.

Gruß Holger
Holger
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#144455
Aw: Bergerfahrungen die II. 30.08.2011 13:46 - vor 12 Jahren, 10 Monaten  
Holger schrieb:

...
Noch eine interessante Erfahrung konnte ich machen: An den Lenkrädern von Autos mit italienischem Kennzeichen sitzen in Südtirol zum Glück oft Südtiroler und keine Italiener. Das macht das Fahren dort trotz italienischem Boden sehr angenehm.
Gruß Holger


... es sind aber "Einheimische", welche sich im Terrain besser auskennen als der Vordermann mit dt. Kennzeichen !
Schöner Bericht !
mfG schwarzvogel
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