Priusfreunde.de

hi leuts,

ich hoffe euch geht es besser als mir.
mir hat letzten samstag unser liebes nachbarkind ne schoene spur ueber beiden beifahresseiten tueren gemacht. mit dem fahrrad.
zum glueck hats jemand gesehen. denn das norwegische schlecht erzogene kind hat sich aus den staub gemacht.
ich bin dann zu den eltern und hab mit der mutter gesprochen.
heute hat sie mir den gesagt das die versicherung nicht zahlt weil das kind erst 6 jahre ist. nun bin ich bedient. ich hatte sowas schon ueber deutschland gelesen aber das scheint hier auch so zu sein.
nun sitz ich auf nem schaden von 12000 kronen(1500euro)und kann nix machen.
hatte jemand von euch schonmal sowas????

gruesse aus tromsoe

kevin

PS.haltet euch von kindern mit fahrraedern fern.

wie bitte??? also sowas hab ich ja noch nie gehört!
abgesehen davon ob die versicherung nun zahlt oder nicht, was sind denn das für menschen
haben die denn keinen anstand, geschweige denn schon mal was von vorbildfunktion gehört?

also ich würd sofort meinen rechtsschutz einschalten.

gruss
mitsch

p.s.: ich glaub eher die versicherung zahlt der mutter nichts, somit muss sie selber für den schaden aufkommen.

Hi Kevin,

ich habe vor vielen Jahren mal den Grundsatz "Eltern haften für ihre Kinder" gehört. Ich bin kein Jurist. Aber gibt es nicht so etwas wie eine Aufsichtspflicht? Oder andersrum, wenn die Versicherung nicht zahlt, müsste das nach meinem Empfinden das Pech der Mutter sein und nicht das eines Geschädigten.

LG
Klaus

parkschaden/vandalismus, selbstbehalt € 350,- wenn bei mir sowas passiert...

Sehe ich auch so - das die Eltern dann dran sind, sollte mich aber mal kundig machen ob meine Versicherung für die Schäden die mein Kind mal verursachen könnte auch zahlt.

Das bei grober Fahrlässigkeit bzw. absichtlichem Zufügen von Schaden nicht gezahlt wird mag ja noch sein, aber davon kann man ja bei Kindern kaum ausgehen, andererseits - Versicherungen sind IMHO die meisten schon Verbrecher, sogar von denen mit den "guten Namen", solange man noch nicht abgeschlossen hat, wird immer behauptet "ist alles drin" danach plötzlich nur noch das Gegenteil.

Nach meinem Kenntnisstand der Dinge muss die Privathaftpflichtversicherung des Kindes bzw. die der Eltern des Kindes, für den Schaden aufkommen. Ist so eine nicht vorhanden müssen die Eltern des Kindes selbst zahlen.

Wenn die Versicherung ihren Zahlungsunwillen damit begründet, dass das Kind ein bestimmtes Alter noch nicht erreicht hat, so stellt sich die Frage, durfte das Kind dort überhaupt Fahrrad fahren bzw. haben die Erziehungsberechtigten ihre Aufsichtspflicht verletzt.

So oder so ist das einfach ärgerlich. Hätten die Eltern auch nur etwas Anstand würden sie selbstverständlich die Rechnung für die Reparatur des Schadens begleichen und sich für den Ärger entschuldigen. Pffft.

Gruß, Rigg

Eltern haften eben nicht für ihre Kinder - auch wenn das immer auf Baustellenschildern steht. Kinder haften nur im Rahmen ihrer altersgemäßen Verantwortlichkeit - und da sieht es unter 7 Jahren sehr dünn aus. Das kann man z.B. mit einer Naturkatastrophe vergleichen, oder z.B. Marderschäden. Die Eltern haften nur, wenn sie ihre Aufsichtspflicht grob verletzt haben, und das ist für gewöhnlich nicht der Fall, wenn die Kinder vor dem Haus spielen bzw. mit einem Fahrrad, das sie bereits altersgemäß beherrschen, herumfahren. Wenn die Eltern in Anbetracht der gutnachbarlichen Beziehung behaupten, ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen zu sein, und dass der Versicherung glaubhaft machen können, dann haften sie bzw. ihre Privathaftpflicht. Aber das wäre natürlich Versicherungsbetrug und sie würden sich strafbar machen ...

Rigg schrieb:


So oder so ist das einfach ärgerlich. Hätten die Eltern auch nur etwas Anstand würden sie selbstverständlich die Rechnung für die Reparatur des Schadens begleichen und sich für den Ärger entschuldigen. Pffft.

Gruß, Rigg

absolutely right 

sorry, aber so wie ich das sehe muss dann halt die mama einspringen.

Exakt so ist die juristische Lage: man haftet grundsätzlich nur bei schuldhaftem Verhalten.
Bei Kindern mit 6 Jahren also meist nur, wenn sie etwas mutwillig oder absichtlich beschädigen, was sie altersgemäß verstehen können müssen. Ein Unfall beim Spielen mit dem Kinderfahrrad gehört nicht dazu.
Auch die Eltern haften nur bei schuldhaftem Verhalten, sprich Vernachlässigung der Aufsichtspflicht, was beim Spielen von Kindern am Tag im Wohngebiet nicht der Fall ist.
Haftpflichtversicherungen springen auch nur dann für den Versicherungsnehmer ein, wenn dieser zur Haftung verpflichtet ist, sprich schuldhaft gehandelt hat.
Bleibt also nur die Möglichkeit der Inanspruchnahme einer Sachversicherung, z.B. der Vollkaskoversicherung, die bezahlt einen Schaden unabhängig von der Haftungs - sprich Schuld-Frage (kann die aber ausschließen bei grob fahrlässigem Verhalten).

Ein ähnlicher Fall war bei meinem Nachbarn:
Bei einem Gewittersturm stürzte ein großer Ast seines Baumes aufs Nachbarhaus. Der Baum war gesund (sprich keine sichtbar morschen Äste), ihn traf daher keine Schuld, der Nachbar musste den Schaden an seinem Haus und Garten selber zahlen.

Gruß Thorsten

Wenn man ein so kleines Kind alleine mit einem Fahrrad herumtollen lässt, schafft man bewusst ein Risiko der Sachbeschädigung. Es kann doch nicht sein, dass dieses Risiko von jedem potenziellen Opfer getragen werden muss.

Anders sehe ich den Fall, wenn ein Kind mit einem selbst aufgesammelten Stock herumfuchtelt und dabei ein Auto trifft. Das ist zwar auch nicht schön, kann aber von den Eltern nun wirklich nicht beeinflusst werden.

priusb78 hat es ganz gut beschrieben.

Dieselbe Problematik wird alle paar Monate auch in anderen Foren geschildert.
Bei Schäden durch Kinder unter 6 Jahren guckt der Geschädigte meist in die Röhre.

Rechtsempfinden und Gesetzgebung stimmen oft nicht überein.

Gruß Jörg

Wenn Versicherungen sich mal wieder als nutzlos erweisen, wäre eine gütliche Einigung stets gut im Sinne einer guten Nachbarschaft.
z.B. Schadensregulierung 50/50

Wirklich Schade wenn Eltern für ihre Kinder keine verantwortung übernehmen...

Holger schrieb:
Wenn man ein so kleines Kind alleine mit einem Fahrrad herumtollen lässt, schafft man bewusst ein Risiko der Sachbeschädigung. Es kann doch nicht sein, dass dieses Risiko von jedem potenziellen Opfer getragen werden muss.
Definitiv nicht. Ein Kind weiß nichts über einen Unfall oder einer Sachbeschädigung. Dann ist in dem Fall auch davon auszugehen, dass das Kind den Schaden nicht als solches wahrgenommen hat. Schuldunfähig.

Anders sehe ich den Fall, wenn ein Kind mit einem selbst aufgesammelten Stock herumfuchtelt und dabei ein Auto trifft. Das ist zwar auch nicht schön, kann aber von den Eltern nun wirklich nicht beeinflusst werden.
Definitiv nicht. Hier wäre es eine Frage der Erziehung. Was wenn der Stock ein Stein ist? Unsere Kinder, drei Stück an der Zahl wurden dahingehend "geimpft" eben nicht mit einem Stock, Knüppel oder sonstwas in der Zivilisation herumzutollen.

Und ja, auch unsere Kinder haben mehrmals Schaden anderen zugefügt.Kinder halt. Wer welche hatte oder hat weiß wie schnell das geht. Jetzt kommt dann aber das Zwischenmenschliche zum tragen. Bis zum 8. Lebensjahr hab ich es ausgebügelt. Ab da dann die Haftpflicht.

Rechtlich wird man da nichts machen können. Allerdings gibt es m.E. auch Privat-Haftpflichtversicherungen, die auch dann Schäden begleichen, wenn ein kleineres Kind diese unabsichtlich verursacht haben. Solche Versicherungen sind auf jeden Fall empfehlenswert, wenn kleinere Kinder im Haushalt leben, schon um eine gute Nachbarschaft nicht zu gefährden.

Gruß Gerd

Der "schönste" mir zu Ohren gekommene Fall in dieser Richtung war der, dass zwei vierjährige "Autowaschen" gespielt haben - mit dem Sand aus ihrer Buddelkiste wurde der 911er des Nachbarn "gewaschen". Wenn ich mich recht entsinne, war der Schaden 5-stellig, und wurde von der Vollkaskoversicherung des Fahrzeuges gedeckt. Ich kann die geltende Rechtssprechung durchaus nachvollziehen, Kinder sind in ihren Handlungen nun einmal ein Naturereignis, die Ergebnisse sind nicht immer schön. (Auch wenn die lieben Kleinen es wirklich gut gemeint haben.) Einen kapitalen Lackschaden kann man auch durch einen Vogelschwarm auf dem Fahrzeug oder einen heftigen Hagel erleiden, so ist Natur mitunter.