Persönliches Fahrsicherheitstraining 21.12.2010 00:09 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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Hinter dem Gebäude meiner Arbeitsstelle gibt es einen großen Gemeinschaftsparkplatz für alle Anlieger. Er ist relativ schmal, aber mehr als 200 Meter lang.
Vor einigen Tagen ergab sich abends eine wunderschöne Situation für ein "Fahrsicherheitstraining". Es war spiegelglatt, unter der Schneedecke versteckte sich etwas Eis. Die meisten LKW der ansässigen Spedition waren noch nicht heimgekehrt und ich hatte eine 200 Meter lange Fahrstrecke für mich alleine. Der Platz ist sehr übersichtlich und besitzt nur zwei gut einsehbare Zufahrten.
So konnte ich schön anfahren und bremsen und das Lenkrad verreisen, es war eine wahre Freude. Interessant auch die Erkenntnisse.
Selbst wenn der Prius fast kräftelos rutscht tut er das immer fein geradeaus. Auch wenn man versucht zu lenken, rutscht er gemäß Newton immer so weiter, wie er angefangen hat.
Beim anfahren mit Vollgas eiert er ein wenig, hält aber trotzdem die Spur. Viel merkt man von den Vollgas nicht, die Traktionskontrolle ist stärker als der rechte Fuß.
Trotz mangelhafter Haftung auf dem Untergrund bleibt der Bremsweg beachtenswert kurz. Natürlich nur, wenn man angemessen langsam fährt.
Jeder sollte einmal austesten, wie sich sein Fahrzeug bei Glätte verhält. Im Ernstfall hat keine Zeit, sich mit der Materie zu befassen. Da ist es besser, wenn man die Situation schon einmal als Übung erlebt hat.
Die wichtigsten Tipps für Priusfahrer:
Beim Bremsen lieber ordentlich drauf halten als zaghaft oder stottern. Für die Zaghaftigkeit ist allein das ABS zuständig, welches es allemal besser kann als ein Mensch. Wenn es knapp und brenzlig wird, mit voller Kraft auf das Bremspedal wummern und drauf bleiben. Alles andere verlängert den Bremsweg.
Wenn die Räder beim Anfahren durchdrehen einfach Fuß auf dem Gas lassen. Lässt man das Pedal los, kommt man garantiert keinen Millimeter weiter.
Sucht eine Gelegenheit, die Grenzsituationen mal auszutesten.
Angemessenes Tempo ist tausend mal mehr wert als alle elektronischen Fahrhilfen.
Gruß Holger
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01/05-03/05: Prius II Executive, arctisblau, mit Navi, fiel einem Auffahrunfall von hinten zum Opfer
04/05-05/20: Prius II Executive, arctisblau, mit Navi und Einparkhilfe TPA400
Seit 05/20: Prius IV Comfort (Facelift), reflex blau, mit Einparkassistent, MM17, Toyota Touch 2 Plus
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Aw: Persönliches Fahrsicherheitstraining 21.12.2010 10:35 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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sollte nicht das esp bei starkem lenkeinschlag das kurveninnere hinterrad abbremsen, bis sich die fuhre in die richtung gedreht hat? da gehen wohl wieder theorie und praxis auseinander, wenns richtig glatt wird.
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kurzer gruss
Prius II Executive, Navachorot
Prius II
Prius I
Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem, der Optimist sieht in jedem Problem eine Aufgabe.
früher: Prius 1 2001
heute: Prius 2 2007
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Aw: Persönliches Fahrsicherheitstraining 21.12.2010 11:03 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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kurzer schrieb:
sollte nicht das esp bei starkem lenkeinschlag das kurveninnere hinterrad abbremsen, bis sich die fuhre in die richtung gedreht hat? da gehen wohl wieder theorie und praxis auseinander, wenns richtig glatt wird.
Hallo,
das ESP arbeitet recht gut, nur halt für normale Priusfahrer kaum merkbar. Wenn man es wirklich kräftig übertreibt und der Wagen wirklich dauerhaft (nicht nur einen Moment rutscht) ausbricht, dann wird der P2 eigentlich nur langsamer und versucht dabei in etwa die vom Lenkrad vorgegebene Richtung anzusteuern. Aber im Prinzip steht man einfach sehr schnell. Richtige Drifts, also mit Vortrieb und ESP Regelung an der Hinterachse, sind nicht möglich, es wird immer sofort die Leistung weggenommen
Das ESP macht sich nur durch die normale "Schleuderlanpe" und einen eigenen Piepston bemerkbar. Das es ein eigener Piepston ist, merkt man aber nur, wenn man den normalen, im Tacho integrierten Piepser stumm gemacht hat.
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Aw: Persönliches Fahrsicherheitstraining 21.12.2010 11:08 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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kurzer schrieb:
sollte nicht das esp bei starkem lenkeinschlag das kurveninnere hinterrad abbremsen, bis sich die fuhre in die richtung gedreht hat? da gehen wohl wieder theorie und praxis auseinander, wenns richtig glatt wird.
2x ja
bfroeba schrieb:
Hallo,
das ESP arbeitet recht gut, nur halt für normale Priusfahrer kaum merkbar. Wenn man es wirklich kräftig übertreibt und der Wagen wirklich dauerhaft (nicht nur einen Moment rutscht) ausbricht, dann wird der P2 eigentlich nur langsamer und versucht dabei in etwa die vom Lenkrad vorgegebene Richtung anzusteuern.
[...]
Das ESP macht sich nur durch die normale "Schleuderlanpe" und einen eigenen Piepston bemerkbar.
Ok, im Winter stimme ich Dir zu-dort fehlt einfach die Haftung unter den Reifen als das man "deutlich" etwas spüren könnte.
Doch im Sommer...weiß nicht so recht-dort merkt man es schon mehr als deutlich.
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Nichtsdestotrotz, so einen "Schleuderkurs" empfehle ch ebenfalls
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Letzte Änderung: 21.12.2010 11:08 von ex_MezzoL.
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Aw: Persönliches Fahrsicherheitstraining 22.12.2010 09:24 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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Hallo zusammen,
also alles kann man sooo nicht stehen lassen.
Der Prius kann auch sehr schön "wühlen" und kommt aus seinem selbst gegrabenen "Loch" mit einigem Glück nur durch Schaukeln wieder heraus. Das Schaukeln wiederum ist beim P. allerdings dann eine feine Sache !
In so einem Fall hilft auch das Gas halten nichts sondern nur alte Hausmittel.
mfG schwarzvogel
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Auris II HSD 5/2013, Startedition, bronze metallic
Ex Prius II 8/2006, Sol mit Navi, platingrün metallic
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Aw: Persönliches Fahrsicherheitstraining 22.12.2010 09:44 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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Ein solches "Fahrsicherheitstraining" habe ich mir vor ca. einem
Monat am Wochenende in einem Industriegebiet gegönnt.
Auch ich habe über die hervorragende Bremswirkung gestaunt
wenn man das Pedal nur richtig durchdrückt.
Was mir aber übel aufgestoßen ist war diese Erfahrung.
Eine der Straßen hatte eine langgezogene Kurve. Ich fuhr
absichtlich mit etwas überhöhter Geschwindigkeit hinein
und erwartete Untersteuern als gemächlich das Heck lose
wurde. Dem Anti-Schleuder-System des Prius ist das aber
scheinbar nicht aufgefallen. Ich habe mir die Spuren in
der ca. 1-2 cm dicken Schneeschicht (darunter war Eis)
danach genau angesehen. Es war ein ca. 5 Meter langer Drift
dem der Prius nichtmal ansatzweise versucht hat entgegen zu wirken.
Für mich war es kein Problem dem entgegen zu wirken, nur
was hätte meine bessere Hälfte in der Situation gemacht?
Und ich verkünde ihr immer mit bestem Gewissen das sie nur
langsam und mit genügend Abstand fahren muß damit sie die
Angst vor den winterlichen Bedingungen verliert.
(sie fährt sehr selten Auto)
Irgendwie bereitet mir das Erlebnis Kopfzerbrechen.
Gruß Robert
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Letzte Änderung: 22.12.2010 10:08 von te_chnix.
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Aw: Persönliches Fahrsicherheitstraining 22.12.2010 18:34 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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ja, die feinen elektronischen spielzeuge, schaufel viel geld in die taschen der hersteller und leisten sich im alltag so manchen kaum nachvollziehbaren ausfall. ich hab mit meinem focus damals fast eine laterne mitgenommen, weil das esp "dachte" es wäre alles in ordnung. ich hatte beim untersteuern mit kleinen korrekturen um haftung gerungen und offenbar war dem esp damit nicht genug unterschied zwischen fahrtrichtung und wunschrichtung des fahrers. das esp blieb also stumm und ließ mich den mist alleine ausbaden, den ich mir da eingebrockt hatte.
an andere stelle, wenn man einen schönen 4rad drift erfolgreich abgefangen hatte, da knallte das esp dann dafür gern mal die (spaß)bremse rein, als ausgleich für unterlassene hilfeleistung sozusagen.
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kurzer gruss
Prius II Executive, Navachorot
Prius II
Prius I
Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem, der Optimist sieht in jedem Problem eine Aufgabe.
früher: Prius 1 2001
heute: Prius 2 2007
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Aw: Persönliches Fahrsicherheitstraining 23.12.2010 09:40 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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Hi Kurzer!
Das es daran gelegen haben könnte das ich selbst schon Gegensteurversuche
unternommen habe kam mir auch in den Sinn.
Zum Spaß haben gibts ja noch die Fußfeststellbremse. Wenn
man diese tritt dreht sich der Prius ohne Eingriffe oder
gepiepse. Ist allerdings nur im Schnee empfehlenswert.
Gruß Robert
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Aw: Persönliches Fahrsicherheitstraining 29.12.2010 08:58 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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Holger schrieb:
Die wichtigsten Tipps für Priusfahrer:
Beim Bremsen lieber ordentlich drauf halten als zaghaft oder stottern.
Das gilt generell, nicht nur für Priusfahrer.
Angemessenes Tempo ist tausend mal mehr wert als alle elektronischen Fahrhilfen.
und auch diese Erkenntnis würde ich einfach mal verallgemeinern.
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Modellvariante \\\\\\\"Executive\\\\\\\"
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Aw: Persönliches Fahrsicherheitstraining 03.01.2011 15:46 - vor 13 Jahren, 6 Monaten
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Ich kann ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC oder gleichwertig nur empfehlen. Mann, auch Frau, lernt wirklich noch dazu.Wo käme man sonst auf die Idee im Kreisverkehr Vollgas zu fahren,das alles ohne abzufliegen, denn die elektronischen Helferlein bremsen einen sicher ab.Auf der Schleuderplatte lernt man das Auto abzufangen und ein Elchtest ist auch dabei.Auch wie wichtig ein ausreichender Abstand zum Vordermann ist, gerade im Winter.Ich denke der Selbstversuch auf glattem, verschneitem Parkplatz hat spass gemacht und den Wusch nach noch mehr Wissen und Erfahrung geweckt.Viel Feude dabei, der Ltaler.
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