Priusfreunde.de

Bisher habe ich mir nie großartige Gedanken darüber gemacht, wieviel Sprit meine Autos verbrauchen. Natürlich ist mir klar, dass eine eher gemächliche Gangart den Verbrauch niedrig hält und ich auf Autobahnen eine Menge Sprit sparen kann, wenn ich mich im Bereich von bis zu 2/3 des Leistungspotentials des Fahrzeugs bewege. Ich habe auch möglichst nicht unnötig den Verbrauch in die Höhe getrieben. Ich wäre aber nie auf den Gedanken gekommen, z.B. die Klimaanlage abzuschalten oder die Heizung abzudrehen, um Benzin zu sparen. Insoweit war es mir eher egal, ob der Wagen nun einen LIter mehr oder weniger verbraucht.

Derzeit warte ich auf den Prius und lese ab und an ein wenig im Internet interessante Berichte üder das Auto und über die Menschen, die dieses Auto fahren.

Dabei sind mir ganz interessante Begebenheiten über den Weg gelaufen. U.a. auch ein Bericht, in dem jemand schrieb, er würde auf Autobahnen besonders gern im Windschatten von LKWs fahren, weil das den Verbrauch im Prius noch weiter senkt...

Daher nun meine Frage, wie fährt "man" mit einem Prius. Benutzt man ihn, wie jedes andere Auto auch und freut sich, dass er ein bisschen (oder eine ganze Menge) weniger verbraucht als andere Autos und lebt in dem Bewusstsein, ein ganz klein wenig die Umwelt weniger belastet zu haben?

Oder wird man im Prius eher zum (vielleicht soger ein wenig vernarrten) Spritsparer, der versucht, auch noch den letzten Tropfen Sprit zu sparen, allein wegen des Wenigerverbrauchens?

Und erzieht der Prius den Fahrer ein wenig?

Mich interessiert einfach, wie ihr das so handhabt und erlebt habt?

Danke für die Berichte.

Gruß

Helgo

Hallo Helgo!
Als ich mich im November letzten Jahres nach einem neuen Auto umsehen musste, suchte ich eigentlich etwas kleines, einfaches. Meine Anforderungen waren simpel: Relativ billig in Anschaffung und Wartung und vor allem Sprit sparend. OK, Tempomat wär noch cool. Und eine Klima *), aber das ist eh schon fast überall Serienausstattung.
Das klang für mich als Ex-Benz-Fahrer (mhm!) recht eindeutig nach Polo. Idealerweise so ein 2-4 Jahre alter; die Neuwagen legen mir zu viel ab.
Was ich jetzt schreibe, klingt eher nach "Priusbruderschaft" als nach Priusfreund. Ich fand in einer Gebrauchtbörse zufällig einen relativ günstigen Prius und dachte mir "anschaun kostet nix". Gesagt getan.

Ich stieg in dieses Auto, fuhr eine Proberunde und wusste: "Ich steig da nie mehr aus!"

Und ja, es ist wirklich so. Zumindest bei mir war's so.
Das Auto erzieht zum sparen. Schlimmes Bubi - großer gelber Balken; braves Bubi - kleine grüne Autos. Das ist mal das leicht zu merkende Erziehungsmittel des P2. Die nachhaltige und längerfristige Methode ist das Absenken des Durchschnittsverbrauches in 0,1 l - Schritten
Auf dem Weg von der Autobahn nach Hause nutz' ich die gesamte gut 1 1/2 km lange Zubringerstrecke zum langsamen Bremsen, um dann mit grünen Balken heimfahren zu können - die nächsten 6 KM gehen rein elektrisch, wenn man brav ist. Und ja, ich wurde brav
Und das lustige: Ich hab mit dem Benz, aber auch mit dem Impreza (rrr!) beim fleißig Gas geben genau gleich lang zur Arbeit gebraucht. Nur bin ich früher mit 8-12 Liter gefahren und heute mit 5,2. Nahezu tägliche Passstraßen mit starker Steigung inklusive.

Priusbrü... äh, -Freunde, die jetzt Tränen der Rührung in den Augen haben, dürfen sie wieder trocknen. Ich nutz keinen Windschatten von LKWs. Da ist mir die Sicherheit doch wichtiger. Merkt man außerdem kaum. Und LKW fahren bekanntlich knapp 100 - vorausgesetzt, die Straße ist eben.

*) Grauenhaftes Deutsch, ich weiß! Aber ihr wisst was gemeint ist.

Mir fällt nur eine Antwort auf die Frage ein.
Leise !

Fahr ihn einfach. Du wirst merken was dir besser liegt. Sparen tut das Auto schon so.
Und später kommen dann die Experimente die auch dank der Balken belohnt werden.
Ich kann halt nicht mit 2 Kindern auf der Rückbank mich 500 km hinten nen LKW klemmen da fahr ich lieber 140 und bin schneller am Urlaubsort

Spritspartipps wirst in diesem Forum zuhauf finde. Thema N1. ist und bleibt hier der Verbrauch.

Gruß und wenn er da ist viel Spass mit deinem Auto 2.0

Hallo Helgo,

meine Erfahrungen mit dem Prius III, den meine Frau und ich seit rund 4 Monaten fahren, ist die, dass wir wesentlich gelassener unterwegs sind als zuvor. Ich glaube schon, dass der Wagen eine gewisse erzieherische Wirkung hat. Das hängt sicher zum einen mit den Verbrauchsanzeigen zusammen, zum anderen aber auch damit, dass ich im Bewußtsein habe, ein - soweit derzeit technisch möglich - umweltschonendes Auto zu fahren. Dieses Bewußtsein führt dann bei mir dazu, dass ich den Wagen auch auf der Autobahn nur selten ausfahre, sondern eher das Cruisen bei Tempo 120km/h und drunter bevorzuge.
Auf die Idee im Windschatten von LKW´s herzuzockeln oder irgendwelche Manöver mit der Automatikschaltung auszuprobieren, was ja hier im Forum auch ab und an Thema ist, käme ich nie.
Der Prius macht mir jede Menge Spass, besonders dann, wenn er wie auf Schienen geräuschlos durch unser Wohngebiet gleitet.

Hallo Helgo,
Windschatten ist nichts für mich.
Auf der Autobahn hab ich immer über 5 ltr. Land, wenn ich das mal so sagen darf, das ist es. Ich bin schon mal bei 3,8 gelandet. Freude ohne Ende, das ist Priusfahren. Denn er ist sparsam und auch schnell. So einen riesigen Geländewagen mit Sternchen (da überlegt man schon, ob das nicht die Zugmaschine eins Sattelaufliegers ist) an der Kreuzung stehenzulassen, das ist ein gutes Gefühl.
Nicht schalten zu müssen, das ist klasse und mit bisherigen Automatikautos nicht vergleichbar. Das Solardach und seine Wirkung ist toll.
Das er für mich einparkt, das ist überhaupt der Renner.
Und dann die Autopsychologie: die ist ausgefeilt.
Ab und an ertappe ich mich bei dem Gedanken: "bißchen weniger Gas ist auch ein bißchen weniger Sprit".
Und dann bekomme ich vom Kleinen auch noch ein Lob.
Und dann sagt meine Parlamentsvorsitzende noch: "Bist ja wieder mal gut gefahren, schau er lobt dich !".
Was will ich mehr ?

michael83 schrieb:
*) Grauenhaftes Deutsch, ich weiß! Aber ihr wisst was gemeint ist.
Nein, keine Angst: "Klima" für "Klimaanlage" ist kein grauenhaftes Deutsch, sondern höchstens eine verkürzte Schreibweise wie "Navi" für "Navigationsgerät". Ansonsten schreibst du ein deutlich besseres Deutsch als die große Mehrheit in diesem Forum.

Zu deiner Frage: Es gibt auch bei den Priusfahrern "sonne und sonne", d.h. es gibt Lkw-Windschattenfahrer, aber durchaus auch Pedal-to-the-metal-Fahrer. Die ganze Bandbreite kannst du beim Spritmonitor ablesen.

Hey Helgo!
In der Tat kann ich auch von einem gewissen "Erziehungsaspekt" berichten - der kam bei mir schon alleine aus Neugierde zustande, weil ich wissen wollte "wieviel (wie wenig!) denn maximal geht". Jetzt fahre ich seit einem Jahr Prius (2) und würde mich nicht als exzessiven Spritsparer bezeichnen, der sich auf der Autobahn hinter LKW klemmt oder wie Petermännchen auch anmerkt irgendwelche abgefahrenen Schalt-/Brems-/Gasgebmanöver durchzieht um Zehnelliter Sprit zu sparen. Aber in der "Eingewöhnungsphase" (in der ich durchaus auch mal seeeehr vorausschauend und eher laaaangsam gefahren bin) hab ich beispielsweise festgestellt, dass mir waghalsige Überholmanöver auf der Bundesstraße überhaupt keine Zeitersparnis auf dem Weg zum Arbeitsplatz bringen. Von daher, glaube ich, bin ich jetzt alles in allem etwas entspannter unterwegs - zumal wirklich gerne in meinem Prius sitze! Der is schön leise, angenehm von der Klimaautomatik gekühlt, ich finde den Sound der JBL Anlage super, die Sitze sind bequem, die Automatik beschleunigt mich sanft auf Reisegeschwindigkeit, die ich (wenn es der Verkehr zulässt) vom Tempomaten regeln lasse...
Und wenn ich mal "sportlich" unterwegs bin, ärger ich mich schon über die 7 Liter Verbrauch (sonst verbrauch ich um die 5l) - eigentlich witzig, denn 7l sind in der Welt der Autos1.0 ja eigentlich kein wirklich schlechter Wert...
In diesem Sinne, fahr den Prius wie du willst - hab keine Angst davor "von einem Auto(!) erzogen zu werden". Du wirst in jedem Fall Spaß mit ihm haben.
ZUI

Entschuldigung - ich dachte im Windschatten fahren bringt nichts.
Verwirblung, drehende Winde, keine Stromline wegen Heckabriss beim LKW?
Ein Physiker hatte das einmal hier im Forum ziemlich genau beschrieben. Ich finde es nur nicht. Warum finde ich es nicht? weil die Suchfunktion zu diesem Thema nur bis 10/2009 reicht.

Meines Wissens müsste man schon sehr nahe hinter dem LKW fahren, um "im Windschatten" zu fahren. Ist praktisch eigentlich zu gefährlich und außerdem verboten.

Gruß Gerd

Hallo und vielen Dank für die zahlreichen Beiträge.

Auf der Probefahrt kam es mir auch so vor, dass man mit dem Prius ganz normal unterwegs sein kann, er aber auf den Landstraßen eher zum gemütlichen Dahingleiten einläd als zur zackigen Kurvenhatz.

Derzeit habe ich noch die Wahl zwischen 9 und 18 Litern; im Schnitt gut 12,5. Einsparpotential ist jedenfalls vorhanden.

Gruß

Helgo

Grau ist alle Theorie.
Vor etwa 3 - bis 4 Jahren wurde im Fernsehen und in einer Autoszeitung ein Test der Harvard University vorgestellt.
Hier ließ man eine normale Mittelklasse Limousine (Ausmasse, wie bei uns die Oberklasse) in verschiedenen Abständen hinter einem Truck herfahren. Das Extrem waren meiner Erinnerung nach 2 Meter.
Ergebnis: Die Benzineinsparungen lagen je nach Abstand zwischen 15 % (20 oder 30 Meter?) und 50 % (2 Meter Abstand).


Aus eigener Erfahrung mit meinem Coupé, das auch bereits einen CW-Wert von 0,27 und eine verhältnismäßig kleine Stirnfläche aufweist, habe ich auch einen geringern Benzinverbrauch merken können.

Auf einer Fahrt von Mühlheim Kärlich bis ins Rheinland (etwa 120 km) fuhr ich fast die gesamte Strecke im Windschatten eines LKW. Da die Autobahn (A61) sehr voll war, lohnte sich das (hektische) Fahren auf der Überholspur nicht und es nieselte zusätzlich leicht. Ausserdem saß mir der nachfolgende LKW stets im Nacken und so lag der Abstand meist wohl bei 20 bis 30 m, Tempo 70 bis 85.
Der tatsächliche Verbrauch auf dieser Strecke lag bei 5,9 L/100km. Normalerweise hätte der Verbrauch ungefähr bei 6,5 L/100 liegen sollen (DIN Verbrauch des Wagens bei Tempo 90 = 6,6L/100km)


Generell sollte man wegen einiger zehntel Liter sich nicht dem Stress und der Gefahr aussetzen. Absoluter Quatsch!!!
Ob der Prius auf der Autobahn nun 4,7 oder 5,1 L/100km verbraucht ist mir persönlich egal.

@Helgo
Fahre Deinen P3 wie es DIR Spaß macht. Probiere den ECO und den Power Modus und entscheide Dich dann selber.

Gruß Jörg

Das ist ein typisches Beispiel, wie ein Thema völlig in die falsche Richtung driftet. Wenn ich Helgo richtig verstanden habe, war seine Frage nicht, ob das Windschattenfahren hinter Lkw´s Benzin einspart. Dass solche Aktionen gefährlicher Unfug sind, sollte doch Konsens sein. Dann macht es aber auch keinen Sinn, sich ernsthafte Gedanken hierüber zu machen, oder???

Gerdo schrieb:
Meines Wissens müsste man schon sehr nahe hinter dem LKW fahren, um "im Windschatten" zu fahren. Ist praktisch eigentlich zu gefährlich und außerdem verboten.
Das schon, aber warum haben dann manche Priusfahrer Probleme mit Steinschlag auf der Motorhaube?

Hallo Helgo!

Ich habe zunächst meinen alten Fahrstil beibehalten. Der war gleichmäßig und vorausschauend. Meistens.
Da ich aber auch fahre, um anzukommen und oft unter Zeitdruck stehe, muss ich im Großstadtverkehr auch stark beschleunigen und stark abbremsen. Nun habe ich gemerkt, dass der Prius bei dieser Fahrweise keinen Mehrverbrauch hat. Dies ganz im Gegensatz zu meinen bisherigen Fahrzeugen, bei denen eine solche Fahrweise die Garantie für einen deutlichen Mehrverbrauch war.
Ich habe natürlich auch das sogenannte, Segeln, ausprobiert und bin fasziniert über die Auswirkung auf den Spritverbrauch. Insofern würde ich beim Prius nicht von einer Erziehung des Fahrers sprechen, sondern von einer Erweiterung der Möglichkeiten, die Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb nicht bieten. Oder anders gesagt, Spritsparen, ohne auf Fahrspaß zu verzichten.

Ich fahre seit vielen Jahren Fahrzeuge mit Automatikgetriebe.
Das Getriebe des Prius ist das erste, mit dessen Arbeitsweise ich vollständig zufrieden bin. Denn es funtioniert auch nach dem morgendlichen Kaltstart von Anfang an perfekt. Auch dies ganz im Gegensatz zu sämtlichen konventionellen Fahrzeugen, die ich davor fuhr. Bei diesen funktionierte das Automatikgetriebe erst nach Erreichen der Betriebstemperatur des Motors zufriedenstellend. Aber jeder Tag beginnt mit einem Kaltstart. Und somit begann jeder Tag mit einem Ärgernis.
Begann, denn jetzt fahre ich ja seit sieben Monaten einen Prius und konnte mich davon überzeugen, dass der auch in einem kalten Winter störungsfrei funktioniert.

Ich mag dieses Auto, weil es so sparsam mit dem Stoff umgeht, den ich so teuer bezahlen muss, den Kraftstoff.

zurück zum Thema.

Hallo Helgo,

meinen Prius (P2) fahre ich so wie seine V1.0 Vorgänger.
Meinen Fahrstil habe ich beibehalten.
Nicht bummeln und nicht drängeln.

Nur mal hin und wieder den V1.0-Fahrern zeigen, dass der elektrische Antrieb auch auf der Autobahn mitschiebt.
Nach den Baustellen ruhig mal bis unten durchtreten und bei Erreichen der Reisegeschwindigkeit wieder anlupfen.
Manchem auf der rechten Spur (in der Baustelle mal 20km/h schneller als erlaubt) fallen die Augen raus.

Den sogenannten Kavalierstart kann man auch machen. ohne dass irgendwas quietscht oder man sich verschaltet.
Einfach mit beiden Händen kräftig zufassen und das Pedal zum Teppichboden drücken.
Wenn man nur ab und zu macht, haut es auch nicht so rein beim Durchschnittsverbrauch.

Jetzt doch noch was zum LKW-Windschatten:
Ich glaube, das gleichmäßige Hinterherfahren spart Sprit.
Nur hinter einem LKW hast du gleichmäßiges - wenn auch nicht hohes - Tempo.

Übrigens ist Einkaufswagenschiebererschrecken ein beliebter Sport.

Gruß
Helmut