Priusfreunde.de

Und eine Frage an denjenigen Priusfreund, der E.M. als Bluffer bezeichnet hat:

Wie würdest Du im gleichen Wertesystem dann Martin Winterkorn bezeichnen?

E.M. weiß schon, warum er mit SpaceX nicht an die Börse geht, wenn er nicht unbedingt muss.

Jedem wirtschaftlichen denkendem Menschen ist aber auch klar, dass die Tesla Aktie extrem überbewertet ist. Musk selbst hat gesagt, dass er die Aktie als überbewertet empfindet.
Der Hype trägt die Aktie, nicht der reale Wert der dahinter steht. Das ist generell ein riesen Problem der Börsen, es wird mit Träumen und Erwartungen gehandelt in der Hoffnung diese Treffen kurzfristig ein. Tun sie es dann nicht, geht es steil bergab.

Realistisch wäre wohl ein Börsenkurs von ca. 50-70 Euro je Aktie.

Man darf nicht vergessen, dass Musk mit dem Scheitern Teslas kalkuliert, er setzt alles auf eine Karte, es geht nicht um den Erhalt Teslas zu jedem Preis. Es geht um die Veränderung des Marktes, wenn Tesla dabei drauf geht, nimmt er es, für den revolutionären Effekt, in Kauf.

Dessen sollte man sich stets bewusst sein.

Was habt ihr denn erwartet ?
Es gibt halt gewisse Leute die einer Industrie angehören,die schwer was gegen eine "vorzeitige" Elektro-Mobilität haben und noch den Markt beherrschen.
So einfach werden die sich nicht geschlagen geben und versuchen Widerstand zu leisten so lange es geht .

Ein Motto passt übrigens sehr gut zu den NewNew Economy Unternehmen wie Tesla und SpaceX.

Live fast, die young.

Revolutionär, schnell aber nicht auf Beständigkeit getrimmt.

frufus schrieb:
Jedem wirtschaftlichen denkendem Menschen ist aber auch klar, dass die Tesla Aktie extrem überbewertet ist. Gegenüber den Kursen, die es seinerzeit bei uns am sogenannten "Neuen Markt" gab, ist sie jedenfalls noch ein Schnäppchen. Auch wenn ich deiner generellen Einschätzung Recht gebe, aber vollkommen übertriebene Auswüchse sehen anders aus.

eppf

santosha schrieb:

Ich habe mich oben konkret über diese Leerverkäufe beklagt, die gehören auch meiner Meinung nach verboten. Die tragen nichts zur Gesellschaft bei außer das sie einige wenige reich machen und viele andere arm. Keinerlei reele Wertschöpfung.
Ist diese Unterscheidung so schwer zu verstehen?

Diese Unterscheidung verstehe ich sehr gut. Aber so sind die Spielregeln. Man kann niemandem einen Vorwurf machen, wenn er sie ausnützt. Es ist ja nicht gesagt, dass das immer zu seinem Vorteil ist, manchmal macht ihn das auch arm und viele andere ein bisschen reicher.

Ist es nicht ein bisschen so, wie mit dem Sozialstaat oder mit der Demokratie? Wenn sich Schwarmintelligenz breit macht und sich Banden zusammenrotten, die das System zum Schaden der Allgemeinheit zu ihrem eigenen Vorteil unterwandern, muss man die Regeln ändern.

Ich wollte dich nicht angreifen, ich bin ja im Prinzip deiner Meinung, nur glaube ich, dass "der Mensch" von Natur aus immer so handeln möchte, dass es ihm selbst die größte Befriedigung verschafft.
Das kann für den Einen freiwillige Arbeit im Altenheim bedeuten, für einen Anderen, den Reichen zu nehmen und es den Armen zu geben, und wieder Andere wollen sich nur selbst bereichern.

Und wenn sich EM in den Kopf gesetzt hat, die Autowelt zu elektrifizieren, macht er das auch ohne Rücksicht auf Verluste. Aber 2020 will er ja in die Gewinnzone fahren. Naja, wer's glaubt...

Sorry für so viel OT, aber ich werde versuchen, mich zu bessern.

@Civic2006: Vermutlich ist das so.

@frufus: Du hast Recht, nach den üblichen Messwerten ist die Aktie überbewertet.

Aber offensichtlich sind mit mir noch andere der Meinung, dass diese Zahlen nicht alles sind. Und zumindest die Richtung stimmt. Umsatz je Aktie hat sich seit dem Börsengang ver25facht und seit 2013 immerhin noch verdoppelt auf 31€/Aktie in 2015.

Das mit deinem Motto kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Wenn es Unternehmen gibt, die auf Beständigkeit ausgelegt sind, dann sind das Tesla und SpaceX.

Offensichtlich übersteigt deren Sichtweite den meisten Menschen ihren Horizont um ein gutes Stück.

Ich muss die Tage mal in "meinem" Thread ein Update schreiben. Mit der Entscheidung für ein Model S bekommt man nämlich so manche Einsicht in die Natur unserer Gesellschaft, Erziehung und Denkweise frei Haus.

Es gab Leute, die wollten mir erklären, dass ein Elektroauto nicht reisetauglich ist. Also so nachdem ich ein paar Tage vorher von einem Berlin-Roundtrip zurück gekommen bin. Da steht man nur noch da und merkt, dass Worte da einfach vergebens sind. Ich bin dann freundlich und emphatisch, und versuche sie zu motivieren, mal aus ihren alten Denkmustern auszubrechen.

Eine gewisse Starre kommt sicher mit dem Alter, und oftmals sind diese Lebenserfahrungen ja auch hilfreich. Sich immer auf altes zu beziehen ist nunmal eine Energiesparfunktion unseres Gehirns.

Aber man muss sich auch die Fähigkeit bewahren, sich immer wieder direkt mit der Realität auseinanderzusetzen auch wenn es manchmal (gefühlsmäßig) unbequem wird.

Das Model S war eine der besten Entscheidungen, die ich bisher getroffen habe. Gar noch nicht mal so das Auto selbst(obwohl das auch super ist).

Das Durchschnittsalter aller Angestellten bei SpaceX ist 30. Ich vermute bei Tesla ist es ähnlich oder jünger.

Wie viel mehr braucht man noch um eine Firma zu bewerten?

P.S. Und auch Tesla macht nicht alles richtig. Ich liege z.Z. mit dem SeC Stuttgart im Clinch wegen einigen Kleinigkeiten, aber bin zuversichtlich dass dies alles gut gelöst wird. Wenn ich da an meine FTH-Erfahrungen zurückdenke...

VIP schrieb:

Diese Unterscheidung verstehe ich sehr gut. Aber so sind die Spielregeln. Man kann niemandem einen Vorwurf machen, wenn er sie ausnützt. Es ist ja nicht gesagt, dass das immer zu seinem Vorteil ist, manchmal macht ihn das auch arm und viele andere ein bisschen reicher.


Ist hier etwas off-topic, aber ich finde die Diskussion wertvoll.

Das mit den Regeln ist so eine Sache. Es gibt Naturgesetze und es gibt menschengemachte Regeln.

Es ist meiner Meinung nach sehr töricht, sich zu sehr nach den menschengemachten Regeln zu richten und dabei die Naturgesetze zu vernachlässigen.

Um das Wort Naturgesetze etwas zu definieren... neben dem allgemeinen Verständnis (Physik, Chemie) rechne ich da auch die Gesetze hinzu, welche unsere "geistige" Sphäre bestimmen.

Und da wird es dann spannend... es käme niemand auf die Idee, zu versuchen, aus dem 10.Stock zu springen. Man weiß dass wird Aua geben. Aber andere Menschen zu betrügen zu seinem eigenen Vorteil... auch das gibt Aua, selbst ohne eine direkte Reaktion des Betrogenen. Der Mechanismus ist etwas subtiler, aber er passiert in der eigenen geisten Sphäre. Ich rede nicht von irgendwelchem esoterischem Zeugs.

Das schlimmste Beispiel sind Soldaten, die töten müssen (also so programmiert wurden das zu denken zu müssen), und mit schweren seelischen Verwüstungen zurückkommen (Traumata).

Zurück zur Börse: hier sind die Regeln nicht im Einklang mit den universelleren Gesetzen. Oder man schaue in Unrechtsregime: auch da gibt es Spielregeln, z.B. verpfeife deinen Nachbarn wenn er regimekritisch wird. Selbe Geschichte, wer sich auf diese Spielregeln beruft und sagt, ich bin im Recht -> persönlicher Fail.

Diese ganze geistige Sphäre ist so subtil. Wir haben evolutionär die Fähigkeit, auch in widrigsten Umgebungen zu funktionieren, können uns Schichten um Schichten um Schichten an Mauern aufbauen um dort zu überleben. Oftmals braucht es Zeit und Ruhe, viel davon um diese dann wieder abzubauen.

Und aus einer solchen Perspektive bereut man dann viele Handlungen.

Und wegen meinem Tesla Investment: man messe mich an meinen heutigen Worten. Ich werde aus dem Investment nicht herausgehen bis ... mindestens mal Modell 3 zwei Jahre auf dem Markt ist.

Es wird sich zeigen wie viel Tesla dann Wert ist. Ich habe allerdings das Gefühl, dass hier einmal Gesellschaftsnutzen und Eigennutzen (=mein Gewinn) zusammenpassen werden, oder anders gesagt, ich denke mal ich werde mir ein Häuschen auf dem Land kaufen.

Und wenns schiefgeht und ich alles Geld verliere, kann ich immerhin meinen Kindern die Geschichte erzählen.

@Santosha

Es gab Leute, die wollten mir erklären, dass ein Elektroauto nicht reisetauglich ist. Also so nachdem ich ein paar Tage vorher von einem Berlin-Roundtrip zurück gekommen bin. Da steht man nur noch da und merkt, dass Worte da einfach vergebens sind. Ich bin dann freundlich und emphatisch, und versuche sie zu motivieren, mal aus ihren alten Denkmustern auszubrechen.

Ja, das Verhalten findet sich immer dann, wenn man von der Masse abweicht.
Menschlich. Psychologisch betrachtet liegt das daran, dass die Gruppe nicht will, dass sich Einzelne abheben, da es für Spannungen und Unruhen sorgen kann. Daher versucht die Gruppe stets Ausreißer einzufangen und in die unauffällige Schafherde zu integrieren.
Du hast nun durch das Model S gemerkt, dass du der Herde nicht mehr angehören willst. Andere kaufen sich ein unbekanntes Smartphone oder machen sich Selbstständig mit einer unbekannten Idee. Man wird immer feststellen, dass man auf merkwürdige Hindernisse und Argumente stößt sobald man versucht einen anderen Weg als Andere zu gehen.

Das mit deinem Motto kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Wenn es Unternehmen gibt, die auf Beständigkeit ausgelegt sind, dann sind das Tesla und SpaceX.

Beruflich höre ich viele Vorträge zu Gründungen, bin selbst im NewSpace Bereich unterwegs. In den USA herrscht eine andere Mentalität. Dort ist scheitern ein Weg zum Ziel. Die Quote des Scheiterns von Startups liegt 5 mal höher als in Europa.
Nein, dass ist nichts schlechtes, im Gegenteil, es spricht für Mut zu neuen Ideen. Wir in Europa sind zu träge, zu sehr auf Nachhaltigkeit getrimmt. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
In den USA kannst du das Pech haben, dass du keine Kredite bekommst, weil du noch nie pleite gegangen bist. Man unterstellt dir dann mangelnde Erfahrung. Ich habe von einem Fall gehört bei dem der Antragsstelle von der Bank weggeschickt wurde mit den Worten "gehen Sie erstmal 1-2 mal pleite und kommen dann wieder".
In Europa bekommst du nach der ersten Pleite deine Startups nur noch schwer Kredite.

Live fast die young:

Ich will damit nicht sagen, dass SpaceX und Tesla nicht die Absicht haben zu überleben. Es ist aber nicht ihr oberstes Ziel. Ihr Ziel ist etwas anzupacken einen Markt zu bewegen, Visionen in Lichtgeschwindigkeit zu realiseren, in der Lebensspanne des Gründers.
Wenn Tesla jetzt scheitern würde, hätte es doch sein Ziel erreicht, nämlich die Denkweise ggü Elektromobilität zu ändern und einen Grundstein zu legen. Musk möchte die Welt verändern aber nicht noch reicher werden, deshalb hat er auch kein Problem sich der Konkurrenz zu öffnen, solang es hilft seinem Ziel "die Welt besser zu machen" näher kommt.

Mut zum Risko geht über alles, natürlich mit klugen Köpfen aber sicher nicht mit dem typisch europäischen Sicherheitsgedanken dahinter.

Tesla bleibt in jeder Hinsicht ein Spekulationsobjekt, eine Wette. Das ist nicht negativ, aber man muss sich dessen bewusst sein.

Ich finde es interessant was ihr so alles über Elon Musk wisst. Da ich ihn nicht kenne und er mir als Person egal ist bewerte ich nur seine Taten. Er, und eigentlich nur er hat die eMobilität mittels Tesla vorangebracht. Alle kleinen haben zwar auch ihre Verdienste, aber er hat es geschafft die großen zu bewerten.

Auch was die Bewertung von Aktien betrifft tue ich mir persönlich schwer weil es ja nichts anderes als die aktuelle Markteinschätzung darstellt, d.h. das was die aktuelle Nachfrage und das gleiche Angebot "aushandeln". Das multipliziert mit der Gesamtstückzahl aller Aktien, auch der nicht-zu-verkaufenden Aktien ergibt selbstverständlich eine Zahl, aber....

Für mich persönlich ist z.B. VW wahnsinnig überbewertet. Extreme weltweite Risiken, hohe Kosten (viel Personal (Menge) und hohe Gehälter (Kosten pro Einheit)), Lieferanten sind bereits in der Ecke zerquetscht und dann noch ein auf Diesel ausgerichtetes Portfolio. Das Reden über eAutos ist schön, aber es gibt praktisch wenig in der Pipeline (ok, ein auf eAuto umgebauter Golf, naja, das können andere auch. Das ist für mich kein echtes eAuto, das könnte ich auch mit meinem P3 machen lassen ).

So, jetzt gehts für 50-70 km aufs Fahrrad .

Gruß alupo

Wie genial ist das. Habe gerade recherchiert, wie viel Anteil E.M. persönlich an Tesla hat, und bin dabei über diesen Artikel gestolpert:

www.nzz.ch/mobilitaet/aktuell/er-redet-und-er-liefert-ld.112957

Brauche nichts mehr zu schreiben. Tesla und Solarcity sind ja jetzt bald zusammen... ein gewisses Eigeninteresse am Überleben von Tesla sollte er beim Eigeninvest haben.

Und Tesla mag nicht als Schlaftabletten-Investment durchgehen, man könnte von einer Wette sprechen, aber ich glaube die ist weniger riskant als viele glauben.

@alupo: Ich geh auch radfahren nachher, aber selbst mein Fahrrad ist elektrisch

@santosha

Nochmal, es geht Musk nicht darum Tesla zu vernichten. Er will nur mit dem Kopf durch die Wand, zu jedem Preis. Er weiß selbst, dass das Riksio zu scheitern hoch ist, sehr hoch, dennoch gibt er nicht auf. Es kann alles gut gehen, es kann aber genau so schnell zu einem Totalabsturz kommen.

Ich kann übrigens seine Biografie sehr empfehlen, er selbst hat daran mitgearbeitet.

Jeder renommierte Hersteller könnte mit Leichtigkeit einen "Tesla" bauen,egal ob Mercedes,BMW oder Toyota,die haben das alle genausogut drauf,aber solange die Ladezeiten noch relativ lang sind und die Tatsache besteht das nicht jeder einfach mal zu Hause laden kann,wird daraus so schnell wohl nichts werden .
Klar Tesla hat für ein relativ gut ausgebautes Netz von Superchargern gesorgt,aber das funktioniert im Moment nur deshalb so gut,weil Telas E-Autos noch unbestreitbar,im Vergleich zu den Verbrennern,ein winziges Nischenprodukt sind .
Ich stand neulich fast 15 min an der Tankstelle an,wenn das bei E-Autos der Fall wäre,hätte man wohl bei momentanen Verhältnissen und Ladezeiten ein "kleines" Problem .
Übrigens ist das nicht nur mein Gedankengang,sondern auch der vieler Model "S" und "X" Besitzer in den USA im Hinblick auf die Massenfertigung von Model 3 .

@Civic

Dass jeder Autohersteller das bauen kann was Tesla baut, weiß wohl jeder. Aber auch jeder großer Elektronikkonzern kann auch morgen ein iPhone bauen und wird es dennoch nicht so gut verkaufen wie Apple.

Die Leistung von Tesla besteht nicht in Innovation sondern in der Fähigkeit einen Hype zu kreieren, das Image der E-Mobilität zu ändern und so für Verkaufszahlen zu sorgen. Ein Nischenprodukt bleibt es dennoch noch eine ganze Weile. Selbst mit start des Model 3.