Priusfreunde.de

Zu den Inspektionskosten:
Die empfinde ich nicht als zu hoch. Die Inspektionskosten richten sich immer an der Fahrzeugklasse. Ob es nun dem realen Arbeitswert entspricht oder nicht. Tesla ist eine Art Supersportwagen. Und wer Premium kauft, weiß auch, dass er Premium zahlt. Beim Kauf wie beim Service. Da sollte sich niemand wundern.
Und ja, man finanziert mit den hohen Inspektionkosten immer die Servicepunkte. Das ist bei allen Marken so.
Glaubt ihr, dass sich die ganzen Autohäuser nur durch den Verkauf von Fahrzeugen finanzieren. Bei Margen um 6% am Verkaufspreis?
Ein großer Anteil kommt über die Serviceleistungen wieder rein. So auch bei Tesla.
Tesla ist aber noch so nett und sagt klar "niemand muss zur Inspektion zur Erhaltung der Garantie" Und das ist schon einmalig.

Nun stellt euch mal vor, man fährt einen vergleichbaren neuen Lexus GS450h... 15.000er Intervalle. Da zahlst du auch nicht weniger, wenn nicht sogar mehr.
Kaum eine Inspektion (bis auf die, die eine Tausch von Zahnriemen etc. beinhalten) ist mehr als 150 Euro wert. Egal bei welcher Marke. Bei Tesla fällt es natürlich noch mehr auf, weil man an dem Wagen eben eigentlich nichts machen muss...
Für die Akzeptanz wäre es sicher besser, die Inspektion inkl. anzubieten und den Preis zu erhöhen. Aber was solls... gehört eben zum early adopter Packet.

frufus schrieb:
Zu den Inspektionskosten:
Die empfinde ich nicht als zu hoch. Die Inspektionskosten richten sich immer an der Fahrzeugklasse.
Bloß da gibt es auch so Kleinigkeiten, die per Definition im Preis durchschlagen, welche beim E-Auto nicht zutreffen. Nimm z.B. einen 750i, da gehören 8, ja ACHT Liter Öl in den Motor, dies natürlich garantiert von der allerbesten Sorte und schon stehen wohl schlappe 250 EUR nur für das Öl auf der Rechnung, mehr als die ganze Inspektion für einen Kleinwagen kostet! Oder anders ausgedrückt, ohne Berücksichtigung des Öls sinkt der Inspektionspreis des 750i von üblichen 700 EUR auf etwa 450 bis 500 EUR. Bloß wie schon gesagt, beim E-Auto trifft das Thema Ölwechsel nun mal überhaupt nicht zu.

Aber was solls... gehört eben zum early adopter Packet. Das ist der Gesichtspunkt, der den Inspektionspreis rechtfertigt, noch. Noch deswegen, weil mit aufkommender Konkurrenz auch das Thema Inspektionskosten immer mehr Beachtung finden wird.

eppf

Schoettker schrieb:
Schoettker schrieb:
e-motion schrieb:
Wobei die aktuellen Model S gar keine Bremsflüssigkeit mehr haben.


Hat die Bremse tatsächlich keine Flüssigkeit mehr? Wie funktioniert sie dann?

Hat der Tesla noch eine 12V-Batterie für das Bordnetz oder gibt's die auch nicht mehr?

Meine Fragen waren ernst gemeint. Ist hier kein Tesla-Fahrer, der es weiß?
Hi!

Siehste. Hier gibt's nicht allzu viele Tesla-Fahrer.

Ich habe das aus irgendeinem Video, in dem J.B. Straubel von "electro-mechanical brakes" beim Model D sprach.

Grüße
Holger

gcf schrieb:
Kann mir mal einer nochmal vorrechnen, warum ein Auto in Euro beim derzeitigen Wechselkurs mehr kostet als in Dollar? Unter Freihandel habe ich mir was anderes vorgestellt, scheint eher Protektionismus zu sein.

Im Gegensatz zu den anderen Herstellern bietet Tesla nach eigenen Angaben das Model S weltweit immer zum gleichen Fahrzeugpreis an. Hinzu kommen Transport und lokale Steuern, Zölle.

Auto mit eingebautem Chauffeur - krass, könnte ich gut brauchen das er ein/ausparkt wenn ich nicht mehr drinsitze, weil dann kann man auch Parklücken nehmen die sonst schon zu schmal wären...

Aber vorerst nur auf Privatgelände.

Wird es die ganzen technischen Extras des Model D auch in Deutschland geben?

Mir ist nicht bekannt, was in D fehlen würde.

Elektromechanische Bremsen sind ja nun mal was ganz neues und
der Autopilot usw. ?

Elektromechanisch mag stimmen, nur, was genau das ist, bleibt noch offen.

Bremst das Teil auch automatisch wenn man drauf und dran ist einem hinten drauf zu fahren?

Warum nicht? Ist doch ein ACC.

Nur was ist, wenn ich gerade auf der Landstraße am Überholen wäre und dann das Ding anfängt zu bremsen weil Gegenverkehr kommt?

Wer überholt mit ACC? Dann übersteuert man das ACC doch mit dem Gaspedalbefehl. Das ist doch jetzt auch bei anderen schon so.

Praktisch fände ich sowas alle mal, wobei ich meine Zweifel habe,
das derartige Systeme auf deutschen Straßen funktionieren - bei Dunkelheit,Nebel und Regen kann man die Straßenbegrenzungen nur mehr erahnen, irgendwie sind die normalerweise leuchtkräftigen weißen Streifen nicht mehr zu sehen und dann fällt einem plötzlich auf, das auf mehrspurigen Bundesstraßen links gar keine Kilometersteine sind und rechts nur noch spärlich.

ACC funktioniert auch nur unter definierten Bedingungen.
Zusätzlich zum ACC hat Tesla eine Kamera und rundum Ultraschall.

At the very least, it seems to: perform lane-keep assist (keeps you between the white lines if you start drifting); automatically change lanes when you signal; automatically stop when there’s a stopped car in front; self-drive around gentle corners; and it can reduce your cruise control speed in accordance with speed limit signs.
www.extremetech.com/extreme/191811-tesla...-hp-0-60-mph-in-3-2s

Auffällig störend fand ich im Vorstellungsvideo den Bildschirm - schon der im Prius stört mich bei Nachtfahrten wenn im Augenwinkel und über scheibenreflektionen so eine helle Fläche zu sehen ist - der läßt sich doch hoffentlich frei konfigurieren?

Das große Display ist eine Attraktion und ist am Anfang etwas mehr im Fokus. Schon an kurzer Praxis schaut man auf den Tacho, nicht auf das große Display. Die Helligkeit ist natürlich einstellbar. Einfach mal probefahren. Diese Spekulationen bringen gar nichts.

Kann man eigentlich auch eigene Apps installieren?


Schön wär's.

700 PS, beschleunigt wie ein Ferrari und das ganze fast lautlos,
wenn man sich im Vergleich dazu mal die nervtötenden Geräusche der Formula-E anhört, können oder wollen die das nicht besser?

Ich denke nicht, dass man bei der Formula E an Geräuschsreduktion arbeitet. Eher umgekehrt.

Auch die S-Bahnen finde ich katastrophal vom Geräusch her, deutlich störender als Dieseltriebwagen (ich wohne leider an einer Strecke die kürzlich S-Bahnifiziert wurde, zweifelhafter Vorteil selbst bei fast 1000m Entfernung), peinlich.

"Katastrophal" -
finde ich eher, Diesel zu verbrennen.

Ärgerlich das ich erst mal den Hauskredit abzahlen muß, ob der Tesla in 6 Jahren noch so cool mit Alleinstellungsmerkmal ist? Eigentlich will ich den lieber jetzt haben. *träum*

Darum geht es dir? Ich sehe die wichtigen, handfesten Argumente, die jedes andere Elektroauto genauso gut erfüllen könnte, wenn es denn nur verfügbar wäre. Egal von welchem Hersteller.

Ich würde Tesla wegen der Firmenphilosophie "Wir wollen wirklich gutes tun" eher treu bleiben, also nur schwer ein gleichwertiges Auto von einem anderen Hersteller kaufen. Denn das ist wahrlich ein Alleinstellungsmerkmal und es wird auch noch ziemlich lange eins bleiben.

Die anderen Hersteller stehen und fallen mit ihren Altlasten. Dabei Gutes tun zu wollen, wird ihnen weiter schwer fallen.

Ein Kumpel hat mir gerade Bilder vom Lexus NX Hybrid geschickt. Was für eine enge, verbaute Konstruktion im Vergleich. Ganz zu schweigen vom Verbrenner, der auch in diesem Auto nun mal den Ausschlag gibt.

Grüße
Holger

e-motion schrieb:
Siehste. Hier gibt's nicht allzu viele Tesla-Fahrer.

Ich habe das aus irgendeinem Video, in dem J.B. Straubel von "electro-mechanical brakes" beim Model D sprach.

Grüße
Holger
Ja, habe im TFF auch was gefunden, Elektromechanische Bremse de.wikipedia.org/wiki/Elektromechanische_Bremse
Weitere allgemeine Infos hier de.wikipedia.org/wiki/Brake-by-Wire und hier de.wikipedia.org/wiki/Keilbremse
Scheint so, als würde seit vielen Jahren daran gearbeitet und Tesla seien die Ersten, die es in einem Serienauto einsetzen (wollen).

Mit den Wikipedia-Artikeln wird die Frage nach der 12V-Batterie indirekt beantwortet: da Bremsen gesetzlich eine Redundanz haben müssen, müssen auch 2 autarke Batterien vorhanden sein. Aber wer weiß, vielleicht setzt Tesla auch auf 24V oder 48V.

LG
Klaus

Die Keilbremse wirkt technisch anspruchsvoll und problematisch - ein Fehler und das Ding blockiert (zumindest so wie es auf dem Schaubild aussieht).

So wird das sicher nicht funktionieren, viel zu riskant.

Bislang hieß es in D. immer das ein brake-by-wire (ohne mechanisches oder hydraulisches Reservesystem plus zusätzlich noch Feststellbremse) nicht zulassungsfähig ist.

Wie sieht das Ersatzsystem im Tesla aus?

Ohne wie-auch-immer-Bremskraftverstärkung dürfte es aber so oder so extrem schwer werden ein 2-Tonnen-Schiff nur mit dem Fuß abzubremsen.

Was Tesla als Hersteller angeht habe ich im Moment schon den Eindruck als wollen die wirklich was ändern.

Würde aber evtl. auch bei Toyota bleiben, wenn die einen Prius+ mit 500km und Tesla-ähnlicher Schnellladung anbieten - sofern der Preis dann noch einen angemessenen Abstand zum P85 hat, anderen Herstellern traue ich das derzeit nicht zu.

Wow, das Model S 60 D ist in Preis-Leistung viel besser geworden als meins.

Der Allradantrieb plus einer Mehrleistung von 74 PS (380 statt 306) kostet "nur" 3.800 Euro!
Der Preis für diese Konfig ist mit Allrad und nun bald 400 PS
* niedriger *
als man vor einem Jahr für ein heckgetriebenes Basis-Model S60 mit 306 PS hätte zahlen müssen!

Damals 71.400 für das schwächere Model S60 mit Heckantrieb,
heute 69.450 für das deutlich stärkere MS 60D mit Allradantrieb!

[IMG]Bild wegen Bildrechten entfernt[/IMG]

hs

Interessant finde ich vor allem den Aufpreis von 60 nach 85kWh. Das sind gerade einmal 9600EUR für 25kWh, also 384EUR/kWh Akkukapazität und das mit zusätzlicher Supercharger-Nutzung, was den Aufpreis nochmals deutlich relativiert!

eppf

Stimmt. Damals war der Preisunterschied zwischen MS60 und MS85: 10.300 Euro. Mit Supercharger-Option im MS 60: noch 8.200 Euro.

Der Aufstieg zum S85 ist nun also 900 Euro preiswerter geworden, was auf gesunkene Batteriekosten zurückzuführen ist.

Der Aufpreis für die Supercharger-Option für das MS 60 ist allerdings stabil geblieben: 2.100 euro. Bleiben heute also "nur" 7.500 Euro Aufpreis für das aktuelle MS 85 - plus besserer Garantie (unbegrenzte km).

hs

Ich habe mal ein bischen Kosten gerechnet...

Da mir das Gefühl für die Betriebskosten für ein MS fehlen habe ich mal angefangen zu rechnen.

Tesla bietet eine Finanzierung an 36 Monate mit 2,49% und garantierte Restwerte zu denen sie das Fahrzeug auf jeden Fall zurück kaufen.

Ein S85 mit Superchargeranschluss und Doppellader 22kW ohne weitere Extras würde finanziert 80T€ kosten.








Letztlich landet man zwischen 40 und 50 Cent pro Kilometer, bei geringer Fahrleistung auch darüber. Erfahrungsgemäß ist die Begeisterung über das MS groß und damit auch die Fahrleistung. Die Fahrzeuggarantie inkl Batterie geht bis 8 Jahre oder 200.000 km, bis dahin wäre man relativ sicher in den Kosten.


Kommentare oder Böcke in der Rechnung gesehen?

Solaris

Hi Solaris,

Danke für die Aufstellung. Das sieht doch ganz gut aus.
Nur eine Frage zu den Wartungskosten. Wie hast du die berechnet?

Ich habe mir mal die Inspektionen im 20.000er Intervall ausgerechnet und komme in deiner Nutzungszeitraum-Projektion auf 8.500 Euro für 13 Inspektionen. Ich habe den Servicevertrag mit 2.200 Euro bei km 0 angesetzt. Er deckt die ersten 80TKM ab. Beim Fahrer <20TKM alternativ 4 Jahre, was hier aber nicht zum Zug kommt.

Bei den Reifen ging ich von 40TKM Haltbartkeit aus, was ich bei normalem Fahrstil für realistisch halte - und mehr. 6x Reifen wechseln wären 6.000 Euro.

Inspektionen und Reifen kämen also auf 14.500 Euro.
Hast du die restlichen 5.000 Euro für evtl. Reparaturen vorgesehen?

Grüße
Holger

Hallo Holger,
ok da habe ich die Wartungskosten falsch verstanden, ich war der Meinung die 2000€ + seien psch jährlich, was sehr viel wäre. Im Designstudio finde ich es gerade nicht. Wenn man die Wartungskosten hochrechnet und die Reifen tatsächlich 40Tkm hielten käme folgendes raus...

Das wäre ja mehr als freundlich...

Solaris

und die Reifen tatsächlich 40Tkm hielten
Klar, das ist sehr individuell. Die Performance Modelle werden bestimmt härter gefahren, als mein 60er, von dessen Abnutzungsbild ich ausging.

Den Garantieschutz betreffend, muss man gar nicht regelmäßig zur Inspektion. Das gibt's nur bei Tesla.

Man könnte die Intervalle also ausdehnen. Die technischen Risiken sind dabei allerdings nicht zu beurteilen, weil ich davon ausgehe, dass die wenigen extrem Vielfahrer die Inspektionsintervalle einhielten.

Servicevertrag: 4J/80TKM
Danach alle 20TKM: 700 Euro (was wir Tesla-Fahrer sehr teuer finden)

Bei meiner letzten Inspektion wurden Wischer und Filter gewechselt und ein paar Nachbesserungen ausgeführt, die allerdings nicht in den Serviceplan, sondern zur Garantieleistung gehörten.

Grüße
hs

@Emotion

Ich gehe davon aus, dass Tesla auch "heimliche" Verbesserungen bei den Inspektionen durchführt. Wie alle anderen Hersteller auch. Also Dinge die zwar wichtig sind aber nicht zu einem Rückruf führen. Z.b. Mal ein Kabel oder eine Isolierung anders verlegen. Daher lohnt sich die Inspektion schon.

Solaris schrieb:
Wenn man die Wartungskosten hochrechnet und die Reifen tatsächlich 40Tkm hielten käme folgendes raus...
ich glaube, du kannst die Wartungspauschale für die ersten 80.000 km nicht auf die nächsten 200.000 km hochrechnen. Bei den nächsten 200.000 km kostet jede Wartung 700 €.

Wie oft planst du diese Wartung ein?

alle 20.000 km: 10x 700€ = 7000 €
alle 25.000 km: 8x 700€ = 5600 €
jährlich, also alle 35.000 km: 6x 700€ = 4200 €

ich glaube, ich würde nicht öfter als 1x im Jahr zur Inspektion fahren.