sailor377 schrieb:
@Manfred: "Manche" schlafen einfach zu viel. Wenn man dann auch noch die Konkurenz schlecht macht, selbst aber kaum was tut kassiert man eben eine Niederlage. Es ist ja einfach über den Model S abzulästern. Mal sehen wie sich deren E-Autos schlagen werden.
Naja, die Rückhäme muss auch nicht wirklich sein. Aber man darf sich schon fragen.
Letztens habe ich gelesen, dass VW mit seinen Elektroautos auf CCS-Schnellladung setzt. Wie auch BMW und Daimler. Also kommt wieder ein neuer Stecker, für den sich die deutschen Hersteller gemeinsam stark machen und derzeit bei der EU-Kommission beantragen, diesen im Vergleich zu Typ2 klobigen Stecker (und natürlich das Protokoll) für Europas Gleichstrom-Schnellladesäulen vorzuschreiben.
Wir haben bereits den Typ2-Stecker als Norm für Wechselstromladen vom einphasigen 16-A- bis dreiphasigen 63-A-Lademodus, also zwischen 3,7 kW und 43,5 kW.
Komisch. Tesla kriegt es hin, an den Superchargern derzeit mit 120 kW, bald mit 135 kW schnellzuladen. 150 kW sind angepeilt. Mit Typ2 Steckern, also den bereits fürs Wechselstromladen genormten Steckern.
Aber das darf ja nicht sein. CCS ist zwar für 20 kW mehr ausgelegt (170 kW), doch die derzeitigen CCS-Gleichstromsäulen, wie auch die kompatiblen E-Mobile der deutschen Konkurrenz beschränken sich auf 50kW Ladeleistung. Das ist gerade mal ein wenig über den Möglichkeiten mit Drehstrom. Und im Gleichstromvergleich nur 40% der Ladeleistung, die Tesla aktuell mit Typ2 schnelllädt.
Die Fahrer deutscher E-Mobile dürfen also zwei der teuren Kabel mitschleppen. Typ2 für die Wechselstromstationen und CCS für Gleichstromladung. Und natürlich auch die Kohle dafür hinlegen.
Aber darum geht's mir im Moment gar nicht. Ihr wisst ja, es gibt bisher nur 4 CCS-Schnellladesäulen. Nicht der Rede wert. Nur der Hoffnung.
Nun hatte VW in dem Bericht aber angekündigt, seine E-Autos nicht für dreiphasiges Wechselstromladen - also den flotteren Standard europaweiter Ladesäulen und der üblichen Wallboxen im privaten Bereich auszurüsten. Das ist doch ein Joke!
Ich lade jeden Tag mit Typ2 an der 32A Wallbox. In der Garage lade ich mit dreiphasigen 16A - roter Stecker. Die meisten öffentlichen Ladestationen machen das auch, dreiphasig 16 oder 32A, können aber auch auf einphasiges Lahmladen (z.B. für E-VWs) runteregeln. Die blockieren dann die Säulen mit ihren lahmen Lademodi.
Und weil ich nun misstrauisch wurde, fragte ich Manfred, ob denn auch sein High-tech BMW i3 nur einphasig laden würde. Der i3 gefällt mir, BMW geht ja konsequenter voran als VW, also erwartete ich mindestens State-of-the-Art. Also ein Nein.
Aber Manfred schrieb ein Ja! Auch der i3 kann nicht dreiphasig laden. Also, ich hab was gegen Häme, aber die ist nun wirklich mal angebracht. Wobei ich lieber sage: Das ist ja ein Jammer.
Somit wird auch der i3 auf eine Nutzergruppe beschränkt, die bei üblichen 16 A einphasig bei einem angestrebten SOC von 80% minimum 6 Stunden aufs Auto verzichten kann. So dürfte das Vollladen der relativ kleinen 18,8 kWh Batterie sogar rund 8 Stunden, vielleicht sogar länger dauern.
Schade. Einen i3 würde ich so nicht kaufen. Keinesfalls. Zumal es sich empfiehlt, auch wirklich bis SOC 80% zu laden. Die Batterie mag das am liebsten, wenn sie zwischen 60 und 80 Prozent SOC betrieben wird. Wie die NiMh im Prius.
Nach 3TKM kenne ich meine Bedürfnisse nun besser. Sie wären zwar mit kleinen Anpassungen (öfter mal nachladen) mit einem ein E-Auto mit kleinerer Batterie darstellbar. Aber nicht, wenn das Laden einphasig im Schneckentempo verläuft.
Es gibt natürlich trotzdem Nutzungsprofile, die damit klar kämen. Z.B. immer über Nacht laden und am Wintertag nicht mehr fahren, als der 80% SOC hergibt. Aber die Anzahl der ansprechbaren Kundschaft wird doch arg reduziert. So gewollt?
Auch ich lade oft 4-6 Stunden lang, einfach um die Batterie zu schonen.
Aber manchmal, nein, doch ziemlich oft muss es auch schneller gehen.
Der berühmte Alltag ist eben doch nicht an jedem Tag gleich.
Warum bieten die deutschen Hersteller nicht die Flexibilität, die so einfach machbar wäre? Die Technik ist doch eingespielt! Ich verstehe das nicht.
Immerhin gibt den Renault Zoé - schon eine Zeit vor dem i3 auf dem Markt - und der knuffige Wagen kann an der dreiphasigen Wechselstrom-Wallbox in der heimischen Garage mit bis zu 43kW laden! Das ist State-of-the-art. Besser als Tesla an Wechselstrom (22kW)!
Manfred schrieb, dass er auf eine CCS-Säule in seiner Region wartet.
Nach meiner Erfahrung kann das nicht so viel bringen, denn wer hat Lust, an eine Säule ins irgendwohin zu fahren, um dann von dort wohin zu laufen oder dort die Zeit zu verbringen?
Wir haben hier mitten in Hochheim eine Wechselstrom-Ladesäule mit dreiphasig 16A. Ich stelle mir vor, mein Auto lädt dort. Wo soll ich dann hin? Was mache ich in der Zeit? Und dann stelle man sich vor, das Auto lädt dort auch noch einphasig.
Vielleicht wollen die deutschen Hersteller am Ende noch Gleichstromladesäulen in die heimischen Garagen der Kunden verkaufen, die größere Flexibilität benötigen, z.B die des Zoé. Dann würde es aber richtig teuer. Sehr viel teurer. Derzeit eigentlich unbezahlbar, weil bald halb so teuer wie das E-Auto selber. Das kann's also nicht sein.
Was machen die Deutschen nur? Vor allem BMW überrascht mich doch sehr.
Leider negativ.
Gruß
Holger